Hallo
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ich bin Dorei und möchte mich mit einem größeren Gedankensplitter (Danke für die kreative Aufforderung sich so zu präsentieren) den illustren Kopfkinobegeisterten vorstellen. Mehr zu meiner Peron außerhalb des Kopfkinos kann man gerne in meinem Profil nachlesen.
VG Dorei
…ein Hütten- und Wanderwochenende mit ihrer besten Freundin die damals beruflich umziehen musste, 600 km voneinander getrennt, endlich ein Wiedersehen und beim Packen des Rucksacks war sie schon von der prickelnden Vorfreude auf das was kommen wird erfüllt. Zu lange konnten sie aufgrund der Distanz schon keinen intensiven Kontakt haben. Ihr Herr hatte ihr extra hierfür ein Wochenende freigegeben, nicht ohne sie darauf hinzuweisen, dass er sie Sonntag abends wieder bei sich erwartet, um von ihr zu hören, wie zwei Freundinnen die Tage in den Bergen wohl verbracht haben.
So beeilte sie sich auf ihr Motorrad zu steigen und fuhr, leider verfolgt von dicken Regenwolken, Richtung Gebirge, ein wenig mit der Hoffnung, dass sie doch ein paar Sonnenstrahlen begleiten würden.
Bei der Talstation angekommen, mitten im Gedränge einer Jugendgruppe die gerade die Bahn verließ, bekam sie dann die bereits vor 2 Stunden zugestellte WhatsApp Nachricht, dass es wohl am südlichen Grenzübergang zu Verzögerungen kommt und ihre Freundin es heute nicht mehr pünktlich bis zur letzten Fahrt und somit zur Hütte schaffen wird. Sie solle aber bitte hochfahren, übernachten und sich schonmal als Wiedergutmachung einen besonderen Wunsch für den nächsten Tag überlegen.
Als sie vom Handy aufschaute um zu überlegen ob sie nicht doch im Tal bleiben soll, sah sie wie im hinteren Teil des Raumes ein Tourengeher seine Frau, oder war es seine Freundin, oder eine Freundin zum Abschied küsste und mit ein wenig Wehmut dachte sie, dass sie nun mal nicht die Einzige ist, die die Nacht alleine verbringen wird.
Was für ein Gegensatz war dazu die fröhliche Klettergruppe, vier Männer die lachend beieinanderstanden und wohl auch freitags nach der Arbeit angereist sind, um am frühen Samstagmorgen gleich in eine anspruchsvolle Route starten zu können.
Als sie so sinnierte, kam von hinten ein Mann auf Sie zu der sich als Hüttenwirt vorstellte, sie nach Ihrem Namen fragte und ob sie mit Ihrer Freundin das Doppelzimmer gebucht hätten. Als sie zu ihm aufsah und dies bejahte, bedauerte er, dass es ein technisches Problem bei der Buchung gab und nur noch zwei weitere Plätze im Matratzenlager frei waren, bot er ihr aber als Entschädigung an, ihr Gepäck vorab mit seiner ATV nach oben zu fahren. Er betrachte sie dabei ein wenig länger als üblich und stellte dann noch mit einem kaum merklichen Grinsen fest, wer bei dem Regen mit dem Motorrad kommt wird ja wohl auch nicht aus Zucker sein und eine Nacht in einem großen Raum verbringen können.
Höflich wie sie war und mit einem seltsamen Baugrummeln von der anzüglichen Art des Gesprächs berührt, nahm sie beide Angebote trotzdem an, froh darüber, dass sie dort überhaupt übernachten konnte und das Wochenende ab nun bitte einigermaßen entspannt beginnen könne.
Nun hieß es aber sich erst einmal zu sputen bevor die letzte Bergbahn bei ihrem Glück auch noch ohne sie fuhr. Sie stieg also gemeinsam mit dem Tourengeher, einem großen, hübschen Mann wie sie fand, mit dunklen Augen und dunklen Haaren und einem aus dem Shirt blitzenden Rücken Tattoo, in die Gondel ein, um in der quadratisch praktischen Kabine auf almerisch gepolsterten Sitzbänken nach oben zu fahren.
Kaum hatte sie es sich auf ihrem Platz gemütlich gemacht, schlossen sich auch schon die Türen und die Seilbahn nahm im zwischenzeitlich dichten Nebel die Fahrt auf.
Sie setzte es fort den Mann, der immer noch mit dem Rücken zu ihr stand und sich wohl nicht hinsetzen wollte, sichtlich von seiner Präsenz fasziniert zu beobachten, als er sich zu ihr umdrehte und sie fragte ob das hier so üblich ist jemanden so eingehend zu betrachten und sich nicht dafür zu schämen. Jetzt erst fiel ihr auf wie groß und kräftig er eigentlich war.
Er schenkte ihr sein charmantestes und süffisantestes Grinsen gleichzeitig und verlangte von ihr, sie solle, wenn die Röte aus ihrem hübschen Gesicht wieder verschwunden ist, mal von ihrem zweideutigen Halsreif erzählen, den sie soweit er weiß vor zwei Jahren von ihrem Herrn geschenkt bekommen hat, der heute nicht bei ihr sein kann. Im Anschluss kann sie ihn ihm dann auch gerne von Ihrer Freundin erzählen die ihre dunkelsten Geheimnisse kennt und sie heute „versehentlich“ versetzt hatte und sie nunmehr ganz alleine an so einem unwirklichen Abend auf den Berg fahren lässt um dort ohne jegliche weibliche Begleitung zu übernachten.
Sie war plötzlich wie vom Donner gerührt, stumm und zu keiner brauchbaren Antwort fähig, als die Gondel kurz ruckelte und zu allem Überfluss auch noch stehenblieb…