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Rechtschreibung wird überbewertet

*******nd29 Mann
735 Beiträge
Themenersteller 
Ohje, was habe ich nur angerichtet...
Mit meinem Titel habe ich wohl die Gemüter erhitzt, dabei sollte es nur ein Aufhänger sein. Es war nicht meine Absicht hier einen Rechtsstreit - äh Rechtschreibstreit anzuzetteln...

Ich starte noch einen Versuch, mit einem ganz neues Ansatz - vielleicht klappts ja diesmal:

Rechtsschreibung
Rechtschreibung ist nicht das Niederschreiben von Gesetzen, sondern eher das Einhalten solcher. Das einhalten von Regeln für rechtes Schreiben führt zur Rechtschreibung. Hingegen hat Rechtsschreibung nichts mit dem Schreiben mit der rechten Hand zu tun, denn hier geht es tatsächlich um die Erstellung einer Rechtsschrift. Darin steckt sehrwohl ein Widerspruch, da eine Rechtschrift nicht der Text eines Rechtshänders ist, sondern tatsächlich ein juristisches Dokument. Linksschreibung ist befreit von jeglichem Sinn.

*******he77 Frau
599 Beiträge
Es tut mir leid
Für mich ist das alles irgendwie nur ein heilloses Durcheinander. Ich verstehe den Wortwitz nicht wirklich. Zudem lieber prickelnd29 erfordert ein solcher Text eine absolute Perfektion in Sachen Rechtschreibung und Interpunktion, da er sonst zur Selbstpersiflage mutiert. Leider springen mir in Deinem Text gleich mehrere solcher Fehler ins Auge und auch die Ausdrucksweise ist irgendwie nicht treffend und "spitz" genug. Mein ganz persönlicher Eindruck.
*******nd29 Mann
735 Beiträge
Themenersteller 
Zudem lieber prickelnd29 erfordert ein solcher Text eine absolute Perfektion in Sachen Rechtschreibung und Interpunktion, da er sonst zur Selbstpersiflage mutiert. Leider springen mir in Deinem Text gleich mehrere solcher Fehler ins Auge und auch die Ausdrucksweise ist irgendwie nicht treffend und "spitz" genug. Mein ganz persönlicher Eindruck.

Ok, jedoch hoffe ich, dass der Text nun wenigstens eine Basis ist, mir Tipps zu geben.

Ich verstehe den Wortwitz nicht wirklich.

Es, sollte ja kein Brüller werden, aber reichte es denn nicht zu einem Schmunzeln?
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nein, es reichte nicht mal zu einem Schmunzeln - jedenfalls nicht für mich.

Satire, Persiflage, Ironie etc. ist eine Kunst, die einem wohl im Blut liegen muss. Tut es das nicht, wird es immer wie ein verkrampfter Versuch wirken, irgendwie lustig zu sein.

Außerdem schließe ich mich dem Kommentar von Sinnliche77: Wenn man schon etwas Satirisches über die Rechtschreibung bringt, dann sollte das nun wirklich fehlerfrei sein, um sich nicht selbst ad absurdum zu führen - oder aber so voller Fehler, dass es eventuell wirklich lustig wird.

Um's mal mit Humor zu sagen: Nimm Dir doch ein Beispiel an Heinz Ehrhardt! Hier mal eine Satire auf die moderne, hochgestochene und ach so bedeutungsvolle (meist aber leider völlig nichtssagende) Lyrik.



(Der Antaghar)
*******nd29 Mann
735 Beiträge
Themenersteller 
Voll Depro...
Nein, Ermutigend ist das nicht. Schreibt mir nun wenigstens mal jemand welche Rechtschreibfehler ich gemacht habe? Es ist Winter und ich bin depremiert und hatte wohl schon bessere Zeiten. Ja, einst bekam ich sogar eine Feder - nun sehe ich meine Fehler nicht mehr - Hilfe!!!!
*********nd_69 Frau
7.517 Beiträge
Einhalten - sehr wohl - und vermutlich meinst du die Rechtsschrift; den Begriff Rechtschrift kenne ich nicht.

