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Ich, Merlin.

Ich, Merlin.
Gedankenschwer bat ich um eine kleine Pause. Mein Ziehbruder Apollon nickte ebenso schwer wie schwach. Seine Ellenborgen am Rande unseres kleinen Spieltisches, sein Kopf vergraben in seinen zarten Händen. Allein seine kluge Schwester Athene stand aufrecht. Ihre Stärke jedoch war nur gespielt. Sie hielt bereits einen Finger am Abzug, oder besser gesagt, am Lichtschalter. Während unsere Nachbaruniversen fröhlich vor sich hinkicherten und in voller Blüte standen, war der Untergang unseres Universums längst besiegelt. Brüder, uns bleibt nicht mehr viel Zeit, mahnte sie uns. Kluge, schöne Athene. Zeit? Was ist Zeit? Um uns herum fast die perfekte Dunkelheit, allein der Andromedanebel spendete uns ein kleines Lichtlein. Wie gesagt, für kurze Zeit. Wir unterbrachen also unser vermutlich letztes Schachspiel, jeder in sich versunken. Schwester Athene sollte den letzten Lichtnebel verschlucken, ganz in dem Sinne von „Der Letzte macht das Licht aus“. Wir, die Letzten unserer Art, dachten nach. Über die Zeit, über das Warum. Jeder für sich. "Nur noch kurze Zeit erhältlich, bitte kaufen Sie jetzt". Haha.

Wer denkt, Götter seien unsterblich, der irrt. Wir altern nur sehr viel langsamer. Genauso irrt wie der, der meint, wir seien Geschöpfe der menschlichen Phantasie. Menschen. Die gab es schon lange nicht mehr. Uns bald auch nicht mehr, aber immerhin, wir hatten ein langes Leben. Bei guter Pflege haben es einige von uns auf ein paar Milliarden Jahre (Zeitrechnung war keine Erfindung der Erdenbewohner, es gab sie schon immer) gebracht. Dazu muss man wissen, dass auch solche wärmespendenen Sterne wie die Sonne sterblich waren. Dummerweise hatte aber einer aus unseren Reihen genau diesem Spender des Lebens vorzeitig den Garaus bereitet.

Denn nachdem sich die Erdlinge, weiterhin Menschen genannt, mit verschiedenen Tricks und Experimenten selbst ins Aus schickten, den Planeten Erde aufs Schlimmste verwüsteten, sah einer von uns sich seiner Aufgabe schmerzlichst beraubt. So ganz verstanden haben wir unseren Kollegen nie. Ständig hat er uns verleugnet, sich als den Einzigen gepriesen und – das war ein größter Fehler – einen Menschen als seinen Stellvertreter ernannt. Die allerdings alle paar Jahre ausgewechselt wurden. Seine Anhängerschar nannte sich für uns vollkommen unverständlich Christen. Ganze Generationen von ihnen baten im Laufe mehrere Jahrtausende bei uns um Einlaß, es sei ihnen versprochen worden. Natürlich wurde jedes Gesuch überprüft und natürlich abgelehnt. Genau dieser unnötig bürokratische Aufwand hat dazu beigetragen, dass wir, die wirklich wichtigen Götter, unsere eigentliche Aufgabe nicht korrekt erfüllen konnten. Aber davon, wenn die Zeit reichen sollte, später mehr.

Der Grund meiner Schwermut war oder ist mein eigenes langes Leben. Davon möchte ich berichten.
Man muss sich vorstellen, wie es in den Hirnwindungen eines Gottes ausschaut. Erinnerungen sind schwer zu lokalisieren angesichts so vieler Jahre. Mit allergrößter Konzentration möchte ich es jedoch versuchen.

In aller mir gegebenen Gelassenheit, zeiterprobt in beide Richtungen, also vorwärts und rückwärts, möchte ich zum Anfang meines Darseins kommen. Dazu muss ich weit, sehr weit zurückdenken. Jahrtausende, Jahrmillionen abtropfen lassen, ganz so wie der Morgentau auf der heißen Wange eines Mädchens verglüht, die gerade den Gezeitenwechsel zum Sprung ihrer Weiblichkeit entdeckt hat.

Vor Menschengedenken, nach der modernen Zeitrechnung, im Jahre 3642 v. Chr., fiel ich in einen Ozean. Ganz so, als hätte der Himmel mich ausgeschissen. Dabei war es nur ein kräftiger Wind, der mich, kaum dem Leib meiner göttlichen Mutter entsprungen, fort getragen und wieder abgeworfen hat. Als schreiendes Bündel landete ich genau in einen Schwarm Fische, die man kurze Zeit später Merline taufte. Genau auf den Rücken des Anführers, der wie wild bockte und mich zornig auf ein Eiland warf. Küstenbewohner mit krausen Haaren und klein vom Wuchs, dunkel und schüchtern, sahen zu, nahmen mich auf und gaben mir den Namen Merlin. Es war ein schöner lauer Sommertag an der sonst so rauen Küste einen Gegend, die einige Jahrtausende später noch Geschichte schreiben sollte. Cornwall.

