.... Rose zuckte bedauernd mit ihren schmalen Schultern, "Vielleicht ein anderes Mal."
25
John kaute angelegentlich und verschaffte sich somit Zeit zum nachdenken.
Dann brachte er seine Neugier auf den Punkt, "Dieses Rote, das sie da tragen, ist aber auch ausgesprochen elegant.
Wo bekommt man so etwas Hübsches eigentlich zu kaufen, hier in Texas doch gewiss nicht!"
Jetzt war es an Rose den tieferen Sinn der Frage zu erkennen und ihre Antwort sorgfältig zu überdenken.
Sie ließ sich sehr viel Zeit damit und antwortete erst nach der zweiten Gabelportion.
Dann allerdings, entschied sie sich für die frontale Variante,
"Wenn sie damit wissen möchten, woher ich komme, nun, dann würde ich sagen: New Orleans."
Das bedeutete für John alles und gleichfalls nichts und so wartete er gespannt auf ihre weiteren Worte.
"Dort sind diese Stoffe allerdings aber auch kaum erhältlich, geschweige denn, diese Mode …",
sie zupfte mit zwei Fingern einen Zipfel des Schales hervor, hielt ihn demonstrativ etwas höher und ließ das Ende dann wieder zurück in ihren Schoß gleiten, "… es sei denn, man hat gute Beziehungen nach drüben, in die alte Welt, zum Beispiel nach Saxony, das ist übrigens meine alte Heimat."
John blickte erstaunt auf, "Ah, Sachsen …!", murmelte er und Rose bemerkte sehr schnell, dass er keinen blassen Schimmer hatte in welchem Teil der Welt sich diese Gegend befand.
Doch John fuhr unbeirrt fort, "Dort scheinen die ja offensichtlich so etwas zu haben, oder irre ich mich da?"
Rose seufzte ergeben, 'Männer!', dachte sie, 'Außer ihren Stiefeln, den Pferden und vielleicht noch dem Umkreis von hundert Meilen, wissen sie rein gar nichts von der Welt da draußen!', doch dann begann sie, ihn geduldig aufzuklären.
"Rot war im letzten Jahr die Modefarbe, vor allem in Paris und Berlin.
Ich persönlich bevorzuge jedoch tüchtige Schneider in Dresden.
Bis die Post mit den Offerten der bekanntesten Modehäuser allerdings in New Orleans anlangten, meine Bestellung wieder in der alten Welt, und das Gewünschte dann tatsächlich hier anlangte, verging leider fast ein Jahr."
Sie schaute ihn mit offenem Blick an und sah, wie es hinter seiner Stirn arbeitete.
Und tatsächlich kam er auch sogleich zu dem einzig richtigen Schluss: "Darf ich vermuten, dass sie der alten Welt den Rücken gekehrt und hier eine neue Heimat gefunden haben?"
"Sie dürfen!", antwortete sie knapp und hob ihm das gefüllte Weinglas zu ihrer Rechten entgegen, "Zum Wohl, John!"
Rose hatte die Worte auf deutsch gesprochen und damit ließ sie es mit Hinweisen auf ihre heimatliche Herkunft bewenden.
Als sie Johns staunenden Blick bemerkte, ermahnte sie ihn freundlich: "John! Lassen sie ihr Essen nicht kalt werden, das Fleisch schmeckt köstlich."
Dann aß sie schweigend noch einige Häppchen und beobachtete währenddessen Johns Umgang mit Besteck und Serviette.
'Er ist kultiviert und eigentlich gefällt er mir.', gestand sie sich insgeheim ein und beschloss tiefer nach der Wahrheit zu graben.
"Sagen sie John, mit welchem Metier verdienen sie eigentlich ihren Lebensunterhalt? Ich meine, was tun sie so in der Zeit, wenn sie nicht gerade beschließen in der Wüste verdursten zu wollen?"
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John kaute angelegentlich und verschaffte sich somit Zeit zum nachdenken.
Dann brachte er seine Neugier auf den Punkt, "Dieses Rote, das sie da tragen, ist aber auch ausgesprochen elegant.
Wo bekommt man so etwas Hübsches eigentlich zu kaufen, hier in Texas doch gewiss nicht!"
Jetzt war es an Rose den tieferen Sinn der Frage zu erkennen und ihre Antwort sorgfältig zu überdenken.
Sie ließ sich sehr viel Zeit damit und antwortete erst nach der zweiten Gabelportion.
Dann allerdings, entschied sie sich für die frontale Variante,
"Wenn sie damit wissen möchten, woher ich komme, nun, dann würde ich sagen: New Orleans."
Das bedeutete für John alles und gleichfalls nichts und so wartete er gespannt auf ihre weiteren Worte.
"Dort sind diese Stoffe allerdings aber auch kaum erhältlich, geschweige denn, diese Mode …",
sie zupfte mit zwei Fingern einen Zipfel des Schales hervor, hielt ihn demonstrativ etwas höher und ließ das Ende dann wieder zurück in ihren Schoß gleiten, "… es sei denn, man hat gute Beziehungen nach drüben, in die alte Welt, zum Beispiel nach Saxony, das ist übrigens meine alte Heimat."
John blickte erstaunt auf, "Ah, Sachsen …!", murmelte er und Rose bemerkte sehr schnell, dass er keinen blassen Schimmer hatte in welchem Teil der Welt sich diese Gegend befand.
Doch John fuhr unbeirrt fort, "Dort scheinen die ja offensichtlich so etwas zu haben, oder irre ich mich da?"
Rose seufzte ergeben, 'Männer!', dachte sie, 'Außer ihren Stiefeln, den Pferden und vielleicht noch dem Umkreis von hundert Meilen, wissen sie rein gar nichts von der Welt da draußen!', doch dann begann sie, ihn geduldig aufzuklären.
"Rot war im letzten Jahr die Modefarbe, vor allem in Paris und Berlin.
Ich persönlich bevorzuge jedoch tüchtige Schneider in Dresden.
Bis die Post mit den Offerten der bekanntesten Modehäuser allerdings in New Orleans anlangten, meine Bestellung wieder in der alten Welt, und das Gewünschte dann tatsächlich hier anlangte, verging leider fast ein Jahr."
Sie schaute ihn mit offenem Blick an und sah, wie es hinter seiner Stirn arbeitete.
Und tatsächlich kam er auch sogleich zu dem einzig richtigen Schluss: "Darf ich vermuten, dass sie der alten Welt den Rücken gekehrt und hier eine neue Heimat gefunden haben?"
"Sie dürfen!", antwortete sie knapp und hob ihm das gefüllte Weinglas zu ihrer Rechten entgegen, "Zum Wohl, John!"
Rose hatte die Worte auf deutsch gesprochen und damit ließ sie es mit Hinweisen auf ihre heimatliche Herkunft bewenden.
Als sie Johns staunenden Blick bemerkte, ermahnte sie ihn freundlich: "John! Lassen sie ihr Essen nicht kalt werden, das Fleisch schmeckt köstlich."
Dann aß sie schweigend noch einige Häppchen und beobachtete währenddessen Johns Umgang mit Besteck und Serviette.
'Er ist kultiviert und eigentlich gefällt er mir.', gestand sie sich insgeheim ein und beschloss tiefer nach der Wahrheit zu graben.
"Sagen sie John, mit welchem Metier verdienen sie eigentlich ihren Lebensunterhalt? Ich meine, was tun sie so in der Zeit, wenn sie nicht gerade beschließen in der Wüste verdursten zu wollen?"