Sorry, lass dich nicht von meinen folgenden Worten entmutigen. Ich bin noch nicht lange in der Gruppe, aber ich glaube schon herausgefunden zu haben, dass ich einen Schreibstil habe, dem ich treu sein sollte. Genauso wenig wie ich mich für Lyrik geeignet halte, mag es für dich sinnvoll sein, sich an Satire zu versuchen.

Kennst du die Karikatur, in der ein Affe, ein Pinguin, ein Löwe und ein Elefant vor einem Lehrer stehen, der ihnen allen im Namen der Gleichberechtigung die gleiche Aufgabe gibt, nämlich auf einen Baum zu klettern? So ähnlich wäre es, wenn jeder von uns in allem gleich gut sein wollte.
*******he77 Frau
599 Beiträge
Lieber prickelnd, also gut
Rechtschreibung ist nicht das Niederschreiben von Gesetzen, sondern eher

warum eher? Das relativiert Deine Aussage.

das Einhalten solcher. Das

Einhalten

von Regeln für rechtes Schreiben führt zur Rechtschreibung. Hingegen hat Rechtsschreibung

gibt es dieses Wort wirklich? Du meinst das juristisch, aber mir ist nicht bekannt, dass man in diesem Kontext von Rechtsschreibung spricht

nichts mit dem Schreiben mit der rechten Hand

"mit dem Schreiben mit..." das klingt holprig und Subastantivierungen wirken generell sperrig und umständlich

zu tun, denn hier geht es tatsächlich um die Erstellung

auch hier wieder eine Substantivierung

einer Rechtsschrift. Darin steckt

sehr wohl

ein Widerspruch, da eine Rechtschrift

was denn nun? Recht- oder Rechtsschrift? s.o. Da sprichst Du von Rechtsschrift

nicht der Text eines Rechtshänders ist, sondern tatsächlich ein juristisches Dokument. Linksschreibung ist befreit von jeglichem Sinn.

Du siehst also lieber prickelnd, da liegt einiges im Argen und so wirkt der Text leider nicht. Aber das ist kein Grund, deprimiert zu sein. Ich weiß einfach gar nicht, ob dieses Wortspiel mit Rechtschreibung im Bezug auf den juristischen Kontext überhaupt funktioniert. Vielleicht so in diese Richtung:

"Wer mit Recht Recht mit rechts schreibt, dem gelingt die rechte Rechtschreibung mit links, obschon er als Rechtshänder rechts und nicht links schreibt."

Irgendwie so... so dass es Verwirrung stiftet, aber dennoch in sich sachlich richtig ist.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Du hast es so gewollt.

Es war nicht meine Absicht hier einen Rechtsstreit ...

Da muss hinter Absicht unbedingt ein Komma stehen.


Ich starte noch einen Versuch, mit einem ganz neues Ansatz

Hier dagegen ist das Komma völlig überflüssig.


Darin steckt sehrwohl ein Widerspruch ...

Ist vermutlich nur ein Tippfehler, für alle Fälle aber: "sehrwohl" wird nicht zusammen geschrieben.

Alles andere wurde bereits angemerkt.

Und eine Feder bekommt man bei uns nicht für perfekte Rechtschreibung, sondern für einen besonders packenden Texte, eine sehr berührende Geschichte oder eine total mitreißende short story. Nur wenn allzu viele Rechtschreibfehler die Lesefreude verderben, kann das auch mal eine eigentlich verdiente Feder vermasseln.

(Der Antaghar)
Hm
lieber @*******nd29, ich gebe einmal etwas zu bedenken, was nichts mit Rechtschreibung zu tun hat, aber mir dicht am Kern des Ganzen zu sein scheint - mein oftmals zitiertes "Sender-Empfänger-Prinzip".
Als ich Kurzgeschichten: Ich sammle Erinnerungen geschrieben hatte, gab ich es einem Kollegen zum Lesen.
Sein Kommentar war: "Hm liest sich gut. War das da zum Schluß seine Frau?"
Ich hätte es ihm natürlich erklären können, stattdessen habe ich sie zerrissen und werde sie irgendwann nocheinmal neu schreiben.

