Kulinarische Inspirationen - Authors Delight - Nr. 3

der Jakob kam aber doch bei Ev in letzter Zeit häufiger vor. Du wirst doch nicht geglaubt haben, dass da permanente mmf laufen?

Sylvie

So ein Steak geht bei mir immer, lieber Tom.
Allerdings verzichte ich dabei immer häufiger auf die Beilagen. Zitrone, Pfeffer und Salz. Maximal etwas Grünfutter an einem leichten Dressing dürfen es begleiten, auf seinem Weg in mein Inneres.

Tom (the Sun)

@******ter, und wenn? Was Ev und Markus treiben, geht uns doch nüscht an.
@Ev: Mach ma Cam an
@**m: Ja, das verstehe ich. Einen Moment lang war ich versucht, den Rosenkohl allein zu müffeln. Aber das wäre... komisch. Ein Steak für sich ist leicht. Aber NUR Gemüse? Nee...

Okay, morgen gibts nur ein Pic vom Big Boss (NEIN, nicht von meinem Dingdong!) aber für Freitag hat Cherie den Knaller vorgeschlagen. Weibliche Entenbrust vom Rill mit gegrilltem Fenchel, Rosinen und Pinienkernen! Möge der Herr mit mir sein

Tom

der heute war so einer. Endlich mal kein Porridge. Nachvollziehbar nach den letzten Tagen, aber unüberlegt, denn es war Außendienst angesagt und ich landete in einer recht kargen Gegend. Irgendwann war ich über den Hunger drüber weg, wie man so schön sagt. Justament da landete ich an einem Ort, an dem mit Teespezialitäten ("genießen sie unsere Teezeremonie") und frisch gebackenen Kuchenköstlichkeiten (warmer Apfelstrudel, hausgemacht und frisch) geworben wurde. Ich plumpste in den nächsten Sessel und wartete hoffnungsfroh auf die kredenzten Köstlichkeiten. Sie entpuppten sich als ein Kännchen mit lauwarmen Wasser und zwei Teebeuteln und einer zähen Masse, die vermutlich zu lange in der Mikro gewesen war... Schaut es euch an und wundert euch mit mir. Irgendwie wartete ich beim Bezahlen auf das obligatorische "hat es geschmeckt" und war Willens mit "nein, aber der Hunger hat es reingetrieben!" zu antworten. Aber nicht zu fragen, kann ja auch eine clevere Praxis sein.

Ich machte mich also auf den nicht ganz kurzen Heimweg, verwarf die Idee, noch was einkaufen zu müssen, und schlappte mit letzter Kraft in die Wohnung. Alles nur kein Aufriss. Jetzt was, was schnell geht. Genau, der Familienklassiker für schnelle Abendessen, wenn man tagsüber nichts Gescheites hatte lautet: Strammer Max. Schinkenspeck ist da, Eier sind da, aber Mist, da ist nur noch das strohtrockene Weißbrot, dass ich am Freitag gekauft und nicht komplett aufgegessen hatte. Da hilft auch kein Auftoasten mehr. Eierpfannkuchen? Wäre eine Idee. Wäre da nicht Punkt Nr. 7, den ich gestern vergessen habe: es soll nichts umkommen.

Also quasi Strammer Max mit Pfannkuchen. Mein Hirn fängt an zu rattern, das frisch eingegossene Hefeweizen beflügelt die Hände und los geht es. Drei Scheiben furztrockenes Weißbrot in Würfel schneiden und rein in die Glasschüssel. Jetzt Milch dazu, durchmengen und etwas warten. Weia, das Brot hatte echt Durst. Also mehr Milch, kleingeschnittenen Schinkenspeck dazu. Da fällt mir ein, dass Cousinchen immer von ihren Olivenseelen redet. Ich habe doch noch eine Dose schwarze Oliven. Ein halbes Dutzend kleinschnippeln und dazu. Salz, Pfeffer, Chili, Kerbel, Paprika. Frische Ruccola-Kresse passt auch. Jetzt zwei Eier dazu und für den Biss eine kleine Handvoll Haferflocken. Pfanne raus, Sonnenblumenöl und ein großer Klacks Butter und bitte nicht zu heiß werden. Rein mit der Matschepampe und schön langsam durchbraten. Einmal mühsam wenden. Bewegen darf ich mich nicht, sonst trete ich auf meinen Magen, der von den Kniekehlen unaufhaltsam nach unten sinkt.

