Teil 13: Einsam
So vergingen die Tage bis Ruths Engagement beim Film endlich losging. Sie fickten noch in der Türe bis sie sich endlich losriss, mit aus ihrer Möse die Oberschenkel herablaufendem Sperma das Treppenhaus hinuntereilte und ins Taxi stieg. Die Sitzbezüge waren aus Kunstleder. Das Sperma hinterließ glitschige Spuren, doch immerhin war es abwischbar.
Mit vorsichtigen Verrenkungen schlüpfte sie in ihren Ersatzslip, den sie immer in der Handtasche hatte. Er sah vom Balkon aus zu, während er ihr mit nackten Unterleib und dem noch schleimigen Schwanz in der Hand hinterherwinkte. Sie schleckte noch einmal die Finger ab, als sie zurückwinkte, sofort schwoll seine Eichel wieder an.
Ruth war nun viel unterwegs. Er blieb zurück in ihrer Wohnung im obersten Stockwerk eines Neubaus in der Trabantenstadt, der geplanten Stadt am Stadtrand, mit Blick auf den Wald.
Die einsamen Tage waren für ihn eine innere Reinigung, die ihm nicht immer leicht fiel. Zunächst genoss er es, Herr über seine eigene Sexualität zu sein und probierte alles an Masturbationstechniken und Phantasien aus, was ihm in den Sinn kam.
Es fing damit an, dass er im Freien wichste. Und zwar auf dem Balkon. Die Sonnenstrahlen auf seinem Schwanz und seinem Hodensack fühlten sich erregend an und er war fasziniert davon, nackt und breitbeinig auf dem Balkon zu sitzen, in den Himmel und in die Bäume zu sehen, den Vögeln zuzuhören, in der Ferne die Menschen am Seeufer zu betrachten und dabei seinen großen Schwanz zu pflegen.
Mit der einen Hand von unten, den Hodensack in der Handfläche und die Finger abwechselnd an den Eiern, dem Schaft und am Poloch - mit der anderen Hand von oben, abwechselnd die Eichel umkreisend und die Vorhaut wichsend, bis langsam ein regelmäßiger Fluss an Schleim aus der Schwanzspitze floss, der die Eichel feucht hielt und ihm ein besonders intensives Gefühl rund um den Eichelkranz erlaubte.
Er merkte, wie ihm sein Glied zunehmend größer vorkam und wie es ihn stolz machte. Der Wunsch, sich vollständig in sein Glied zu verwandeln wuchs ihn seinem Innersten und er begann zu verstehen, was ‚mit dem Schwanz denken‘ tatsächlich bedeuten kann. Nur nützte es ihm wenig.
Um sich selbst ein wenig näher zu kommen holte er sich einen Spiegel aus der Wohnung und stellte ihn an das Balkongeländer. Wenn er sich da nun breitbeinig auf einem Stuhl davorsetzte, die Füße links und rechts des Spiegels erhöht, konnte er sich gut sehen. Schwanz und Poloch im Vordergrund, er dahinter, bei der Arbeit.
Das Erlebnis war intensiv. Er besorgte sich noch ein wenig Hautcreme und fettet einen Zeigefinger ein. Mit dem flutschte er nur so in sein Poloch und bearbeitete sich weiter an Eichel und Prostata bis er fast platzte. Mit der Fingerspitze konnte er das unbekannte Darminnere spüren und mit der anderen Hand reizte er die Nerven um seine Eichel bis zum Irrsinn. Der ganze Körper spannte sich und streckte den riesigen Schwanz in den Himmel wie einen Mast. Alle sollten es sehen, alle Welt sollte mitbekommen, in welcher Ekstase er war und er stand auf, blickte vom Balkon auf die Menschen herab, die unten nichtsahnend schlenderten. Die Frauen in ihren knappen Tops, die Männer in ihren Shorts - und er war Gott. Schwanzgott.
Jetzt einen Orgasmus zu bekommen wäre das Ende, das wurde ihm schlagartig bewusst, und so hielt er sich weiterhin an der Grenze, während er auf die Menschen herabblickte, zog seinen Finger langsam aus dem Po, kraulte sich weiter die Eier und hielt sich die Eichel, die inzwischen ein weißer Schaumkranz zierte.
Jede einzelne Bewegung seiner Hand war eine Bestätigung der unendlichen Tiefgründigkeit von Sex, besonders, wenn er befreit war von der Unwägbarkeit der gutgemeinten Missverständnisse als Paar. Im Kopf stimmte jede Berührung vollkommen überein mit der maximalen Erwartung von Glück.
Fiebrig hielt er inne. Ewig ließ sich das nicht durchhalten, er kam an die Grenze seiner mentalen und körperlichen Kraft. Alle Muskeln nützten nichts, wenn es darum ging, eine Erektion zu erhalten. Der Schwanz wurde weicher und alles roch nach salzigem Schleim, der rechte Mittelfinger hatte braune Kackespuren, vor allem unter dem Fingernagel. Egal. Die Gerüche waren seine Gerüche und er genoss das Nacktsein in seinem Schleim auf seinem Balkon wie nie zuvor.
Er wollte unter die Leute gehen. Sein explodierendes Gehirn schweifen lassen, wippende Brüste, wackelnde Hintern, Mösenhügel unter Shorts und braungebrannte Beine sehen, die sie einrahmten. Dann würde er wieder hochgehen und weiterwichsen, die Ekstase hinauszögern, bis zur Erschöpfung. Doch zuvor musste er sich die Kacke vom Finger waschen.
