Tja, ihr Lieben ... in der kommenden Nacht wird die allmächtige Uhr ja wieder eine Stunde zurück gestellt ... das könnte eine Stunde mehr Lesezeit bedeuten.
Also was soll's - posten ich für Euch mal noch einen weiteren Teil hinten dran.
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...... Also gab er seufzend die Suche nach der nackten Wahrheit auf und ließ schließlich seine Blicke reumütig zu Annas Gesicht zurückkehren.......
05
Die hatte indessen die kurze Drift mit einem spöttischen Lächeln honoriert und stellte nun fest,
"Wie ich sehe, bist du noch immer derselbe aufmerksame Beobachter, der du schon immer warst. Bravo!"
Richard lächelte gönnerhaft, "Ja, das bringt der Beruf so mit sich. Ich muss meinen Gegenüber schon richtig einschätzen können, damit ich erfolgreich sein kann."
Anna grinste verhalten,
"Was dir mitunter aber auch gründlich misslungen ist."
merkte sie süffisant an, dachte dabei an ihre gemeinsamen Jahre zurück und milderte gleich darauf ihren kleinen Seitenhieb wieder ab.
"Handelst du eigentlich immer noch mit Autos?"
Richard schürzte die Lippen und war bemüht eine Antwort zu formulieren, die keine Angriffsfläche für Annas Schelmereien bot.
"Derzeit eher weniger, ich habe mich jetzt auf Oldtimer spezialisiert. Diese alten Karossen zu restaurieren, zu pflegen oder gar wieder fahren zu sehen ist für mich immer wieder ein Erfolgserlebnis."
Er geriet ins Schwärmen,
"Du glaubst ja gar nicht welch herrliches Gefühl es für mich ist, diese ehrwürdigen Klassiker wieder in ihrem alten Lack und Glanz erstrahlen zu lassen. Diese herrlichen geschwungenen Formen und die Großzügigkeit der weichen Linien - einfach herrlich!"
Seine Augen leuchteten zu Anna hinüber, doch die lehnte sich reserviert zurück und bemerkte spitz,
"Bist du dir ganz sicher, dass wir hier noch über Autos reden?"
Ein Schatten zog über Richards Gesicht,
"Anna bitte! Auf diesem Schlachtfeld haben wir doch schon vor Jahren miteinander gefochten…"
"… und soviel ich weiß, gab es dabei nur Verlierer.", beendete sie seinen Satz.
"Entschuldige bitte, ich wollte nicht indiskret sein.
Schließlich kannst du ja jetzt tun, was dir beliebt - genau wie ich!"
Die letzten Worte flötete sie mit einem entwaffnenden Lächeln und bereitete damit den, wie sie hoffte, fruchtbaren Boden für den Grund ihres Treffens.
Außerdem wollte sie ihren kleinen Rosenkrieg auf gar keinen Fall fördern.
"Weswegen ich dich um dieses Treffen gebeten habe hängt zwar auch mit etwas Fahrbarem zusammen, ist aber weniger spektakulär als deine wundervollen Karossen und auch bedeutend kleiner."
Sie schwieg, sah ihm mit gesenktem Kopf in die Augen und ließ ihm Zeit, den gedanklichen Bogen zu schlagen.
Dann fuhr sie mit angenehm weicher Stimme fort,
"Wie du weißt, wohne ich etwas außerhalb der Stadt und bin von dort aus ohne Fahrzeug relativ unbeweglich."
"Du sprichst jetzt von unserem Haus, welches dir vor Jahresfrist zugesprochen wurde.", stellte er trocken fest.