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Geschichte zum Gruppentreffen in Dresden

*******o555 Mann
8.859 Beiträge
Wenn die " Revolver- Schnecke" so relaxt sich abführen lässt dann ist Sie sich sicher das sie ungeschoren davon kommen wird.
Vielleicht sogar für ihre Tat belohnt....

Wollen wir hoffen das die zwei " Hochkompetenten Offiziellen" nicht noch übereifrige Fehler machen *g*
So was kann dann unerwartet tödlich enden...
******y59 Mann
635 Beiträge
Themenersteller 
BINGO! Das kommt der Sache schon recht nahe .... *top*
******y59 Mann
635 Beiträge
Themenersteller 
..... Er wies mit dem Lauf seines Revolvers auf den Ausgang und damit schräg über die Straße, hin zu seinem Office mit dem Gefängnis.

15

Bevor sich jedoch die Unbekannte seinem Befehl beugte, sprach sie ihn in ruhigem Ton an.
"Ich glaube das wird nicht nötig sein, Sheriff, denn ich denke wir können das Problem hier, an Ort und Stelle klären. Gestatten sie mir, dass ich ihnen dazu einige amtliche Dokumente übergebe?"

Der Sheriff stutzte einen Moment, "Meinetwegen!" knurrte er dann misstrauisch und seine Schnurrbartspitzen begannen sich wieder etwas entspannter nach unten zu neigen.
"Geben sie her!", er streckte ihr seine breite Hand entgegen und wartete.

Die Lady griff indessen in das weit offen stehende Dekolletee ihrer Bluse und zauberte provokant langsam mit zwei Fingern einige gefaltete Zettel zutage.
Die Augen der umstehenden Männer wären nur zu gern ihren Fingerspitzen bis tief hinab in die weiche Niederung gefolgt, allein der Sheriff trat vor ihr ungeduldig in seinen Stiefeln auf der Stelle und ließ ein nervöses Brummen hören.
Schließlich reichte ihm die Fremde die Papiere mit einem koketten Augenaufschlag und konstatierte belustigt seine sichtliche Verwirrung.

Nach außen hin verzog sie jedoch keine Miene und ließ ihre ansonsten so sanfte Stimme jetzt kräftig im Saloon ertönen.
"Dieser unglücksselige Gentlemen hier, welcher seinen Kopfschmerzen zum Opfer fiel, ist …" sie unterbrach ihre Rede und verbessert sich "… war Samuel Spade, auch genannt Sam Shadow, der Schatten.
Jene traurige Gestalt dort drüben, welche bedauerlicherweise an Atemnot scheiterte, nannte sich Nathaniel Phelps und dürfte ihnen besser als Nat the Gun bekannt sein!"
Sie schwieg bedeutungsvoll und ließ ihren blauen Blick in die Runde und über die regungslos lauschenden Männer schweifen.

"Diese Subjekte wurden schon seit längerer Zeit wegen mehrfachen Mordes gesucht, bestätigt vom United States Marshal Mister Samuel Hilbert und dem zuständigen Richter in Austin / Texas, seine Ehren Mister Bernard Snyder."
Es war totenstill im Saloon als die unheimliche Unbekannte etwas leiser und in einem versöhnlicherem Tonfall weitersprach.

"Wenn ich ihre Aufmerksamkeit auf den Zusatz 'Dead or Alive', Tot oder Lebendig, richten dürfte, so werden sie mir sicher verzeihen wenn ich aus ersichtlichen Gründen derart rigoros gehandelt und ihnen damit eventuelle Unannehmlichkeiten bereitet haben sollte."
Sie verschränkte ihre Arme unter ihren Brüsten und hob ihm somit die deutlich ersichtlichen und äußerst weiblichen Gründe ein Stück weit entgegen.

