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Asylum

**********esser Frau
187 Beiträge
Themenersteller 
Asylum
Titel: Asylum
Thema: Linkin Park
Widmung: Für Adam, Jack, Erik, Massimo und der Rest der Clique.
Warnung: Umgangssprache, Beschreibung von Drogenmissbrauch, Angst
Disclaimer: Die Jungs sind entweder glücklich vergeben, verheiratet, single und allgemein heterosexuell. Alles hier ist lediglich im Ansatz an den real existierenden Personen orientiert!
Anmerkungen: Mir fehlt leider ein LP-Beta mit Blick für RS und Zeichensetzung. Falls es Jmnd gibt der sich dafür interessiert, soll er/sie mir einfach eine mail schicken.

(Diese Fortsetzungsgeschichte ist eigentlich als Fanfiktion gedacht [bei Fragen zu dem Begriff einfach Wikipedia fragen].)

Wirkung von Cannabis: Marihuana verstärkt vorhandene Gefühle (auch die latenten negativen!), und sorgt für Entspannung, Ruhe und Heiterkeit. Gelegentlich werden Halluzinationen beobachtet. Hunger- und Durstgefühle werden deutlich verstärkt. Es treten aber auch Konzentrationsstörungen, Antriebsminderung, Angst und Furcht vor Verselbständigung der Gedanken auf. Gelegentlich kann THC Psychosen begünstigen. [drogenlexikon.de]



Chester saß in seinem Zimmer.

Es war ein kleiner Raum, fast quadratisch, im Keller des renovierungsbedürftigen Einfamilienhauses. Nur zwei kleine Fenster, im oberen Drittel der Wand, sorgten dafür, dass hin und wieder ein seichter Luftzug den Geruch von Moder aufwirbelte, wenn nicht sogar teilweise nach draußen trug.
Dafür mussten sich die einzelnen Partikel aber erst einen Weg durch die Stoffbahnen erkämpfen, mit denen die einzigen Tageslichtquellen verhangen waren.

Er mochte es nicht, wenn irgendwelche Passanten oder kleine Kinder jederzeit von der Straße aus zu ihm hineinsehen konnten.

Die Schule hatte er heute ausfallen lassen.
Weder der nötige Antrieb, noch die Motivation waren, aus seiner Sicht vorhanden. Stattdessen saß er auf seiner Schlafcouch, die Musik laut aufgedreht, so dass er ungehört mitsingen konnte und wartete.

Seine Mutter war nicht da.
Wie jeden Tag um diese Uhrzeit, arbeitete sie auch heute im Krankenhaus, gut über eine Stunde Busfahrt von ihrem Haus entfernt, und kümmerte sich um Wildfremde die sich zumeist nicht einmal ihren Namen merkten.

Bis vor ein paar Monaten hatte er es sich nicht leisten können so luxuriös zu schwänzen. Denn dann hätte Cameron bereits hier auf ihn gewartet. Alarmiert von dem vorgeschriebenen Kontrollanruf des schulischen Sekretariats.

Cameron war der letzte Langzeitfreund seiner Mutter gewesen. Ein schmächtiger, hochgewachsener Mann mit herabhängenden Schultern und einer Brille. Er hatte ausgesehen wie ein ewiger Student oder Lehrer. In Wirklichkeit arbeitete er aber gar nicht. Angeblich wegen seines Rückens.
Chester hingegen war sich sicher dass Cams Probleme ganz woanders lagen.

Doch das hatte ihn nun nicht mehr zu interessieren.
Eines Tages war Cameron einfach nicht mehr da gewesen, als Chaz vom Unterricht zurückkam.

Und weder er, noch seine Mutter, hatten ein Wort darüber verloren.

Hier lebte Jeder sein eigenes Leben.

Nach einem ungeduldigen Blick auf die Uhr, drehte er die Lautstärke seines CD-Radios um fast die Hälfte runter und zog einen alten Schuhkarton unter einem Stapel Kleidung hervor.

Er öffnete ihn, um die darin enthaltenen Gegenstände in einer festgelegten Reihenfolge heraus zu holen. So machte er das immer. Jeden Tag. Manchmal mehrmals. Immer mit derselben Abfolge und Positionierung seiner Utensilien.

Vor ihm stand, das schwache Licht einer nackten Glühbirne reflektierend, eine kleine Glasbong. Kaum größer als ein Tennisball, vom Bauchumfang her.
Rechts befanden sich Tabak, eine Tupperdose, eine zum Stab verbogene Büroklammer und ein Feuerzeug.
Die andere Seite war lediglich durch einen Aluminiumaschenbecher belegt, den er irgendwann mal bei McDonalds entwendet hatte.

