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Die Kunst der Sünde

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Die Kunst der Sünde
Ein Blick unter den Stoff bei Carnificium

Es war die Sünde, die Mann und Frau entzweite, es ist die Kunst, die sie wieder vereint. Ein Gespräch mit Martina Ulber ist eine Reise in die Zwischenwelt zwischen Kunst und Sünde, genau dorthin, wo sich die Geschlechter begegnen.

Austragungsort einer solchen Begegnung ist dann nicht selten eine Umkleidekabine und der Hauptakteur ist ein Korsett. Beobachterin Martina schmunzelt, wenn sie berichtet. „Verknappt gesagt: Die Frauen wollen schön verpacken, auch mal verhüllen, die Männer wollen etwas sehen, sie wollen, dass die Dame mehr von sich zeigt.“ Sünde, sagt Martina, ist für Frauen meistens chic und für Männer ist sie meist sexy. Und sie muss es wissen, kulminiert die kunstvolle Sünde doch in keinem anderen Kleidungsstück so perfekt wie in einem Korsett. Das setzt Reize für alle Sinne. Ein wogender Busen sticht ins Auge und danach dann die feine Applikation auf edlem Stoff. Und wie sich das Korsett anfühlt und leicht knistert, wenn sie sich darin bewegt, so verschnürt und verpackt.
Die Korsettmanufactur Carnificium der gelernten Schneiderin Martina verwebt nun schon bald zehn Jahren Kunst und Sünde, und war folglich auch bereits als Ausstellerin auf der KuS präsent. Und es ist oftmals auch ein geplanter Eventbesuch, der die Pärchen in ihr Atelier weht. Denn so nimmt es doch meist seinen Anfang, die Kunden kommen im Duo und es hat auch jeder seinen eigenen Anspruch dabei. „Die Männer finden ihre Frauen attraktiv, so wie sie sind, die bemerken die Problemstellen gar nicht. Die Frauen gehen viel selbstkritischer mit sich um und wollen mit dem Outfit auch gerne mal kaschieren“. Die Kunst für Martina ist es dann, zu vermitteln. Sie sagt, sie erklärt ihm dann immer, dass man mit einer Frau die sich wirklich wohlfühlt, die in Folge dessen auch wesentlich ungehemmter auftritt, eklatant mehr Spaß haben kann. Mehr Kunst verspricht also mehr Sünde. Nur gut, dass es die Sanduhr gibt: „Männer stehen auf die Sanduhrfigur bei den Frauen. Das Korsett betont den Busen durch geschicktes Schnüren und formt gleichzeitig eine schöne Taille, selbst wenn da keine sein sollte. Und das lässt auch den Hintern deutlich praller aussehen“.
Die Sünde liegt dem Korsett wohl ohne Frage inne. Doch wie, fragt man Martina am Ende des Gesprächs, ist es eigentlich um die Kunst bestellt? „Die Kunst dabei ist das Gestalten, ich forme damit einen Körper, das Kunstwerk entsteht also direkt am Körper, das macht es auch so spannend.“ Doch so spannend dieser Prozess auch sein mag, ein Hauch von Tragik umweht ihn stets. Es fällt ihr oft schwer, erzählt sie, sich vom fertigen Kunstwerk zu trennen. „An manchen Stücken hänge ich schon sehr. Die möchte ich nur ungern hergeben.“

Fotos: Carnificium
Foto: Carnificium
Foto: Carnificium
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