Vielleicht war der Wein schuld
Es war Samstagabend und ich saß mit meinen besten Freunden beim Kartenspielen. Ich kam mir dabei wie immer ziemlich kauzig vor, da ich das abendliche Kartenspielen immer mit alten Omas verband.
»Was bedeutet eigentlich misogyn?«, fragte Fred plötzlich. Eine Frage, die aus dem Nichts kam und völlig ohne Zusammenhang. Wir schauten alle ziemlich verdutzt drein und keiner antwortete.
»Bist du bescheuert?«, fragte ich letztendlich zurück. Es klang mehr wie eine Feststellung.
»Es war nur eine Frage«, wehrte er sich und legte die Kreuzdame und mein Herzass. Warum musste ausgerechnet jetzt Kreuz Trumpf sein?
»Lumbeseckel«, murrte ich. »Du wolltest ja nur ablenken!«
»Niemals«, rief Fred und legte seine letzte Karte auf den Tisch. »Gewonnen!«
»Du bist echt ein Arschloch«, stellte ich fest. (Dieses Mal war es wirklich eine Feststellung.)
Katja, meine längste Freundin, runzelte die Stirn. »Wenn ihr mal heiratet wird das lustig. Ich hoffe, dass ich eure Silberhochzeit noch erleben kann.«
Sie erntete einen giftigen Blick von mir. Als ob ich Fred heiraten würde. Nicht mal im nächsten Leben.
Fred grinste. »Wenn es Cremetörtchen gibt, heirate ich dich.«
»Fang du nicht auch noch an!«, giftete ich zu ihm herüber. »Als ob du dich jemals auf eine Harry Potter Hochzeit einlassen würdest!«
Er verzog das Gesicht und schien es sich anders zu überlegen – Dessert hin oder her.
»Na wer Zauberbücher über Alraunen zu Hause hat, den will ich wirklich nicht zur Frau nehmen.«
Ich schlug ihm kräftig gegen den Hinterkopf. »Noch ein Wort und du wirst ausgesperrt!«
»Dann mache ich durchs Schlüsselloch weiter«, entgegnete er achselzuckend und ich fragte mich ernsthaft, ob heute der Tag war, an dem ich die Männer mit den weißen Kitteln rufen musste.
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Habt Erbarmen, es ist noch früh