Dem Sheriff schien dieses Argument ebenfalls einzuleuchten, denn als zarte junge Lady gegen zwei solcherart verschlagenen Banditen anzutreten und dennoch siegreich zu bleiben nötigte ihm Respekt ab.
Er besah sich die Steckbriefe und akzeptierte mit einem brummigen Geräusch die Richtigkeit ihrer Angaben und dachte nach.
Einerseits fand er die Anwesenheit einer Kopfgeldjägerin in seiner Stadt als einigermaßen beunruhigend, andererseits jedoch, enthob ihn diese Tatsache von den Ärgernissen, die ihm ihr Aufenthalt in seinem Gefängnis bereitet hätte.

"Nun gut Ma'am …" bemerkte er trocken nachdem er die Dokumente eingehend studiert hatte "… das hier scheint ja soweit alles in Ordnung zu sein.", er deutete auf die Blätter in seiner Hand.
"Wie lange gedenken sie in unserer Stadt zu bleiben?"
Die Lady schürzte ihre Lippen und überlegte nur kurz.
"Nicht länger als ich zum ausruhen brauche.", antwortete sie ihm knapp, "Und dann reite ich ohnehin weiter, denn einen Steckbrief habe ich noch."

Sie streckte ihren Arm in seine Richtung aus.
"Wenn ich um mein Gewehr bitten dürfte!", sie wies mit ihrer offenen Hand auf die abgesägte Flinte zu Füßen des Sheriffs und wartete geduldig bis dieser die Waffe aufgehoben hatte und ihr zu reichte. "Verbindlichsten Dank, Mister."
Sie bedachte den mürrisch dreinblickenden Sheriff mit einem entwaffnenden Lächeln und schob die Flinte zurück in ihr Rückenholster.

Dabei hob sie ihre Arme derart ungeschickt, so dass der Stoff ihrer Bluse sehr weit auseinander klaffte und die trübe glänzenden Augen des Sheriffs ihre paradiesischen Äpfelchen in ihren seidigen Fruchtkörbchen unmöglich ignorieren konnten.

Dessen Schnurrbartspitzen begannen sich indessen erneut unternehmungslustig nach oben zu ringeln und er raunte ihr mit zusammengebissenen Zähnen zu, "Lady, ziehen sie um Himmels Willen ihren Mantel wieder über und bringen sie mir hier nicht die ganze Stadt durcheinander."

Die Lady schmunzelte süffisant und raunte ebenso leise zurück, "Aber die Gentleman dort sind doch ganz friedlich?" und nickte dezent in Richtung Tresen.
"Ja die schon, aber da kennen sie deren Weiber noch nicht!" flüsterte der Sheriff mit einem Gesicht, welches einem Darmverschluss im Endstadium ähnelte.

Dann brachte er etwas lauter ein letztes Bedenken zur Sprache.

© by John de Beers
*******d18 Frau
7.229 Beiträge
Zitat von ******y59:
..... Dann brachte er etwas lauter ein letztes Bedenken zur Sprache.

© by John de Beers

… das da wäre …? Welch feiner cliffhanger!
Nun gut, wir üben uns in Geduld.
******y59 Mann
635 Beiträge
Themenersteller 
...... Dann brachte er etwas lauter ein letztes Bedenken zur Sprache.

16


"Ich hoffe doch sehr, dass sie den letzten Steckbrief nicht unbedingt in unserer Stadt vollstrecken wollen?"
Er druckste ein wenig herum bevor er ihr Kraft seines Amtes erklärte: "Die Sache ist nämlich die, dass unser Schreiner leider Gottes letzte Woche verstorben ist und uns außer einer liederlichen Werkstatt nur zwei fertige Särge hinterlassen hat.
Sie verstehen sicher das wir für den Fall eines weiteren …" er räusperte sich verlegen "… eines weiteren unverhofften Ablebens in ernsthafte Bedrängnis kommen würden."

