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goldener thymian

goldener thymian
zu lang für die F+K-Geschichten von Cazys.
aber( zumindest mein Teil) ihr gewidmet *wink*
fängt ganz langsam an, aber.....
ach übrigens: Wer mag, darf sich inspirieren lassen und einen zweiten Handlungsstrang dazuschreiben oder nur eine Szene.
Hauptaugenmerk soll auf dem sinnlichen Erleben in voller Bandbreite liegen. Oder deren Einschränkungen.
Kap.1 Wierenlüste
Adrian stieg, je zwei Stufen auf einmal nehmend, die knarrende Holzstiege zu seinem neuen Domizil hinauf. Vor zwei Wochen war er hier eingezogen. Eine kleine hübsche Dachgeschosswohnung in der Wiehre, einem schönen Viertel von Freiburg, der grünen Studentenstadt im warmen Süden Deutschlands, nannte er seit Semesterbeginn sein Eigen.
Wenn er mittags aus dem Institut nach Hause kam, das Fahrrad hinterm Haus angeschlossen hatte, freute er sich schon auf den Blick aus seinem Fenster.
Nicht, dass er einen Panoramablick über die Dächer der Stadt gehabt hätte.
Weit besser! Vor seinem Fenster stand ein riesiger Baum.
Sein Blick ging mitten hinein in die Krone.
Direkt, etwa anderthalb Meter entfernt, in ein Vogelnest.
Er war zwar kein Ornitologe und die Vögel, die darin nisteten, waren ihm unbekannt, doch es war wunderbar, die Jungen jeden Tag wachsen zu sehen. In ihre weit aufgesperrten Schnäbel zu schauen, wenn ein Elternteil mit einem Wurm oder einem Käfer zurückkam. Ihrem Geschrei zuzuhören und sich vorzustellen, wie es wohl wäre, selbst ein Vogel zu sein und in naher Zukunft die ersten unbeholfenen Flugübungen zu machen.
Ob Vögel wohl auch schwindlig wurden, beim Hinabschauen.
Zumindest vor dem ersten Flugversuch?
Es musste traumhaft sein, sich von der Luft tragen zu lassen.
Mit dem Abspreizen einer Fügelfeder, in eine enge Kurve zu gleiten,
jederzeit über alle Dächer hinwegsehen zu können, wenn man es nur wollte.
So konnte er stundenlang dasitzen und träumen.
Und, was weniger prickelnd war, das Studieren vergessen.
Allerdings war er nach einer halben Stunde Vögeln- bei dem Gedanken huschte ein Grinsen über sein Gesicht - wieder viel aufnahmefähiger.
Ein Weckruf vom Handy könnte da helfen. Doch das traute er sich der Vögel wegen nicht. Weil er Angst hatte, sie zu stören, stellte er als erste Amtshandlung, wenn er in seine Wohnung kam, zuerst einmal das Telephon aus. Denn selbst der Vibralarm hatte ihn schon so erschrocken, dass er zusammen gezuckt war und die Elterntiere eine halbe Stunde laut protestierend im Nachbarbaum herum geflogen waren. Und im Nest sich für diese Zeit gar nichts mehr gerührt hatte.
Und noch etwas gab es, auf das er sich freute.
Im ersten Stock machte er in seinem Spurt nach oben immer eine Pause.
Legte die letzten drei Stufen der unteren, die Plattform, sowie die ersten Drei der oberen Treppe ein ThaiChi Walking, wie er es nannte, in Zeitlupe hin.
Öffnete Nase und Ohren gaaaanz weit und sog gaaanz genüsslich soviel Luft ein, wie er nur in seine Raucher - Lungenflügel hinein bekam. Deshalb rauchte er auch kaum noch, und morgens schon gar nicht mehr, nur um nichts davon zu verpassen.
An den Ohren musste er nichts ändern, die standen sowieso schon ab.
Der Grund für sein Innehalten waren die unglaublichen Düfte und die wunderbare Musik, die von jenseits der rechten Haustüre auf diesem Stockwerk kamen.

Fortsetzung folgt
********ride Frau
1.212 Beiträge
Ja,
schreib schon weiter, es wird sicher ganz skurill...
Orange Session
*********katze Frau
8.077 Beiträge
Oooooch....
....das ist gemein, lieber Ornitholove! Will weiter lesen! Fängt gut an So frisch und voll aus dem Leben geschrieben.

LG, Katzerl, mit den Pfoten scharrend
eine Ehre und eine Freude...
Lieber Olaf ich fühle mich geehrt, haben meine Geschichten dich verleiten lassen...
Und einer unbändige Lust folgend, kommt von mir die nächste Szene... leise...