Meine göttlichen Eltern nahe über der (sehr viel später) berühmten Hafenstadt Amsterdam, damals direkt am Meer gelegen, schickten Boten aus, mich zu finden. Ein altes Göttergeschlecht, erdverbunden, dem Wasser zugeneigt und in einer kehligen Sprache artikulierend, forderten alle Verwandten bis hin in die Gefilde des Kaukasus auf, bei der Suche zu helfen.

Jedoch ich blieb verschollen und trank die Milch einer Amme aus dem kleinen dunklen Volk, welche den Göttern der Erde zugetan waren. Weit vor der zeit, als Kelten diese Insel besetzten. Die Römer waren damals nur ein Gedanke. Troja eine fixe Idee. Während meiner Säuglingszeit verschliss ich mehrere Dutzend Ammen, saugte ihre Brüste leer und wuchs langsam heran. Auf den Tag genau, nämlich am 26. Juni 3542, sprach ich mein erstes Wort: Mama.
Der örtliche Schamane spuckte Feuer und die Touristen aus den umliegenden Dörfern fielen auf die Knie. Während der Feierlichkeiten und aufgrund meiner roten Haare wurde ich zum göttlichen Wesen erklärt. Wie recht sie doch hatten.

...

Wenn mir ein Licht beim Schreiben scheint, so schreibe ich weiter. Doch bitte ich um ein wenig Geduld ... die Zeit. Einst im Überfluss, heute knauserig.
Sind wir da ein klein wenig auf nen Selbstfindungstrip?
*g*
Götter hin oder her, es gibt nur einen *g*
Es kann nur einen geben *g*
Naja, ein anderer hat sich mir jedenfalls noch nicht vorgestellt.
Und schon gar keiner mit roten Haaren *g*

Nette Geschichte Mo.
Sehr kreativ *g*
Cu. Mario
Auch Götter werden müde, besonders die, die früher rot glühten, grau wurden und die Welt in Sanftheit tauchten.
Was denn für eine Sanftmut?


Zur Kreuzigung?
OK...
...Jeder nur ein Kreuz bitte...

...Kreuzigungsgruppe...!?
Jeder nimmt sich sein Kreuz und los...
*g*
Ach so. Ein Christ,
Alles klar. Bitte der dritte Gang rechts, dann geradeaus, mitten ins Verderben. Keine Scheu, vetrauen Sie uns.

Worte sind eine Waffe. Wenn man sie einsetzt, sollte man auch damit kämpfen können.
Ich war der Albtraum einer jeden Mutter, der ich, wie geschrieben, vieler hatte. Hundert Jahre schrie ich wie ein Säugling, saugte und kotzte, gleich einer Gras fressenden Katze.

Zeitgleich zum ersten gesprochenden Wort lud man mich zu den Stammesringkämpfen ein. Gewaltige Recken, um viele Jahre jünger und kräftiger als ich, scheiterten. Ich, obwohl auf die Hundert zugehend, ein kleines, körperlich ach so schwaches Baby, schrie sie alle nieder. Allein mein Wille lies ihre Köpfe platzen wie frisch aufgeschnittene rote Erdrüben.

An das Gottseingewöhnen war ein Prozeß, der mich lange Zeit beschäftigte. Es war nicht das Wachstum, nein, es waren die Reisen.
Die vielen Reisen in meinen Träumen.

Träume eines Gottes sind keine Träume. Nicht für den Gott. Nur für die Armen, die in diesen unglücklichen Momenten genau díesen gesellschaftlichen Status nicht mit Brief und Siegel beschwören konnten. Ach, ihr Menschlein.

Tumulte in Südosteuropa.

Diese Nachricht erreichte mich in einem, für mich, sehr unglücklichen Augenblick. Super, echt.
Ich mag Deine Art zu schreiben.. und die Geschichte ist auch spitze!

Freu mich auf die Fortsetzung...

lg, kairi
Ihr Menschen, Ihr müßt wissen, wir Götter sind allesamt auf irgendweine Weise miteinander verwandt. Nicht etwa wie dieser künstlichmenschlicher Adel, nein, nein, nein. Inzucht gab es bei uns nicht, wir waren zahlreich verstreut. Da uns das Reisen immer sehr leicht fiel, aufgrund unserer ... nunja, ich sage mal: Beamfähigkeit ... Möglichkeiten, schneller als das Licht zu sein, waren die ganzen Entfernungen zwischen den Universen für uns ein Klacks.

Hmm ja, ich schweife ab.
Also, Südosteuropa. Auf Eurer Erde. Moment, ich schaue nach. Ja genau. Griechenland.

Diese Nachricht erreichte mich in einem sehr ungünstigen Augenblick.
Nämlich, und ich weiss auch nicht so genau warum, befand ich mich genau auf Elba, einem Eiland im mittleren Meer. Und auf einem kleinwüchsigen Herrn, der ständig einen Arm in seiner Jacke versteckte. Ich schlug ihm gerade meine Brüste auf seine Stirn, als mich die Nachricht erreichte.

