Unglaublich!
Da habe ich mich gestern erschöpft zurück gezogen auf mein Lager in meiner Wolfshöhle, denn viel zu wenig Ruhe gönnte ich mir wieder einmal in den letzten Nächten!
Und was ist passiert in der Zeit?!
Ein Fremder ist herausgetreten aus dem Dunkel des Waldes und hat sich höflich und selbstsicher vorgestellt. Ich bin beeindruckt, das gebe ich zu, ja, ich hätte ihm das nicht zugetraut, dass er dieses Wagnis eingeht, sich zu zeigen.
Auch habe ich in meiner Gier und allgemeinen und speziellen Erregung völlig vergessen, dass es der Wunsch des von mir sehr verehrten Herrn König war: das Schachspiel für alle öffentlich und zugänglich zu machen, auch für Menschen, die (noch) nicht im Kopfkino sind.
Daher gelang es dem Herrn SinnesKrieger so mühelos, mir zu folgen durch die Wälder und dunklen Nächte bis zum Rand an unser Schach-Schlacht-Feld.
Nun freue ich mich sehr, wenn ich ihn so ansehe, dass ihm unser Spiel gefällt und dass meine treue weiße Dame ihn so liebreizend anfunkelt und versucht, ihn zu verführen. Sie hat es verdient, und er natürlich auch.
Aber wer hier wen wohin gelockt hat, da gibt es so einige Varianten.
Ich bekomme dieses Bild nicht mehr aus meinem schönen Kopf, dass der gnädige und weise Herr König mich an's Kreuz schnallen will.
Und ich werde den Verdacht nicht los, dass er den SinnesKrieger heimlich zu sich gerufen hat, weil er genau weiß, dass er es niemals allein schaffen wird, da er eine zarte Ahnung von meiner wilden Kraft hat.
Leider hat der Herr König seinen großen starken Leibgardisten zu schnell in die Nähe meiner weißen Kriegerinnen geschickt...
Ich dachte immer, ICH bin so gierig und ungeduldig.
Aber das es der Herr König auch nicht erwarten kann?!
Nun ja, so soll es sein.
Ich bin am Zuge.
Danach habe ich mir eine Belohnung verdient: ich werde mich morgen Nacht meiner vierten Leidenschaft hingeben.