In Vorfreude auf die Fortsetzung...
Er kannte die Frau nicht persönlich, die hinter dieser Wohnungstür wohnte. Oft hatte er sie im Hof gesehen oder vor der Tür. Sie war nicht besonders groß, ihre Haut hatte einen leichten Oliven-Stich und sie trug ihre dunklen Haare meist zu einem Zopf gebunden.
Sie wirkte, als würde sie dieses Haus irgendwie nicht wahr nehmen, lebte verborgen in einer Welt, die so ganz anders war als die seine, und dennoch nur wenige Türen von ihm entfernt.
Er ertappte sich oft bei dem Gedanken, sich vorzustellen, wie ihre Wohnung wohl eingerichtet war, was für einen Beruf sie wohl habe, welche Bücher sie wohl lesen mochte.
Etwas an ihr verbot ihm, sie direkt anzusprechen.
So hielt er jedes mal vor ihrer Tür inne, um in seinen Gedanken in diese Welt einzutauchen.
Er forschte ein seinen Erinnerung nach dem Geruch von Weintrauben, sie schienen geruchslos zu sein, und dennoch war sein erster Gedanke an diesem Abend - Weintrauben - eine würzige Süße, vermischt mit Zimt und Pfeffer und etwas angenehm verbranntem.
Er spürte das alte Geländer an seiner Hand und wünschte sich, er könne diesen Geruch deuten. Langsam zu den leisen Tönen, die durch die Tür drangen schritt er weiter nach oben. Mit jedem Schritt erschien ihm die Luft klarer und heller, der Sog wurde schwächer, der ihn empfangen hatte, und sich wie hinter vorgehaltener Hand in seine Gehirnwindungen gebohrt hatte.
Einzig dieser Geschmack von Trauben blieb auf seiner Zunge.
Leise schloß er die Tür seiner Wohnung und öffnete das Fenster. Das Muttertier saß am Rand des Nests, eine Mücke in ihrem Schnabel und beobachtete aufmerksam die Hauswand, fast hatte er das Gefühl sie sah ihn direkt an. In diesem Moment riß in der Anblick der Mücke ihn aus den Gedanken an die Weintrauben...

Fortsetzung folgt
Juppie!!!
Da hüpft mein Herz und jubilliert vor Freud. *love4*
Bei so schönen Rückmeldungen und so gelungener Fortsetzung!
Doch kann ich leider erst Anfang nächste Woche weiterschreiben.
Heut -Salsaschiff. Moin - Sommerfest im Geschäft.
*kuss* sensolaf
Donna
Donna Estefania spürte den jungen Mann schon lange bevor er die Stiege hochkam und vor ihrer Türe innehielt. Nicht, dass sie es gewundert hätte, sie hatte schon immer ein aussergewöhnliches Gespür für manche Wesen, wenn sie ihr näher kamen. Sie hatte schon Wochen vor seinem Einzug über ihr gewusst, dass da ein besonderes Menschenkind auf dem Weg zu ihr war.
Wie immer, wenn des Nachts die Träume besonders farbig und lebhaft wurden, ja selbst am Tage sich ihr immer wieder seltsame Bilder vor die stinkende Wirklichkeit schoben, wie sie das Leben in den Städten nannte,begann sie ihr Reinigungsritual.
Zuerst reinigte sie ihre Gemächer, das Badezimmmer und die Küche und am Schluss den Flur.
Gewissenhaft kochte sie vorher das heimatliche Olivenoel, gab etwas fruchtiges Traubenkernoel, Pottasche, Lavendel und Zitronenthymian dazu, immer auf den richtigen Zeitpunkt bedacht, damit die Ingredenzien in der Mischung die stärkste Kraft entwickeln und ließ die Mischung soweit verseifen, bis sie sie teelöffelweise, halb flüssig - halb fest, zusammen mit einer Spur anatolischen Rosenöls in ihren bronzenen Putzeimer gab. Etwas davon füllte sie in einen Zerstäuber, mit dem sie dann bequem auch die Fenster reinigen konnte.
Allerdings tränkte sie dort noch einige Zeitungsbögen mit etwas Zitronenessig, mit denen sie die Schlieren wieder vom Glas polierte.
Nachdem sie alles, auch das Innere und den Inhalt ihre Schränke aufs penibelste gesäubert, ihre gesamte Wäsche gewaschen und fein säuberlich in die ausgewaschenen Schränke, Kommoden und Truhen gestapelt hatte, begann sie mit der inneren und äußeren Läuterung ihrer Selbst.
