Claudia saß in ihrem Lieblingscafé und nippte an einem Cointreau.
Sie hatte ihn, wie immer, auf Eis bestellt, mit einem Strohhalm.
Das Café war sehr gemütlich, ausgestattet mit großen Spiegeln in verschnörkelten Holzrahmen und mit Sofas und Stühlen mit rotem Leder gepolstert.
Ein Hauch aus einer längst vergessenen Zeit.
Gedankenversunken saugte sie an dem Strohhalm und sah, wie ihr neuer, blutroter Lippenstift eine Spur darauf hinterließ.
' So ein Mist ' , dachte sie.
Es war ein sehr teuer Lippenstift, bei dem ihr die Verkäuferin versichert hatte, er würde garantiert nicht abfärben.
Sie hatte ihn extra gekauft, weil sie heute Abend Serge treffen würde.
Und Serge war verheiratet.
Es wäre gar nicht gut, wenn an seinem Hemd Reste von Lippenstift zu finden wären.
Montag würde sie den Stift reklamieren.
Sie versank wieder in ihren Gedanken und dachte an das bevorstehende Treffen.
Serge verstand es hervorragend, ihr mit seinen Lippen und seiner Zunge Lust zu bereiten.
Claudia lehnte sich zurück.
Dabei vergaß sie auch, dass man, besonders wenn man einen kurzen Rock trug, die Beine damenhaft geschlossen halten sollte.
Am gestrigen Abend hatte sie sich wieder sehr einsam gefühlt.
Sie zog ihre atemberaubende Spitzenkorsage, den passenden Strumpfhalter und spitzenbesetzte Strümpfe an und betrachtete sich wohlwollend im Spiegel.
Auf dem Tisch standen Kerzen und eine Flasche Prosecco.
Dann legte sie ausgerechnet Howard Carpendales ,,Samstagnacht " auf und begann zu tanzen.
Sie spürte die Einsamkeit, wie einen eisigen Winterhauch, der durchs Fenster wehte.
Den Slip hatte sie bewusst weggelassen, damit ihre Finger leichteren Zugang zu ihrem Lustzentrum finden konnten.
Später war sie beseelt eingeschlafen.
Heute nun hatte sie nur einen kurzen Rock und eine Bluse über ihr gestriges Outfit gezogen und war so ins Café gegangen.
In ihren Gedanken versunken, hatte sie nicht bemerkt, wie ein Mann ihr genau gegenüber an einem anderen Tisch Platz genommen hatte.
Als sie die Augen öffnete, wurde ihr bewusst, dass er sie fasziniert anstarrte.
Beschämt schloss sie die Schenkel und rückte ihren Rock zurecht.
Die Schamesröte war ihr ins Gesicht gestiegen.
Und dennoch fühlte sie auch ein Gefühl des Stolzes.
Dann stand der Mann auf und kam zu ihr an den Tisch.
Er beugte sich ganz nah an ihr Ohr und flüstere : ,, Madame, darf ich Sie um einen Gefallen bitten?
Das Pärchen am Nebentisch ist im Begriff zu bezahlen und zu gehen.
Würden Sie mir dann die Freude machen und sich noch einmal so sinnlich wie eben zu drapieren?
Und dürfte ich dann ein Foto von ihrer wundervollen, süßen Lustgrotte machen ? " .....