Denti perfetti
Zähne, Träne, lautes Stöhnenbringt zuweilen der Versuch,
sich dentistisch aufzuföhnen,
doch es stimmt, Versuch macht kluch.
Sitzt man leicht gekippt im Stuhle,
Kopf hängt unter Knieniveau,
drum herum die Leute, coole,
macht nur Fluchtreflex noch froh.
Doch es naht die nächste Nadel,
in den Schlund wird sie geschossen,
dann gelingt kein lauter Tadel,
platt ist man, wie angegossen.
Stundenlange Kampfkulisse,
Bohrer, Meisel, scharfes Gel,
Blut tropft auf die Blusenbiese,
„weiter auf“, so der Befehl.
Irgendwann versagt das Denken,
Schicksal im Erduldungsmod,
warum jetzt das Leid beschränken,
ganz gewiss kommt so der Tod.
Plötzlich ändert sich die Szene,
„spül mal aus“, rufts aus dem Off,
ganz verstohlen eine Träne
kullert über blauen Stoff.
„So, wir sehen uns in drei Tagen
noch einmal, dann ists geschafft“,
hei, was soll man dazu sagen,
schnell nur weg, den Rock gerafft.
Und gestürzt hinaus ins Freie,
fast von Autos überrollt,
leider fehlen Freudenschreie,
denn noch wirkt Betäubungssaft.