AIDA
Wir kommen gerade von der Südostasien-Tour mit der AIDAbella zurück. Am Montag 25. Januar, also vor 2 Tagen sind wir in Frankfurt gelandet.
In längeren Abständen so alle drei Jahre waren wir nun auf einer der AIDA-Schiffe; zuletzt auf der AIDAvita nun auf der bella. Interessant ist, dass man bei längeren Abständen besser die Veränderungen im Service und Leistung feststellt als im kurzen Rhythmus.
Was haben wir festgestellt?
Zunächst das Positive:
Das Essen war absolut spitze. Wer da hungrig aus dem Restaurant geht, oder nichts findet was schmeckt ist selbst schuld. Hier gibt es nichts auszusetzen.
Ansonsten haben wir allerdings generell den Eindruck, dass die kommerzielle Aspekte über die Zeit immer stärker bei AIDA dominieren. Die Controller, Betriebswirte und Umsatzstrategen steuern wohl das Schiff. Das sei an einigen Beispielen festgemacht:
1. Es wird wohl in der Personalbesetzung optimiert. Im Restaurant bei den Kellnern und auch in aller Regel an der Bar kein Personal das deutsch spricht. Wir wurden sogar einmal korrigiert, dass es nicht "Zucker" sondern english "sugar" heißen würde. AIDA wirbt immer mit der deutschen Bordsprache; nun ja.
2. In Ausnahmefällen könnte die Reiseführung auf in english erfolgen, so hieß es von AIDA bei unserer Buchung. Ausnahme? Wir hatten 5 Landausflüge mit AIDA gebucht. Alle Ausflüge waren ausnahmslos mit einem Reiseleiter in english.
3. Ein Skandal welche Preise AIDA für die Landgänge aufruft. Für eine einstündige (!) Stadtrundfahrt in Sihanoukville mit einem Tuk-Tuk verlangt AIDA 35 EUR / Pers. In ein Tuk-Tuk passen mind. 4 Personen. Bei eigener Organisation direkt ab Hafen ist es kein Problem ein Tuk-Tuk für 4 Personen für 2 Stunden für 25 bis 30 EUR zu bekommen. Also was bei AIDA 140 EUR für eine Stunde kostet bekommt man in eigener Organisation für 30 EUR für 2 Stunden.
4. Ausflüge der AIDA haben eher den Charakter von Kaffeefahrten. Für rund 70 EUR pro Person wurden wir von der Anlegestelle in Leam Chabang nach Bangkok zum Besuch eines typischen thailändischen Markt und zur Lichterfahrt durch Bangkok gefahren. Das klang zunächst klasse! Ergebnis: 2,5 Stunden Fahrt nach Bangkok. 3 Stunden Besuch eines Touri-Marktes der in 30 Minuten ganz erkundet war, mit Artikeln die man in der Art in jedem Touristenzentrum der Welt bekommen würde. Anschließend 10 Minuten im "Schweinegalopp" durch Chinatown und Rückfahrt 2 Stunden zum Schiff. Bei einem anderen Ausflug wurden wir zu einem Juwelier gefahren und anschließend an einem Einkaufszentrum abgesetzt.
5. Bonus-Giftkarte für Getränke. Ein Pils 0,3 l für 3,10 EUR ist schon ordentlich. Ja klasse es gibt die Bonus-Getränkekarte für die Gesamtreise. Getränke im Wert von 285 EUR für 230 EUR Preis. Ein Nachlass von knapp 20%, ein Pils kostet dann nur noch 2,50 EUR. Na schon besser. Allerdings gilt die Bonuskarte nicht bei Sonderangeboten, Sonderveranstaltungen oder bei der Happy-Hour. Das lernten wir erst hinterher.
6. Internetzugang. Seltsam, trotz der Umstellung unseres Handys auf Flugmodus (WLAN aus, Mobiles Netz aus) wurde unser Datenvolumen immer kleiner. Das fiel uns in einer Nacht ganz gravierend auf. Binnen 12 Std. 200 MB zu je 10 Cent / MB waren weg. Erklärung an der Rezeption: Sie müssen sich aus dem WLAN AIDA aus loggen, ansonsten laufen Hintergrundprozesse. Wie geht das denn?
7. Eigenwerbung: Den ganzen Tag an Bord (auch Durchsagen über's ganze Schiff) und immer wieder Werbung verschiedenster Art wie: Buchen Sie jetzt schon ihre nächste AIDA-Reise. Zahlen sie 200 EUR an und sie erhalten ein Sonderbonus auf das Bordguthaben von 50 EUR. Oder buchen Sie heute noch 2 Landausflüge und sie erhalten 10% Nachlass bei Wellnessbesuch, klasse 2,50 EUR bekomme ich als Nachlass im Wellness
. Hat schon was von Nepp und besonders schlau.
Wir könnten jetzt noch einige Beispiele ergänzen. Es wird aber aus unserer Sicht an Hand der Beispiele klar, was wir unter der Dominanz kommerzielle Aspekte bei AIDA verstehen.
Unser Fazit: wir werden bei der nächsten Kreuzfahrt zu einem anderen Veranstalter wechseln.
Grüße
Dany & Frank