Hallo ihr Lieben,
auch ich würde gerne Zutritt zu eurem exklusiven Kopfkino erhalten....
Hier ein kleiner Einblick in meinen kleinen Vorführsaal:
"Zimmer 22
Ein kleiner, glasiger Tropfen schlängelt sich relaxt seinen Weg über die eisigen Oberflächen in sich verschlungener Eisbrocken.
Bernsteinfarben schimmert der Whiskey durch meine Finger hindurch und verziert sie mit ungewöhnlichen Marmorierungen.
Ich warte jetzt schon seit 2 Stunden auf diesen Typen, mit dem ich mich wegen dem Meeting morgen hätte treffen sollen.
Nichts.
Kein Anruf. Keine SMS.
Keine Entschuldigung. Ich fühl mich wie bestellt und nicht abgeholt, ein trauriger Karton den man beim Verladen in der Ecke übersehen hat.
Anstrengend war der Tag. Der lange Flug. Die Scheiß Idioten am Zoll. Nichts als Ärger.
Und jetzt auch noch dieser Versatz hier in diesem Möchtegern-5-Sterne-Hotel.
Wieder kalbt ein Eisbrocken einen kalten Tropfen klaren Wassers in das Glas.
Doch diesmal hat er keinen besonders langen Weg zum Whiskey. Das Glas ist nämlich leer.
Ich bitte den Barkeeper, das Versoffene auf die Rechnung zu setzen, sammle mich kurz und setz behutsam einen Fuß auf den Boden. Der Teppich ist weich, gibt unter meinen strapazierten, High-Heel geplagten Füßen nach.
Langsam gewöhne ich mich an meine leicht eingeschlafenen Gummibeine und bewege mich schwebenden Fußes Richtung Ausgang.
Der Lift wummert sich langsam seinen Weg zu mir herunter.
Der angenehme Duft eines männlichen Parfüms liegt in der Luft und bahnt sich seinen Weg durch die uninteressanten Gerüche die ich in der Hotel Lobby wahrnehme. Ich schließe kurz die Augen und versuche mir den Mann zu dem Parfüm vorzustellen, groß, breite Schultern, dunkles Haar, warme dennoch durchdringende Augen, wie sich seine Haut unter meinen Fingern anfühlt… leicht benommen öffne ich meine Augen und schüttele meinen Kopf. Hitze steigt mir ins Gesicht und ich benetze meine leicht trocken gewordenen Lippen.
Der Aufzug lässt extrem lang auf sich warten. Ich sehe mich leicht gelangweilt in der Hotel Lobby um. An der Rezeption steht ein Mann und blickt mir direkt in die Augen. Sein Blick lässt mich erstarren, ich kann den meinen nicht abwenden. Ein Schauer jagt über meine Haut und mein Herz hämmert wie verrückt. Bilder erscheinen vor meinem geistigen Augen, seine Hände wie sie unruhig über meinen Körper fahren, seine Lippen an meinem Hals, unsere Leiber wie sie sich heiß aneinander reiben.
Schnurrend fahren die Türen des Aufzugs vor mir auf. Durch das Geräusch abgelenkt wende ich meinen Blick der Tür zu. Als ich mich kurz danach noch einmal verstohlen umblicke, ist der Mann verschwunden. Lächelnd über meine kleinen Phantasien betrete ich den Aufzug, lehne ich ich mich an den kalten Handlauf und fahre in den 2. Stock.
Oben, kein Mensch zu sehen. Langsam gehe ich den Flur entlang, ich kann es kaum erwarten endlich in meinem Bett zu liegen. Der Tag war bis auf das kleine Intermezzo vor dem Aufzug doch ziemlich unerfreulich verlaufen. Vor meiner Tür öffne ich meine Tasche und suche nach dem Schlüssel. „Verdammt, wo ist er denn nur?“ Plötzlich taucht neben mir eine Gestalt auf, leicht erschrocken drehe ich mich um. Wieder dieser Mann. Ich wage kaum zu atmen, seine Blicke jagen heiße und kalte Schauer über meinen Rücken. Er steht ganz dicht vor mir, ich kann sein Parfüm riechen, es ist dasselbe wie in der Lobby.
Er ist etwas größer als ich, trägt einen dunkelgrauen, sehr gut sitzenden Anzug, darüber einen schwarzen Mantel. Immer noch stumm blicke ich zu ihm auf, er sieht auf mich herab. Ich verliere mich in seinen Augen, betrachte seine Lippen, er zieht mich magisch an. Was in mir vorgeht kann ich nicht erklären. Langsam hebt er seine Hand an meine Wange, lässt die Fingerspitzen sanft über die vor Aufregung erhitzte Haut gleiten. Ich lege meine Wange in seine warme Handfläche, schließe kurz die Augen. Ein Schauer jagt den nächsten über meine Haut, ich fühle wie das Blut in meinen Adern pulsiert, mein Atem unregelmäßig wird. Ich öffne die Augen und schaue ihn an, erwartungsvoll öffne ich die Lippen.
„Schließ die Tür auf.“ Seine Stimme ist angenehm tief und warm. Alles wäre mir in den Sinn gekommen, nur nicht seinem Wunsch nicht nachzukommen.
Nervös durchwühle ich meine Tasche und finde schließlich den Zimmerschlüssel. Meine Hände zittern vor Erwartung als ich die Tür öffne und fast ungelenk in mein Zimmer stolpere.... "
.... to be continued 😉