Jajaja, ich habe damals viel experimentiert. Na und? Eben. Also, ich hatte eine Maschine entwickelt, die
1. Mir morgens Kaffee kochte.
2. Mich in irgendeine Zeit katapultieren konnte.
3. Mich alt oder jung (relativ) machte.
4. Mich das Geschlecht wechseln liess.
5. Ein guter Koch war (Kochmenü 2mal unten links drücken).
6. Ja. Mir die Möglichkeit gab, rückwärts zu leben.

So war ich der einzige Gott, der alles ganz entspannt betrachten konnte, denn ich lebte aus der Zukunft heraus.

Kleine Pause bitte.

Danke, ich musste mich gerade untenrum sauber machen, das kleine französische Ferkel hat daneben gemacht.

Also.
Ich liess den kleinen ehemaligen General und wasweissich einschlafen, sattelte mein göttliches Pferd und flog los.
Wir hatten ganz ausgezeichnetes Wetter und so dauerte die Reise nur ganze fünf Sekunden.

Es war sehr kalt auf dem Olymp. Mein liebes Pferdchen schickte ich hinunter ins Tal. Amüsiere dich, du olles Ross, leg deine Flügel an und sorge für Nachkommen.

Hmmm. Ich schaute an mir herunter. Wirklich kein schönes Bild. Kaum etwas an, verschmiert und ein Orden piekste an meiner Nase.
Zwei dicke Kugeln mit roten Flecken an meiner Brust. So nicht.
Ausserdem juckte mein Arsch. Na gut.

Trickreiches Niesen ist bei uns der letzte Schrei.
Ich nieste.

Noch einmal.

Es klappte. Ich war endlich wieder der, ich der ich bin.
Ein kleiner - in eurem Ermessen sehr alter - Junge mit unglaublichen Fähigkeiten.

Endlich kam der Aufzug.

Ich stieg in die Wolke und drückte den Knopf "Zum Boss".
Haha.

Je höher ich fuhr, desto heftiger blitzte es. Das gefiel mir. Leidenschaftlich kraulte ich meine Hoden, da wo ...
wo .... mich vor kurzem oder bald .... ach, die Zeit ... egal, mein Fötzchen juckte. Oder mein Schwanz. Was auch immer. Ich bin ein Gott.

Die Fahrt ging mir zu langsam, ich breitete meine Flügel aus und schwang mich in die Höhe. Plötzlich saß ich auf dem Schoß eines Riesen. Onkel, bist du es? Onkel Zeus? Pieks mich nicht so. Und hör auf mit diesem blöden Geblitze. Echt.

Der Himmel schwieg und ich nahm die Gestalt eines Jünglings an. Ernst, mit einer kleinen grausamen Note um die Mundwinkel.

Der Onkel sprach: Merlin, wir brauchen Deine Hilfe.
Orange Session
*********katze Frau
8.077 Beiträge
Unglaublich!
Lieber Moritz, egal was Du nimmst, nimm es WEITER!!!

Das Schmunzeln will gar nicht mehr weg aus meinem Gesicht!

Gespannte Grüße

Katzerl
Die einzige Droge, die ich nehme, bist Du.
Den Auftrag nahm ich selbstverständlich an. Als erstes drückte ich einen Knopf meiner Wundermaschine. Der Kaffee war excellent. Frisch gemahlen, mit ein wenig braunem Zucker und mit von Hand geschlagender, aufgeschäumter Milch. Die Planung meiner Reise konnte beginnen. Lange dachte ich nach. Dann, nach alter Zeitrechnung genau 2008 Jahre ach diesem Dingsbums, genau am 5. Juli, servierte mir meine Maschine ein geniales Essen: Lammkoteletts vom Türken, frisch gespalten, nur in einer bestimmten Gegend des Voralpenlandes zu bekommen, dazu frischgepflückte Zuckerschoten, Knollenfrüchte aus dem Indioland und viel Gewürze von einem Balkon, der sich mitten in Schwabing befindet (dazu später mehr). Ich aß mit Bedacht. Dachte über meinen Auftrag nach. Dachte nach über die zwischen den Zeilen ernst zu nehmende Botschaft. Wir werden vergehen. Hmm. Dazu sollte ich anmerken, das mein Onkel ein extremer Pessimist ist. Mein Spitzname für ihn, aber pssst, war alter Zausel. Stimmt hundert pro. Ach so ja, das sollte ich hier vielleicht noch erwähnen: Bei unserem letzten Gespräch machte ich ihn darauf aufmerksam, dass eine weiße Feder knapp über seinem rechten Auge flatterte. Onkel, eine Gänsefeder!. Nein, vom Schwan, grummelte er. Schließlich wischte er sie fort, und nicht nur die an seinem Auge.