Gefühlte Stunden später landet das Ganze endlich auf meinem Teller. Keine Ahnung, was das ist, wie es schmeckt. Ob es schmeckt. Ein erster zaghafter Bissen. Leck mich, das ist geil. Außen kross innen saftig und pappsatt bin ich am Ende auch. Der tag ist gerettet.

Sylvie

... ich mach´s jetzt offiziell, liebe Sylvie:
Ich liebe deine Koch-Geschichten.

Ich kann da einfach immer total mitgehen... vielleicht ist das der Zauber der Improvisation, dein völliges Einlassen auf den jeweiligen Augenblick, was mich immer wieder aufs neue fesselt... das wird´s wohl sein.

Danke euch Ihr Lieben, fürs Teilhaben lassen am Leben und Kochen!
Ich finde das total schön.

Und dass ich gerade nicht so mittun kann, hat damit zu tun, dass ich zur Zeit soviel zum Nachdenken und Aussortieren in meinem Leben habe und das genussvolle Kochen zu kurz kommt. Das wird sich auch wieder ändern, da bin ich ganz sicher.

Into

ich kann da gar nichts für, dass macht der Organismus alles von alleine der ist nämlich der Auffassung, dass es immer "Jetzt" ist. Also kann ich nirgendwo anders sein als in dem Augenblick, der gerade ist...

Heute früh musste ich arbeiten. Als ich heimkam, kam auch das Hüngerchen. Ich hatte Dienstag eingekauft mit dem Hintergedanken, dass ja Donnerstag Feiertag ist. Aber irgendwie ohne Plan, was ich kochen wollte oder könnte, geschweige denn, dass es zum selbstgewählten Motto passen müsste.

Also kurz überlegt. Es ist ein Feiertag. Feiertagsessen ist mit Fleisch, dazu Kartoffeln und Gemüse. So weit so überschaubar. Okay, eine Scheibe Schweinelachs. Gemüsefach auf: Paprika und Fenchel. Immerhin. Kartoffeln sind auch noch da. Der Familienklassiker bietet grundsätzlich Salzkartoffeln und gekochtes Gemüse. Und weil Papa keine Saucen auf dem Gemüse mochte, gab es oben drüber immer zerlassene Butter mit Semmelbröseln. Och neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee. Ein weiterer Familienklassiker jenseits der Feiertage waren Bratkartoffeln und zwar von frischen Kartoffeln. Die gab es immer, wenn irgendwie sonst nichts im Haus war. Ich erinnere mich an Berge von Fett, schwarz verbrannte Stellen und rohe Abschnitte. Das ganze garniert mit Rührei. Och nööööööööööö.

Moment, da geht was, ich habe nämlich sowieso keine große Lust auf Aufwand, weil ich noch den Bürokram machen will. Also hurtig die Paprika und etwas Fenchel kleingemacht, Kartoffeln geschält und in (das ist das Geheimnis ) gleichmäßig dünne, und zwar sehr dünne Schreiben schnippeln. Zwei Pfannen auf den Herd und los. Olivenöl und Butter fürs Gemüse. Olivenöl und Butter samt Rosmarinzweig für Kartoffeln und Fleisch. Nun bei nicht zu hoher Temperatur loslegen. Kartoffeln in die eine, Gemüse in die andere Pfanne, zwei Runden Däumchendrehen, alles ein wenig wenden. Gemüse mit Honig glasieren, etwas Reisessig zum ablöschen und dann einen Schluck Sahne dazu. Die vegane Alternative kann mich mal, heute ist Feiertag. Nun noch ein wenig hiervon und davon und ein Löffelchen scharfen Senf und alles beherzt einreduzieren lassen. Schweinelachs zu den fast fertigen Bratkartoffeln, alles fertig braten und rauf auf den Teller.

