Wartezeit
Wartezeit Wieder springt das Eichhörnchen über die Straße. Der Dicke fährt seinen Traktor raus und wie immer rüstet er sich um aufs Feld zu fahren. Die Weißhaarige streunt im Garten rum und die Blonde hat wieder Besuch von Ihren Freundinnen. Alles wie gehabt. Auch ich. Wieder sitze ich hier. Diesmal in sengender Sonne. Beobachte, grüble und versuche die beste Zeit abzupassen. Wie wechselhaft doch der Begriff „beste Zeit“ ist überlege ich. Meine beste Zeit ist wenn der Silberpfeil nicht die Sicht auf den Ahorn nimmt, sprich nicht da ist. Noch besser wird meine beste Zeit wenn sich zur gleichen Zeit Frauen - oder Männerfüße aus dem Haus bewegen, sich in ein Auto heben. Mein absolutes Highlight allerdings kommt dann wenn der gerade freigewordene Platz nicht wieder durch ein heranbrausendes Auto mir strittig gemacht wird. Dann ist mein Moment gekommen. Meine Wartezeit nimmt für kurze Zeit ein Ende.
Hallo ich bins.... Wollt Dich mal hören....... Ich versuche die Stimmungslage an seiner Stimme einzuschätzen. Bin nervös um ja nichts Falsches zu sagen und dem kurzen Moment der Begegnung seine Bedeutung zu lassen. Mein Kopf ist plötzlich leer. Alles was ich gerne erzählen wollte weicht meiner Angestrengtheit zu hören.
Bei der Arbeit sei er wie immer. Besonders geht es ihm nicht. Seine Nierensteine machen ihm zu schaffen. Und ich wisse ja wie das mit dem Telefonieren sei. Wann wir uns sehen können frage ich und könnt mich dabei ohrfeigen. Wieder nehm ich mir die Chance von den Worten „Ich will Dich sehen“ von ihm überrascht zu werden.
Hab Dich lieb - „auch“ kommt zurück. Wir legen auf. Er zuerst bis zur nächsten „besten Zeit“.