Also, ich nahm den Auftrag an.
Und drückte den Zeitknopf: 5. Juli 2008. Ort: Besagter Balkon in Schwabing. Das nachfolgende Gespräch hier als Zitat:

"Schöne Frau, Orange steht Ihnen gut."
"Danke, mein Herr. Sie kommen mir bekannt vor."
"Ja nun, ich war ein paar Mal hier, wegen den Kräutern und wegen Ihnen."
"Wegen mir?"
"Ja, in mancher Nacht!"
"Ach so, Sie waren das also."
"Schlimm?"
"Nein, durchaus nicht."
Sie hielt mir sogleich eine Handvoll frisch gepflückter Kräuter unter meine Nase.
"Darf ich Ihre Maschine benutzen, Sie wissen schon, die mit den weltumfassenden Infos?"
"Darf ich erst bitten, Sie wissen schon."
"Ja, gerne."
Dann, eines Nachts, die Stimme in meinem Kopf. Junge, Du hast noch zu tun.
Ohjeh, mein Onkel. Den hatte ich längst vergessen. Die wunderschöne Frau unter mir schaute mich fragend an. Sie strich anmutig eine tahitibraune Strähne aus ihrem Gesicht. Sanft erinnerte sie mich. Du wolltest doch googlen.
Schon allein, wie sie das sagte. Tropfend heiß und mit leicht geöffneten Schenkeln. Diese Einladung nahm ich an und viele danach. Zeit hatte ich ja genug, in alle Richtungen. Zwischendurch fiel mir wieder mein Auftrag ein.

Mein Auftrag.

„Gehe hin auf Erden.“

So ne Scheiße. Hatte ich mich doch gerade an meinen neuen Aston Martin gewöhnt. Nein, geh zu Fuß. Na toll. Handgewickelte Sandalen, los, zieh sie an. Ich zog sie an. Ok, Chef, Onkel, hier bin ich, auf Erden. So wandelte ich in meinem weißen Gewand über ein Gebirge, und mir war kalt. Da mein Navi in diesen höheren Gegenden nicht so richtig funzte, rief ich nach meinem Pferd, welches sich 2000 Kilometer weiter südöstlich - ich weiß nicht mehr in welcher Zeit - gerade mit einigen hellenischen und ziemlich gewöhnlichen Stuten paarte. Es hörte meinen Ruf nicht. Die Macht der Götter ist begrenzt. Wie immer, wenn es drauf ankommt.

Meine Zeit vertrieb ich mir mit Gedanken an die tahitibraunhaarige Schönheit, wegen der ich nun inmitten einer alpinen Kette von schneebedeckten Hügelchen stand. Ich fror. Pferd, nun komm endlich.
Mein Auftrag war, den Menschen die Götter näher zu bringen. Natürlich hätten sie einen aus ihren Reihen dazu beauftragen können. Aber nein, sie wollten einen neutralen Kommentator, einen, der sie von außen betrachtete und es genauso an die Menschen weitergab. Die Wahl fiel auf mich.

Das Googlen hatte nichts gebracht. Außer einem vagen Verdacht. Angeblich hatte im 8. Jahrhundert vor … ein gewisser Herr Homer mehrere Geschichten über die Götter geschrieben. Zu dumm, das die altgriechische Schrift erst 200 Jahre danach den Weg in die allgemeine Öffentlichkeit fand. Wo also sollte ich ansetzen. Und wo blieb mein Pferd. Ich rief noch einmal laut. Mir war so kalt. Ich weiß nicht, ob es an der Kälte lag, denn plötzlich fiel mir mein alter Freund Johannes ein. Ich musste zurück in das Jahr 1787. Ich musste zurück nach Italien.
Dann, endlich, hörte ich ein vertrautes Wiehern. Komm, alter Knabe, geschwind, trag mich fort.
Italien, Spätsommer 1787.

Trinke deinen Wein aus, alter Freund.
Hmm. Wie, war ich gar nicht weg? Goethe, alter Stecher, sag, wie lange sitzen wir hier?
Psst, meinte er leise, der Wolf kommt gleich. Hä, warf ich ein, Wolf? Gute Güte, Merlin, trink und reiß dich zusammen. Ich habe dir doch berichtet im letzten Brief, dieser Forscher aus Halle. Professor Friedrich August Wolf. Wir warten auf ihn. Und trink Wasser zu deinem Wein. Gute Idee. Signora, Wasser für mich und meinem Freund. Wann kommt er, der Wolf? Gemach, gemach, alter Freund. Der Professor tickt a bisserl anders, a bisserl langsamer.
Komm, Wolfgang, mach jetzt hier nicht auf Wiener, wir sind in Italien.
Ach so, ja.
Merlin, alter Freund, sag mal, ist das dein Pferd? Nein! Ach komm, wer sonst würde ein geflügeltes Pferd mitten auf der Piazza so mir nichts dir nichts stehen lassen. Schau dein Pferd an, schau hin. Schau dir den Esel an, der gerade unter ihm liegt. So schau doch hin.
Goethe, mein lieber Goethe, ich sage dir: Dieses Pferd kenne ich nicht. Magst noch ein Viertel?
Ja, gern. Mit Wasser? Ja. Und erzähl doch mal von deinem Ausflug.
Du meinst den ins 20igste Jahrhundert? Zu Wolfgang Borchert?
Ja genau.
Ach, ein Fehlschlag, der weiß rein gar nix. Beruft sich auf dich und William S.
Prost, Wolfgang.
Prost, Merlin.
Prost, Wolfgang.
Prost, Merlin.
Wolfgang?
Ja?
Du, ich habe keine konkrete Spur zu Homer.