Die Lady war während seiner Rede zum Tisch mit ihren Revolvern hinüber gegangen,
"Ich denke Sheriff, da kann ich sie beruhigen und selbst wenn, würde ich die Vollstreckung des nächsten Steckbriefes etwas weniger spektakulär als diese zwei hier gestalten."
Sie ließ die Revolver mit geübtem Griff wieder an ihren angestammten Platz neben ihren schmalen Hüften gleiten.
Der Trottel von Deputy sah ihr schweigend zu und glotzte dabei ungeniert auf die appetitlichen Wölbungen in ihrer Bluse.
Die Lady sah ihn an, legte Zeige- und Mittelfinger übereinander und richtete diese zwischen die Augen des ungehobelten Kerls.
"Boom!"
Ihre Stimme klang leise, aber eindeutig! Der Deputy zuckte erschrocken zurück und wäre dabei beinahe nach hinten gestolpert.
Sie lächelte verächtlich zu ihm hinüber, führte ihre Fingerspitzen senkrecht unter ihre Lippen und blies einen imaginären Rauchkringel davon.
Dabei spitzte sie ihre Lippen mehr als gewöhnlich und öffnete diese dabei sogar einen Spalt breit. An die Glubschaugen gegenüber gewandt bemerkte sie tröstend,
"Wird schon werden Kleiner, bestimmt, irgendwann!"

Dann richtete sie ihr Wort erneut an den verblüfften Sheriff,
"Wenn ich noch eines bemerken dürfte?"
Er nickte wortlos.
"Ich hatte diesem Herrn dort …" sie deutete mit ihrem Zeigefinger auf den Toten am Fußboden "… bereits schon zu Lebzeiten versichert, dass seine Bekanntschaft durchaus eine Bereicherung für mich darstellen würde.",
und dann holte sie zu einem vernichtenden Schlag gegen das männliche Ego des Sheriffs aus.

"Wie ihnen nicht entgangen sein dürfte, sind auf den Dokumenten Zahlen in fetten Lettern vermerkt, die sich wiederum zu der hübschen Summe von viertausend Dollar summieren lassen."
Sie blickte ihm abwartend in die grauen Augen bis er widerwillig nickte.
"Darf ich also weiterhin davon ausgehen, dass sie es sind, der mir diese Summe Kraft des Gesetzes schuldet?"
Ihr maliziöses Lächeln brannte sich schmerzhaft in die Augen des kauzigen Mannes und der reagierte prompt ungehalten.

"Kommen sie nachher in mein Office, dann werde ich sehen was ich für sie tun kann."
Ohne eine Antwort abzuwarten drehte er sich abrupt zum Tresen um und bellte die dort wartenden Männer an: "Was steht ihr hier noch wie die Idioten! Nehmt endlich eure Gläser runter und räumt die Schweinerei hier weg!" und zu seinem unglücklichen Deputy gewandt: "Du auch!"

Dann stapfte er mit schweren Schritten aus dem Saloon hinaus und verschwand in Richtung Office. Die Fremde indessen, hatte ungerührt wieder an ihrem Tisch Platz genommen und nippte teilnahmslos an ihrem Bier, als ob sie den ganzen Tag über bisher nichts anderes getan hätte.

© by John de Beers
******y59 Mann
635 Beiträge
Themenersteller 
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei euch bedanken, ihr Lieben, für eure Teilnahme am Geschehen, der Unterstützung, den vielen erhobenen Daumen und vor allem für eure Geduld! *hutab*

Ich weiß, es ist eine lange Geschichte und den ersten Teil hätten wir damit geschafft, aber wie heißt es so schön: Je länger das Vorspiel .... ?

Also starten wir durch und widmen uns der Erotik welche sich zwar anfangs nur ganz allmählich, aber etwas später 'Tod'sicher und unübersehbar zwischen die Zeilen schleichen wird.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

17

Im trüben Fensterglas des Saloons erschien der Kopf eines Buben und blinzelte von draußen in den dämmerigen Raum hinein.
Es war der kleine Wasserträger der sie begrüßt hatte und er schien etwas zu suchen.

Die Fremde wartete geduldig bis das Bürschlein sie in ihrer Ecke entdeckt hatte.
Mit einem Schmunzeln um ihre sinnlichen Lippen winkte sie ihn mit zwei Fingern ihrer Rechten heran und gleich darauf kam der Junge durch die Pendeltüren des Saloons geflitzt.
Einen Augenblick später stand er an ihrem Tisch und blickte sie erwartungsvoll an.