Routiniert, beinahe schon mechanisch, kippte er die graue Asche vom letzten Mal weg, um dann den Kopf mit süßlich riechendem Dope, aus der Dose, zu stopfen.
Er legte seine Lippen an die äussere Öffnung des schmalen Röhrchens, das aus dem Glaskörper herausragte, hielt eine Flamme an das Gras und atmete tief ein. Augenblicklich füllte sich die Wasserpfeife gluckernd mit weißen, wattig aussehendem Rauch, den er gierig einsaugte.

Die Augen schließend, ließ sich Chester zurückfallen und atmete erst aus, als sein Hinterkopf die weiche Textur des Polsters berührte. Seine Atemwege brannten und in seinem Mund vermischten sich ein bitterer und ein leicht süßlicher Geschmack. Auch ein wenig Würze, wie bei exotischem Gebäck.

Er genoss den langsam aufbauenden Rausch. Das Gefühl von schwindelerregender Leichtigkeit in seinem Kopf, verbunden mit der plötzlichen Schwere seiner Glieder. Ein bisschen wie der Zustand bleierner Müdigkeit in dem man sich als Kind so oft wieder gefunden hat.

Ein ungeduldiges Klopfen durchschnitt das zarte Gewebe seiner fließenden Gedankengänge.

Er stand auf, ging zum Fenster, um nachzusehen wer es war, und gab dann ein Zeichen zum Hereinkommen. Ihre Haustür war nie verschlossen, wenn jemand zu Hause war, so konnten Pakete, Briefe oder Sonstiges ohne Umstände auf dem großen Tisch, in der Küche, abgestellt werden, selbst wenn Chaz, aufgrund von zu lauter Musik, das Klingeln des Postboten nicht hörte.

Nur wenige Sekunden später, waren bereits schwere Schritte zu hören, die auf die Stufen der Holztreppe niederprasselten, die hinunter zu dem kleinen Raum führte.

„Na, Alter!?“, begrüßte ihn der Erste.
Sein Name war Jack, bereits Ende Zwanzig, schlaksig mit Koteletten und einer langsamen Art zu sprechen.
Er zog Chester mit einer Hand vom Polster hoch und umarmte ihn, wobei er ihm einen Kuss auf die dunklen Dreads drückte.
„Ganz gut. Und selbst?“, entgegnete der Jüngere, während sein Blick bereits zu dem zweiten Besucher wanderte.
„…gut, gut.“, murmelte Jack. Als er sich der Anwesenheit seines Begleiters wieder bewusst wurde, winkte er ihn heran.
„Das ist Spike.“, stellte er ihn vor.
„Eigentlich heisse ich Michael.“, nuschelte der Angesprochene und reichte Chester die Hand. „Aber Mike oder Spike ist auch okay.“

Durch seine dicken Brillengläser hindurch musterte Chaz ihn.

Mike war ein bisschen größer als er, aber ungefähr im selben Alter. Seine Haut hatte eine gesunde, leicht gebräunte Färbung. Diese Tatsache und die ungewöhnliche Form der AugenNasenPartie ließen ihn exotisch erscheinen.
Ansonsten unterschied er sich kaum von Chesters sonstigen Bekanntschaften.
Gekleidet in weiter Hose und passendem Shirt, dazu die gegelten Haare mit dem strengen Mittelscheitel, würde er in einer Gruppe von Jugendlichen kaum auffallen.

„Hi Mike.“, entgegnete Chaz leise und drückte die warme Hand des Anderen kurz, bevor er sie wieder los ließ und einen Schritt zurück trat. „Ich bin Chester.“

...
Fängt ja interessant an und ich bin neugierig wie es weiter geht *g*

Aufgefallen ist mir nur:
Weder der nötige Antrieb, noch die Motivation waren, aus seiner Sicht vorhanden.

Ist die Motivation nicht der Antrieb?

lg
Angelika
**********esser Frau
187 Beiträge
Themenersteller 
Nein. Bei Motivation und Antrieb muss man stark unterscheiden. So ist bei Depressiven z.B. der Antrieb stark geschwächt. Das heißt dass sie z.B. aufstehen wollen, aber die Energie dazu fehlt.
Während man zB total aktiv drauf ist (Antrieb) aber die Energie nicht für etwas nutzen will etwas zu tun (Motivation).
Motivation ist willentlich beeinflussbar, der Antrieb hingegen nicht.

