Jedem Neuen liegt ein Zauber inne...
Dieser Satz ging ihr durch den Kopf, als sie mit ihrem Neuen den schmalen Kiesweg zwischen den Büschen, die dem Blickschutz dienten, entlang ging zum FKK-Strand. Sie kannten sich jetzt vier Wochen, waren schon zusammen bei ihrem Lieblingsitaliener, hatten gemeinsam von der einsamen Parkbank auf der Anhöhe den Sonnenuntergang beobachtet, dort hatte sie ihren Kopf an seine Schulter gelehnt, und es hat sich wie das Natürlichste der Welt angefühlt, ebenso, als er nahezu zeitgleich seinen Arm um ihre Schulter gelegt hatte.
Eigentlich war er gar nicht ihr Typ: nicht besonders groß, nicht blond, und blaue Augen hatte er auch nicht, was eigentlich seit der Schulzeit ihr Muster gewesen ist. Sie hatte sich zuerst in seine Mundwinkel verliebt, und im Lauf der Zeit weitete sich diese kleine Faszination auf immer mehr von ihm aus.
Seine Präsenz und Aufmerksamkeit in den kleinen Dingen, sein trockener Humor, seine kurzen Bemerkungen, mit denen er wie aus dem Nichts irgendeine alltägliche Situation oder Beobachtung kommentierte, vordergründig lustig, aber immer mit einem tieferen Sinngehalt, der sich ihr manchmal erst nach einigen Sekunden erschloß. Ja, davon brauchte sie immer wieder eine Dosis.
Vergangene Woche waren sie zusammen Eis essen. Sie hatte die ganze Zeit auf die Kugel Pistazieneis spekuliert, die sich ganz unten in seinem Eisbecher befand. Als sie jedoch den letzten Löffel davon in seinem Mund verschwinden sah, wollte sie sich nicht mehr beherrschen, zog seinen Kopf zu sich heran und versuchte, mit einem Zungenkuß noch etwas davon zu ergattern. Ja, es gibt romantischere Momente für den ersten Kuß, aber hier ging es ums Ganze, sie konnte das Eis nicht so sang- und klanglos aufgeben, und es gelang ihr. Sie war sich nicht sicher, ob ihm ihr Zungenpiercing vorher schon aufgefallen war, aber jetzt wußte er definitiv davon, dafür hatte sie gesorgt.
Und nun ging es zum Badesee. Zielstrebig steuerte sie ihren Lieblingsplatz an: eine kleine Wiese, umgeben von Bäumen und Büschen, mit Sonne und Schatten und - vor allem - von außen so gut wie nicht einzusehen. Ja, irgendwie war sie nicht das, wie man gemeinhin als Dame sich verhielt, sie wußte eigentlich immer schon, was sie wollte. Und zugleich hatte sie bei diesem Mann noch nie das Gefühl, er würde sich fremdbestimmen lassen, es fühlte sich eher so an, daß er sie und ihr Verhalten mit Neugier beobachtete.
Als er die Decke ausgebreitet hatte, spürte sie, wie ihr Herzschlag doch etwas in der Frequenz zunahm. Klar, sie war eine "coole Socke", wie er sie einmal mit einem kleinen Seitenhieb bezeichnet hatte, aber eben doch nicht ganz so cool, wenn jetzt zum ersten Mal alle Hüllen fallen sollten. Aber gut, irgendwann wäre es sowieso passiert, vielleicht nicht am hellichten Tag bei vollem Sonnenschein.
"Soll ich Dir den Rücken eincremen?" Sie fuhr leicht zusammen, als sie seine Stimme so dicht von hinten neben ihrem Ohr hörte. Sie lehnte sich kurz an seiner behaarten Brust an und meinte dann "Ja, bitte." Sie genoß es, wie seine Hände erst über Schulter und Nacken glitten, Ihre mittellangen Haare dabei beiseite hebend, um diese nicht zu ölig werden zu lassen. Die Hände gingen tiefer, kamen zu ihrem Becken, und wie selbstverständlich auch über ihren Po und die Ober- und Unterschenkel.
Um ihre Vorderseite kümmerte sie sich dann doch lieber selbst, und als sie fertig war, lag er bereits auf dem Bauch auf der Decke, und meinte: "Bekomme ich auch einen Lichtschutzfaktor? Es ist immerhin die gleiche Sonne, unter der wir liegen."
Gerne kam sie seiner Aufforderung nach und genoß es sichtlich, über seine Schultern zu streichen und auch ein paar Massagegriffe einfließen zu lassen.
Nachdem auch sie sich bis zu seinen Unterschenkeln vorgearbeitet hatte, meinte sie zu ihm "Umdrehen !" Da lag er nun vor ihr, und sie konzentrierte sich bewußt erst einmal auf die Kopf- und Schulterpartie, spendierte seiner Nasenspitze ein bißchen Sonnenmilch, und arbeitete sich anschließend langsam nach unten vor, ihre eigene Neugier im Zaum haltend und diese Spannung genießend. Ab dem Nabel wechselte sie zu den Unterschenkeln und von hier nach oben, dorthin, wohin ihre Gedanken sie eigentlich schon die ganze Zeit trieben.
Ihre Fürsorge zwang sie dazu, ihn komplett einzucremen, und als sie bis zum letzten Zipfel vorangekommen war, bemerkte sie, daß ihre Bewegungen hier durchaus Wirkung zeigten. Ohne die Hand von ihm zu lassen, schob sie sich etwas nach oben und flüsterte ihm ins Ohr: "Sorry, wenn ich frage, aber ich hatte noch nie einen Mann ohne Vorhaut. Schon alles gründlich eincremen, oder?"
Nachdem diese Klippe umschifft war, genossen sie eine Weile die Sonne, um danach eine Runde im inzwischen mehr oder weniger menschenleeren See zu schwimmen. Das Wasser trug sie angenehm, bis sie etwas vom Ufer entfernt auf eine Sandbank stießen, auf der man stehen konnte und bis knapp unter die Schultern im warmen Wasser stand.
Im Licht der langsam untergehenden Sonne standen sie voreinander, ihre Arme jeweils um den Körper des anderen gelegt, und sie merkte, daß nicht nur ihre Münder auf gleicher Höhe waren. Er hatte das wohl ebenso gemerkt, denn schon bald spürte sie außerdem, daß in ihm ein deutliches Begehren aufkam, und diese Erkenntnis wiederum auch in ihr Wirkung entfaltete. "Sag' mal", fragte sie, "ist es nicht so, daß die Eichel eigentlich von Schleimhaut umhüllt sein sollte?" Er sah sie etwas fragend an. Sie hob unter Wasser eines ihrer Beine und legte es etwas umschließend um seine Hüfte. "Da Du ja keine eigene Schleimhaut mehr hast ..."