Winter
Kalte Sonne über weiß gefrorenen DächernKrähen sitzen aufgeplustert im kahlen Apfelbaum
Selbst die Kirchenglocken hören sich vereist an
Als können sie unter den Schlägen zerspringen
Eisiger Nebel überzieht die Talsenke mit seinen Schleiern
Und kriecht durch mein weit geöffnetes Fenster hinein
Meine Brustwarzen stellen sich auf
Gänsehaut überzieht meinen nackten Leib
Mein Atem wird sichtbar und gefriert in den Haaren
Der Spiegel zeigt das ungewohnte Bild grauer Locken
Umrahmend ein Harlekinsgesicht –
Grellrote Lippen und verschmierte Wimperntusche
Ich will stehen bleiben bis der Frühling kommt
Mit Wärme, Sonnenschein und Blumen
Und einer warmen Brise, die das steif gefrorene
Lächeln von meinem Gesicht taut
Novotna