Reisebericht zu meinem Herbsttörn 2024

Am 05.10.2024 trafen alle meine Mitsegler am frühen Nachmittag ziemlich zeitgleich in der Marina Boatic in Seget Donji/Trogir ein wo ich eine Sun Odyssey 479 gechartert habe.
Ich bevorzuge Jachten, wo jede Kabine seine eigene Nasszelle hat.

Bereits um kurz nach 14:00Uhr konnten wir unsere Segeljacht beziehen. Da der Einkauf bereits erledigt war, ging auch das verstauen des Proviants recht schnell von statten.
Mit meiner Co-Skipperin arbeitete ich die eigene Checkliste ab, so das wir bei der offiziellen Übergabe bereits kleine endeckte Mängel beanstanden konnten.
Diese wurden auch sofort behoben.
Im wesentlichen waren das ein Seekartensatz aus dem Jahr 2018 (hier frage ich mich, ob kein Skipper vor mir darauf geachtet hat?), fehlende Leckstopfen und zwei kleinere Reperaturen.
Das auch die Karte vom Plotter aus 2018 war, ist bedauerlich aber ein Plotter ist ja kein offizielles Navigationsmittel worauf beim Start des Plotters auch immer hingewiesen wird. und man es betätigen muss.

Am Sonntag den 06.10.2024 verließen wir gegen 11:00Uhr nach der Sicherheitseinweisung die Marina.
Für die erste Woche waren außerhalb der Insel Hvar (Richtung offenes Meer) Windstärken von durchschnittlich 26 Knoten angesagt. Bestimmt für Einige genau die richtige Windstärke aber wir wollten ja einen gemütlichen und entspannten Segelurlaub genießen.
So hielten wir uns zwischen den Inseln auf wo wir unter anderen auch Brac umrundeten.
Trotzdem konnten wir unsere theoretische Rumpfgeschwindigkeit (9kn) mit 9,4kn bei Raumschotkurs knacken.
Einmal endeckten wir einen rießigen Baum im Wasser treiben, welchen wir mit einem Securite mit genauer Positionsangabe über Funk meldeten. Dieser stammte wahrscheinlich von den schweren Unwetter wenige Tage vorher in Bosnien und Herzegowina.

Die Abende/Nächte verbrachten wir in windgeschützten Buchten, wo selbst das Schwimmen im Meer nicht nie kurz kam, oder in kleinen Fischerhäfen.
Die meisten Mahlzeiten wurden an Bord zubereitet welche wieder sehr vielfältig und ausreichend waren.
Sofern es sich ergab, wurde auch hin und wieder eine Konoba besucht.

Auch bei diesem Törn blieben wir nicht ganz von defekten verschont. So waren bei einem WC die Dichtungen bei der Handpumpe nicht mehr ganz dicht so das sich die WC-Schüssel immer mit Wasser füllte. Da wir uns aber nach der ersten Woche in der Nähe unserer Heimatmarina befanden, machten wir dort einen kurzen Zwischenstopp wo sofort dieses Problem behoben wurde.
Einen Tag später, wir waren schon wieder über 20SM weiter, spielte das Getriebe unserer Ankerwinsch nicht mehr mit und drehte beim aufholen leer durch. Nach einem Anruf bei Vercharterer kam ein Techniker und wechselte das Getriebe aus. Ohne größere Verzögerung konnten wir dann unseren Törn fortsetzen.
Wirklich spektakulär war dann aber unsere letzte Nacht.
Auf Grund der Wettervorhersage mit viel Regen am Freitag liefen wir bereits am Donnerstagabend in unserer Heimatmarina ein.Den Freitag nutzte jeder individuell und am Abend trafen wir uns alle in Trogir zu einem letzten gemeinsammen Abendessen. Nach unserer Rückkehr auf der Yacht nahmen wir einen unangenehmen und nicht sofort definierbaren Geruch war der sich immer mehr verstärkte. Die Ursache wurde schließlich bei den Akkus für das Bugstrahlruder gefunden, welche nicht nur heiß waren sonder im wahrsten Sinne des Wortes kochten. Sofort wurden alle Batterienetze abgeschalten und der Landstrom ausgesteckt. Ein Mitarbeiter des Vercharterers konnte nur telefonisch erreicht werden. Dieser ließ uns die letzte Nacht auf einem freien Katamaran verbringen.

Trotz den einzelnen Widrigkeiten kam bei meinen Mitseglern keinerlei Frust auf und ich denke, dass alle diesen Törn wieder genossen haben.

Meine Mitsegler bestanden aus Wiederholer, die bereits das zweite bzw. dritte Mal dabei waren sowie einen Paar mit dem ersten Mal.

Und zu guter letzt wieder ein paar Daten zum Törn.
197 SM Gesamt
36 Liter Spritverbrauch (1,8l/h) bei insgesamt 20 Motorstunden (1,6h/Tag)
59,00€/Kopf/Woche für die Bordkasse ( Getränke/Verpflegung an Bord, Dieselkosten, 1x Liegeplatz)
390,00€/Kopf/Woche Kostenanteil der Mitsegler rund um die Charter
wie immer keine Zusatzkosten oder Umlagen für Versicherungspakete, Stützpunktabgaben oder sonstiges.

Für eigene Anreise und Restaurantbesuche kam jeder selber auf und bezahlte nur seine eigenen Bedürfnisse.

Es war weder ein Swinger.- noch ein reiner Joytörn wobei unabhängig davon die Kosten trotzdem gleich geblieben wären.

Bei mir kann man sich auch darauf verlassen.
Meine Törns sind privat , zwar mit geldwerten Vorteil für mich aber 100% ohne Gewinnerzielung.