Stundenlang saß sie nach getaner Arbeit vor ihrem Altar, dem Kreuz, der so seltsam lebendig anmutenden Ingwerwurzel, den glitzernden Phiolen voll von wertvollen Duftoelen, dem mit Goldfäden durchwirkten, mit unzähligen geheimnisvollen Zeichen bestickten Tuch und sang alte, melodiöse, wunderlich gewundene heimatliche Weisen.
Wenn der letzte Lichtstrahl sich hinter den Häusern der Stadt verkrochen hatte, begab sie sich in ihr Schlafzimmer, öffnete Winters wie Sommers beide Flügel des Fensters und legte sich zum Schlafen nieder.
Im Bett schlug sie sich in dieser Zeit in ein eigens dafür genähtes schlafsackähnliches Laken ein, das sie jede Nacht wechselte, um die ausdünstenden Giftstoffe aufzufangen.
Nicht, dass Krümel auf dem Küchenboden, ein paar Flusen unterm Sofa, etwas Schweiß an heißen Tagen sie sonst gestört hätten. Normalerweise achtete sie sogar darauf, beim Staubwedeln die Spinnennetze in den Ecken der Zimmer zu verschonen, nein – es war nicht der übliche Reinlichkeitsfimmel, mit dem Damen älterer Semester sonst vergeblich versuchten, die Verderbtheit der Welt aus ihrem Leben zu verbannen.
Es war ganz einfach die Notwendigkeit, ein fast mystisches Bedürfnis, ihre Umgebung , sich Selbst so rein, so unschuldig, so bereit als nur möglich für dieses neue Wesen zu machen.
Es einzuladen in ihr Unversum, ihm Raum zu geben, um dort gesund zu wachsen, zu gedeihen und selbst frei von allen störenden Einflüssen seine Bedürfnisse wahrzunehmen, zu träumen und zu spüren.
Bisher war es immer so gewesen, dass das Wesen, sei es nun ätherischer, mineralischer, pflanzlicher, tierischer oder gar menschlicher Natur, ihre Verwandschaft sofort bemerkt hatte.
Doch dieses Mal war es anders.
Warum, vermochte sie nicht zu sagen.
Dieser junge Mann, mit den so neckisch sich kringelnden blonden Haaren, deren Locken ihm immer wieder über die dunklen, fast schwarzen aber ungemein neugierigen wachen Augen fielen, den aufgestellten Lauschern und dem schmetterlingsförmigen rötlichen Muttermal im Genick, schien sie nicht zu erkennen.
Er schien sogar Scheu vor ihr zu haben und wenn er sie erblickte, senkte er den Blick und ein waberndes zartes Etwas, wie Morgennebel auf den Wiesen im Frühjahr, schob sich zwischen sie.
Er schien noch nicht bereit zu sein.
Eigentlich müsste sie das verwundern, ja erschrecken, doch es ämüsierte sie erstaunlicherweise nur.
Und, auch das war neu - ihre Nasenflügel begannen zu beben, kurz bevor sie ihn erblickte.
Sie war gespannt, welche Aufgabe ihr diesmal zuteil wurde.
Dieses Gefühl - Neugierde, ein leises aber immer stärker werdendes Brennen hinter den Augen und gleichzeitig ein forderndes Ziehen im Rücken, hatte sie schon lange nicht mehr gespürt und genossen. Genauso wie dieses leichte aber aufdringliche Jucken zwischen ihren Beinen.
Sie kicherte.
Auch das war auch schon so lange her, dass sie es fast vergessen hatte.
Bruja fulminante hatte sie ihr Emilio immer genannt, wenn sie über ihn hergefallen war.
Sie ließ mit einem leisen Zischen die Fliege aus ihrer hohlen Hand entwischen, die sie gerade gefangen hatte, sah wie der Pirol sie elegant aus der Luft fischte, zog die Vorhänge zu,räucherte sich mit Salbei ab und begann ihre tägliche Andacht.
********ride Frau
1.212 Beiträge
Kräuterhexe
als Nonne verkleidet? Mir gefällt diese Führung durch den Kräutergarten, mal sehen, ob es eine Story á la Feuchtwanger oder Ellis Peters wird...
da lass mal ruhig
deine Krallen eingefahren, du gieriges Katzerl! *nono*
Die Goldammer brauchen wir noch und ihre Jungen sie auch. *ja*

