Wenn Augen durch die Weltgeschichte rollen
ist es Zeit, einmal darüber ernsthaft nachzudenken.Moin.
Ich habe in den letzten Wochen festgestellt, dass meine Mittel, emotionale Zustände der Protagonisten visuell auszudrücken, doch arg beschränkt sind. Auch der Kommentar von Antaghar zum letzten Kapitel meines Romans passte dazu. Deshalb habe ich ein wenig recherchiert und versucht, einmal alles aufzuschreiben, was ich dazu gefunden habe. Ich stelle es hier ein, villeicht hilft es dem einen oder anderen bei seiner Arbeit. Vielleicht hat jemand auch noch Ergänzungen - darüber würde ich mich sehr freuen. Anzumerken ist noch, dass allle Gesten stark vom jeweiligen Kulturkreis abhängig sind und in anderen Kulturen Gesten eine andere, manchmal sogar gegensätzliche Bedeutung besitzen.
Basisemotionen
1. Angst
• Brauen hoch, Augen aufgerissen
• Lippen gespannt
• Hände verkrampft
• Stimme höher/lauter/leiser/schneller
• Körper weicht zurück, erstarrt, schnelles Atmen, Schweißabsonderung
2. Überraschung
• Brauen hoch
• Augen aufgerissen
• Mund geöffnet
• Stimme höher, schneller
3. Ärger
• Brauen unten
• Augenlider hoch
= "stechender Blick"
• ev. Fäuste geballt
• Stimme höher/lauter/schneller/scharf
• Kopf nach vorn
• Erröten
• Erblassen
• auf den Boden stampfen
• auf den Tisch schlagen
4. Ekel
• Nase gekräuselt
• Oberlippe hochgezogen
• Stimme tiefer/leiser/langsamer
• Körper Gänsehaut und erblassen
5. Verachtung
• Mundwinkel auf einer Seite eingezogen
• Stimme tiefer/leiser
• Kopf leicht geneigt und angehoben
6. Trauer
• Mundwinkel nach unten gebogen
• Kinnbuckel
• Stimme tiefer/leiser/langsamer
• Kopf gesenkt, Blick nach unten
• Körper "eingefallen"
7. Freude
• Augen weit offen
• Mundwinkel nach oben
• Wangen hochgezogen
• Stimme höher/lauter/schneller /"sprudelnd"
• Körper lebhaft/"zappelig"
Sonstige Emotionen
1. Konzentration
• Finger an die Nase legen
• Zunge gleitet über die Lippen
2. Bedenken
• Hand/Finger erhoben
3. Ungeduld
• mit den Fingern trommeln
4. Nervosität
• mit den Fingern trommeln
• Standbein wechseln
5. Unsicherheit
• "flirrender" Blick
• Hand vor dem Mund
• Kratzen am Kopf
6. Nachdenklichkeit
• Kopf in die Hand stützen
• Kinn reiben
7. Erschöpfung
• Kopf in die Hand stützen
8. Langeweile
• Kopf in die Hand stützen
9. Ratlosigkeit
• Kopf in die Hand stützen
10. Zufriedenheit
• Reiben des Kinns/der Hände
11. Ablehnung/Verschlossenheit
• gekreuzte Arme
12. Interessenlosigkeit
• gesenkter Blick
13. Ignoranz
• Blick und Kopf erhoben
Zeichen/Geste/Mimik und deren Bedeutung
- Finger an die Nase legen = Konzentration, Bedenken
- Getrommel mit den Fingern = Ungeduld, Nervosität, Provokation
- Gefaltete Hände = Überlegenheit, Beten
- Hand vor dem Mund = Zurücknahme, Unsicherheit, Lüge
- Händereiben = Kälte, Überheblichkeit, Freude, Selbstzufriedenheit
- Hände hinter dem Hinterkopf = Überlegenheit
- Herumspielen mit den Fingern = Desinteresse, Unkonzentriertheit, Nervosität
- Kopf auf die Hände stützen = Nachdenklichkeit, Erschöpfung, Langeweile
- Kratzen am Kopf = Ratlosigkeit, Unsicherheit
- Reiben des Kinns = Nachdenklichkeit, Zufriedenheit
- Verschränkte Arme Mann = Ablehnung, Verschlossenheit
- Verschränkte Arme Frau = Unsicherheit, Ängstlichkeit
- Zum Spitzdach geformte Hände = Überheblichkeit, Einwandabwehr
- Gesenkter Blick = Desinteresse
- Wegsehen, unsteter Blick = Unsicherheit, Ignoranz, Provokation
- Schräger Blick = abschätzende Zurückhaltung
- Häufiges Blinzeln = Unsicherheit
- Dauerlächeln = Selbstgefälligjkeit
- "Piranha"-Lächeln = Oberflächlichkeit oder mühsame Selbstbeherrschung
- Spucken = Ablehnung
- Augen rollen, Blick nach oben = Überdruß
- Kopf leicht schräg legen = Entspannung, Flirt
- Augenkontakt vermeiden = Ehrfurcht
- Hand gegen die eigene Stirn = eigene Dummheit, Vergesslichkeit
- Gähnen imitieren = Provokation, Langeweile ausdrücken
- Auf die Uhr schauen = Langeweile
- Fussel entfernen = Desinteresse, Langeweile
- eigenes Gesicht berühren = Lüge
- weglehnen = nicht mögen
- mit dem Kragen spielen = Unwohlsein