Hallo zusammen ... mein Kopfkino (oder zumindest der Beginn
) in Kurzgeschichtenform
Ich hoffe, ich darf mich Euch anschließen.
Liebe Grüße
mojo
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Ich war auf dem weg nach Hause.
Ein frustrierender Tag, den man am liebsten einfach hinter sich lassen will. Ich dachte darüber nach, alles hinzuwerfen, einfach zum Hauptbahnhof zu fahren und ein Ticket nach Nirgendwo zu kaufen und dieses Leben zu verlassen. Ein neues Leben, eine neue Chance, in der ich alles besser machen wollte. Vielleicht wäre ich dann auch der Mann, der ich so oft gerne sein würde, jemand, nach dem sich die Frauen umschauen würden ...
Ich seufzte schwer, bevor ich wieder den Blick durch die S-Bahn gleiten ließ. Hier waren wir alle zusammen, während wir auf dem Weg nach Hause oder sonst wohin waren und hingen unseren Gedanken nach. Manchmal machte ich mir den Spaß und überlegte, worüber wohl mein Gegenüber grübelte, während er wie ich mit leeren Augen ins Nichts starrte.
Heute saß dort eine Frau. Sie war keine klassische Schönheit, was auch immer das genau war, doch irgendwas an ihr interessierte mich. Sie hatte langes, leicht gewelltes dunkles Haar, trug eine Jeans im modernen used look-Stil, von denen die Zeitungen immer mal wieder voll waren, die ihre Beine gut betonte und darüber ein weites Shirt. Leider waren ihre Augen hinter einer Sonnenbrille versteckt, so dass ich nicht sehen konnte, welche Farbe ihre Augen hatten. Auch wusste ich nicht, wohin sie schaute und so konnte ich nur hoffen, dass sie mein Starren nicht bemerkte. Zumindest ließ sie sich nichts anmerken.
Mein Blick glitt erneut ihrem Körper entlang und Sehnsucht erfasste mich …
Ihre Lippen umspielte plötzlich ein Schmunzeln, während sie den Kopf etwas hob und ich ihren dünnen, schönen Hals sehen konnte. Sie hob die Hand, schob ihre Brille etwas nach unten und ihre Augen blitzten über den oberen Rand .
Wir sahen uns direkt in die Augen.
In mir brannte es plötzlich lichterloh. Ihre Augen, tief blau wie ein Ozean, hielten mich in ihrem Bann. Mein Atem beschleunigte sich und ich begann zu schwitzen. Meine Finger verkrampften und ich spürte, wie mein Blut strömte. Ich schluckte schwer, während mein Mund immer trockener wurde.
Ihre Augen blickten schelmisch und ihr Schmunzeln wurde zu einem anzüglichen Grinsen. Sie schlug die Beine übereinander und beugte sich etwas vor, so dass ihr Dekolleté perfekt zur Geltung kam.
Dann erhob sie sich elegant, um in Richtung Tür zu gehen, ganz langsam, sehr elegant, unglaublich erotisch.
Kurz bevor sie sich abdrehte, berührte sie mit ihrer Hand mein Bein. Vielleicht war es Absicht, vielleicht war es ein Zufall, doch wie ein elektrischer Schlag durchfuhr mich ihre Berührung.
Bevor sie ausstieg, blickte sie nochmals in meine Richtung, legte den Kopf schief und schenkte mir ein bezauberndes Lächeln.
Ich fuhr weiter.
Heute war ein wundervoller Tag!