Hab zwar uuuuunheimlich viel gelesen, aber wohl die Falschen?
Häupling feuchte Wange hab ich schon mal gehört, doch Ellis Peter hat mir noch kein Bier spendiert. *nein*
Muss mal kurz zu googlnhupfn *ggg* matratzostattmatrosolaf
Das
ist eine schöne Kooperation... eine schöne mystische Geschichte, die mich sehr neugierig macht....

Lieben Gruß von kairi
********ride Frau
1.212 Beiträge
@olove
Ellis Peters ist eine englische Krimiautorin - Mittelalterliche Krimis spielen im oder im Dunstkreis eines Mönchsklosters. Der Hauptprotagonist ist der Kräutergarten-Betreuer, weiser Mönch, der in seiner vorklosterlichen Zeit schon einiges erlebte. Kurzweilig und gut zu lesen - natürlich, wie meistens, besser im englisch original, als die deutsche Übersetzung zu lesen
lG, Bori
**st
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
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Füralleohnefskursiviertxxxt ;-)) Lill
Lill war heute wieder einmal total zerstreut.
Zuerst hatte sie den Autoschlüssel in die Seitentasche der Regenjacke gesteckt und dann die Jeansjacke angezogen.
Also musste sie noch einmal mit den ganzen Taschen von der Tiefgarage in den fünften Stock keuchen. Seit Wochen war der Fahrstuhl ausgefallen und vor zwei Tagen hatten sie unten mehrere Autos aufgebrochen. Als sie oben war, stellte sie fest, dass sie den Hausschlüssel bei ihrer Suche nach dem Autoschlüssel auf dem Dach ihres Polos hatte liegenlassen. Mist!
Und das heute, wo sie eh schon zu spät dran war.
In einer halben Stunde begann ihre Prüfung und Professor Müller mochte Unpünktlichkeit gar nicht.
Kurzentschlossen liess sie alles außer ihrer Studienmappe vor der Wohnung, stürzte in Dreierstufen das Treppenhaus hinunter und wäre fast an Frau Metztger, ihrer Nachbarin vorbeigerannt, die ihr im vierten Stock entgegenkam.
„Halt junges Fräulein, sie wollen doch sicher dies hier!“
Lächelnd hob sie ihr den Schlüsselbund vor die Nase.
„Sie sind ein Engel, Frau Metzger, und ich heute mal wieder total vertrottelt. Ich sollte schon längst im Institut sein, statt dessen mach ich hier einen Treppenhausmarathon.“
Lill schnappte sich den Bund, drehte auf dem Absatz rum und rannte wieder nach oben.
Als sie, zwanzig Minuten später, die Türe zum Prüfungszimmer öffnete, fühlte sie sich wie ein ausgewringter Putzlappen. Sicher sah sie auch so aus. Doch das war ihr jetzt egal. Müller war ja kein Date.
Und außerdem rannte der ja auch immer wie eine Vogelscheuche rum. Eine nette Vogelscheuche zugegebenermaßen. So süsse Lachfältchen wie er, sollte ihr zukünftiger Auserwählter, ihr Alltagsprinz gefälligst auch haben. Die Lippen dürften dafür etwas voller sein und ein Dawodiehxlautbesonderszartistwxhundrubbelrauschebart musste es auch nicht sein.
„Ich weiss nicht, warum sie mich so anlachen, Frau Svenson, aber ich gehe mal davon aus, sie haben sich so gut vorbereitet, dass sie sich riesig auf unser Stelldichein freuen.“
Eine halbe Stunde später lies sie völlig geplättet dieselbe Türe wieder hinter sich ins Schloss fallen.
„Puh! Geschafft!“ Ausgequetscht hatte er sie, der olle Pauker, wie eine Zitrone. Doch zum Glück immer die richtigen Fragen gestellt. Soviel hatte sie das ganze letzte Jahr nicht geplappert. Ihr Mund hatte jetzt sicher Fransen, wie der Läufer vor der Metzger ihrer Haustüre. Nun aber ab nach Hause, unter die Brause und flutsch flutsch ab nach Buxtehude. Ja, Buxtehude! Wie sie sie immer anglotzten und grinsten, wenn sie den Namen ihres Geburtsorts preisgab. Neulich war es ihr zu blöd, und sie hatte auf die Frage, wo sie denn herkomme, „da wo der Pfeffer wächst“ geantwortet. Nächste Mal würde sie „vom Takatukaland“ sagen. Es war einfach klasse, wie blöd die Leute schauen konnten.
Fred Alberts, der kleine aber sympatische Dicke hatte das Maul nicht mehr zugekriegt. „Türe zu, es zieht!“ hatte ihn noch mehr verwirrt. Zum Kringeln.
Buxtehude, wo ihr Lxkude für seine Trude die Buchsen fallen liess.
Na, na, jetzt aber nicht, ihr lxfüsternen Fingerlein.
Auch wenn ihr bei dem Gedanken sooo heiß wurde, Herr WxPichsmann kam ihr jetzt nicht unter die Brause. Sonst käme sie garantiert nicht mehr pünktlich bei ihrem Freund und MxRösenstecher Matjes, Mathias dem Ersten, ehemaliger wilder, doch von ihr gezähmter Dorfcasanova, an.
Und die Karten für das Konzert waren verflucht teuer gewesen, da wollte sie nicht in der letzten Reihe stehen.
Also Hebel auf kalt, Luftschnappen, Seife wegduschen, trockenrubbeln, rein in die Klamotten und hopp, hopp, ab zum Bahnhof.
Gerade wollte sie in den ICE steigen, hatte schon eine Tasche drin, als ihr Handy klingelte.
„Lill- Maus, Süsse, duuuu, würde es dir etwas ausmachen, wenn ich heut abend Peter zum Konzert mitnähme? Der ist nämlich eben gerade aus Berlin zu Besuch gekommen. Ich versprech Dir auch, wir holens so bald wie möglich nach. Könnten uns ja in zwei Wochen
in Köln treffen. Da spielen sie wieder.“
Lill riss die Tasche gerade noch zwischen den sich schließenden Türen aus dem Zug.
So ein Arsch! Was war ihr denn anderes übriggeblieben, als „klar, wenn du meinst, bis dann“ zu antworten.
Jetzt sass sie auf dem Bahnsteig auf ihrer Tasche und heulte.
Vor Enttäuschung, vor Wut. Auf das Archloch. Auf sich.
An die jetzt ungültige Frühbucherfahrkarte, achzig €us futsch, durfte sie gar nicht denken.
Was bildet der sich ein! Das war jetzt schon das dritte Mal im letzten halben Jahr, dass er sie auslud. Peter, Peter. Moment – der war doch seit zwei Wochen in Australien. Boah! Jetzt schlugs aber dreizehn!
Langsam versiegten ihre Tränen, sie schleppte sich und ihr Gepäck zum Lift und die kalte Wut stieg in ihr auf.
Hatte der ein Glück, dass ihn gerade knapp achthundert Kilometer von ihr trennen. Nix mehr WxPichsmann – WxPichser!!!!!!!!!!
Der konnte ab jetzt mit Peters oder Petras sooft auf Konzerte gehen, wie er wollte. Mit ihr garantiert nie mehr.
„Hee, pass doch auf du Depp !!!“
Sie hing mit der Schnalle ihrer Reisetasche am Fahrrad eines gelockten Blondschopf hängen, das er gerade gegenüber des Bahnhofs abschliessen wollte. Heftig riss sie sich los. Raaatsch machte es und der gesamte Inhalt der Tasche ergoss sich übers Trottoir.

Wieder flossen die Tränen. Als sie sich neben den Haufen einfach auf den Boden setzte und das Gesicht in ihren Händen begrub, wollte sie einfach nicht mehr da sein. Es war einfach alles zuviel heute. Sie wollte nicht mehr. Scheiß Welt, Scheiß Peter, Scheiß Matjes. Oberarschwenauchimmersxtecher!

„Sorrry, das wollte ich nicht. Ich hab dich gar nicht kommen sehn“
Nette Stimme, so warm.
Wohl von dem armen Typ, der ihr in ihrer blinden Wut ungeschickterweise im Weg gestanden war.
Eine Hand legte sich sanft auf ihre Schulter.
„Soll ich dir helfen, alles wieder einzuammeln? Bei dem Wind liegt sonst gleich alles auf der Strasse.“
Sie öffnete die Augen und sah wie er ihr ihr Ticket in die Hand drückte.......
breitgrins