Prost, Alterchen. Übrigens dein Pferd …

Eine wirklich absurde Situation. Merlins Hottehüh saß hinterrücks auf einem der italienischen Standarddenkmäler aus Bronze und fickte gerade die angebliche Stute unter König Nepomuk dem II.

Ein lauter Pfiff. Ein lässiger Galopp. Ein lässiges Grinsen. Eine lässig grinsende Pferdefresse.
Benimm dich gefälligst. Mach Sitz.

Ach jeh. Prost, Wolfgang.
Prost, Merlin.
Verd.... Maurice, wo gibts das Zeug zu kaufen...? fettgrins

Einfach klasse!
Immer noch Italien, Spätsommer 1787
Wir waren mittlerweile ziemlich besoffen, mein Freund Wolfgang und ich, als der Forscher aus Halle, Professor Friedrich August Wolf auf uns zu stolzierte. Dieser Stechschritt machte mich nervös und so verwandelte ich den Professor in ein Äffchen. Sein Zylinder, nun viel zu groß, rutsche auf seine Schultern und nahm ihm die Sicht. Er stolperte, fing sich und hüpfte auf unseren Tisch. Aus Mitleid gab ich ihm seine ursprüngliche Gestalt wieder, obwohl er mir als Äffchen hübscher erschien. Runter vom Tisch, schnauzte Wolfgang ihn an. Und die nächste Runde bezahlst du, schoss ich hinterher.

Nach mehreren Vierteln, natürlich mit Wasser (Goethe war da sehr pingelig) kamen wir endlich ins Gespräch. Professor Wolf erörterte uns seine Theorie. Wir lauschten und prosteten uns weiter zu.

Homer gab es nicht wirklich. Bumms, das saß. Er fuhr fort.

Damals, im letzten Aufflackern altgriechischer Zivilisation, inmitten des Abfalls menschlicher Eleganz, hatte ein unsicherer jüngerer Schüler des Platon eine Idee. Man schrieb das Jahr 368 vor ... ähem ... ihr wisst schon. Dieser sechzehnjährige Bursche namens Aristoteles, wohnhaft in Athen, hatte also eine Idee.

Wolf, komm zum Kern. Prost, meine Herren. Goethe wieder, haha.

Dieser junge Mann, der innerlich schwankte zwischen einer höheren Erkenntnis und dem Glauben an die "alten" Götter, hatte zwar eine Idee, die er gerne aufschreiben würde, hätte er sich nicht gerade dummerweise mitten in einer Schreibblokade befunden. Er träumte davon, unter seinem Pseudonym Homer einen Gedichtband zu schreiben. Doch es blieb nicht bei seinem Traum, denn eines Tages erschien ihm ein fremder Gott mit roten Haaren.

Stop! Herr Professor, halten Sie ein.
Stop, ich erinnere mich. Darf ich hier unterbrechen? Danke.
Plötzlich erschien mir alles wie gestern, ich hatte es nur vergessen.
Das ist das Leidige an diesen Zeitreisen, oft bringt man alles durcheinander.

Ich prostete beiden zu und begann meine eigene Erzählung.
Damals in Athen.
Mauricewaffel an der
hastdus aber gewaltig. Yeah!!!!!!!!!
tragmicheul*alarm* laf
Warte ab, es kommt noch härter *zwinker*
Sag mal, wie redest du denn mit einen Gott?
Unglaublich...
*g*
abgefahren.....
Das hier gefällt mir am besten:

Die Macht der Götter ist begrenzt. Wie immer, wenn es drauf ankommt.

lg,
Claudia
Damals in Athen.
Während Goethe sich selbst zitierte:
„Scharfsinnig habt ihr, wie ihr seid,
Von aller Verehrung uns befreit,
Und wir bekannten überfrei,
Dass Ilias nur ein Flickwerk sei.“
Und plötzlich eine Idee hatte. Er selbst als der junge Werther, glühender Verehrer Homers und als Held des Leidens. Die Leiden des jungen Werthers.
Goethe und Professor Wolf, der versuchte, seinen Schluckauf zu unterdrücken, hörten geistesabwesend zu, als ich mit meiner Erzählung begann.
Also.