Prof. Dr. Menschenfresser hat gesprochen *baeh*
Aha, ich hab das mal anders gelernt, und auch in der Instinkttheorie wird das anders angewendet. Aber vielleicht wird im normalen Sprachgebrauch auch nur so fein differenziert. Daher lasse ich mich da gerne belehren *g*

lg
Angelika
**********esser Frau
187 Beiträge
Themenersteller 
2. Kapitel
Die Wirkung von Chrystal Meth/Methamphetamin: Der Konsum verursacht starke Euphorie, verringert das Schlafbedürfnis, steigert die Leistungsfähigkeit und das Mitteilungsbedürfnis. Das sexuelle Verlangen wird gesteigert. Hunger- und Durstgefühl werden gemindert. Außerdem können (bei höheren Dosen) Halluzinationen auftreten. Die Wirkung ist ähnlich der von Amphetamin, aber deutlich stärker. [wikipedia.de]

Die Wirkung von Kokain: Kokain bewirkt im Zentralnervensystem eine Stimmungsaufhellung, Euphorie, ein Gefühl gesteigerter Leistungsfähigkeit und Aktivität, sowie das Verschwinden von Hunger- und Müdigkeitsgefühlen. [wikipedia.de]



Ungefähr eine Stunde später, verabschiedete sich Jack. Wenn auch nicht ohne vorher von Chester ein paar Scheine in die eigene Tasche zu stecken und dafür ein kleines, in Geschenkpapier verpacktes, Paket auf den Tisch zu legen.

„Viel Spaß damit.“, meinte er grinsend, bevor sich die Tür zum Keller hinter ihm schloss.

Mike betrachtete das Mitbringsel.
Er hatte beschlossen zu bleiben, da Jack eine längere Odyssey vor sich hatte, bei der er sicher nur im Weg gewesen wäre.
Und so saß er nun neben Chester auf dessen Couch, als sein Gastgeber, mit dem Fuß, die Bong in seine Richtung schob.

„Nimm ruhig, wenn du willst. In der Dose ist noch mehr.“

Unentschlossen blickte der Größere auf die Wasserpfeife, schüttelte dann aber doch den Kopf.
„Nein, danke. Nicht so früh am Tag.“
Chaz zuckte mit den Schultern. „Was dagegen, wenn ich…?“
„Nein. Nur zu.“

Zum zweiten Mal an diesem Tag stopfte sich Chester einen Kopf um sich dann, Rauch aus der Nase stoßend, zurück zu lehnen. Mit glasigen Augen wandte er sich an Mike.
„Du kannst wirklich jederzeit…“
„Danke. Wirklich. Aber ich mach das eh nur sehr selten. Und wenn, dann eher abends.“
„Dann vielleicht ne Kippe?“ Er hielt ihm das Softpack einer Billigmarke hin.
„Nee.“ Etwas verlegen hielt Michael beide Hände abwehrend vor die Brust. „Ich rauche nicht.“
„Bist du in irgendeiner Sekte oder warum bist du so…“ Er suchte angestrengt nach einem passenden Wort das ihm nicht allzu beleidigend erschien. Gab es aber schließlich auf. „…so halt?“
„So brav?“, half Mike ihm aus und grinste.
„Wenn du’s so nennen willst.“ Entgegnete ihm Chaz und streckte sich genüsslich, wobei
ein lautes Knacken aus der Richtung seines Rückens zu hören war, um sich dann seitlich auf die weiche Polsterung zu legen.
„Also?“
Auch Mike ließ sich zurücksinken, so dass er mit dem Anderen auf Augenhöhe war. Zwar hatte er selbst Nichts geraucht, doch der Dunst, der sich hartnäckig im Raum hielt, verfehlte dennoch nicht seine Wirkung.
„Also…Ich bin in keiner Sekte. Ich mag’s nun mal nüchtern zu sein. Für eine Party ist es okay. Aber ansonsten will ich mitbekommen was so abgeht.“

Als Chester daraufhin nichts mehr sagte und sie ein paar Minuten schweigend die Decke anstarrten, versuchte Mike das Gespräch wieder in Gang zu bringen, bevor es völlig einschlafen würde und er so keinen Grund mehr hätte noch länger zu bleiben.