*blume*
Blicke
Adrian hielt die Luft an.
Was war das? Für einen kurzen Moment hatte er das deutliche Gefühl, als ob ihn die Fliege direkt angeschaut hatte. Den Eindruck, dass sie ihm etwas vermitteln wolle. Es war, als ob er durch ein Tor in eine unbekannte geheimnisvolle Landschaft schaute. Unbekannt, befremdlich exotisch aber reizvoll.
Dann öffnete der Vogel seltsamerweise den Schnabel und das Insekt flog davon. Damit war der Spuk vorrüber.
Wo gab es denn sowas?
Er schüttelte den Kopf und schloss das Fenster. Irgenwie war ihm plötzlich kalt und heiß gleichzeitig. An seinen Unterarmen hatten sich die Häarchen gestellt.
Ob es vielleicht an dieser seltsamen Begegnung heute morgen am Bahnhof lag?
Der wütend sehnsüchtige Blick von Lill, die ihn so unsanft angerempelt hatte,
war ihm den ganzen Tag nicht mehr aus dem Sinn gegangen.
Als er ihr die Hand auf die Schulter gelegt hatte, war ein Schauer durch ihren ganzen Körper gegangen. Sie nahm die Hände von den Augen und er blickte in tiefgrüne Seen, aus denen je eine Träne wie aus einer Quelle heraus quoll und wie ein Gebirgsbächlein rechts und links von ihrer hübschen Stupsnase bergab lief.
So viel Traurigkeit, so viel Verzweiflung, Wut und Sehnsucht auf einmal hatte er noch nie an einem Menschen gesehen.
Wenn er sich konzentrierte, konnte er sich direkt noch an den Duft von Vanille und Salz erinnern, der von ihrem Gesicht und aus ihrem Haar in seine Nase gestiegen war.
Er konnte sich nicht erinnern, das er jemals schon so intensiv wahrgenommen hatte.
Da der Wind die aus der Tasche gefallenen Kleider von ihr auf der Strasse zu verteilen drohte, hatte er sich widerstrebend von ihren Augen gelöst und sie hatten eilig alles wieder aufgesammelt und in der am Reissverschluss aufgerissenen Sporttasche verstaut.
Verlegen hatten sie sich noch ein paar Augenblicke angeschaut.
Dann hatte er sich geräuspert, etwas von beeilen und Uni gefaselt und sich verabschiedet.
Halt! Woher wusste er eigentlich dann ihren Namen? So sehr er sich auch bemühte, die Situation vor seinen Augen und Ohren ablaufen ließ, er konnte sich nicht daran erinnern, dass sie ihm ihren Namen genannt hatte.
Er seufzte. Das war mal wieder typisch für ihn.
Die Kleine hatte ihm gefallen und er hatte die Situation verstreichen lassen. Wusste nun nicht mehr als einen Vornamen.
Er könnte sich ohrfeigen.
Und jetzt glaubte er schon, dass ihn eine Fliege im Schnabel eines Vogels fixiert hatte.
Vielleicht war es ja auch die seltsame Musik, die immer aus dem unteren Stockwerk zu ihm heraufwehte.
Er sollte vielleicht mal wieder früher schlafen gehen.
Horst
"Gehst Du heute wieder zu deiner spanischen Hexe?"
Horst schaute angestrengt in den Spiegel. Nichts war schlimmer, wie ein paar vergessene Barthaare nach der Rasur. Wo hatte er denn nur seine Brille wieder hingelegt. Das war schon ein Kreuz mit dem Alter.
" Wo ist denn dein Schminkspiegel?
Anita schob ihn grob zur Seite. Sie schnaubte.
" Zum Glück ist dein Kopf angewachsen. Demnächst frägst Du mich noch, wo deine Pantoffeln stehen. Zieh doch deine Brille auf, du Pfau, dann brauch ich dir nicht immer hinterher rennen, alter Trottel du!"
Horst zog es vor, nichts zu entgegnen. Eigentlich sollte er nach all den Jahren wissen, dass er Anita so früh nicht ansprechen durfte.
Wieso er dieses Weib geheiratet hatte, hatte er schon lange vergessen.
Was Liebreiz war, konnte er nur noch erahnen, wenn er die jungen Dinger in der Stadt sah. Ach so, die Gläser! Stimmt, die hatte er ja gestern neben dem Fernsehsessel auf den Hocker gelegt.
Das mit dem Alter nervte auch. Eigentlich fühlte er sich überhaupt nicht wie 71. Eher wie 45. Nur die Zipperlein wurden von Jahr zu Jahr mehr und seine trüben Augen erinnerten ihn auch jeden Morgen daran, dass die Jahre nicht spurlos an ihm vorübergingen.
Gut - dass ihn ein weibliches Wesen verführerisch angelächelt hatte, war auch schon ein paar Jährchen her.
Er lächelte. Die Situation stand noch vor seinen Augen, als ob es gestern gewesen wäre.
Er saß in seinem Cafe - Himmel, das "Süsse Löchle" war ja auch schon seit fünfzehn Jahren zu -, las die Tageszeitung und genoss es, dabei nicht gestört zu werden.
Er erinnerte sich noch genau an den Geruch. es roch an diesem Morgen ganz besonders gut nach Spekulatius. Er saß ganz in der Nähe der Verkaufstheke, schon kurz, nachdem Frollein Elfriede öffnete, weil er es so mochte, wie ihm die Gerüche in die Nase stiegen, wenn sie die Theke mit all dem duftenden Gebäck und den frisch aus dem Ofen kommenden Brötchen und Brezeln füllte.
Plötzlich, genau mitten in diesem Artikel über Molekularbiologie und die Chancen, die darin für die Menschheit lagen – Prof. Zwickel führte der staunenden Zuschauermenge sein neuestes Experiment....... - fiel ein Schatten auf seine Zeitung.
Etwas berührte zart seinen Handrücken und verschwand unter seinem Tisch. Dazu wehte ihm ein himmlischer Duft in die Nüstern.
Als er sich bückte, sah er ein blütenweißes Taschentuch auf einem seiner immer makellos schwarz glänzenden Schuhe liegen.
Ach was! Schweben. Für ihn war es in der Erinnerung wie eine weisse Daunenfeder, die da neben ihm dirkt von Frau Holle vom Himmel gefallen war
Eine Schicksalsfeder!
Einen Fingerzeig des Himmels, dem er leider nicht gefolgt war.
Feige gekniffen hatte. Sich mit Vernunft herausgeredet. Sich selbst freigesprochen.
Nur damit er wieder zurück in seinen Ehekäfig kehren konnte.
Er seufzte.
Ganz so war es nicht gewesen.
Klar hatte er blitzschnell kombiniert. Hatte hinter sich geschaut, Hallo gerufen und mit dem wunderbar, nach Rose und Zitrone und Patchouli etwas Zimt, wenn er sich nicht täuschte, falls er nicht von den Spekulatien herüber wehte – gewunken und – wenn er es sich heute vor Augen rief, wie in Zeitlupe, wie in Watte gepackt,, mit blöde offen stehendem Mund, wahrgenommen, wie ein Engel, eine Göttin. sich zu ihm herumgedreht hatte.
Mit zuerst einem etwas schnippisch fragendem Augenaufschlg, einem dezenten Heben einer Augenbraue und nach dem eher neutralen Blick auf des Stück Stoff in seiner Hand einem so bezaubernden Lächeln, dass ihm heute noch schwindlig davon wurde.
Auch die Beule in seiner Hose war fast so drängend wie damals..........
.....dankeschön.... sehr!!