Damals in Athen.
Im Juli 367 vor.
Die drückende Hitze schmolz das urbane Gesamtkonzept dieser Stadt zu einem, sich immer wiederholenden Wellenbrei stinkenden Unrates, der in jede Pore kroch, bei Mensch und Getier, in Mauern und Pflanzen. Die Luft wabberte und schlug um sich, Wasser erstickte um zu verdampfen, Moralisten beriefen sich auf Pan, doch Pan blieb unsichtbar. Götterweisheiten wurden neuerdings durch Vernunft ersetzt, die Vernunft hielt sich jedoch in ihren noch jungen Grenzen, um Zeus nicht zu verärgern, der allerdings schon eine Weile schmollte und mit seinen Blitzen nur noch äusserst sparsam umging. Kein Gewitter in Sicht. Das Gras auf den Wiesen verdörrte schneller als die Scham von nicht geölten Jungfrauen, die ihrerseits zu Scharen in die Tempel flohen, aus Angst des Verlustes ihrer Jungfräulichkeit. Der beschleunigte Verfall der Sitten und der Sittlichkeit ließ sich aber so nicht aufhalten. Ihrer Freude an weiblicher Unschuld beraubt, entdeckten ältere, noch potente und reiche Athener ihre Lust auf hübsche und vor allem sehr viel jüngere Geschlechtsgenossen.

So fand ich, Merlin, also Athen vor und diesen Burschen Aristoteles. Er lag gekrümmt auf einer Pritsche und stöhnte im Schlaf vor sich hin. Seine wirren Träume rankten sich um die Schmerzen, die ihm sein Lehrer kurz zuvor bescherte, seine Träume wiederholten die Furcht, die er verspürte, als Platon ihn begehrlich bedrängte und zwang, seiner Lust dienlich zu sein. Der siebzehnjährige Aristoteles wimmerte leise, Schweißperlen kräuselten sich auf seiner Stirn und auch sonst überall.

Nach einer Weile tippte ich mit einem Finger auf seine Nase. Sofort wachte er auf, starrte mich angsterfüllt an und sprang in die Ecke seiner Schlafstatt. Er zitterte und vergrub seinen Kopf in beide Arme. Augenblicklich wurde mir der Grund seines Erschreckens klar: Ich selbst war der Auslöser. Wie schon anfangs erwähnt, sind Zeitreisen immer mit Vergesslichkeit gepaart, man hüpft von einer Zeit in die nächste, ohne sich darüber im Klaren zu sein, ob man gerade passend gekleidet ist. Und genau in diesem Moment war mein Äusseres Anlass seines Schockzustandes. Natürlich, kurz zuvor (um fast genau achthundert Jahre später) war ich in Wales. In meiner Rolle als weiser Magier und väterlicher Ratgeber verschiedener Könige. Dort in meiner walisischen Höhle, bemüht, dem alten Arthur am Vorabend seines Todes mit einigen ausgesuchten Illusionen, allesamt als Träume verpackt, ein wenig Lebensfreude zu schenken. Sein sanftes Lächeln war das Traurigste, was mir je begegnet ist. Ein guter Freund namens Terence H. White aus noch weit entfernten Tagen, hat aufgrund dieser Begebenheiten ein faszinierendes Buch geschrieben. Ich schweife ab. Nun. Zurück zu Aristoteles, dem geschändeten Knaben. Kein Wunder, dass er erschrak. Ich stand vor ihm als uralter Mann mit verfilztem Rauschebart, in dem sich gefährlich anmutende Nachtfalter mit würdevollen Fühlern befanden, meinem langen und ehemals bunten Gewand, und mit einem Kegel behütet, unter dem es sich Spinnen und kleine Mäuse gemütlich machten, die nun neugierig darunter hervorlugten. Zugegebenermaßen war ich vollkommen verdreckt nach landesüblichem Zeitgeist und stank schlimmer als ein verschimmelter Ziegenbock, selbst für Athener Verhältnisse. Meine Fingernägel erinnerten an die Klauen eines greifenden Greifvogels, mein sonst so gütiger Gesichtsausruck erschien ihm unter all den Runzeln und Haaren als Fratze dämonischer Dämonen. Zu allem Überfluss röhrte ZZTop aus den Kopfhörermuscheln meines IPods (sicher war Artur auch erstaunt darüber gewesen). Vorsichtig schnippte ich mit meinen Fingern und machte den kleinen Aristoteles wieder schlafend und schlecht träumend.

Bedächtig setzte ich mich auf die Bettkante und überlegte, in welcher Erscheinung ich ihn wecken sollte. Alles war möglich. Gestalten wechseln war eines meiner leichtesten Übungen. Sollte ich vielleicht als hübsche Kurtisane …? Nein. Als ehrwürdiger Brahmane? Oder Siegmund Freud? Ha. Als der imaginäre Homer, als Einflüsterer, als Hologramm, nur sichtbar für unseren kleinen Freund Aristoteles. Gut, sehr gut sogar. Eine grandiose Idee. So verwandelte ich mich in Homer, als Homer in der Blütezeit seines Lebens, noch nicht erblindet und von Haarausfall geplagt, umgeben von weißem Licht.

Gerade, als mein Finger die Nase des Schlafenden berühren wollte, wachte dieser auf, geblendet von irreweißem Licht und erschrak erneut.


