Zeit - Frage
Guten Morgen und einen wunderschönen zweiten Weihnachtstag wünsche ich Euch allen. Wie wäre es mit ein wenig Beschäftigung für den Kopf, wenn der Magen in den letzten Tagen (hoffentlich) schon genug zu tun hatte?In dem folgenden Prolog interessieren mich zwei Dinge. Zum Einen, ob er mysteriös genug ist, um spannend zu sein und zum Anderen (schreibt man das groß oder klein?) ob die Zeiten stimmen.
Ihr werdet feststellen (hoffentlich erst beim zweiten Lesen), dass ich hier wild durch die Zeiten rase und sie teilweise innerhalb eines Satzes sogar wechsel. Mich interessiert brennend, ob mir dabei Fehler unterlaufen sind und da das ziemlich wahrscheinlich ist, wie ich sie korrigieren kann.
Ich sage schon einmal Danke.
Prolog
Jagd nach Liebe ist Hohe Jagd. Wer ihr dient, wird verwandelt. Unaufhaltsam geht sie durch die Zeiten, als wären diese ein dünner Schleier nur, und sie wird niemals zu Ende sein - denn Jagd nach Liebe ist hohe Jagd ...
(Gerda Zschocke: Zeitreisen)
Die Chaostheorie kennt keine Zufälle. Jedes Geschehen ist ein Puzzlestein des großen Ganzen, und sind alle Erkenntnisse beisammen und an ihrem korrekten Platz, ergibt sich ein Muster. Manchmal weicht dieses Bild sosehr von den überkommenen Vorstellungen ab, sind die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen so unglaublich, dass sie unmöglich scheinen. Doch die Kausalität, das universelle Prinzip von Ursache und Wirkung, schert sich nicht darum, was Menschen für möglich halten.
Gentechnisch veränderte Bakterien produzierten zum ersten Mal 1982 Humaninsulin in großer Menge. Im gleichen Jahr erhängte sich der italienische Bankier Roberto Calvi unter der Londoner Blackfriars Bridge; im Universitätsklinikum Erlangen stieß das erste deutsche Retortenbaby einen Schrei aus und das erste Computervirus, Elk Cloner von Rich Skrenta, zog eine Schneise der Vernichtung durch fast jedes Computernetz der Erde.
Es war auch das Jahr, in dem die Königliche Geologische Akademie Norwegens eine Expedition in die Nähe des Südpols entsandte. Die Forscher sollten herausfinden, warum der Mount Kirkpatrick, der höchste Berg im Transatlantischen Gebirge, trotz der dort herrschenden Tiefsttemperaturen zu allen Jahreszeiten weitestgehend schnee- und eisfrei bleibt.
Jedes dieser fünf Ereignisse geschah mit Notwendigkeit zu genau diesem Zeitpunkt. Sie alle bildeten die Bestandteile des Netzes, das die Nornen seit Anbeginn der Zeit aus den Fäden des Schicksals knüpfen und in dessen Zentrum die Unerbittlichkeit auf diejenigen lauert, für die es bestimmt ist.
Und tatsächlich verfingen sich zehn Jahre später zwei Liebende in diesen Fäden. Sie brauchten dreißig Jahre, bis sie das Muster in den Geschehnissen erkannten.
Dann ließen sie sich töten.