Auf
Er war ihr schon oft begegnet. Morgens auf dem Weg zur Arbeit, abends nach einem langen Tag, stieg sie zu ihm in den Aufzug, teilte einige quälerische Minuten lang wenige Quadratmeter mit ihm, bevor sich die Tür wieder öffnete und sie in den dunklen Gang ihres Stockwerks entließ. Nie hatten sie ein Wort gewechselt oder Blicke ausgetauscht. Sie war eher unscheinbar -- so viel hatte er mit einem verstohlenen Blick wahrnehmen können --, klein, mit runden, weiblichen Formen, vollem, dunklem Haar, das bis zu den Schultern reichte, einem schönen Mund und einer hohen Stirn. Und dann kam jener Sommertag, an dem sich eine große Hitze über das Land legte und die Luft mit Elektrizität erfüllte, die einem erlösenden Gewitter entgegen fieberte. Mit ihr stiegen drei andere Bewohner in den Aufzug, was die Enge noch bedrückender machte. Sie stand nun ganz nah neben ihm. Er konnte das Rascheln ihres kurzen Sommerkleids mit der langen Knopfleiste auf der Vorderseite hören. Ihr Körper atmete einen unbeschreibbaren Duft. Der Aufzug quälte sich von Etage zu Etage, hielt an, die Tür öffnete sich, Fahrgäste traten hinaus, neue kamen hinzu. Doch was war das? Er spürte, wie sich die Rundung ihrer Hüfte an seinen Oberschenkel drängte. In sanften, wohlkalkulierten Bewegungen rieb sie ihr Becken an seinem Körper. Er blickte zur Seite, doch sie hatte ihren Blick auf den Ausgang fixiert. Ihr Gesicht war leicht gerötet, die Haut straffer als sonst, ein eigenartiger Schimmer lag um ihre Augen, ihre Lippen glänzten, die Haarspitzen vibrierten vor Elektrizität. Sein Atem stockte, als ihre kleine Hand seinen Schoß rieb. Nun wurde es auch in seiner Hose gefährlich eng. Noch immer standen sie Seite an Seite dicht gedrängt mit dem Rücken zur Wand, bis sich die Tür des Aufzugs hinter dem letzten Fahrgast schloss. Nun waren sie allein. Als hätte sie diesen Augenblick erwartet, drückte sie alle Knöpfe der noch verbleibenden oberen Stockwerke, drehte sich zu ihm und blickte ihm zum ersten Mal in die Augen, dass es ihm kalt den Rücken herunter lief. Sein Blut schoss in sein Becken, als sie mit sicherem Griff seine Hand unter ihren Rock schob. Seine Finger strichen an der samtweichen Haut ihrer Oberschenkel nach oben, geführt von ihrer kleinen Hand. Sie trug keinen Slip. Feuchtigkeit auf ihrer Haut kündigte an, was ihn dort erwartete. Sie war offen, sie war weit, sie war heiß, sie war nass, und sie wollte ihn. ...