Liebes Kopfkino Team: Hier kommt meine Bewerbung!
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Ich hörte aus einiger Ferne die Glocken des Doms läuten, die sich mit dem Geräusch meiner Absätze auf dem Kopfsteinpflaster mischten. Klick klack, klick klack. Was für eine schöne Nacht.
Der Mond erleuchtete mit dämmrigen bläulichem Licht die kleinen Gassen der Altstadt und ich spürte eine Mischung aus Euphorie und Melancholie, die sich in mir breit machte. Eine Stimmung die man verspürte wenn man mit einer guten Freundin mal wieder einen ganzen Abend unterwegs gewesen war und beim Reden über die wichtigen und unwichtigen Dinge im Leben alles andere Vergessen konnte. Eine Stimmung die man verspürte wenn man nach langer Zeit mal Abends wieder alleine unterwegs war ohne dass permanent jemand an einem zerrte. Eine Stimmung die man verspürte wenn man nachts durch die menschenleeren Altstadtgassen lief. Eine Stimmung die aufkam wenn man vier Gläser von einem exzellenten Grauburgunder getrunken hatte.
Unterbewusst verlangsamten sich meine Schritte, um diesen Moment noch länger genießen zu können. Der Babysitter konnte auch mal eine Viertelstunde länger als vereinbart auf meine Tochter aufpassen. Tief sog ich die kalte dunkle Luft dieser Herbstnacht ein, die nach einem heißen Sommer so wunderbar gut tat. Ich liebte dieses Gefühl der Einsamkeit nach einem schönen Abend. So als ob alle Menschen friedlich schlafen und nur ich die einzige bin, die Nachts alleine durch die Straßen zieht.
Zuhause angekommen schlich ich auf Zehenspitzen in die Wohnung. Im Wohnzimmer fand ich Steffi auf dem Sofa liegend, die sich auf ihrem Handy mit ihrem Freund per WhatsApp "unterhielt". Der Abend hatte mich so beschwingt, dass ich kurz überlegte ihr noch ein Glas Wein anzubieten. Obwohl ich 15 Jahre Älter war, verstanden wir uns ausgesprochen gut und mir gefiel ihre lockere Art. Insgeheim erkannte ich mich in ihr als ich selber noch eine junge Studentin war.
Allerdings war sie an diesem Abend noch mit ihrem Freund verabredet und machte sich direkt auf nachdem ich sie für die vier Stunden Babysitting bezahlt hatte. Ich konnte mir schon vorstellen was die beiden heute Abend noch vorhatten und wünschte ihr mit einem Lächeln viel Spaß bei der weiteren Abendgestaltung.
Nachdem ich mich fertig fürs Bett gemacht und mein Nachthemd angezogen hatte, stieg ich direkt ins Bett. Angeheitert vom Wein und der entspannten Atmosphäre drehten sich meine Gedanken im Kopf und ließen mich noch nicht einschlafen.
Meine Gedanken schweiften zurück zu diesem Abend, der wunderbaren Weinbar, einem tollen Essen und meiner wunderbaren Freundin Daniela mit der ich diesen Abend verbracht hatte. Allerdings war da noch ein weiterer Punkt der mich beflügelte. Den ganzen Abend über hatte ich Augenkontakt mit einem äußerst attraktiven Mann der direkt in meiner Blickrichtung schräg hinter Daniela gesessen hatte.
Wir waren schon einige Zeit in der Bar und hatten gerade eine Kleinigkeit gegessen, als er sich an den Tisch in einer der hinteren Ecke setzte. Er schien alleine unterwegs zu sein, saß lässig in seinem anthrazitfarbenen Hemd, Jacket und Jeans da und bestellte einen Weißwein. Das Hemd hatte er nicht in die Hose gesteckt, was locker aussah und mir sofort positiv auffiel. Ständig musste ich zu ihm rüber schauen und musterte ihn. Seine braunen Haare, sowie sein lockeres Auftreten gefielen mir ziemlich gut und es fiel mir schwer Danielas Geschichte ihres letzten Urlaubs zu folgen.
Ich schätzte den Unbekannten auf Ende 30, Anfang 40. Ein Alter in dem ein Mann wusste was er wollte und nicht mehr ganz Unerfahren durchs Leben lief. So wollte es zumindest meine Fantasie. Wahrscheinlich sah die Wirklichkeit anders aus, aber er machte auf mich auch nicht den Eindruck eines schüchternen zurückhaltenden Mannes.
Als er bemerkte das ich ihn musterte, lächelt er mich an. Ich fühlte mich ertappt, widerstand aber dem Reflex sofort wegzuschauen. Ich lächelte zurück und schaute ihm einen Moment länger in die Augen als notwendig gewesen wäre bevor ich mich wieder Daniela zu wandte.
Im Verlauf des Abends trafen sich unsere Blicke immer wieder und keiner von uns beiden ließ Zweifel daran aufkommen, dass sich unsere Blicke nur zufällig kreuzten. Wäre ich nicht mit Daniela unterwegs gewesen, wären wir uns sicherlich näher gekommen.
Als meine Freundin kurz auf die Toilette verschwand stand er plötzlich auf und kam zu mir herüber. Oh mein Gott. Ich spürte wie mein Puls schlagartig in die Höhe schnellte und ich sofort nervös wurde. Mit den Augen flirten war das eine, aber unvorbereitet eine Konversation zu betreiben das andere.
Direkt vor mir blieb er stehen. Da wir an einem hohen Tisch auf Barhockern saßen, blickten wir uns auf gleicher Höhe direkt in die Augen.
"Schade, dass Sie heute Abend schon eine andere reizende Begleitung haben. Sonst hätte ich sie gerne auf ein Glas Wein eingeladen. Ich muss jetzt los, aber vielleicht treffen wir uns zufällig ja mal wieder und trinken etwas zusammen."
"Ja, schade. Vielleicht beim nächsten mal", war alles was ich in meiner Aufregung zustande brachte und ich musste mir eingestehen, dass meine Flirtskills als alleinerziehende Mutter Mitte 30 etwas eingerostet waren.
Er lächelte mich nochmal an und schob sich zwischen zwei Tischen an mir vorbei. Als er mich passierte spürte ich plötzlich für einen kurzen Moment seine Fingerspitzen, die leicht über meinen Oberschenkel strichen. Die Berührung traf mich wie ein kleiner Stromschlag und seine Finger fühlten sich durch meine dunkle Strumpfhose ungeheuer sanft an. Die Berührung war einen Moment zu lang um sie als Versehen deuten zu können.
Dazu roch ich leicht sein Aftershave, was einen sehr maskulinen Duft in der Luft hinterließ. Ohne sich noch einmal umzudrehen verließ er die Bar.
Wow. So angemacht wurde ich schon lange nicht mehr und ich war mir sicher, dass bestimmt noch mehr passiert wäre wenn Daniela nicht dabei gewesen wäre. Aber auch so tat es einfach ungeheuer gut sich mal wieder zu vergewissern, was man für eine Wirkung auf attraktive Männer hatte.
Meine Gedanken an ihn und die Situation in der Bar machten mich ganz schön an. Ich hatte schon seit mehreren Monaten keinen richtigen Sex mehr gehabt und mein Körper sehnte sich danach mal wieder ein paar fremde Hände zu spüren. Vor allem meine Muschi meldete sich zu Wort und forderte noch ein paar Streicheleinheiten vor dem einschlafen.
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Vielleicht geht es hier mal weiter....