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Die Fee

Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Themenersteller 
Die Fee
Es dunkelt. Ena und Jan gehen händchenhaltend durch das Naturschutzgebiet. Schweigend lassen sie sich von den Geräuschen des Waldes gefangen nehmen. Der aufsteigende Nebel umschwebt ihre Füße und verdeckt den Pfad…
Es wird feucht-kalt und Ena schmiegt sich eng an Jan, der sich über diese Nähe freut. Er legt den Arm um ihre Schulter und zieht sie noch etwas näher an sich heran. Ihre Gesichter wenden sich einander zu, die Lippen finden sich…
So umschlungen gehen sie weiter, ohne zu schauen. Jetzt sind sie nicht nur durch die Geräusche des Waldes gefangen, sondern auch noch durch…

Ein Geräusch lässt sie wach werden. Sie blicken sich um.
Ena leise: „Wo sind wir?“
Jan antwortet beruhigend: „Wir werden den Weg schon wieder finden.“
Vorsichtig tasten sie sich durch den dichter werdenden Nebel.
Plötzlich sehen sie einen Pfad vor sich. Erleichtert beschreiten sie ihn und halten sich an seinen Windungen.
Ena bleibt plötzlich wie erstarrt stehen und starrt geradeaus. Jans Blick folgt dem Enas.
Was sie sehen raubt ihnen den Atem…

Ein weißer Hirsch mit gewaltigem Geweih steht mitten auf dem Pfad.
Er steht da, als ob er auf sie gewartet hätte.
Der Hirsch hebt stolz sein Geweih und schaut sie an.
Begeistert und staunend nehmen beide dieses imposante Bild in sich auf.
Eine weitere Fessel ist um ihre Gedanken gelegt…

Nach einigen Augenblicken wendet sich der weiße Hirsch in die Richtung, in die der Pfad führt. Mit einem eleganten Kopfschwenk deutet er ihnen an, ihm zu folgen.
Wie gebannt gehen sie ihm nach.
Der Weg nimmt viele Windungen, so dass sie gänzlich die Orientierung verlieren.
Nach endlosen Minuten stehen sie plötzlich am Rande einer Lichtung. Im Gegensatz zum dunklen, nebligen Wald ist diese hell in sanftes Licht getaucht.
Ein wenig geblendet schließen die Beiden die Augen.

„Jan, wo sind wir hier?“
„Weiß nicht. Wusste gar nicht, dass es so was gibt. Ist ja fast unheimlich. Und das in der Nähe einer Großstadt.“
Ena öffnet die Augen. Langsam gewöhnen sie sich an den hellen Schein. Der weiße Hirsch ist verschwunden.
Ein plötzlicher Aufschrei lässt Jan die Augen öffnen. Er ist von Ena. Wie sie starrt er auf die gegenüberliegende Seite der Lichtung.
Unter einer riesigen uralten Eiche mit einem weit ausladenden Dach steht eine Frau. Sie winkt ihnen näher zu treten.
Vorsichtig überqueren die Beiden die Lichtung. Beim Näherkommen erkennen sie, dass die Frau sehr schön ist, schlank und groß. Ihr blondes lockiges Haar umrahmt ein warmes freundliches Gesicht mit ernsten dunklen Augen.
„Wer sind Sie, wo kommen Sie so plötzlich her, wo sind wir?“
Die Frau indem weißen langen Gewand lächelt: „Ihr seit am Eingang zum Feenreich.“

Erst jetzt sehen sie, dass der Stamm der mächtigen Eiche hohl ist. Ein Spalt, wie eine Tür klafft in ihm.

Jan prustet los: „Albern, Schnickschnack.“
Wie kommen wir hier raus, wie ist der Weg in die Stadt?
Sein Lachen verstummt jäh. Die Frau hatte die Hand gehoben und ihn mit dieser Bewegung zum Schweigen gebracht.
Ena zittert und fragt: „Sind Sie wirklich eine Fee?“
„Ja, du glaubst doch an uns.“
„Woher wissen Sie das?“
Sie antwortet nicht, sagt aber: „Du möchtest doch mehr über uns erfahren.“
„Ja, so gern.“

„Seid ihr wirklich bereit dazu Euch in meine Gefilde zu wagen, wo Ihr Euch meiner Wenigkeit völlig ausliefern werdet!?
Wo mein Zuhause, mein Reich ist!?
Ihr sollt mir willkommen sein,
wenn ihr mehr über mich und das Volk der Elfen erfahren wollt.“

Die Neugierde legte eine weitere Fessel um ihren Geist und beide antworten: „Ja“

„Dann folgt mir.“

Elegant dreht die Fee sich um und verschwindet in dem Spalt.