Sylvie
.

Ach, Sylvie, sieht das guuuuuuut aus!

Und witzig, erst kürzlich hab ich etwas ganz ähnliches zusammengebrutzelt, auch mit Fenchel und Kartoffeln, die ich in sehr dünne Scheiben schnitt und zusammen kochen ließ... es sah allerdings nicht so gut aus, deshalb kein Foto und der Lachs war nicht vom Schwein, sondern ein ehemaliger Meeresbewohner... und ja, das war auch ziemlich lecker!

Ich bin mir nicht sicher, ob ich erzählen soll, was ich heute gegessen habe... es war aber definitiv nichts, was ich hätte fotografieren wollen....

nur zu wir sind hart im Nehmen

ja, so heisst ein Roman von mir. Aber den meine ich. Was bedeutet "Mutter"? Für mich bedeutet es Ursprung, Herkunft. Und bei aller Abneigung gegen Kohlehydrate und bei aller Liebe zu frischer Küche, möchte ich hier eine mal eine Lanze brechen für den Burger. Mein Inside-Out-Burger war klasse, der Doppelwhopper ist einer meiner Liebsten, aber der "Big Boss".... Leute. Wir waren letzte Woche unterwegs, die neue Wohnung der Mutter zu renovieren. Sohnemann deutete ganz aufgeregt an der Autobahnabfahrt auf das riesengroße Werbeschild. BIG BOSS stand darauf. Jaja... Fastfood ey! Aber lecker und anmachen sah das schon aus.
Und gestern kamen wir erneut nicht an dem dicken Hugo vorbei.
Das war gestern. Ich muss agen, Küche hin, kochen her, DAS ist die MUTTER aller Burger. Niemals einen besseren gegessen. Wahnsinn.

Kommen wir zum heutigen Tag. Im Combi entdeckte ich eine neue Form von Gach.
Aber das sind nur einzelne, lange Schweinswürstl. Langweilig! Ich gehe jetzt ans Werk, mal sehen, was dabei heraus kommt.

Tom

ist Markus vorhin nach Belgien abgedüst ...
also gibt es bei mir nur
Schrippe mit Bärlauchbutter.

Ev

das gach ist ja schon tot

Sylvie

@Ev: Manchmal ist einfache Kost köstliche Kost. Meine letzte Schrippe *denkdenkdenk* war oh ja: 9.6.2016. Mit lecker Thüringer Mett und frischen Zwiebelchen. Seitdem ist Funkstille, wegen Weißmehlverbot . Und Bärlauchbutter muss ich echt mal probieren. Schmeckt bestimmt auch auf.... einem Steak?
@*********chen: Ist doch wohl klar! Deswegen habe ich es liegenlassen. Totes Gach? Nienich! Das ist wie einer Kuh in den Hintern beissen...

Heute, ihr Lieben, ein Experiment im Vorfeld. Da im September der Großmeister zu Besuch kommt, wird er vom Verein bekocht. Also auch von mir. Ich bibbere irgendwie schon! Was in Dreiteufelsnamen serviert man einem Samurai? Hilfreiche Info meiner Sensei: Er ist leidenschaftlicher Koch und kennt sich aus. Also probiere ich heute einfach ins Blaue, denn eines ist mal klar: Fritten is nich!
Die Entenbrüste einschneiden, salzen.
Ab auf den Grill und die Haut knusprig grillen. Grill auf kleinste Stufe (notfalls offen lassen) und schauen, dass die Temperatur nicht über 120 Grad steigt. Nach 30 Minuten rausnehmen. In der Zwischenzeit den Salat machen. Nebenbei drei Orangen abraspeln und den Saft auffangen, in einen Topf geben und einreduzieren. Zum Schluß mit Butter abbinden, bis es schön sämig ist. Abschmecken mit Thymianpfeffer und evtl. Salz.
Voilà, Ente a lórange a la Tom mit Fenchel-Spitzkohl-Paprika-Salat mit geeisten Melonenbällchen. Ob das dem Meister schmeckt?