„Aber wie kamst du überhaupt auf die Idee mit der Sekte?“ fragte er. „Bist du denn in einer?“
„Ich? Nein. Meine Mum ist streng gläubig. Damit hab ich aber nicht viel am Hut.“
„Glaubst du an Gott?“
Mit einem angedeuteten Verziehen der Mundwinkel, musterte ihn sein Gegenüber. „Willst du auf etwas Bestimmtes hinaus oder was wird das hier?“
Sofort färbten Mikes Wangen und Ohren sich rötlich. Er fühlte sich auf seltsame Weise ertappt.
„Eigentlich nicht. Ich…ich will mich nur unterhalten.“

„Wie wär’s wenn du mein Geschenk für mich öffnest?“ schlug Chaz, mittlerweile offen schmunzelnd, vor und deutete auf das Paket von Jack. „Wir können ja währenddessen
reden.“
Auf eine verbale Zusage verzichtend, griff Mike direkt nach dem Päckchen und zog es zu sich um es zu öffnen. Währendessen zündete sich Chester Eine von seinen Zigaretten an.
Das weihnachtlich anmutende Packpapier reflektierte und knisterte leise zwischen seinen Fingern. Tatsächlich fühlte er sich ein wenig an Heiligabend erinnert, wenn er als Kind unter dem aufgestellten Baum gesessen und, mit fiebriger Erwartung, die schützende Hülle um seine Geschenke zerrissen hatte.

Neugierig öffnete er anschließend den freigelegten Karton.

In ihm befanden sich mehrere durchsichtige Plastikbeutel die wiederverschließbar waren. Exakt die selben benutzte seine Mutter um Reste aufzuheben und diese dann im Kühlfach zu verstauen.
Er nahm eine der Tüten heraus um sie genauer begutachten zu können.

„Chrystal.“, klärte Chester ihn auf, bevor er fragen konnte, um was es sich bei dem weißen Pulver handelte.

Behutsam rieb er es zwischen zwei Fingern.
Selbst durch die Kunststoffverpackung hindurch, konnte er die kleinen Bröckchen spüren, aus denen die Droge bestand. Fast wie Eis. Nur war es nicht kalt.

Ein weiterer Blick in das Innere des Pakets zeigte ihm dass noch mindestens zwei weitere Beutel mit Chrystal Meth gefüllt waren. Daneben gab es noch ein anderes Pulver und Dope.

„Vertickst du das auch, oder ist das Alles für den Eigenkonsum?“
Sich wieder hinsetzend, nahm Chaz ihm die Tüte aus der Hand und legte sie zu den Anderen bevor er antwortete.
„Beides. Ein Teil davon verkaufe ich an Freunde. Je nachdem wie viel ich mir gerade leisten kann. Jack kann mir immer nur ab einer bestimmte Menge was mitbringen.“

Mike nickte, obwohl er kaum etwas von dem wirklich verstand was der Andere da sagte. Bisher hatte er kaum etwas mit härteren Drogen zu tun gehabt. Oder mit offenem Konsum davon.
Nur die üblichen Kiffer, die es in jeder Clique gab, kannte er.

Vielleicht fand er die ganze Situation deshalb so reizvoll. Chester erschien ihm durch dieses Päckchen und dessen Inhalt irgendwie exotisch. Wie der Angehörige einer völlig fremden Kultur.
Auch die Art und Weise, wie er selbstverständlich darüber sprach, barg Stoff für eine eigenwillige Faszination an seiner Person.

„Was ist das Andere?“ hakte er nach. Weniger aus Interesse an der Droge selbst, sondern mehr darauf aus Chesters Erklärung dazu zu hören.
„Koks.“, entgegnete Chaz ruhig.
„Ist das nicht sehr teuer?“ Mike konnte sich kaum vorstellen, dass ein normaler Schüler sich Kokain leisten konnte. Schließlich war es als die Droge der Reichen und berühmten bekannt. Gerade weil der Preis es in sich hatte.
„Sechzig pro Gramm. Freundschaftspreis.“ Er zog die Nase hoch und versuchte durch leichtes Reiben an der Seite offensichtlich ein störendes Jucken zu vertreiben. „Also noch recht günstig.“
Noch bevor Mike nachhaken konnte, beantwortete er dessen Frage, die ihm geradezu ins Gesicht geschrieben war.
„Ich gehe kellnern und helfe aus, wo immer ich kann. Das reicht, um mir einmal pro Monat Nachschub zu holen.“

„Darf ich dich noch etwas fragen?“ Mike sah Chester nun direkt an, wobei ihm die Augen des Kleineren durch dicke Brillengläser und ein paar dunkle Strähnen unverhohlen ansahen.
„…’türlich.“
„Warum nimmst du das Zeug?“

...
Die Antwort interessiert mich auch.....

Eine Sache: Drückst Du die Return-Taste, wenn Du denkst, die Zeile ist voll? Diese Umbrüche stören ein bisschen beim Lesen, weil ich immer denke, es kommt ein neuer Absatz..

Freu mich auf MEHR von Dir, kairi
**********esser Frau
187 Beiträge
Themenersteller 
Die Umbrüche bessern sich im Laufe der Story. Ich hab sie früher viel zu oft gesetzt weil es mir persönlich schwer fällt lange Schriftblöcke zu lesen.
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