Geschichten, die man dem Lesen erklären muss, sind keine. Zumindest sagt das meine persönliche Erfahrung, die ich hier in der Gruppe sammeln durfte. Dann habe ich als Autor etwas falsch gemacht.

Vielleicht als Anregung zum Nachdenken. Es ist überhaupt nicht böse gemeint, aber Verständnis ist doch das Allererste, das wir als Autoren benötigen. Korrekte Rechtschreibung ist da die Voraussetzung, die Basis. Erst dann kommen Aufbau, Stilmittel, Spannungsbogen etc. Man kann eine Pyramide doch nicht auf dem Kopf aufbauen ...

Liebe Grüße
Der Genius des Unvollkommenen
Ich möchte einmal eine Frage an euch stellen, auf die mich meine derzeitige Chefin gebracht hat. Sie war, bevor sie das Bowlingcenter aufmachte, Bibliothekarin und sie hat mich gefragt, wie ich schreibe und wie ich danach mit dem Geschriebenen umgehe.
Für mich läuft es fast immer gleich ab und es sind eigentlich drei Phasen, wobei die Dritte die Schwierigste ist.

Phase 1: Schreibdurchfall
Hier gibt es bei mir drei Möglichkeiten.
a) Entweder ich habe einen Flash, dann sitze ich und schreibe innerhalb weniger Stunden viele Seiten.
b) Ich grübele Tage oder Wochen über einer Geschichte oder einem Kapitel, bis es im Kopf gereift ist - dann kommt plötzlich wieder a)
c) Ich schreibe einfach drauflos und plötzlich kommen Gedanken, fließen scheinbar von selbst in die Tastatur.
Das Ergebnis fällt bei allen drei Varianten immer ähnlich aus - es ist ein brauchbarer Text. Brauchbar heißt hier, dass in ihm Feuer und Kraft vorhanden sind, er ist „eigentlich“ gut. Das habe ich früher hier dann auch eingestellt - und wurde freundlich zerfetzt, denn die Texte steckten voller stilistischer und Rechtschreibfehler. Dessen war ich mir bewusst, doch ich hatte nicht den Mut, diese so in einem Fluss entstandenen Text zu ändern. Ich befürchtete, ich würde ihnen diesen Funken, der da in ihnen glühte, wieder nehmen.

Dann kam Phase 2: Verschlimmbesserung
Irgendwann muss ich aber diese Fehler ausmerzen, also ging ich diese Texte an. Was ich befürchtet hatte, passierte tatsächlich - die Texte wurden besser, aber sie verloren ihr Feuer, wurden austauschbar. Irgendwie hatte ich sie zerstört. Das war der Moment, wo ich glaubte, dass das Lesen von Schreibratgebern genau das bewirkt, was ich befürchtet hatte - es hilft nicht, sondern versaut den eigen Stil.

Phase 3: Ein guter Handwerker arbeitet nur mit gutem Werkzeug
Heute weiß ich, dass die Phase 2 nur ein notwendiger Entwicklungsschritt war und ich zu dem Zeitpunkt nur noch nicht genug wusste, nicht genug Erfahrung hatte. Heute habe ich keine Angst mehr, auch den besten Text (gibt es den überhaupt?) noch einmal anzufassen und zu verbessern. Ich denke, dass es genau diese Phase 3 ist, die es zu erreichen gilt, wenn man ernsthaft schreiben will. Mittlerweile bin ich mir auch fast sicher, dass die Legende von dem Genie, dass sich hinsetzt und einen wunderbaren Text schreibt, auch nur eine solche ist.
Ich glaube, dass gerade das Feilen am Text, das Ringen um das aussagekräftigste Substantiv, dass weggelassene Adjektiv und den komplett zu streichenden Absatz das ist, was die meiste Zeit und Kraft kostet, aber letztendlich die durchschnittlichen von den guten Texten unterscheidet.
Wie seht Ihr das?
*********nd_69 Frau
7.517 Beiträge
Ich kenne deine Phase 1 in all ihren Ausprägungen und möchte bis zu Phase 3 gelangen. Allerdings hoffe ich darauf, das ohne Phase 2 zu schaffen - ich werde sehen.

