Inspiration oder Bürde?
Liebe
http://www.joyclub.de/my/4014352.hyperica.html. Gute Frage.
Ich habe sie mir auch schon gestellt, weil ich am Anfang, als der unnachahmliche
Ghostface mich aufforderte, mir damit einen Einstand in die Gruppe zu verschaffen und ich erst geneigt war, „au weia” oder so zu denken, um dann festzustellen, dass ich es einfach liebe dieses Geschichtenspiel.
Gründe gibt es dafür genug. Die Anderen sagten es schon: man kann es als Inspiration nehmen, als Stilübung und als das kleine Schreibvergnügen. Wenn es nicht sein soll, dann eben nicht. Ich persönlich denke, dass man zu absolut allen Begriffen könnte, wenn man wollte und ich persönlich mag diese Inspiration, die daraus zwangsläufig folgt sehr.
Ich werfe quasi die acht Wörter oben ein und warte, was meine Birne daraus fabriziert und was sie auswirft an Ideen. Meist setze ich die Begriffe oben untereinander auf ein leeres Blatt und sehe sie mir an. Manchmal springt mich ein einzelnes Wort an, das so markant ist, dass es alleine schon trägt. Oder es ist eine Kombination von zwei oder drei Wörtern.
Die aktuellen von
rueckenwind_69 (Danke dafür, die sind wieder zu gut, auch wenn ich es diesmal nicht schaffe) sind ein gutes Beispiel:
Liebesdienst
aufprallen
Schockstarre
Kandiszucker
gelb
Säugetier
Wasseroberfläche
offen
Bei „Liebesdienst” kann man sich einiges denken. Als „letzter Liebesdienst” wird oft das Tragen des Sargs oder der Urne bezeichnet, was ich bei meinem Vater getan habe. Und schon könnte ich über meinen Vater schreiben, über dessen Beerdigung ... oder oder und. Nehme ich Ersteres mit „aufprallen” und „Schockstarre” zusammen, kommt vielleicht eine Unfallgeschichte dabei heraus.
Bei „gelb”, „Wasseroberfläche” und „offen” komme ich auf Yellow Submarine, offenes Meer, irgendetwas mit Tauchen und am besten begegnet mir dann noch ein Meeressäuger. Gelb fällt ein als beste wahrnehmbare Farbe unter Wasser und so weiter. „Kandiszucker” ist auch schön als zentraler Begriff, das riecht nach Persien, Kindheit, alten Tanten oder britischem Teezauber.
Ich habe für mich festgestellt, dass es auch ein wenig eine Frage der Technik ist. Sobald man sich in die Wörter eindenkt, führt eines zum anderen. Nur verbissen muss man es wirklich nicht sehen, es soll schließlich zum Vergnügen sein.
Und ob man dann die anderen Begriffe irgendwie hineinkloppt, was immer geht oder den Anspruch hat, sie so stimmig einzubauen, dass sie geradezu „verschwinden” im Text, ist jedem überlassen und eine persönliche Sache.
Ich mag's jedenfalls. Mich inspiriert es und ich empfinde es auch als eine
gute Übung.
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