"Willst du dir einen Quarter verdienen?" fragte sie ihn ohne Umschweife und konnte ihr Schmunzeln über das flinke Kerlchen kaum unterdrücken.
"Aber ja, gern, Ma'am!" er strahlte über das ganze Gesicht.
"Dann bring die Satteltaschen und alles was dazu gehört ins Hotel gegenüber und lege es in ein freies Zimmer.
Ach ja, und vergiss die Satteldecke nicht! Anschließend bringst du meinen Rappen in den Stall dort drüben und versorgst ihn gut.
Vergiss bitte nicht, ihn abzusatteln."

Sie zog ihre Augenbrauen hoch und sah ihn prüfend an, "Kannst du dir das auch alles merken?"
Der Bursche warf sich in die Brust und schien vor Stolz fast zu platzen, 'Die Lady hat zwei Gauner zur Strecke gebracht, winkt mich heran und spricht sogar mit mir, irre!'
"Aber natürlich Ma'am! Ähhm …" er stutzte, "… auf welches Zimmer soll ich die Sachen bringen?"

Die Fremde lachte leise und nickte ihm anerkennend zu, "Auf das Zimmer, welches du für mich reservieren wirst, junger Mann. Ich möchte eines mit Fenster zur Straße hinaus und mit Balkon." "Klar Ma'am, mache ich!"

Der Bursche strahlte, so dass seine Mundwinkel bereits an den kleinen Ohrläppchen anstießen.
"Wenn du fertig bist, schließt du das Zimmer ab und bringst mir den Schlüssel hierher.
Bis dahin dürfte ich die Dinge hier geregelt haben. Hier!"
Sie reichte ihm den versprochenen Vierteldollar, ließ ihn aber noch nicht aus den Fingern obwohl der Bursche bereits seine kleine Hand danach ausgestreckt hatte.

Die Fremde senkte ihre Stimme zu einem verschwörerischen Raunen, "Eines noch! Ist heute Morgen ein Reiter auf einer Schecke hier durchgekommen?"
"Ja Ma'am, er ist auch drüben im Hotel abgestiegen." antwortete der Junge ebenso leise und neigte ihr dabei verschwörerisch seinen Kopf entgegen.
Sie ließ den Quarter in die Hand des Burschen gleiten und hob ihren ausgestreckten Zeigefinger an die Lippen.
"Sehr gut! Aber, psst! Das bleibt unter uns."
Der Bursche war ein helles Köpfchen und verstand sofort, "Klar Ma'am!" versprach er ihr, dann drehte er sich um und sauste nach draußen um sich um den Rappen zu kümmern.

© by John de Beers
*******d18 Frau
7.229 Beiträge
Aha, der Junge kümmert sich um den Rappen und die Lady um den Schecken. Ähm, wohl eher um den Reiter des Schecken …
Wo bleibt sonst die uns versprochene Erotik, @******y59 ?
******y59 Mann
635 Beiträge
Themenersteller 
Nun ja, im Süden tröpfelt die Zeit eben sehr gemächlich dahin ... aber dennoch rücken die Zeiger der Geschichten-Uhr stetig vorwärts.
Die '11' haben sie bereits überschritten ..... *omm*
*****cat Paar
43.219 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nun wenn sie sich mal mit dem Scheckenreiter vergnügen und ihn nicht gleich umpusten würde...dann hätte das
"In den Sonnenuntergang reiten" mal eine ganz andere Bedeutung *fiesgrins*
******y59 Mann
635 Beiträge
Themenersteller 
Verflixt! Wer, zum Teufel, hat mir beim schreiben über die Schulter geschaut....?😉
*****cat Paar
43.219 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ******y59:
Wer, zum Teufel, hat mir beim schreiben über die Schulter geschaut....?*zwinker*

*floet*
*******d18 Frau
7.229 Beiträge
Aha! Die Katze auf dem Sofa … sieht aus wie meine … mit diesem interessierten Blick.
******y59 Mann
635 Beiträge
Themenersteller 
Ich habe da so einen Verdacht ..... *haumichwech*


Übrigens: der Text gehört zu meinem ersten Buch und wenn die Miez nickt, ist alles in Ordnung.
Bei der Western Geschichte hat sie zweimal genickt .... *taetschel* ...liebes Mädchen!
*******o555 Mann
8.859 Beiträge
"Auf das Zimmer, welches du für mich reservieren wirst, junger Mann.

