Hamburg
Welch ein Morgen liegt hinter mir und vor allem was erwartet mich in den kommenden Wochen und Monaten? Das geht mir gerade durch den Kopf, nachdem ich heute früh zum Gespräch mit den Eigentümern meiner Firma geladen wurde. Diese baten mich für die kommenden Monate meinen neuen Lebensmittelpunkt nach Hamburg zu verlegen, um dort eine neue Produktionsstätte aufzubauen. Das bedeutet also einen temporären Umzug in die wunderschöne Hansestadt, im Norden. Hierfür wurde mir ein Maklerbüro benannt, das mich bei der Suche unterstützen soll.
Na gut, dachte ich, ein wenig Abwechslung tut meinem, durch die Arbeit geprägtem Leben, ganz gut und Hamburg war schon immer eine meiner Lieblingsstädte. Ich griff also flugs zum Telefonhörer und wählte die Nummer des Maklerbüros. Es klingelte und nach 5 Sekunden begrüßte mich eine sehr symphytische Stimme einer Frau, die ich sofort im mittleren Alter einstufte. Ich begann mich kurz vorzustellen und erklärte Ihr mein Anliegen. Zwischen uns stellte sich sehr schnell eine vertraute und auch interessierte Verbindung ein, wir flirteten ein wenig und Sie begann mich sehr private Dinge zu fragen. Anfänglich fiel mir dies gar nicht so auf, weil ich den Flirt genoss, aber irgendwann …..
Das Klopfen an meiner Bürotür riss mich urplötzlich aus dem Flirt. Ein wichtiges Anliegen zwang mich zur Beendigung des Telefonates mit Frau Stiller, die sich aber umgehend mit dem „richtigen Objekt“, und das kam irgendwie süffisant heraus, melden wolle.
Zwei Tage später klingelte das Telefon und ich erkannte sofort die sehr erotische und freundliche Stimme von Frau Stiller aus dem Maklerbüro. Ehrlich gesagt klopfte mein Herz ein wenig, als Sie mich direkt fragte, ob ich spontan sei, ein echter Mann und ob ich mich auch auf ein Abenteuer in Hamburg einlassen wollen würde. Ich verstand die Fragen und Anspielungen nicht wirklich, denn ich hatte ja lediglich angefragt, bei der Vermittlung meiner Unterkunft behilflich zu sein. Zudem wollte ich an den Wochenenden wieder zurück in mein jetziges Haus fahren. Das hieß Montag bis Freitag Hamburg und Samstag und Sonntag wieder Berlin. Ich hakte also nach, was es nun mit der geheimnisvollen, passenden Unterkunft zu tun hatte.
Frau Stiller flüsterte ins Telefon, „Herr Dr. Mertens ich kenne in Hamburg sehr persönlich ein bezauberndes Paar, das ein großes, exklusives Anwesen an der Elbchaussee bewohnt. Sie ist meine beste Freundin und hat vor 5 Jahren dort Ihre Liebe mit einem erfolgreichen Unternehmer gefunden. Ihr Mann ist sehr viel beruflich unterwegs, insbesondere an den Arbeitswochentagen“ .
Sie legte eine Pause ein. Soll ich dort zur Untermiete einziehen durchdrang es meine Gedanken? Nicht im Leben hätte ich dies in Erwägung gezogen und was hatte das mit Ihren Anspielungen zu tun?
Frau Stiller setzte nun Ihr Flüstern fort, indem Sie begann von diesem traumhaften Grundstück zu sprechen und dem riesigen Haus, welches eben nur zum Teil bewohnt wurde.
Warum flüstert Sie eigentlich die ganze Zeit dachte ich, während sie die unzählig vielen Vorzüge dieser Lokation darbot. OK sagte ich, lassen Sie uns das Objekt in Hamburg ansehen. Meine Hoffnung in diesem Zusammenhang persönlich mit der reizenden Frau Schiller zusammenzukommen, egal ob ich dann als Untermieter enden würde, wurde allerdings sympathisch widersprochen. Frau Stiller meinte, dass dort vor Ort nur mein persönliches Erscheinen gewünscht sei. Sie gab mir noch die Adresse und Telefonnummer und verabschiedete sich mit den Worten: „Genießen Sie die Zeit in Hamburg“.
Meine Sekretärin macht umgehend den Termin und ich fuhr nun am Samstag nach Hamburg. Ehrlich gesagt fand ich das ganze Szenario lächerlich und war gewillt mir in Hamburg im Anschluss noch zwei weitere möblierte Mietobjekte anzusehen.
In Hamburg, bei Sonnenschein, im offenen Cabrio, bei 24 Grad Sommerwärme an der Elbchaussee entlang zu fahren, ist Entspannung pur. Mein Radio lief und meine gute Laune war kaum zu übertreffen. Was solls sagte ich mir auf dem Weg zur „WG“, vermutlich hatte Frau Stiller weit übertrieben und ich würde von einem 75-jährigen Ehepaar empfangen werden, welches nun nach einem Untermieter sucht, der im Garten mit anpackt.