Wenn ich an meine Diplomarbeit, an Texte auf meiner Homepage, meine Geschichten im Geschichtenspiel denke, sehe ich mich im Schreibdurchfall. Schnell alles zu Papier bringen, was ich im Kopf habe, damit es nicht verloren geht.

Der Diplomarbeit hat es nicht geschadet - aber bei den Geschichten hier merke ich selbst, dass die Ideen vielleicht gut bis zündend sein mögen, die Umsetzung jedoch immer wieder Holprigkeiten beinhaltet. Das Feilen am Ausdruck, am Inhalt, kommt erst, wenn der Text einigermaßen steht - und selbst wenn ich hier auf "Antwort speichern" geklickt habe, fällt mir noch viel ein, das ich verbessern könnte und sollte und müsste, damit meinem Anspruch Genüge getan ist. Das geht dann von einfachen Tippfehlern über Satzzeichen und grammatikalische Feinheiten bis hin zur Frage, ob der Text so denn eigentlich das aussagt, was ich aussagen wollte.

Insgesamt denke ich schon, dass das Zündende, das in der Idee lag, nicht herausverbessert werden darf - aber genau DAS zu erkennen, ist die große Herausforderung.
*******he77 Frau
599 Beiträge
Was mir oft schwer fällt:
Ich habe eine Idee eines Gefühls oder Spannungsbogens, aber oftmals keine Ahnung, wie ich das von der Gefühlsebene auf die Schreibebene transportieren soll. Manchmal wünschte ich, ich würde ein Instrument beherrschen. Vielleicht würde es mir leichter fallen, das alles in Musik auszudrücken, denn in Sprache... *snief*
Me 2
*********ld63 Frau
8.551 Beiträge
@cchristjan
Wirklich schön ausgedrückt, Christian, und ich kann mich dem anschließen.

Allerdings schreibe ich fast immer so wie in Phase 1a oder 1c, mehr noch letzteres. Ich habe meist nur ein Bild und schreibe, was mir dazu einfällt.

Und es stimmt, die intensivste und zeitaufwendigste Phase ist die, in der ich immer wieder über den Text gehe, ergänze, streiche, umformuliere, weitere Ideen habe, die ich mitaufnehme. So lange, bis es sich richtig anfühlt für mich.

Ist der Text dann trotzdem eher langweilig, bin ich bei B.
Ist der Text für mich wenigstens perfekt, bin ich bei C? *ggg*

Manches Geschriebene ist vielleicht nur wie Tonleitern Üben. Es wird eine Idee, eine Situation, eine Geschichte erzählt, die nicht richtig zündet.

Denn das unterscheidet die Guten und die, die man gleich wieder vergisst.

Trotzdem muss man den Mut haben, schlechte oder belanglose Geschichten zu schreiben und sie als Teil der Entwicklung anerkennen. Manchmal muss ich mich auch einfach mal ausprobieren. Alles, was ich schreibe, trägt dazu bei, besser zu werden. Wenn ich meine Kritikfähigkeit dabei nicht verliere :-).
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Irgendwann muss ich aber diese Fehler ausmerzen, also ging ich diese Texte an. Was ich befürchtet hatte, passierte tatsächlich - die Texte wurden besser, aber sie verloren ihr Feuer, wurden austauschbar. Irgendwie hatte ich sie zerstört. Das war der Moment, wo ich glaubte, dass das Lesen von Schreibratgebern genau das bewirkt, was ich befürchtet hatte - es hilft nicht, sondern versaut den eigen Stil.

Ja, man kann seinen Stil versauen, wenn man NUR nach Schreibratgebern schreibt.

Ich erkenne seit vielen Jahren als Lektor nahezu jeden Text sofort, wenn er von jemandem geschrieben wurde, der z. B. einen Fernkurs gemacht hat "Wie schreibe ich gut?" o. dgl.! Das ist dann meist nahezu perfekt, aber unlebendig, irgendwie steril und ohne Saft und Kraft.