Ich musste gerade schmunzeln..... WAS fiele mir da Alles ein , würde mir solch eine Offerte entgegengebracht werden...*gg*

Aber... der Bursche ist ja noch jung...*zwinker*
******y59 Mann
635 Beiträge
Themenersteller 
Also gut! Da der nächste Post ewig lang werden würde, bringe ich die erste Hälfte schon mal Heute ....
.... zumal damit auch ein kleiner Szenenwechsel verbunden ist.

Gehen wir also gemeinsam über die Straße in das Hotel und schauen dem einsamen Reiter ein wenig über die Schulter .... aber pssst, LEISE!

18

Als der Schuss aus dem Saloon herüber dröhnte lag der fremde Reiter auf seinem Bett im ersten Stock des Hotels und schreckte aus einem leichten Schlaf hoch.
Er war bereits in der Morgendämmerung in die Stadt gekommen und hatte sich als erstes um eine sichere Bleibe gekümmert.
Nachdem er ein erfrischendes Bad und ein ausgiebiges Frühstück genossen, und bis jetzt geschlafen hatte um sich von den Strapazen des Wüstenrittes zu erholen, saß er nun aufrecht auf seinem Bett und lauschte gespannt nach draußen.
Doch seltsamerweise blieb dort alles still.

'Kein weiterer Schuss, nur dieser eine!', lauschte er verwundert, erhob sich langsam und ging hinüber zum Fenster.
Dort angelangt mied er die lichte Öffnung, sondern zog es vor im Schutz des Fensterrahmens zu bleiben.
Das fiel ihm nicht sonderlich schwer, zumal ihm ein Balkon davor ausreichend Sichtschutz bot.
Ohne selbst ein großes Ziel zu bieten, konnte er nun von hier aus die Straße bequem bis hinüber zum Saloon einsehen.

Soeben betraten zwei Männer den Saloon und verschwanden hinter dessen Schwingtüren.
So wie es aussah, mussten das die Vertreter des Gesetzes sein.

Der Mann blieb in seiner Deckung und wartete geduldig ab.
Das nächste was ihm auffiel war der Rappe, der vor dem Saloon angebunden stand und noch das gesamte Sattel- und Zaumzeug trug.
Der Rappe konnte noch nicht lange dort stehen, denn das Pferd war immer noch damit beschäftigt einen Eimer frischen Wassers leer zu saufen.

Irgendetwas in seiner Erinnerung sagte ihm, dass er ein ähnliches Pferd kürzlich erst irgendwo gesehen hatte, aber der Eindruck verschwand im diffusen Nebel seiner Erinnerung und während der Mann noch grübelnd das merkwürdige Sattelzeug betrachtete, betrat einer der Männer wieder die Straße.

Der Sheriffstern wies ihn eindeutig als solchen aus, allerdings erschien es dem Mann merkwürdig, dass der Sheriff allein und dabei kopfschüttelnd die Straße überquerte.
Gleich darauf war es aus seinem Blickfeld entschwunden und die Straße war wieder ebenso menschenleer und trostlos wie noch kurz zuvor.

Der fremde Reiter ging, um sich ein Glas Wasser zu holen und überlegte: 'Eine Schießerei die keine richtige war, ein frustrierter Sheriff ohne Gefangenen und ein schwarzes Pferd mit merkwürdigem Sattelzeug, das mir schemenhaft bekannt vorkommt?

Eine seltsame Stadt, dieses Sanderson!'
Er kehrte zum Fenster zurück und wartete geduldig, während er an seinem Wasserbecher nippte.