Tom

PS: Die Menüfolge muss stimmig sein. Die Idee ist ein Fünfgang-Menü.
1. Amuse Gueule: Lachstatar im Teigmantel
2. Leichte Vorspeise
3. Ente a la Tom
4. ?
5. Vanilleeis mit heißen Himbeeren.

Mir fällt gerade NIX ein .

... deine Entenbrüstchen kann ich mir garnicht oft genug anschauen, Tom!

Ich hab das ja jetzt schon 2 x probiert, dass nach deinem Vorbild hinzukriegen, aber irgendwie muss ich wohl noch viel üben!

Und was den 4. Gang angeht:
Ich schlage vor, beim Geflügel zu bleiben. Vielleicht so was ganz abgefahrenes mit Fasan, was nur du dir ausdenken kannst!

na da sagst du etwas! Fasan habe ich noch nie gemacht , danke für den Tipo.
Und Ente... najaaaaa, eigentlich ist das recht simpel. Einschneiden, Salz, Pfeffer, auf Stufe 7 von 9 scharf anbraten (oder wie heute volle Möhre Grill) und dann für 35 Minuten bei 120° in den Ofen. Thats it!


Tom, der jetzt Rezepte wälzen geht. Und Marinade machen, denn.... hier lungern 5 Kg Spareribs für morgen rum. Das geht so nicht!

Engelchens gefüllte Tomaten. Zu viel Tier verstößt doch sicher gegen des Großmeisters Philosophie. Oder auch nicht.

Auf jeden Fall habe ich die gefüllten Tomaten mit innerlichen und äußerlichen Variationen nachgebaut. Boah, machen die satt! Zwei Drittel sind übrig, schmecken aber sicherlich auch kalt.

Darf ich ums Rezept bitten?

Tom

PS: Der Sensei ist Japaner und verdrückt auch gerne mal einen Wal

Als Vorspeise eine kleine Fischsuppe

dann als Zwischengang was mit geeister Melone auf Seegras oder Algen oder so
Dann die Ente
und zum Nachtisch Variationen von Mousse au Schoki mit allem Gedöns

Sylvie

habe ich fleissig notiert hurra

Und heute, ihr Lieben, gibt es etwas ganz Normales. Pervers geradezu in seiner bestechenden Einfachheit. Spareribs (Engelchen hat mich angefixt). Nur über den Salat bin ich mir noch nicht im Klaren. Ein gutes Essen besteht ja immer auch aus kleinen Gegensätzen. Süß-Sauer, Scharf-zart und so weiter. Und in ANbetracht des deftigen Spare bin ich bei einem feinen, fruchtigen Salat, oder.....

Heute habe ich folgende Dinge vor Augen: Avocado, rote Zwiebeln, Wassermelone, Feigen, Walnüsse, Pinienkerne, Orangenfilets, Rote Bete, Fenchel.

Und in Anbetracht der Tatsache, dass in wenigen Wochen "THE TASTE" wieder beginnt (ich freu mir n Wolf!), kommt mir ein Amuse Gueule vom Löffel in den Sinn. Wenn Cherie hier fertig ist, mache ich mich ans Werk. Na das wird spannend!

Tom

Nur eine kurze Zwischenbemerkung: Auch wenn das Kochen absolut nicht mein "Ding" ist, so verfolge ich diesen Thread zwar schweigend, doch durchaus mit Freude.


(Der Antaghar)

lieber Antaghar, dann ist dir auch entgangen, dass ein super leckeres Essen nach dir benannt wurde? Guckst du:
Kurzgeschichten: Kulinarische Inspirationen - Authors Delight - Nr. 3


Tom