Mein Navi riss mich aus den Gedanken, in dem es harsch mitteilte, dass ich in 200 m Entfernung am Ziel eintreffen würde. Ich konzentrierte mich also auf die Hausnummer und die mögliche Einfahrt. Wow, stellte ich fest, Frau Stiller hatte keinesfalls übertrieben, das Grundstück hatte wohl mehr als 10.000 qm nach erster, schneller Schätzung und ein riesiges Gusseisentor mit einer Kamera und einer durch das geöffnete Autofenster hindurch erreichbaren Klingel. Meine Scheiben waren eh unten. Ich setzte die Sonnenbrille kurz ab, drückte die Klingel und setzte ein charmantes Lächeln auf, als ich in die Kamera schaute. Ohne ein Wort öffnete sich das Tor und ich fuhr einen langen, kiesbedeckten Weg entlang an altem Baumbestand vorbei und wartete auf das Erscheinen des Hauses, während meine Ohren den Klängen des knirschenden Kieses lauschten.
Dann erschein ein sehr modernes, riesiges von Glas bedecktes Haus, ein Designerhaus ungeahnten Ausmaßes mit einer wahnsinnigen Anmutung. Ich hielt frech direkt vor der hohen und breiten Eingangstür des Hauses. Ehe ich klingeln konnte öffnete sich die Tür und ein smarter, älterer Mann begrüßte mich mit einem bis ins Mark scannenden Blick. Von oben bis unten wanderten seine Augen, ich kam mir fast nackt vor, ehe er mir mit einem fast unmerklichen, kurzzeitigen Lächeln seine Hand entgegenstreckte, um mich zu begrüßen. Dr. Peters, stellte er sich vor. Ich erwiderte: „Angenehm Dr. Mertens“. Er ließ meine Hand gar nicht los und zog mich fast in Haus.
Ich folgte Ihm ins Wohnzimmer, das ebenso modern wie chic eingerichtet war, unglaubliche Ausmaße hatte und einen direkten Blick auf die Elbe zuließ. Dazwischen lag ein liebevoll gepflegter Garten mit einem großen Pool. Er bat mich, mich zu setzen und fragte ob er mir ein Glas Wein anbieten könne. Ich bejahte und er kam mit drei Gläsern und einem 1980 Rotwein aus Frankreich zurück. Drei Gläser?
Wir begannen mit einem netten Smalltalk und tauschten uns über unsere beruflichen Erfolge aus, sprachen über Hobbies und die schönen Dinge des Lebens. Die Zeit verging, das dritte Glas blieb leer. Dr. Peters war ein sympathischer, erfolgreicher Mann. Ich schätzte Ihn auf ca. 70 Jahre, der seine Firma immer noch aktiv führte und offensichtlich nur an den Wochenenden zu Hause war. Wir stießen erneut an und nun kam er näher und auf das Telefonat mit Frau Stiller zu sprechen. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich fast gedankenlos unterwegs und genoss das wirklich schöne und kurzweilige Gespräch mit Dr. Peters. Er suche einen Untermieter, der an den Wochentagen, zumindest abends im Haus sei, da seine Frau ängstlich sei in dem großen Haus. Es soll aber jemand sein, der sie durchaus auch kurzweilig unterhalten könne. Dabei kam wieder dieses kurzzeitige Lächeln in seinem Gesicht zu Tage. Ich war mir nicht sicher, ob dies gewollt war oder ganz unabsichtlich geschah. Eigentlich wollte ich abends nach der Arbeit mal wieder sportlich unterwegs sein, fand den Gedanken allerdings auch sympathisch, wenn seine Frau den gleichen Charme und unterhaltungswert hätte, wie Dr. Peters selbst. Dann legte er mir seine Hand auf die Schulter und meinte: „Meine Frau müsse dem aber noch zustimmen“. Er erhob sich und verließ den Raum mit den Worten: „Schauen Sie sich ruhig um, ich komme gleich wieder“. Ich erhob mich und Schritt durch den Raum, bewunderte die geschmackvolle Einrichtung und blieb mit dem Blick auf die Elbe am Fenster stehen.
Plötzlich, ich hatte es gar nicht bemerkt, stand Herr Dr. Peters neben mir. „Kommen Sie und setzten Sie sich zu uns“. Er führte mich zum Tisch und dann sah ich diese wunderschöne, stilvolle und doch sehr erotisch gekleidete Frau mit einem Glas Rotwein in der Hand am Tisch sitzen. Sie hatte blonde längere Haare, die zu einem strengen Zopf zusammengebunden waren und ein sehr markantes, schönes Gesicht. Ihre Beine waren elegant übereinandergeschlagen und ich konnte die Schlankheit und Grazie Ihrer Beine sofort wahrnehmen. Am Tisch angekommen erhob Sie sich mit ihrem Weinglas in der Hand. Sie sah mit Ihrem engen mittellangen Rock und der enganliegenden weißen Bluse, die sie im Rock stecken hatte, umwerfend auf. Ich schätzte Sie auf Anfang 40. Sie lächelte mich an, während Dr. Peters sein Glas nahm und mir meines reichte. „Das ist meine wunderschöne, oft einsame Frau Sylvi, die unser Gespräch vorhin bereits verfolgt hat“ und zwinkerte mir zu. Seine Frau trat auf mich zu, bot mir Ihr Glas zum Anstoßen an, legte plötzlich Ihre freie Hand um meine Hüfte küsste mich auf die Wange, verblieb dort kurz, um wahrscheinlich meinen „Duft“ zu prüfen und flüsterte mir dann ins Ohr: „Ich hoffe Sie nehmen das Mietverhältnis auf“.
Fortsetzung im Kopf?