Das Haus (Teil 8)
Voller Tatendrang ging er durch die Abenddämmerung zurück ins Haus, nahm vorsichtshalber eine Taschenlampe mit und stieg erneut auf den Dachboden. Er ahnte nichts und bemerkte zunächst auch nicht, was sich verändert hatte. Aber dann traf es ihm wie ein Schlag in die Magengrube: Er hatte fluchtartig den Raum verlassen und alles stehen und liegen gelassen. Den Deckel der Kiste, das Laken, alles hatte auf dem Fußboden gelegen.
Und jetzt war die Kiste wieder verschlossen. Der Fußboden war leer und aufgeräumt.
Wieder begann sein Herz zu rasen. Keuchend öffnete er die Kiste. Zog das Leintuch zur Seite.
Die Figur lag noch da als sei nichts geschehen, sah ihm aus ihren steinernen Augen lächelnd an.
Und dann hörte er die Musik. Nur ein paar Töne.
Dann wurde ihm schwarz vor Augen.
Als er die Augen wieder aufschlug, lag er auf seinem Bett und war nackt. Seine Kleidung war sorgfältig über den Stuhl gelegt, den er als Nachttisch benutzte. Er merkte, dass jemand hinter ihm stand, doch als er den Kopf wenden wollte, um zu sehen wer, konnte er ihn nicht bewegen.
Mit Entsetzen stellte er fest, dass er keine Körperteile bewegen konnte, obwohl er keine Fesseln oder ähnliches entdecken konnte.
Dann stieg dieser Duft in seine Nase. Baumharze, Kräuter und wilde Weiblichkeit. Er wusste, dass SIE hinter ihm stand, die Frau aus seinen Träumen. Er wollte sich gegen seine Erstarrung wehren und merkte, wie erneut Panik in ihm aufstieg.
Er spürte ihre Blicke auf seinem entblößten Körper und sie waren wie die Berührungen ihrer Hände. Sofort richtete sich in seiner Mitte seine Männlichkeit auf. Angst und Erregung vermischten sich wieder in einem Strudel, der ihn nicht klar denken ließ.
Doch dann wurde ihm klar, dass er wieder in einem Traum sein musste.
Sicherlich hatte er sich schlicht zu sehr aufgeregt, zu sehr in die albernen Gedanken verrannt und sein Kreislauf spielte jetzt verrückt. Nichts weiter. Es war warm gewesen, er hatte wenig getrunken. Und dann noch das Bier auf nüchternen Magen...
Dann spürte er die warne, glatte Hand auf seiner Schulter und wusste, dass es kein Traum war. Die Melodische Stimme in der fremden Sprache redete mit ihm. SIE redete mit ihm und er konnte nicht entkommen.
Wieder wusste er ohne ein Wort der Sprache zu verstehen, was ihre Bedeutung war - sie sprach von Liebe, Sehnsucht und der Wärme zärtlicher Worte.
Aber ihre Stimme war furchteinflößend, hasserfüllt und schnürte ihm die Kehle zu.
Das Rascheln ihres Gewandes zeigte ihm, dass sie näher an ihn herangetreten war. Er bemerkte den Schatten, der auf ihn fiel, dann spürte er den Saum ihres Kleides an seinem Haar. Kurz sanft, dann mit immer mehr Druck, dann kam sie über ihn und es wurde dunkel um ihn herum als ihr Kleid über sein Gesicht fiel.
Er spürte das Bett unter ihrem Gewicht nachgeben, spürte die Wärme ihrer Oberschenkel an seinen Wangen.
Sie kniete über ihm und wäre es nicht vollkommen dunkel gewesen, hätte er über sich...
Bei dem Gedanken musste er schlucken, was er hätte sehen können, was der Bildhauer der Statue nicht mitgegeben hatte.
Dann senkte sie sich auf sein Gesicht. Sie war warm, feucht und roch nach Leidenschaft. Instinktiv streckte er seine Zunge nach ihr aus, aber sie ließ ihren nassen Spalt über sein gesamtes Gesicht gleiten. Ritt auf ihm vor und zurück und ließ ihm kaum Luft zum Atmen.
Wenn er kurz mit der Zunge Halt fand, spürte er, den hart aufgerichteten Teil ihres Zentrums, saugte ihn ein, nur um ihn gleich wieder zu verlieren. Vor und zurück.
Er rang nach Luft und wünschte sich sehnlichst, dass sie sich seiner Lenden annehmen würde. Aber er war nicht ihr Ziel, sie nahm sich nur für sich.
Sie benutzte ihn, um sich Lust zu verschaffen, rieb sich an ihm, wie an einem Spielzeug.
Er hörte ihren Atem schwerer werden, schneller. Spürte, dass ihre Bewegungen weniger gleitend wurden und immer wieder von unwillkürlichem Zucken unterbrochen wurden.
Dann drückte sie sich fest auf sein Gesicht. Er schmeckte sie, war berauscht von ihrem Duft, der scheinbar direkt in seinen Körper überging und seinen Unterleib brennen ließ.
Und gleichzeitig zu ihrer und seiner Lust, bemerkte er, dass er nicht mehr atmen konnte. Ihre pulsierende Vulva legte sich über seinen Mund und seine Nase und je mehr sie in Ekstase keuchte, sich zuckend an ihn drängte, umso schwerer rang er um Luft.
Er wollte sich unter ihr herausrollen, aber sein Körper gehorchte ihm noch immer nicht. Er wollte schreien, aber jeder Laut wurde von Kleid und Schoß wortwörtlich erstickt.
Panik und rasende Lust füllten ihn aus.
Dann fiel sie vornüber, zuckend, mit einem animalisch klingenden Grollen, dass aus ihrer Kehle stammte, aber ihren ganzen Körper erfasste. Der Druck auf sein Gesicht nahm etwas ab.