Er ging ins Bad und hielt den Mittelfinger vorsichtig unter den Wasserstrahl. Der restliche Schleim sollte an ihm dranbleiben, wenn er zwischen den leichtbekleideten Frauen wandelte. Sie sollten ihn riechen, seinen Schwanz, wenn er im Geiste in sie hineinkroch. Behutsam trocknete der den Finger mit Klopapier ab und roch daran, er bemerkte fast nur noch Seife und von den anderen Finger den Schwanzgeruch. Zufrieden drehte er das Wasser ab.
Er wählte eine weite Short und zog nach einiger Überlegung doch eine Unterhose darunter. Der Reiz, mit einem sichtbaren Ständer unter den Leuten zu stehen war riesig, nur traute er sich dann doch nicht. Darüber stülpte er ein T-Shirt, das die verbleibende Ausbeulung kaschierte. So trabte er leichtfüßig die der Stockwerke herunter zur Straße, öffnete die Türe und trat in die Sonne.
Die Wirklichkeit traf ihn wie ein Schock. Zwar waren da die wippenden Brüste, die wackelnden Hintern, die Mösenhügel unter Shorts und die braungebrannten Beine, doch sie waren weiter weg, als vom Balkon aus. Er stand zwischen ihnen, mit seiner Erektion im Kopf, dem schleimigen Pimmel in der Hose und dem Schwanzgeruch und starrte auf die Menschen, die ihn nicht beachteten. Die um ihn herumgingen wie um einen Laternenpfahl, als der er sich fühlte. Eine leuchtende Schwanzlaterne am helllichten Tag. Alle waren sie mit etwas beschäftigt: betrachteten Dinge, sprachen, gingen irgendwo hin, kamen irgendwo her. Gingen an ihm vorbei ohne ihn zu beachten. Hatten ihre Brüste, ihre Vulvas, ihre Ärsche schön für sich, er gehörte hier nicht dazu.
Vorsichtig ging er ein paar Schritte, die Welt der anderen teilte sich weiter vor ihm und ließ ihn durch, um sich nach ihm wieder zusammenzufügen. Sich öffnende Schenkel, die nicht ihm galten, Blicke, die durch ihn hindurch gingen.
Ein Hund kam, wedelte herum, drängte sich auf und schnupperte an ihm. Zuerst an der Hand, dann am Schwanz. Verlegen schob er ihn weg, der Hund wehrte sich, bis irgendwann seine Herrin kam und ihn erlöste. Als sie sich herabbeugte, konnte er tief in ihren Busen blicken – Einblick in die intimen Bereiche, die wahren Schauplätze seiner weiterhin alles beherrschenden Gedanken. Und gerade als er sie begeistert ansehen wollte, drehte sie sich schon wieder weg und ging mit ihrem wackelnden Hintern über den braungebrannten Beinen davon, mitsamt Brüsten und Möse.
Wie ein Außerirdischer torkelte er zwischen den Menschen herum, gefangen in seinen Gedanken, umwölkt von seinem Schleim und unfähig zur Kontaktaufnahme. Bis auf den Hund.
Der Pimmel in seiner Hose wurde immer kleiner. Wurde zum Pimmelchen und fühlt sich auf einmal so an, als würde er sich in seinem eigenen Saft ganz auflösen. Verlegen drehte er bei, drückte sich an der Hauswand entlang und wusste nicht, was er tun sollte. Bei aller Blamage war er immer noch geladen. Mit gesenktem Kopf ging er um ein paar Ecken, wo er einen kleinen Sexshop kannte. Er war hier noch nie gewesen.
Er ging hinein, drückte sich bei den Heften herum, die ihn alle nicht anmachten, klaubte, ohne genau hinzusehen, einen Film aus dem Regal und ging hastig zum Verkäufer, wo er noch cool nach Kondomen und Gleitmittel fragte. „Homo oder Hetero?“, fragte der zurück?
„Äh, wie?“, „Ich meine, willst Du Arschficken oder hat Deine Süße ne trockene Möse?“, „Äh, beides“.
Der Verkäufer musterte ihn kurz und drückte ihm dann irgendwas in die Hand, was er ohne hinzusehen bezahlte. Er bat gerade noch um eine Tüte und bekam eine braune, blickdichte Plastiktasche ohne Aufdruck, mit der er aus dem dunklen Laden wieder in die Sonne trat.
Mit schnellen Schritten und eng an die Häuser gedrückt schlich er wieder zu seinem Haus und fuhr diesmal mit dem Lift zu seiner Wohnung.
Der Pimmel in seiner Hose war ein kleines, schleimiges Würmchen und er braucht eine Ewigkeit, um ihn wieder steif zu kriegen. Er war unkonzentriert und abgelenkt, aber er konnte jetzt nicht aufgeben.
Der Orgasmus war dann kurz und schal. Er spritzte zwar ordentlich, aber ohne Gefühl und der Schwanz war dankbar, gleich darauf wieder in sich zusammen fallen zu dürfen.
Er hielt sich noch eine Zeit die Eier und ging dann unzufrieden hinein. Wusch sich die Finger, zog eine Hose an und ging wieder herunter auf die Straße.
Das Bild war ein völlig anderes als zuvor. Die Mösenhügel und Brüste waren immer noch da, er war immer noch weit davon entfernt, aber es interessierte ihn nicht mehr.
Es war Zeit, dass Ruth wieder kam.