Bevor ich weiter erzählen wollte, dürstete es mich und ich bestellte Wein. Und natürlich Wasser. Meine beiden Zuhörer schnarchten ihren Rausch aus, dem Professor hing ein kleiner dünner Schleimfaden an der Unterlippe. Unter einem lauten Prost fuhren die beiden Dichter und Denker zusammen, bekreuzigten sich und suchten ihre Gläser. Wirt, nachfüllen! Und Wasser dazu.
In der Zwischenzeit rollte ich mir eine unförmige Zigarette mit gewissem Inhalt und zündete sie an. Nach ein paar kräftigen Zügen und heiterem Hüsteln fuhr ich fort mit meinen Erzählungen.

… der kleine Raum erstrahlte in einem glühenden Licht, von der Grundfarbe her als Weiß zu bezeichnen, gelegentlich von spährischen Influenzen durchzogen, ähnlich kleinen hellblauen Blitzen. Aristoteles erschrak erneut.
Und warf sich auf die Knie.
Und hielt mich für Zeus.
Ich schaltete die kleinen hellblauen Blitze aus.
Hermes? stand in seinen Augen.
Homer. Nenne mich Homer, murmelte ich mit einem leicht kolophonischen Akzent. Meine roten Haare leuchteten hübsch in all dem weißen Licht, dessen war ich mir sicher.

Höre zu, junger Freund, kleiner Aristoteles, Schüler und Lustknabe Platons (hier zuckte er zusammen), höre zu. Deine heimlichen Gedanken sollen wahr werden, deine Geschichte soll geschrieben werden (hier lächelte er). Ich werde dein Pseudonym sein. Dein holografisches Pseudonym, dein pseudonymisches alter ego. Dein a-ristos-tlos-isches inneres Ich (hier schaute er verwirrt).
Doch nun zu deinen kleinen Fantasien. Zusammen mit meinem Wissen über die Zeit und über die Götter werden wir ein literarisches Kleinod schaffen, gemeinsam das Beste vollenden.
Und Aristoteles sprach, erst schüchtern, später immer sicherer.
Während ich meine Zigarette weiterrauchte. Der unverschämt angenehme Duft beflügelte den Jungen.
Er erzählte und erzählte.
Oha.....,
da hat Dir aber die Muse mächtig ins Bobscherl gebissen was?
Das ist gut, liest sich gut.
Verdammt gut *g*

Muß mich erstmal reloaden

CU. großer Meister des geschriebenen Wortes *g*
Ilias / Odyssee.
Hin und wieder unterbrach ich seinen Erzählfluss, flocht Wissenswertes über Gottheiten ein und manches ordnete ich chronologisch. Erst die Ilias, junger Freund, danach die Odyssee. Ich drehte unzählige Zigaretten mit „dem gewissen Etwas“, rauchte und hörte zu. Und rauchte. Hier und da bat ich um eine kleine Pause und sang ihm Lieder von Bob Dylan vor. Von Zeit zu Zeit drehte ich jeweils zwei Zigaretten. Eine für mich, eine für ihn. Er hüstelte. Er kicherte. Er erzählte. Er erzählte stundenlang, tagelang, monatelang. Was für mich eine Stunde, war für ihn, den kleinen Aristoteles, ein ganzer Monat. So verging ein Jahr. Für mich, für ihn sein halbes Leben.

Seine Abwesenheit bei den Gelehrten entschuldigte er auf meinen Rat hin mit dem überraschenden Besuch seiner Eltern. Dann mit einer seltsamen Krankheit. Dann gar nicht mehr. Niemand vermisste ihn, bis auf Platon, der von seinem schlechten Gewissen und seiner Lüsternheit geplagt war. Allein sein ausgezeichneter Ruf ließ ihn abwarten. Keine Besuche, wir hatten jede Menge Zeit.

Zeit, die nur unterbrochen wurde durch meine Bestellungen:

Täglich 2-4 Jungfrauen (meine ausgezeichneten göttlichen Verbindungen zu den nahe gelegenen Tempeln waren hilfreich).

Täglich 3 Mahlzeiten aus Athens bester Küche: „Zum Poseidon“.

Täglich 6 Flaschen Wein. Nein, kein griechischer. Ich bestellte ausschließlich Bourdeaux Jahrgang 1954. Hermes hatte viel zu tun.

Täglich 3 gr. feinstes Gras vom Plattensee (Dort gibt es keine Mücken!)

Täglich 8 Liter reinstes Quellwasser, aus der Gegend des Olymps. Hümps.

Nicht zu vergessen: Eine Riesenportion Wundsalbe für den geschundenen Hintern von … na, ihr wisst schon.

Ein bequemes Bett für mich.

Dann, schließlich, 60 Rollen Papyros aus dem nahen Ägypten.



Junger Freund, es wird Zeit für mich. Sei so gut und schreibe alles auf. In einem Jahr von Heute an werde ich dich besuchen, alles Aufgeschriebene lesen.
Halte dich fern von Platon.
Bis dann.

Ich rief nach meinem geflügelten Pferd.

Kurze Zeit später saß ich am Ende der Zeit. Ich nahm den Turm. Schach.
*****_fl Mann
7.301 Beiträge
Junger Freund, es wird Zeit für mich.

