Der goldene Käfig
Sie liebte dieses Leben, diese Sorglosigkeit und den Luxus der sie umgab. Die von einem Park umgebene Villa über dem Meer, die beiden Autos in der Garage und ganz besonders die goldene Kreditkarte wollte Carina nie mehr missen. Zwei Bedienstete, die jeden Mittwoch und Freitag in Haus und Garten für Ordnung sorgten, ermöglichten ihr fast unbegrenzte Freizeit. Ja, das Leben war schön. Dafür konnte man diese kleine Unannehmlichkeit namens Rudolf schon in Kauf nehmen.Rudolf war der Besitzer dieser ganzen Pracht und sie seine Geliebte. Ihm war durchaus bewusst, dass sie nur wegen seines Geldes bei ihm war. Doch das war ihm mehr oder weniger egal. Er genoss es, sich mit dieser jungen, umwerfend schönen Frau zu schmücken. Und so lange sie sich an die Spielregeln hielt…..
Carina fuhr ihr Auto in die Garage. Das BMW Cabriolet war ein Geschenk von Rudolf zu ihrem 28. Geburtstag. Großzügig war Rudolf, das musste man ihm lassen. Wenn er jedoch von Manfred erfahren würde, dann wäre es vorbei mit der Großzügigkeit. Manfred, der so herrlich ungestüm sein konnte, mit dem sie ihre ganze Lust ausleben konnte und der sich immer wieder Neues einfallen ließ um ihren Hunger nach ungezügeltem Sex zu stillen. Aber Manfred war gegen die Abmachung. Keine anderen Männer…
Carina betrat das Haus und warf ihre Einkaufstüte mit der Aufschrift Escada fast achtlos neben die Garderobe. Heute war Freitag, da konnte das Dienstmädchen das neue Kostüm in den Schrank hängen. Sie musste jetzt unter die Dusche und sich für den heutigen Abend zurecht machen. Sie war mit Rudolf zu einem Empfang in der Botschaft eingeladen. Wie immer würden sie Aufsehen erregen, wenn sie den Saal betraten. Sie, die blendende Schönheit und er, der für sein Alter von 85 Jahren noch immer recht attraktive Geschäftsmann. Es wurde Zeit, dass sie ihn endlich davon überzeugte, sie zu heiraten. Man konnte ja nie wissen…
Carina räkelte sich noch einmal genüsslich in ihrem Bett. Der gestrige Abend war wieder mal ein voller Erfolg gewesen. Sie war, wie so oft, der umschwärmte Mittelpunkt der Gesellschaft gewesen und Rudolf hatte es ganz offensichtlich genossen und auch für seine Kontakte genutzt. Trotz seines Alters wollte er sich noch immer nicht aus dem Geschäftsleben zurück ziehen. So saß er sicher auch jetzt schon wieder seit Stunden vor seinem Computer. Doch heute war Samstag. Das war, wie er es nannte, sein Familientag. Für ihn bedeutete das, dass er sich den Nachmittag und Abend für Sie frei nahm. Er führte sie ganz elegant zum Essen aus und wenn sie nach hause kamen, musste sie ihm für seine kleinen erotischen Spielchen zur Verfügung stehen…
Das Restaurant und das Essen waren wie immer, wenn er sie ausführte, ein Traum gewesen. Nun lag sie malerisch ausgestreckt, nur mit einem leichten Hauch von Channell N° 5 bekleidet, auf dem Bett und wartete, was er sich für heute hatte einfallen lassen.
Als er den Raum betrat, blieb er an der Tür stehen und ließ erst einmal seine Blicke genüsslich über ihren makellosen Körper gleiten. Er legte sich neben sie und begann sie langsam und zärtlich zu streicheln, mit ihren Brustwarzen zu spielen und sie zu küssen. Carina gab sich Mühe den Anschein zu erwecken, es würde sie erregen.
Da stand er plötzlich auf, ging zu ihrer Ankleide und holte vier Seidentücher heraus. Heute hätte er Lust auf etwas Besonderes, meinte er und schlang die Tücher um ihre Hand- und Fußgelenke. Ihr wurde etwas unwohl in ihrer Haut. Dieses Spiel gefiel ihr nicht. Wie erwartet, band er sie anschließend an ihrem Bett fest. Doch jeder Protest war zwecklos. Das gehörte zu den Spielregeln – es war sein Tag, sein Wunsch…
Rudolf gab sich alle erdenkliche Mühe. Während er schnaufend und keuchend auf ihr lag, wanderten ihre Gedanken zu Manfred. Was für ein Unterschied. Mit seinen 30 Jahren konnte er ihr alles geben, was sie brauchte und wonach ihr verlangte. Sie wand sich ein wenig und gab ein paar lustvolle Töne von sich, damit Rudolf auch zufrieden wäre. Doch ihre Gedanken weilten noch immer bei Manfred. Ihre Bewegungen, soweit es die Fesselung zu ließ, waren fast automatisch und Rudolfs Keuchen und Stöhnen wurde immer heftiger. Bald hatte sie es geschafft...
Mit einem Mal wurde Carina aber bewusst, dass sich sein Stöhnen verändert hatte. Auch seine Bewegungen wurden immer schwächer. Es klang eher so, als würde er um Luft ringen. Sie sprach ihn an, doch er reagierte nicht auf ihre Worte. Er schaute sie nur aus weit aufgerissenen Augen an. Angst begann sich in ihr auszubreiten. Sie rief seinen Namen, flehte er möge sie los binden und versuchte sich unter ihm hervor zu winden. Die Fesseln waren zu kurz, zu fest. Noch immer blickte er ihr starr in die Augen. Sein Gesicht hatte einen leicht bläulichen Schimmer bekommen. „Carina“ flüsterte er ihren Namen, bevor sein massiger Körper schwer auf ihr zusammenfiel und seine Augen brachen…….