*blumenschenk*


lieben gruß, kairi
Oh verdammt,
jetzt hatte ich schon den Titel vergessen und deshalb ewig im Forum gesucht.
Schande über mich!
Jetzt muss ich erst einmal meinen Fahne auf dem Pc mit den Postings hier vergleichen und die letzten wieder runterkopieren.
Hoch und heilig verspreche ich, dass es hier demnächst weitergeht.

schlamp *tipp* laf
Jepp! Es geht weiter... Wochenmarkt Münsterplatz
„Nein, Fräulein Estefan, Thymian und Koriander sind leider ausverkauft. Vielleicht bekommen sie noch was bei Müllers hinterm Münster. Die haben auch immer frische Kräuter dabei.“
Lill stand, ungeduldig ihre Zehen in die Sandalen krallend am Bio- Stand. Vor ihr waren noch diese wunderliche Alte mit dem bunten Halstuch und der ältliche Casanovaverschnitt mit der leicht getönten Horst-Buchholz-Brille.
„Jetzt aber! Nicht ungerecht werden!“ schalt sie sich. Seit vorgestern könnte sie die Männer gerade allesamt auf den Mond schiessen. Von Pseudohelden hatte sie die Möse gestrichen voll. Zu recht! Doch sollte sie das nicht auf Alle und Jeden übertragen. Wenn sie an manche ihrer Geschlechtgenossinnen dachte und daran, mit welcher Einstellung die Beziehung sahen, wurde ihr schlecht. Und außerdem gab es da ja auch noch solche Jungs, wie den, den sie so bescheuert angezickt hatte. Der war tatsächlich ruhig geblieben und hatte ihr zum Dank fürs Angepisstwerden noch geholfen, ihre Sachen wieder einzusammeln. An seiner Stelle hätte sie die Zicke mit der Bescherung einfach sitzen lassen. Das hätte die sich schließlich selbst zu zuschreiben gehabt. Nur schade, dass sie auf sein Angebot, ihr ein offenes Ohr zu leihen, nicht eingegangen war. Schon als er auf seinem Fahrrad saß und die ersten Pedaltritte auf die Bismarkallee zu machte, bereute sie schon, ihn nicht nach seinem Namen gefragt zu haben. Einen kurzen Moment jedenfalls. Das Gefühl “Chance verpasst“ leitete sie übergangslos weiter in ihre Wut und Enttäuschung über ihren Ex Matjes. "Diesen elenden Stinkefisch!"

Eine Hand an ihrem Unterarm und ein leiser spitzer Schrei riss sie plötzlich aus den quälenden Gedanken.
Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder nach Aussen und sah in ein schmerzverzerrtes Gesicht.
„Verzeihen Sie bitte, ich bin gestolpert und muss mir den Knöchel gestaucht haben!Mier...coles! “ Neben den sichtbaren Schmerzen erschien jetzt ein verlegenes Lächeln auf dem faltigen Gesicht der Alten.
Sie versuchte Lills Arm loszulassen. Doch kaum hatte die Frau die Finger gelöst, stauchelte sie und Lill musste sie schnell stützen, dass sie nicht zu Boden ging.
Diesmal war es an Lill, zu lächeln.
„Da bin ich ja froh, genau am richtigen Platz zu stehen.“
Während sie der Dame half, zu einem Stuhl des Cafe Kornhaus zu kommen, auf dem sie sich setzen konnte, sammelte der ältere Herr, der am Marktstand zwischen ihnen gestanden hatte, das aus dem heruntergefallenen Korb herausgepurzelte Gemüse und Obst vom Pflaster.
„ Sie haben ja einen außergewöhnlichen Geschmack! Ich glaube ich habe alles wiedergefunden. Horst Blumkohl, mein Name.“ Als der Mann mit dem Korb am Tisch erschien, bat Lill sich für einen Moment entfernen zu dürfen, da gerade niemand am Marktstand war und liess die beiden alleine. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie noch, wie der alte Herr in die Knie ging, wohl um nach dem Verletzten Knöchel zu schauen. „Ein schönes Bild,“ dachte sie kurz und seufzte tief, „wie ein Ritter vor seiner Königin.“
Als sie nach ihrem Einkauf, einem Bund Karotten, Kräutern quer Beet, einer Schlangengurke und einer besonders wohl geformten Ingwerwurzel, wieder zum Cafe Kornhaus zurückkehrte, sah sie wie Ritter Horst seine humpelnde Königin gerade hinter das Münster geleitete.
Auf dem nun verlassenen Tisch fand sie eine kleine, nach Lavendel, Zitrone und etwas Bergamotte duftende Karte mit zierlicher Handschrift.
„ Ich danke Ihnen sehr für ihre freundliche Hilfe. Donna Estefan
Ps.: Falls Sie auch einmal dringend Hilfe benötigen sollten, fragen sie ruhig am Marktstand nach mir.“
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Was für eine schöne Gesichte .... *top*

