Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich Zelten war. Ich habe es immer genossen. Am See war man einfach frei.
Wir haben uns dieses mal einen Platz weiter hinten gesucht. Hier ist mehr Ruhe. Wir, das sind meine Freundinnen und ich. Wir bauen unsere Zelt auf. Es geht wirklich fix und ich bemerke Augen, die mich ansehen. Drehe mich und sehe am Wohnwagen zwei wunderschöne blaue Augen. Warm und anziehend. Ich nehme mir etwas zu trinken, so kann ich ihn mir genauer ansehen. Er ist ein wenig größer als ich, blond, breitschultrig und sieht fantastisch aus. Wow. Oh nein, aus dem Wohnwagen kommt eine Frau mit einem kleinen Jungen. Welch eine Schande. Nein der Mann ist nicht mehr auf dem Markt.
Also weiter aufbauen und den Tag genießen.
Endlich sind die Sachen im Zelt verstaut und wir können baden gehen. Der See hat zwei Stellen, wir gehen zur einsameren. Das Wasser ist kühl, aber angenehm. Wir necken uns ein bisschen und schwimmen raus.
In den letzten Jahren bin ich oft zur anderen Seite geschwommen. Ich nehme es mir für morgen früh vor...
Der Tag verläuft ruhig und wir lesen, reden, essen und genießen einfach den Sommer.
Zwischendurch bemerke ich immer wieder diese schönen Augen auf meiner Haut. "Verkneif dir den, er hat Familie" mahnen meine Gedanken.
Ich gehe noch ein wenig spazieren, bevor es ganz dunkel wird. Mich zieht es zur Badestelle, streife meine Schuh ab und schon stehe ich knietief im Wasser. Welch eine Wohltat bei dieser Hitze. Über den See kommt jemand geschwommen. Durch die Dämmerung ist es gerade noch zu erkennen. Er kommt dichter und ich erkenne die blauen Augen. Tief schau ich in sie hinein. Sie ziehen mich magisch an. Als er immer weiter zum Ufer, auf mich zugeht bemerke ich seine fehlende Badehose. In mir toben Engel und Teufel. Der Mann ist so heiß. Als er an mir vorbei geht, habe ich das Gefühl, dass er mich sofort packen könnte, mich küssen und mitreißen. Der Engel siegt für heute, ich fasse ihn nicht an.
Am Morgen, ich bin wieder einmal zu früh wach, will keinen wecken, aber die Natur ruft. Ich gehe leise aus dem Zelt zum Toilettenhäuschen. Der Platz ist noch ganz ruhig. Hier und da schnarcht es aus den Wohnwagen und Zelten. Über dem See steigt Dampf auf. Es ist so friedlich und ich kann nicht anders, als zur Badestelle zu gehen. Da ich ja eigentlich nur zur Toilette wollte gehe ich ohne Bikini ins Wasser und schwimme. Genieße die Ruhe, den See und meine Bewegungen im Wasser. Schaffe es ohne Probleme ans andere Ufer und freue mich, dass ich es immer wieder schaffe. So nun muss ich aber zurück, sonst sind alle anderen wach und ich liefere ihnen eine Show am Strand. Oh nein, am Ufer steht schon jemand. Als ich näher komme erkenne ich ihn. Dieses mal ist es umgekehrt. Er steht da in Badehose und ich bin völlig entblößt. Dieser hungrige Blick, den er mir zu wirft. Ich würde ihn so gerne berühren, küssen...
Ziehe mich zügig an und gehe zurück zum Zelt. Die Mädels sind inzwischen wach und schnattern vor sich hin. Wenn die wüssten, was wieder einmal in meinem Kopf vor sich geht. Nach dem Frühstück schnappen wir uns die Räder und fahren eine große Runde um den See. Es ist mittags, als wir wieder zurück sind und mich wieder diese Augen erwarten. Ich will ihn mehr und mehr.
Ich schnappe mir mein Buch und lese. Immer wieder schaue ich zu ihm und unsere Blicke treffen sich. Es knistert. Es ist wie ein Tanz am Abgrund des Vulkans. Es zieht uns zueinander. Ich halte es kaum aus.
Am Abend zieht es mich wieder zum See. Ziehe mir den Bikini an und schnappe mir mein Handtuch. Ich schwimme und vergesse die Zeit. Es dämmert schon, als ich zur Badestelle zurück komme.
Er steht im Wasser. Als hätte er dort auf mich gewartet. Kommt mir entgegen. Schwimmt auf mich zu. Ganz nah an mich heran. Ich flüstere "Hi". Sehen uns in die Augen. Tief. Ich Umschlinge ihn mit den Beinen und wir küssen uns. Tauchen ab und nach einer Weile wieder auf. Wir schwimmen ein Stück weiter am Ufer entlang zu einer ruhigen Stelle, hier kann man im Wasser stehen...