Alsbald wurde seine Geduld belohnt, denn kurze Zeit später huschte ein junger Bursche aus dem Saloon und begann die schweren Satteltaschen, den Holster mit dem Gewehr und die zusammengerollte Decke vom Pferd zu nehmen.
Dann kam er mit der schweren Ausrüstung direkt in seine Richtung und verschwand unter dem Balkon vor seinem Fenster. 'Es wird immer seltsamer und ergibt von vorn bis hinten keinen Sinn!' überlegte er und wurde wenig später durch einen dumpfen Schlag im Nachbarzimmer in seinen Gedanken unterbrochen.

Der Mann ging neugierig zur Tür, öffnete diese und spähte vorsichtig in den langen Flur.
Die Tür des Nachbarzimmers stand halb offen und so pirschte er auf Zehenspitzen heran um einen Blick dort hinein zu wagen.
'Der Bursche und die gesamte Ausrüstung, hmm!' Er baute sich breitbeinig in der Türfüllung auf.

© by John de Beers
******y59 Mann
635 Beiträge
Themenersteller 
Eine kleine Anmerkung zu den Realitäten der Geschichte und dem Städtchen 'SANDERSON':

Ein sehr guter Freund von mir hat schon einige Male Texas und den Süden überhaupt bereist.
Dieser erzählte mir also von seinem Erlebnis in einem winzigen texanischen Ort, wonach die kleine Reisegruppe das dortige Restaurant besuchte um etwas zu essen und zu ruhen.
Als die, die immer dort sitzen mitbekamen, dass es Deutsche waren, versuchte jeder von ihnen ein par Brocken deutsch zu sprechen, da Groß- und Urgroßvater deutsche Einwanderer waren.
Das ergab einen heillosen Kauderwelsch welcher noch dadurch angestachelt wurde, dass JEDER der Einheimischen eine Runde spendierte und die Jungs nicht mehr losließen.
Lange Rede - kurzer Sinn: Ruhe gab es keine und die Jungs haben locker zwei Tage gebraucht um von dort aus weiter reisen zu können.

Dieses Erlebnis war für mich der Leitfaden, um eine Kleinstadt nach diesem Vorbild für meine Geschichte zu suchen.
So kam ich zufällig auf Sanderson, gelegen an der Route 90 und dem Abzweig zum Highway 285.

Die Historie des Ortes aus dem 19. Jahrhundert ist ebenso real wie die Tatsache, das ich meinem Freund letztens die Story zum lesen gab, ihm die Zusammenhänge erklärte und er mir sagte:
"Genau dort waren wir diese zwei Tage und kamen aus dem Restaurant nicht mehr 'raus!"

Da saß ich nun mit offenem Mund und dachte über die Zufälle nach, die uns das Leben beschert.

Eine mögliche Moral von der Geschicht': Man sieht sich immer zweimal-vergiss das nicht!

Ich habe die Visitenkarte des Ortsvorstehers und werde die Story mal dorthin, über den großen Teich schicken ... und bin mal gespannt was passiert .... *omm*

Herzlichst - Euer JOHN *hutab*
*****cat Paar
43.219 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nicht nur der Mann ist hier
Zitat von ******y59:
neugierig

Ich bin es auch....
******y59 Mann
635 Beiträge
Themenersteller 
..... 'Der Bursche und die gesamte Ausrüstung, hmm!' Er baute sich breitbeinig in der Türfüllung auf.

19

"Was machst du denn hier und dazu noch mit solch einem Lärm?"
Seine Stimme klang rau und ließ den Jungen erschrocken herumwirbeln.
Der hatte sich jedoch schnell wieder von seinem ersten Schreck erholt und konterte ihm mit seinem Lausbubencharme.

"Sorry Mister, aber ich bin im Auftrag einer fremden Lady unterwegs.
Außerdem werde ich hierfür gut bezahlt und mache nur meinen Job!"

Der Fremde war verblüfft, 'Eine fremde Lady?'
Sein Blick fiel auf den Holster und den Schaft der Winchester der daraus hervor ragte.
"Eine fremde Lady! So, so!" murmelte er zweifelnd und blickte den Jungen durchdringend an.

