@Abaelard
ja, Thomas, wie gut ich das verstehen kann.. wenn ich einen Satz aus meinen Gedanken und Gefühlen formuliere, dann drehe und ändere ich ihn so oft, bis ich denke, daß er genau dies rüberbringt, was in mir schwingt.
unser Denken macht die Welt, beherrscht all unser Fühlen.. jeder sieht diese unglaublich erscheinende Abstraktheit der Welt anders, für jeden ist das, was wir jeden Tag sehen, ein anderer Blickwinkel. selbst wenn zwei Menschen eine Sache betrachten, sehen sie diese doch völlig verschieden...
einen Kuß zu beschreiben, dies geht nur aus der Erinnerung, er ist längst geschehen, vorbei.. und doch scheint er zeitlos in uns zu leben..
die Sehnsucht nach dem nächsten zu schüren...
die Vorstellung an das nächste Mal, noch bevor die sanfte Haut der Lippen aufeinandertrifft, den Duft wahrzunehmen, den der Partner ausströmt...
in Gedanken intensiv, während der Vorstellung, doch im realen, tatsächlichen Akt, sind diese Gedanken dann noch immer präsent, oder herrscht dann im Kopf nicht eher das Empfinden, das die Erinnerung in die Gedanken an den nächsten Kuß prägt? Lust, die größte erogene Zone ist unser Gehirn... und dieser Satz hat wohl seine Berechtigung..
woher Du weißt, daß es stimmt? Es stimmt einfach, weil Du es formulierst.
Und das besondere an fremden Texten, die die eigenen Gefühle und Gedanken verschmelzen zu scheinen mit dem Geschriebenen, faszinieren deshalb, weil die Gefühle auch in anderen gleich scheinen... oder sind es wieder nur unsere Gedanken?
Die Art des kollektiven Ur-Bewusstseins, das in allen Menschen vorhanden scheint? Gefühle, sie scheinen oft vielschichtig, doch beruhen sie allein nur auf einem:
unseren Gedanken
mit einem Wort, mit einer Geste oder Handlung kannst Du jemanden in den Abgrund schicken, oder ihn in den Himmel fliegen lassen.. allein weil dieses direkt in die Gedanken eindringt... sofort auf Gefühlsebene trifft und dort wieder neues Denken und damit neues Handeln auslöst..
puuhh... soviel Denken.. alles dreht sich... um Gedanken
Eva