Gefangen folgen Ena und Jan…
****iko Mann
11.369 Beiträge
sehr schön geschrieben....gibt es eine Fortsetzung?


lg

deWinni
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Themenersteller 
Danke, ja...
Liebe Grüsse

Heinrich
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Mon Dieu Henri!
Ui, das ist aber eine kleine, feine, spannende, romantische, mitreißende Anfangsgeschichte......................ich bin hingerissen (händering), denn ich lieieieiebe *love4* Feen und Elfen.................................und natürlich gehts weiter, oder?
*meinheld*
Orange Session
*********katze Frau
8.077 Beiträge
Schööön!
Zuerst dachte ich pragmatisch, "hättet ihr bloß mal Brotkrumen mitgenommen!".

Lässt viele Möglichkeiten zu, dieser Anfang! Bin gespannt, lieber Heinrich!

Eines mochte ich nicht sooo gerne: Dass Du zwei mal die Fesseln erwähnst in so einem kurzen Text.

Eine weitere Fessel ist um ihre Gedanken gelegt…
und...Die Neugierde legte eine weitere Fessel um ihren Geist und beide antworten: „Ja“

Liebe Grüße
Christine
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Themenersteller 
@subkulturkatze
Natürlich magst du recht haben. Aber es wurde nicht groß korrigiert.
Es ist einfach so geschrieben, wie mein innerer Film lief.
Sozusagen ein Protokoll.

Liebe Grüsse

Heinrich
***LA Frau
50 Beiträge
Herrlich....
geschrieben, da möchte man sofort mehr erfahren. In einer Feenwelt gefangen... hmm... was da noch alles passieren kann.

Vielleicht überkommt sie Dich ja nochmals - die Inspiration natürlich *ggg*

Ich würde mich auch drüber freuen.

LG ELisabeth
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Themenersteller 
@subkulturkatze
Ach ja. Und die Brotkrumen wären ja eine eigene Geschichte wert, oder?

Liebe Grüsse

Heinrich
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
@ heinrichhb
Nach langer Zeit mal wieder: *wink*

Schöner Beginn. Ich freue mich auf den Fortgang der Geschichte ...

(Der Antaghar)
**********Engel Frau
25.859 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ein schöner Anfang...
... der mich schon gleich etwas verzaubert hat.
Du verstehst es gut, einen mit Worten in deine Phantasie zu entführen.

Ich bin auch schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.

lg Gabi
Hach wie schön, ich fühle mich sofort ins Märchen von Hänsel und Gretel versetzt und war dann erfreut, weil ich Feen viel lieber mag als böse Hexen *zwinker*

Freu mich auch schon auf die Fortsetzung *g*

lg
Angelika
Orange Session
*********katze Frau
8.077 Beiträge
Die Dame,
der diese Story gewidmet ist, bat mich, hier ihren Dank und die Freude über diese Story zu übermitteln. Beste Grüße an Dich von ihr, lieber Heinrich.

Liebe Grüße
Christine
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Themenersteller 
Die Fee - Teil 2
Gefangen folgten Ena und Jan der Fee in den Baum hinein. Es tat sich eine Treppe vor ihnen auf, die stetig abwärts führte immer tiefer und tiefer. Wurzelwerk hing von der Decke herab und drehte sich durch die Wände. Ihr folgten sie, immer die Fee ein Stückchen vor sich wissend.
Es war eine Wendeltreppe und sie zog sich so hin, dass die Beiden bald jede Orientierung und jedes Zeitgefühl verloren hatten.

Endlich kamen sie an eine Tür. Die Fee wartete schon. Hintereinander traten sie durch die Tür…

Zu Enas und Jans Überraschung fanden sie sich hoch über der Stadt, im Baumwipfel wieder.
Aber es war noch etwas anders: es war die Stadt ihrer Kindheit. Viel Gebäude, die heute nicht mehr sind ragten in den Nachthimmel und viel der neuen Betonklötze fehlten…
Überrascht sahen die Beiden die Fee an. Aber diese lächelte nur und blickte auf ihre Heimat.
Sie folgten ihrem Blick.

Ena schrie überrascht auf. Sie konnte sehen, als ob sie ein Fernglas vor ihren Augen hatte. Die weit entfernte Stadt war auf einmal ganz nah.
Aber das war nicht die einzige Überraschung: sowohl Ena, als auch Jan konnten sich als Kinder entdecken: bei Ena war es Winter und sie zauberte auf ihren Schlittschuhen die schönsten Pirouetten auf das Eis. Ena erinnerte sich, dass sie lange Zeit den Wunsch hatte Eiskunstläuferin zu werden. Das Talent hatte sie…
Jan erging es ähnlich, nur anders: Er fand sich als Junge in seinem Zimmer wieder. Vor sich auf dem Schreibtisch seine Lieblingsbuch: ein herrlicher Bildband über die höchsten Berge dieser Welt. Er wollte damals nichts sehnlicher, als diese Riesen zu bezwingen.