Doch man kann Fehler etc. ja auch nicht nur sorgfältig, sondern vor allem liebevoll ausmerzen und an seinen Texten so einfühlsam und so voller innerem Feuer feilen, wie ein Bildhauer es bei einer Skulptur, ein Maler es bei einem Bild, ein Musiker beim Einspielen einer CD oder ein Fotograf es bei seinen Aufnahmen macht: Das Werk nach und nach voller Liebe und Hingabe verbessern (und nicht perfektionieren), einfühlsam daran feilen (es aber nicht ersticken), es Stück für Stück kreativ und innerlich frei noch lebendiger und ausdrucksstärker und nicht nach irgendwelchen Schreibregeln gestalten.

Diese Regeln für gutes Schreiben sind gut und richtig, doch nicht als "Gesetz", sondern als eine Art Richtschnur, die man natürlich kreativ auslegen muss.

Und das ist eine Kunst. Das ist die wahre Arbeit eines jeden Künstlers, auch eines Schriftstellers.

(Der Antaghar)
*******nd29 Mann
735 Beiträge
Themenersteller 
Geschichten, die man dem Lesen erklären muss, sind keine. Zumindest sagt das meine persönliche Erfahrung, die ich hier in der Gruppe sammeln durfte. Dann habe ich als Autor etwas falsch gemacht.

Ja, vielen Dank! Selbst bemerkt man das eben nicht immer. Da ich auch unsicher war, habe ich ja die Schreibwerkstatt gewählt. Es liegt natürlich ein gewisser Reiz darin, wenn man eine Geschichte nicht direkt zugänglich macht, sondern sich der Sinn erst nach einer Schrecksekunde erschließt. Hier habe ich nun gelernt, dass man bei diesem Versuch eine schöne Bruchlandung erziehlen kann. Ich werde wohl darauf achten müssen, dass der Leser einen Zugang bekommt.
*******nd29 Mann
735 Beiträge
Themenersteller 
"Wer mit Recht Recht mit rechts schreibt, dem gelingt die rechte Rechtschreibung mit links, obschon er als Rechtshänder rechts und nicht links schreibt."

Irgendwie so... so dass es Verwirrung stiftet, aber dennoch in sich sachlich richtig ist.

Ja, das ist ein guter Ansatz - ich denke das bringt mich zukünftig auf bessere Unsetzungen. Vielleicht könnte es in folgende Richtung gehen:

Wenn wir etwas zusammenschreiben, können wir das zusammenschreiben. Wenn wir etwas zusammen schreiben, dann schreiben wird das getrennt. Schreiben wir getrennt voneinander, können wir das Zusammenschreiben trotzdem zusammenschreiben.
********chen Frau
353 Beiträge
...*seufz*..
Ich glaube, dass gerade das Feilen am Text, das Ringen um das aussagekräftigste Substantiv, dass weggelassene Adjektiv und den komplett zu streichenden Absatz das ist, was die meiste Zeit und Kraft kostet, aber letztendlich die durchschnittlichen von den guten Texten unterscheidet.

*snief2*

Du drückst meine größte Befürchtung für mich und meine Texte aus: ich bin und bleibe Durchschnitt, da ich über Phase 2 bisher eher selten bis nie und nimmer hinaus komme. *g*

Möglicherweise fehlt es mir an Ambition, Intelligenz und/oder Nehmerquailität in Verbindung mit Durchhaltevermögen, aber irgendwo in der Mitte von Phase 2 landet 98% der Sachen im Mülleimer. Weil wegen Frust. Denn ich möchte "weil wegen" schreiben dürfen und tue es auch gern und regelmäßig, denn das passt zu mir. Doch Phase 2 übersteht diese Formulierung nur in den seltensten Fällen! Und sobald ich die aus Anspruchsgründen rausschmeiße, ist der Text so, als ob er nicht mehr meiner ist, sondern ein stumpf konstruiertes Kunstgebilde, dem ich das Herz entfernt habe.