"Ja Mister, und wissen sie was?"
Mit untrüglichem Gespür für seinen Glückstag hatte der Bursche die lohnenswerte Situation sofort richtig erkannt und streckte jetzt dem Fremden seinen leeren Handteller entgegen.
Der grinste gequält und seufzte, 'Im Leben hat eben alles seinen Preis und selbst hier, in Texas, sind die jungen Burschen voll auf der Höhe!'
Aber es half nichts, wollte er nicht ewig weiter rätseln und grübeln.

Er fingerte eine Münze aus seiner Westentasche und hielt sie dem Burschen verheißungsvoll zwischen Zeige- und Mittelfinger hin.
"Also was sollte ich noch wissen?"
Die Stimme des Fremden knarrte ungnädig und dann sprudelte es auch schon aus dem Burschen hervor, "Die Lady hat zwei Gauner im Saloon erwischt …"

"Zwei? Mit einem Schuss?" fragte der Mann zweifelnd.
"Nein Mister, nur den ersten und den zweiten dann mit dem Messer."
Das klang alarmierend nach Kopfgeldjagd, aber der Bursche schien die Wahrheit zu sagen.

"Und weiter?" fragte der Fremde lauernd.
"Jetzt bereite ich ihr das Zimmer hier und kümmere mich dann um das Pferd."
Der Junge schielte auf die Münze in der Hand des schlanken Mannes und fügte schnell hinzu, "Ach ja, nach ihnen hat sie auch gefragt."

Der Fremde zuckte kaum merklich zusammen und blickte dann aus zusammen gekniffenen Augenlidern auf den Jungen herab.
"Ach ja?" knirschte er mit einem drohenden Unterton in seiner Stimme bis der Junge vor ihm ein wenig zurück ruderte.
"Najaaa … eigentlich wollte sie nur wissen ob ein Reiter auf einer Schecke hier durch gekommen ist …"
Jetzt huschte ein erleichtertes Lächeln über das noch junge Gesicht des Fremden und er streckte dem Burschen neben der Hand mit der Münze auch noch seine leere Linke entgegen.

"Den Zimmerschlüssel! Du kümmerst dich um das Pferd und ich mich um alles andere!"
Der Bursche zögerte, aber viel Auswahl blieb ihm gegenüber dem großen Mann nicht und so tauschte er Hand in Hand, Schlüssel gegen Münze.

"Danke Mister, es war mir eine Freude mit ihnen Geschäfte zu machen.", sprudelte er schnell hervor, duckte sich unter dessen Händen hindurch und verschwand im Flur des Hotels.

"Mir ebenso, mein kleiner Freund, mir ebenso!" murmelte der Fremde bedächtig und blickte noch eine ganze Weile sinnierend in die Leere des Flures.

© by John de Beers
*******o555 Mann
8.859 Beiträge
Au ja.... welch ein kleiner Lump.... *floet*
*****cat Paar
43.219 Beiträge
Gruppen-Mod 
Sehr geschäftstüchtig würde ich sagen...
Vielleicht bringt er es ja eines Tages vom Stallburschen zum Millionär ?
*****cat Paar
43.219 Beiträge
Gruppen-Mod 
Der Begriff "Sattelschlepper" bekommt auf jeden Fall eine neue Bedeutung *floet*
******y59 Mann
635 Beiträge
Themenersteller 
Nun ja, es sind mitunter die kleinwüchsigen Dinge im Leben, die Großes bewirken und neue Verbindungen schaffen .... wart' mal ab! *anmach*
*****cat Paar
43.219 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ******y59:
wart' mal ab! *anmach*
*ungeduldig*
******y59 Mann
635 Beiträge
Themenersteller 
20

Zur großen Verwunderung der Männer im Saloon saß die schöne Unbekannte immer noch seelenruhig allein an ihrem Tisch und schien von den vorangegangenen Ereignissen völlig ungerührt zu sein.