(ich bin noch nicht durch alle durch, aber die letzte gefällt mir sehr gut)
Horsts Hände
„Was für feingliedrige Hände er hat.“ Donna Esthefan konnte den Blick nicht von seinen Händen lassen. Gerade war er dabei, am Wasserstein ihrer Spüle den Vogelschiss mit etwas Seife herauszubürsten. Den Schiss, den der dottergelbe Pirol oder eines seiner Jungen just in dem Moment hatte fallen lassen, als Horst Blumkohl den Korb abgestellt und ihren Schlüssel ins Schloss der Haustüre stecken wollte. Er war ihr als Stütze mit zum Biostand hinter dem Münster gelaufen. Hatte sie selbstverständlich nach Hause begleitet. Er war ein richtiger Gentlemen der alten Schule. Obwohl ihr bei jedem Auftreten mit dem verletzten Fuß ein Stich vom Knöchel bis hoch in den Rücken fuhr, genoss sie jeden Schritt am Arm des Fremden. Der starke sehnige Arm, auf den sie sich stütze, erinnerte sie an längst vergangene Spaziergänge über die Märkte von Barcelona mit ihrem geliebten Emilio.
Nirgendwo hatte sie sich mehr als Spanierin gefühlt, als auf dem Wochenmarkt. All die köstlichen Gemüse und Früchte aus dem gesamten Land wurden auf dem Mercat de St. Antoni aufs Liebevollste dem Käufer dargeboten.
Ein grenzenloses Paradies für Nase, Augen, und Ohren war das gewesen. Sie hatte sich von den überquellenden Reizen schon nach wenigen Metern wie beschwipst gefühlt. Trunken. Doch mit Emilios starken Armen konnte sie die Pracht mit allen Sinnen in sich aufnehmen; eintauchen, ohne von den Gefühlsfluten mitgerissen zu werden.
Ach, Emilio, ihr geliebter Emilio! Wie er ihr fehlte! Schon so viele Jahre half ihr nur noch ihre Religio, konnte sie nur im tiefen Einverständnis mit den Gesandten der Mutter und dem Geist des großen Vaters wahre innige Freude empfinden. In Ihren Ritualen, im Umgang mit den Ingredenzien, den Geschenken von Mutter Erde fand sie die Ruhe, diesen unsäglichen Verlust zu verschmerzen. So war aus einem temperamentvollen, lebenslustigen, jungen Weib ein kauziges, einsames, altes Kräuterhexlein geworden.
In Barcelona hatte sie es nicht mehr ausgehalten. Alles in dieser Stadt erinnerte sie an Emilio. An alles was sie miteinander erlebt, unendlich genossen und geliebt hatten.Sie war nur noch unendlicher Schmerz, ganz Trauer damals. Als sie nach einigen Monaten gar in einem Restaurant wie in Trance zwei Teller wilden Spargel bestellte und erst die Frage der Bedienung, ob sie es abräumen solle, sie wieder in die Wirklichkeit zurück holte, traf sie eine Entscheidung. Sie packte kurzentschlossen ein Bündel und lief los. Ohne Ziel. Immer der Nase nach. Nur weg.
So war sie eines Tages in Freiburg angelangt. Nicht glücklich, doch ruhig. Ganz bei sich selbst angekommen. Auch hier war es der Markt, die schöne große Kirche und die Nähe zur Natur, die sie einluden, ihre Flucht zu beenden. Sie fand einen Job in einer Gärtnerei, eine kleine ruhige Wohnung und blieb.

Und nun stand an ihrer Spüle ein Mann. Das alleine war schon eine kleine Sensation. Lange, sicher sehr gefühlvolle Finger, versuchten mit etwas Seife auf einem angefeuchteten Taschentuch den Rest des Flecks wegzustreicheln. Mit einem ihrer Mittelchen wäre die Farbe im Handumdrehen verschwunden gewesen, doch mit einem kleinen verschmitzten Lächeln gestand sie sich ein, das sie gerade das nicht wollte.
Jetzt, da sich mit jedem Stich in den Rücken die alte Lebenslust und der Schmerz über den Verlust Emilios neu meldeten. Jetzt ,wo die zarten aber kraftvoll stützenden Hände eines Mannes, seine sehnigen Unterarme und sein warmer Blick ihr zeigten, was sie all die Jahre aus Angst durch zu drehen vor sich selbst versteckt hatte. So tief, dass sie nicht einmal mehr eine Ahnung hatte, was sie sich versagte.
Dieser Moment sollte so schnell nicht zu Ende sein.
"goldener thymian" Fortsetzung
Da die meisten jetzigen Mitglieder über Antworten der ursprünglichen Geschichte nicht informiert werden, schreibe ich nun in diesem Thread weiter.
Gewidmet ist sie immer noch und wieder der genialen Schreiberin und Sinnenkönigin Cazis, deren Schreibweise und Phantasie mir Grund genug sind, mich weiter zu entwickeln!