Am liebsten bleibe ich ganz bei Phase 1. Plus Rächdschraipkorregtua. Und ich versuche, alle Wordopplungen zu entfernen, wenn ich sie denn finde. Alles andere endet bei mir in krampfhaften Verfälschen des Eigentlichen und Keksteigorgien, um meine Nerven wieder in den Griff zu bekommen.*zwinker*

So werde ich wohl nie erfolgreich veröffentlichen, doch mir bleibt das Spaßvergnügen und die Ausdrucksmöglichkeit per Wort. Mein Respekt an alle, die über Phase 1 hinauskommen ohne sich selbst in den Wahnsinn zu treiben, es erfordert so viel Kraft und Geduld und Wissen und Balancegefühl. Ein reichhaltiger Schatz an Fertigkeiten!

Ich bleibe aber erstmal bei meiner Durschnittlichkeit...*love*
Liebe
@********chen

Du gibst Deine Jugendlichkeit mit 36 an. Die ersten Sätze, von denen ich glaubte, sie wären gut, habe ich mit 48 in den Computer gehämmert - sie waren absoluter Schrott. Nur hielt ich selbst sie für genial. Ich fühlte mich unverstanden, wusste, dass niemand mich und meinen Stil verstand etc. pp.
Irgendjemand hat einmal gesagt, dass 90% der wirklich guten Romane nie zu Ende geschrieben werden und deshalb auch nie die Chance haben, veröffentlicht zu werden. Weil es den Autoren an Durchhaltevermögen fehlt.
So sage ich - nicht aufgeben. Du hast noch soviel Zeit. Sollte ich von mir sprechen, würde ich sagen, das Handwerk Schreiben kann man nicht nur erlernen - es hat auch etwas von einem guten Wein - es muss reifen. Nur tut es das nicht von alleine, sondern ein bisschen muss man (Frau auch *grins*) schon nachhelfen.

Liebe Grüße
Probieren wir mal folgendes...
Ich bin noch begeisteter Musiker, spiele mich durch verschiedene Stile und habe schon diverse Instrumente probiert. Ich bin nun, nach intensiven Spiel der Bassgitarre, E- Gitarre und Akustikgitarre, bei einer selbstmodifizierten Gitarre gelandet, die nicht mehr eine Gitarre ist, sondern meine Umbauten sie zu einer Mischung aus allen drei Instrumenten gemacht hat. Also: eine Gitarre, die ohne und mit Verstärker zu spielen ist, und Saiten besitzt, die eigentlich auf einen Bass gehören. Dementsprechend tief ist sie auch gestimmt. Fazit: ein sechssaitiger elektrischer Resonatorbass in der Größe einer Gitarre.

Weiterhin kommt darauf noch eine Mixtur aus allen Spieltechniken und Stimmungen der Saiten hinzu, die einfach nur folgendes zum Ziel hat: Es muss mir so gefallen, dass es mir Spass macht, darauf zu spielen.

Doch es ist nicht nur der Bau von individuellen Instrumenten und Spieltechniken das Ziel, sonderen auch einen Ausdruck zu finden, der die Seele des Musikers wiederspiegelt.

NICHTS wäre langweiliger, wenn sich alle an die Harmonieregeln halten würden, und klassische Kompositionslehre anwenden. (Nix Punk, Jazz, Techno, etc.)

Das beste Beispiel ist der gute alte J.S. Bach. Sein Ansatz, die wohltemperierte Stimmung zu propagieren, in dem er darauf in jeder Tonart ein Präludium und eine Fuge komponierte, macht die Sache doch erst spannend.

Oder ein Jimi Hendrix, der die erfundene elektrische Gitarre, nicht wie eine Gitarre mit elektrischer Verstärkung bei hoher Lautstärke spielte, sondern die elektrische Gitarre neu definierte. (Fast) alle Gitarristen vergöttern Hendrix. Und der brach alle Regeln...

Und das schönste ist doch, wenn man einen Musikausschnitt hört, wo man sofort erkennt, dass kann nur der eine Musiker sein. Es ist sein Stil, seine Seele.

