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Das DJ-Set. SirStew & Tabou.

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Das DJ-Set. SirStew & Tabou.
DJ SirStew von der KUNST & SÜNDE | Next Generation trifft auf DJ Tabou, der auf so ziemlich allen namenhaften Partys der Szene hinter dem Pult steht, besonders gern und häufig aber in der Grande Opera Offenbach, der hessischen Heimat der KUNST & SÜNDE. Ein Gespräch über Vinyl, die Anfänge der Szene und warum Auflegen wie Liebe machen ist.

SirStew: Wir sind beide schon länger dabei, ich vermute mal, du hast früher auch noch Vinyl in die Clubs geschleppt?
Tabou: Ich habe tatsächlich mit CDs angefangen, wir hatten keine gescheiten Plattenspieler. Damals habe ich vor allem mixed Music gespielt, teilweise auf CD, aber auch noch auf Tape.

Bei mir ging es nicht gleich mit Kinky Partys los, erstmal Clubs und Diskotheken, bis ich dann auf meiner ersten Kinky Party als gelandet bin. Das war natürlich eine „KUNST & SÜNDE. Und irgendwie bin ich nie wieder nach Hause gegangen. Wie war das bei dir?
Der Anfang waren Pfadfinderpartys, da war ich 16. Später dann Studentenpartys, der Schlagzeuger von meiner Band hat dann Techno aufgelegt und ich bin in den Infie Club reingerutscht. Durch Zufall bin ich dann in der Nachtschicht Heidelberg gelandet, das war die ersten 12 Jahre echt der Wahnsinn und der Laden war sicher auch der Grund, warum ich nach dem Studium dran geblieben bin.

Also während der Uni-Zeit hatte ich noch einen anderen DJ-Namen: DiscoStew, angelehnt an so einen schrägen Typen aus den „Simpsons“, der irgendwie in den 70er Jahren hängen geblieben war. War denn Tabou schon immer Tabou?
Nee, ich war erst Taste T, aber das konnte man googlen und es war nicht cool wenn die Sekretärin eines Dax-Unternehmen sofort feststellen konnte, auf was für Partys ich sonst so spiele. Tabou war naheliegend, da ich ja ab 2002 meine ersten erotischen Housepartys unter diesem Namen veranstaltet habe.

Was immerhin zwei Jahre vor der ersten KUNST & SÜNDE Party in Berlin war, und die KuS war ja schon einer der Vorreiter.
Ich kann also definitiv behaupten, dass ich bei der Entstehung der Kinky Partys außerhalb des Berliner Kit Kat Clubs von Anfang an dabei war. Das war wahrhaftig Tag Null, angefangen haben wir mit 25 selektierte Paaren, aus einem Umfeld von bis zu 600 Kilometern.

Bei mir waren die ersten KuS-Partys eine Erweckung. Ich wusste schnell, ich möchte nicht wieder zurück in Diskotheken, das ist mir zu langweilig.
Das kann ich verstehen, aber in der Nachtschicht waren an einen Freitag 1500 Leute im Laden, das hatte durchaus auch was. Außerdem war ich eben schnell Profi, da geht es weniger darum, diesen einen geilen Gig zu haben, sondern am Ende des Monats die Miete zahlen zu können.

Sorry, aber 1500 Leute, ich mag es lieber inniger, ich will den Leuten dabei ins Gesicht schauen können. Das ist in der Grande Opera so geil, du bist verdammt nah dran am Publikum und hast trotzdem einen guten Überblick.
Ich habe Großraumdiskotheken auch nie gemocht. Die Nachtschicht hatte die Größe, aber das war mehr ein studentisches Publikum. Ich liebe die Grande Opera und die Pleasure wegen der perfekten Größe. Aber ich kenne die Grande Opera auch noch aus Zeiten von „House of Pleasure“ mit 70 Gästen. Als DJ mag ich durchaus auch die künstlerische Freiheit die ab einer gewissen Personenzahl entsteht. Auf einer Kit Kat im Bootshaus zu spielen ist schon fantastisch.

Worüber wir unbedingt reden müssen ist der Stil. Ich meine, du stehst für Elektro und House aber kommst eigentlich aus demselben Bereich wie ich: Verschiedene Stile, verschiedene Genres.
Ja, im Kinky Bereich sind irgendwie alle überrascht, wenn man mal was anderes spielt.

Eben weil es meist elektronisch ist. Dabei finde ich die Abwechslung ungemein wichtig, das ändert das Tempo, das gibt der Nacht einen ganz eigenen Rhythmus.
Das stimmt, ich spiele auch wenn ich Techno spiele emotional und wellenförmig. Das sind einfach Skills, die man hat, wenn man im Resident Club von 22 Uhr bis 5 Uhr die Leute zum Tanzen bringen muss.

Der DJ steuert die Menge dadurch ein Stück weit. Und das ist doch auch seine Aufgabe.
Natürlich, ich vergleiche auflegen ja sehr gerne mit Liebe machen

Ich bin ganz Ohr!
Es gibt ganz viele Faktoren, die bei einem guten Liebhaber und einen guten DJ analog sind. Klar braucht man gewisse Skills, aber die Kunst ist Spannung aufzubauen und diese Spannung zu halten. Ich denke da gerade an dominante Liebhaber. Schneller, weiter, härter hat sicher auch bei einem DJ seinen Reiz, aber es verpufft eben auch sehr schnell.

Fotos: Tabou
Foto: Tabou
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