Wenn Dir die Geschichte gefällt und du etwas mehr über die Protagonisten wissen möchtest, kannst Du im Ursprungsthread
Kurzgeschichten: goldener thymian
den Anfang der Geschichte lesen.
Horst`s Hände
„Was für feingliedrige Hände er hat.“ Donna Esthefan konnte den Blick nicht von seinen Händen lassen. Gerade war er dabei, am Wasserstein ihrer Spüle den Vogelschiss mit etwas Seife herauszubürsten. Den Schiss, den der dottergelbe Pirol oder eines seiner Jungen just in dem Moment hatte fallen lassen, als Horst Blumkohl den Korb abgestellt und ihren Schlüssel ins Schloss der Haustüre stecken wollte. Er war ihr als Stütze mit zum Biostand hinter dem Münster gelaufen. Hatte sie selbstverständlich nach Hause begleitet. Er war ein richtiger Gentlemen der alten Schule. Obwohl ihr bei jedem Auftreten mit dem verletzten Fuß ein Stich vom Knöchel bis hoch in den Rücken fuhr, genoss sie jeden Schritt am Arm des Fremden. Der starke sehnige Arm, auf den sie sich stütze, erinnerte sie an längst vergangene Spaziergänge über die Märkte von Barcelona mit ihrem geliebten Emilio.
Nirgendwo hatte sie sich mehr als Spanierin gefühlt, als auf dem Wochenmarkt. All die köstlichen Gemüse und Früchte aus dem gesamten Land wurden auf dem Mercat de St. Antoni aufs Liebevollste dem Käufer dargeboten.
Ein grenzenloses Paradies für Nase, Augen, und Ohren war das gewesen. Sie hatte sich von den überquellenden Reizen schon nach wenigen Metern wie beschwipst gefühlt. Trunken. Doch mit Emilios starken Armen konnte sie die Pracht mit allen Sinnen in sich aufnehmen; eintauchen, ohne von den Gefühlsfluten mitgerissen zu werden.
Ach, Emilio, ihr geliebter Emilio! Wie er ihr fehlte! Schon so viele Jahre half ihr nur noch ihre Religio, konnte sie nur im tiefen Einverständnis mit den Gesandten der Mutter und dem Geist des großen Vaters wahre innige Freude empfinden. In Ihren Ritualen, im Umgang mit den Ingredenzien, den Geschenken von Mutter Erde fand sie die Ruhe, diesen unsäglichen Verlust zu verschmerzen. So war aus einem temperamentvollen, lebenslustigen, jungen Weib ein kauziges, einsames, altes Kräuterhexlein geworden.
In Barcelona hatte sie es nicht mehr ausgehalten. Alles in dieser Stadt erinnerte sie an Emilio. An alles was sie miteinander erlebt, unendlich genossen und geliebt hatten.Sie war nur noch unendlicher Schmerz, ganz Trauer damals. Als sie nach einigen Monaten gar in einem Restaurant wie in Trance zwei Teller wilden Spargel bestellte und erst die Frage der Bedienung, ob sie es abräumen solle, sie wieder in die Wirklichkeit zurück holte, traf sie eine Entscheidung. Sie packte kurzentschlossen ihr Bündel und lief los. Ohne Ziel. Zu Fuss, immer der Nase nach. Nur weg.
So war sie eines Tages in Freiburg angelangt. Nicht glücklich, doch ruhig. Ganz bei sich selbst angekommen. Auch hier war es der Markt, die schöne große Kirche und die Nähe zur Natur, die sie einluden, ihre Flucht zu beenden. Sie fand einen Job in einer Gärtnerei, eine kleine ruhige Wohnung und blieb.

Und nun stand an ihrer Spüle ein Mann. Das alleine war schon eine kleine Sensation. Lange, sicher sehr gefühlvolle Finger, versuchten mit etwas Seife auf einem angefeuchteten Taschentuch den Rest des Flecks wegzustreicheln. Mit einem ihrer Mittelchen wäre die Farbe im Handumdrehen verschwunden gewesen, doch mit einem kleinen verschmitzten Lächeln gestand sie sich ein, das sie gerade das nicht wollte.
Jetzt, da sich mit jedem Stich in den Rücken die alte Lebenslust und der Schmerz über den Verlust Emilios neu meldeten. Jetzt , wo die zarten aber kraftvoll stützenden Hände eines Mannes, seine sehnigen Unterarme und sein warmer Blick ihr zeigten, was sie all die Jahre aus Angst durch zu drehen vor sich selbst versteckt hatte. So tief, dass sie nicht einmal mehr eine Ahnung hatte, was sie sich versagte.
Dieser Moment sollte so schnell nicht zu Ende sein.
**********el_sn Mann
150 Beiträge
Schöne Stimmung, interessante Prot
....s und nu? Oh, O(H)love, mein, wann werden sie wieder beisammen sein…. Schön Deine Geschichten aus dem Haus, schön Deine Bilder, Deine würzigen, duftenden- aber auch verschissenen Bindeglieder… oder habe ich da was verwechselt, dass die beobachtete Fliege, durch Verdauung eines Vogels zum Fleck wurde welcher dann…. Darauf muß man erst mal kommen, so in die Geschichte zurückzuführen. Klitze kleine Meckerei, so schön wie die Malerei auch ist, sie zeigt wie Du beobachten kannst und poetisch die Stimmung auch umgesetzt wird, sie führt mich aber oft weg. „Wo will er denn mit mir hin? Was will er mir erzählen. Warum sollte mich eine Fliege interessieren?
Ich nehme an, es sind Ausschnitte aus einem „größeren Werk“, jetzt führst Du die Prots ein und die „Handlungen“ kommen später. „ Laß mich nicht lange warten, im KG-Forum sind meiner Geduld Grenzen gesetzt-lach!“
Bis gleich, der ungeduldig mit den Hufen kratzende Grauschimmel!
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