Und nun möchte ich den Bogen zu einem Kreis schließen:

Wenn man nach wenigen Zeilen des Lesens schon erkennt, wer der Autor ist, da sein Stil seine einzigartige Seele ist, dann kann das nicht mit der perfekten Beherrschung der Regeln genügen, sondern ihren unabsichtlichen Bruch.

WICHTIG trotz allem bleibt: Grammatikregeln und korrekte Rechtschreibung gehören dazu, genauso wie ein Instrument, das richtig gestimmt ist. Ist es leicht verstimmt, kann diese Färbung aber durchaus interessant klingen.

Liebe Grüße,

Volker

PS. Ich bin im Schreiben noch ein Anfänger. Ja, das ist richtig. Das kann man nicht anders sagen. Meine ersten Geschichten habe ich in einem kleinen Büchlein krönen lassen, welches ich gerne bei Interesse daran verschenke. Und so bekam ich von einem älteren Mann, der ein guter Freund ist, nach dem Lesen folgendes Feedback:

Also, wenn da nicht Dein Name als Autor darauf stehen würde, ich hätte sofort darauf getippt, dass Du es geschrieben hast. Und ich war das erste mal richtig mit meinen Debüt zufrieden. UND DAS HAT NOCH JEDE MENGE FEHLER...
********chen Frau
353 Beiträge
*******jan:
So sage ich - nicht aufgeben. Du hast noch soviel Zeit. Sollte ich von mir sprechen, würde ich sagen, das Handwerk Schreiben kann man nicht nur erlernen - es hat auch etwas von einem guten Wein - es muss reifen. Nur tut es das nicht von alleine, sondern ein bisschen muss man (Frau auch ) schon nachhelfen.
Danke schön für die Worte, du hast Recht, ich hab Zeit. Und selbst wenn der Fall eintreten sollte, dass ich bezüglich meiner Schreibereien nie den Reifestatus einer noch leicht grünen Banane überschreite, werde ich weiterhin den Lustgewinn spüren, schätze ich. Zumindest ist es jetzt so. Das darf auch gerne so bleiben.

Das Handwerk "Schreiben" steht bei mir hinter der Freude "Schreiben". Klar,ein bisserl Frust, wenn sich beim Formulieren Finger und Hirn verknoten, der gehört dazu, ganz kann man den eigenen Anspruch ja auch nicht in die Abstellkammer verbannen. Sollte man auch nicht. Werde ich auch nicht. Und wer weiß: irgendwann liegt in einem Geschäft ja vielleicht doch ein Band meiner gesammelten Gedanken. Vermutlich mit nem Titel wie: "Fleck an Fleck oder warum ich gerne rohe Leber esse"... *liebguck*

Und bis dahin arbeite ich erstmal in aller Ruhe an meinen braunen Flecken, die die Zeit mir schenken wird...*top*
*******nd29 Mann
735 Beiträge
Themenersteller 
all about that bass
@***68 Danke Volker, das hat mir gut getan. Auch wenn ich tatsächlich hier Misstöne erzeugt habe, hast Du mir verdeutlicht, dass Experimente legitim sind. "leicht verstimmt", ja genau das hatte ich versucht. Ich hab' auch meine Schwierigkeiten mit experimenteller Musik - tatsächlich entwickelt sich daraus manchesmal ein Stil, der durchaus in der Lage ist wieder ein breiteres Publikum anzusprechen.
Duden ...
und seine Textprüfung, *kopfklatsch*
Alles soll richtig sein?
******ier Frau
38.651 Beiträge
*schock*
Was ist das denn für ein Mist?
Da wird mir gleich übel.
*hilfe*
Hä?
Variante 3, aber was soll das "ihn"? Wem schaute sie ins Gesicht? "ihm"
Warum?
Ich las eine der fünf "Varianten" in einem Beitrag unserer Zeitung. Der "Autor" behauptete es durch sein Rechtschreibprogramm und durch den Duden habe prüfen lassen.
Daraufhin wollte ich es selbst prüfen.
Also kopierte ich es, veränderte es vier Mal und ließ es bei Duden prüfen.

Und DAS ist das Ergebnis, alles wäre möglich, wie peinlich.
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