...und für mich auch!

Brother - you've fucked my mind!
Schach!
Ich, entschieden: Schach!
Apollon, verzweifelt, zog in ein aussichtsloses Feld, fragte: Remis?
Athene, schön, vernünftig, schön: Beeilt euch, Brüder. Die Zeit wird knapp.

Ich nahm meine Ziehschwester zur Seite, diskret, leise. Es gibt Hoffnung, Schwester, Hoffnung. Eines habe ich auf all meinen Reisen gelernt, oder nennen wir es eine besondere Gabe. Die Zeit gehorcht mir, vorne, rückwärts, geradeaus. Vor 2 Millionen Jahren rupfte ich mir ein Barthaar heraus, die Geschichte veränderte sich. Verstehst du? Schwester? Verstehst du unsere Not?
Ja, Bruder, ich verstehe.
Schwester, geliebte Schwester, schöne, über alle Maßen schöne und kluge (Zieh-)Schwester, so höre.
Sie hörte.
Zu.

Es begann zu der Zeit des Platon (dem Schänder! Nicht nur auf rein platonische Art.), als die Menschen lieber an sich selbst glaubten. Es ging ihnen zu gut, sie hielten es nicht (mehr) für nötig, Euch, liebe Schwester und euch/uns Götter/n weiterhin zu huldi-gen. Hul-di-gen. Zur gleichen Zeit begannen Märchen aus den Wüsten ums rote Meer herum, Gestalt anzunehmen. Diese Menschen dort kann man verstehen. Sand, überall Sand. Viel Sonne, zuviel Sonne, zuviel Einsamkeit. Perser und Griechen reagierten nervös, die Ägypter meuchelten die Wortführer. Und zweihundert Jahre vorher berief mich dein Vater, Zeus, an seinen Tisch. Der alte Zausel, Vorrauseher, Pessimist und Tunichtgut, Schwan und Donner, Vater, Onkel, Menschenfreund. Ja, genau. Menschenfreund. Dein Vater, liebe, schöne, kluge, schöne, schöne Athene, kluge Athene, war (und ist/war) ein Menschenfreund. Mit Visionen. Gewaltigen Visionen. Er sah zum Beispiel die Karriere eines Nebengottes voraus. Der, der die Idee mit der unbefleckten … und die Idee mit seinem leidensfähigen (angeblichen, da unbefleckt) Sohn hatte. Gehe hin auf Erden.
Gehe hin auf Erden.
Sagte Zeus zu mir. Ich ging. Er sagte weiterhin: Wir schwinden. Halte es auf. All meine Macht sei mit dir. Danke, Onkel. Nicht nötig, behalte sie für dich und für deine Familie. Und schaue mich an, Onkel, schaue mich an. Er schaute.
Athene, geliebte Schwester, dein Vater schaute mich an.
Mich.

Der jüngste und gleichzeitig älteste Gott in südlichen Gefilden. Nur meine Eltern, die ruhten, waren älter als ich. Zeus! Onkel!
Er verbeugte sich und bat: Hilf uns.
Ich half.
Oder ich versuchte zu helfen.

Es war eine schwierige Zeit, damals. Erd- und Luftgötter verschwanden. Lustgötter blieben. Neue Götter, vor allem die, die viel versprachen ohne besondere Gegenleistung, waren damals wie heute hoch im Kurs.

Athene, geliebte Schwester. Schau ins Jahr 367 vor. Und siehe, dort, dieser kleine Aristoteles, wohnhaft in Athen, schreibt auf. Schreibt Euch, euch auf. Seine Seele gehört mir, als wäre sie mein Wagen, den ein Freund und Vetter lenken möge. Die Zeit.

Die Zeit zuvor, die Zeit danach. Erst die Römer, ein Volk, welches Kopien von Euch/euch anbetete, die Römer, dann wieder die Römer, immer diese Römer. Dann in einem weißen Gewand. Es gibt nur DEN EINEN.

Alarmstufe eins am Olymp. Dreihundert Jahre vorher.
Eifersuchtsstimmung überall. Auf den EINEN. Wer immer das war, werde/werden könnte.

Schwester, liebe Schwester. Ich muss zurück, vor in eine bestimmte Zeit, ich muss Schriftrollen korrigieren, verbessern, sie entführen, sie um drei, für ungeübte Augen um fünf Jahrhunderte vordatieren.
Schwester, passe auf unseren Bruder auf.

Wenn damals die einzig moderne Weltbevölkerung nur dem Glauben glauben könnte. Könnte.

Pferd, komm.

Husch. Kurz ins Jahr 1787.
Wolfgang, du kommst mit.

Aristoteles?
Meister?
Es ist dunkel, mein junger Freund. Hast du alles aufgeschrieben?
Ja.
Ein Wink zu Goethe, eine kurzer Wink auf den Stapel Schriftrollen, eine kurze Frage: Wo kann man hier pinkeln?
Ha!!!
Wie schräg ist das denn?
Genial *g*
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