Die Klügeren von ihnen vermuteten, dass sie auf etwas zu warten schien, von dem nur sie allein wusste, was es war.
Aber letztendlich verebbte auch deren Interesse an der mysteriösen blonden Walküre, da ihrer Ansicht nach alle aufregenden Messen für heute bereits gesungen waren.

Die Fremde hatte ihren Stetson indessen rechts neben sich auf den Tisch gelegt, während sie fortwährend das fast leere Bierglas in ihren schlanken Finger drehte.
Dabei war ihr aufmerksamer Blick auf die Straße gerichtet und somit auch auf den Eingang des Hotels gegenüber.

Plötzlich straffte die Fremde unmerklich ihre Haltung und hielt den Blick jetzt unverwandt nach draußen, auf einen bestimmten Punkt gerichtet.
Von dort bewegte sich eine schlanke, dunkel gekleidete Gestalt auf den Saloon zu und überquerte soeben die Straße.
Sie formte ihre Lippen abschätzend zu einem ovalen Rund und nahm die Hände langsam vom Glas.

Als der Schatten des Fremden die Türöffnung des Saloons verdunkelte, zog augenblicklich wieder jene Totenstille ein, wie sie bereits vor einer Stunde geherrscht hatte.
Gespannt und misstrauisch blickten die Männer am Tresen dem Fremden entgegen.
Der schwang jetzt fast behutsam die Pendeltüren beiseite und trat zögernd ein.
Die Männer am Tresen schienen bereits ein neuerliches Unheil zu wittern und schlossen insgeheim Wetten über seine noch zu verbleibende Lebenszeit ab.

Auch die Lady musterte den hoch gewachsenen Mann mit kühlem Blick und registrierte dabei jedes noch so keine Detail.
'Er ist jung, drahtig und mit Sicherheit verdammt schnell! Außerdem trägt er seinen Revolver rechts und der Teufel weiß, was er noch so alles im Gürtel hinter seinem Rücken stecken hat. Die Hände! Achte vor allem auf die Linke!'
Sie musterte den großen Mann jetzt unverhohlen, 'Schwarze Hose und Weste, die liegt eng geknöpft am Körper an, also nichts darunter verborgen! Weißes Hemd, schwarzer Stetson und die Augen im Schatten der Krempe verborgen. Nicht gut! Revolvergurt lässig, aber sehr gepflegt. Vorsicht Mädchen!'

Der Fremde war am Eingang stehen geblieben und ließ nun seine Augen durch den dunklen Raum schweifen.
Dabei fixierte er aus den Augenwinkeln heraus auch die Lady am Tisch.
Ohne ihr jedoch den Kopf zuzuwenden und damit sein Interesse an ihr zu verraten, blickte er jetzt hinüber zum Tresen.
"Ein Bier, Mister, kühl und schnell!" sagte er mit rauer Stimme in Richtung Tresen.
Dabei achtete er kaum auf den Barkeeper, sondern registrierte aus den Augenwinkeln heraus jede Bewegung am Tisch der fremden Schönen.

Ohne eine Antwort des Barkeepers abzuwarten, vollführte der Schwarzgekleidete nun auf den Absätzen seiner Stiefel eine Vierteldrehung in Richtung des Tisches von dem aus ihn die Fremde
mit kühlen Augen betrachtete.
Jetzt erst warf er ihr einen längeren Blick zu und das erste Mal seit seinem Eintritt huschte ein kleines Lächeln über sein glattes Gesicht.

'Sie ist wunderschön, wie sie dort so sitzt und mich fixiert. Aber eben auch genauso tödlich!'
Er hatte die Situation mit einem Blick erfasst und war gewarnt: 'Die schmalen Schultern und die erhabene Weiblichkeit unter dem Staubmantel, alles verborgen hinter einem fast leeren Glas, die makellosen Finger mit den aufregend roten Nägeln und ihre Rechte in gefährlicher Nähe zu ihrem Stetson! Gib acht, mein Freund! Das ist eine trügerische Ruhe!'

Dann setzte er sich langsam in Bewegung und ging mit ruhigen und genau abgemessenen Schritten auf die rassige Fremde zu.

© by John de Beers
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