Plötzlich veränderten sich die Bilder, überrascht sahen sie auf die Fee, die sie schweigend beobachtet hatte. Mit einer Handbewegung hatte sie die Erinnerungen verscheucht.
Nun sahen sie die Stadt von Heute. Und sie sahen sich als Paar in ihrer Wohnung in einem dieser modernen Hochhäuser. Sie hatten die Gelegenheit sich selbst zu sehen.
Und Beide erschraken über das, was sie sahen:
Ihren monotonen Alltag, das ritualisierte fast schon zwanghafte Verhalten. Die stets gleichen Abläufe, die leeren langweiligen Stunden vor dem Fernseher, den Blümchensex, wenn überhaupt…

Entsetzt sahen sich die Beiden an: „Sind wir schon Tod?“ fragten ihre Augen sich gegenseitig.
Sie sahen sich nach der Fee um und wollten sie mit Fragen überhäufen. Doch wie überrascht waren sie, als die Fee verschwunden und sie sich auf dem Weg im Park wiederfanden und auch noch ohne Nebel. Der alte Baum war verschwunden, von dem weißen Hirsch fehlte jede Spur…
Plötzlich eine Stimme hinter ihnen, es war die Fee: „Ihr wisst jetzt, was ihr zu tun habt.“

Jan starrt die schöne Frau an, er war geblendet oder sagen wir ehrlicher: er war verliebt:
„Werden wir dich wiedersehen?“

„Du wirst mich sooft sehen, wie du möchtest.“

Dann löste die Fee sich lächelnd auf.

Ena fragte: „Was meinte sie mit: ihr wisst was ihr zu tun habt?“

Jan sah sie an: „Berge haben wir hier keine. Aber wir haben eine Eislaufhalle. Da gehen wir als erstes hin. Und der nächste Urlaub geht in die Berge.“

Jetzt verstand auch Ena. Ihre Augen strahlten ihn an. Und in diesem Moment wusste Jan, dass er die Fee sooft sehen konnte wie er nur wollte.

Er nahm Ena in die arme und küsste sie zärtlich. Dann nahmen Beide den direkten Weg zur Eislaufhalle.
Orange Session
*********katze Frau
8.077 Beiträge
Wie ich es liebe!
Wenn es ein Happy-End gibt! Ich mag diese Geschichte.

Hmmm...Du hast erreicht, dass auch ich in meinen Erinnerungen krame nach Zielen, die ich aus den Augen verloren hatte.

Danke dafür!

Liebe Grüße
Christine
****iko Mann
11.369 Beiträge
eine unerwartete Wendung in der Geschichte...ganz anders als man beim lesen des ersten Teiles erträumt, erdacht...erwünscht hat....aber dennoch war diese Geschichte bzw. diese Fortsezung der Grund die ganze Geschichte nochmal komplett zu lesen und den tiefgründigen Sinn zu verstehen.....

Klasse, fesseln und neugierigmachend geschrieben

klasse.... *top*


lg

deWinni
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Kompliment!
Wenn auch etwas völlig anderes kam, als ich nach dem Auftakt dachte, eine schöne Geschichte, lieber Heinrich!

Schön, dass es Feen und Elfen gibt ...

Der Antaghar *blume*
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Ich mag...
Männer die Geschichten erzählen können.
Mit unvorhergesehenen Wendungen,
weiten Rückblicken und tiefen Einsichten
und einem guten Ende.........................

merci Henri!

Nach der Fee Ausschau haltende................. *katze*
****mas Frau
3.500 Beiträge
Wie bei den alten Märchen
Auch sie wollten immer etwas vermitteln. Man hätte auch dahinter schreiben können: Und die Moral von der Geschicht.....

Wunderschön zu lesen, ein überraschendes Ende und ein Anschubser
sich mal wieder Gedanken zu machen.

Lass es uns wissen, wenn Dir wieder mal eine Fee begegnet. *zwinker*

Lieben Gruß
Conny
Wundervolle Moral dieser Geschichte. Ich glaub ich sollte mich auch mal wieder ein Stündchen ganz leise wo hinsetzen und mich in die Vergangenheit begeben.. was waren so meine Träume und Wünsche..

Tolle Geschichte!

lg
Angelika
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