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Kopfplatzwunde

**********henke Mann
9.666 Beiträge
Themenersteller 
Kopfplatzwunde
Liebe Freunde, an dieser Geschichte interessiert mich folgendes:

1. Habe ich "Show, don't tell" durchgehalten?
2. Sind Charakterzüge einzelner Figuren erkennbar?
3. Ist die Aufteilung gelungen, oder ist der Schluss ein bisschen abrupt.
4. Was ist Euch sonst noch aufgefallen? :-)


Beim Frühstück – wieder einmal hatte ich anstatt des ewigen Baguette ein paar Croissants gekauft – fragte Brice mit Verschwörermiene, ob wir Lust auf einen Ausflug haben. Der letzte Ausflug ging nach Giverny, Brice zeigte uns das Sommerhaus von Claude Monet mit dem berühmten Seerosenteich und wir picknickten am Wegesrand neben einer Rinderherde Buletten und Kartoffelsalat. Heute hatte ich keine Zeit gehabt, etwas vorzubereiten, also packten wir Tarama und Rillettes und zwei Messer und eine Flasche Rosé von vorgestern in den Henkelkorb und stiegen in Aurélias Käfer. Ihre „Cocchinelle“ war ein Schatz – zwar schaute hinter jedem Chrom Rost hervor, aber er fuhr und fuhr und fuhr.

Bald hatten wir die Pariser Ringautobahn hinter uns gelassen und Brice erklärte – dabei die Hände immer mal wieder vom Lenkrad nehmend, wo es heute hingehen sollte. Immer wieder redete er von einer „Abbaye“, und da ich kurz vorher die „Musketiere“ auf Franszösisch gelesen hatte, war ich im Bilde – wir fuhren zu einem Kloster.

Aber zuerst weitete sich die Autobahn plötzlich zu einer rollfeldbreiten Fläche, in deren Mitte Schranken und kleine Wächterhäuschen waren. Maut! Brice hielt an einem Häusschen – ich reichte meine Kreditkarte durch, bekam das Unterschriftszettelchen und nachdem ich unterschrieben hatte, ging alles retour. Das war unser Deal: wir durften bei Aurélia und Brice wohnen, aber wenn es was zu bezahlen gab, dann war ich ja der mit dem Stipendium.

Eigentlich liegt die Normandie in Paris vor der Tür, nach zwei Stunden waren wir in Rouen und kauften nur zwei Baguette in einer Supermarktbäckerei, denn Brice wollte schnell weiter.
Die Normandie erinnerte mich an meine Heimat Mecklenburg – hinter Rouen ging es hügelauf, hügelab, an Koppeln und kleinen Wäldchen vorbei ans Meer. In Fécamp parkt Brice das Auto an der Seepromenade und wir laufen zum Meer. Es ist noch maikalt und wir setzen uns an den Strand zwischen große Feuersteinknollen und essen unser mitgebrachtes.

Brice versucht, von einem Feuerstein mit einem anderen Feuerstein etwas abzuschlagen. Es funkt und riecht brenzlig, aber kein Splitter lässt sich abspalten. Brice schlägt stärker zu und trifft seinen Daumen. Er sagt nichts, aber sein Gesicht ist weiß.

Stumm gehen wir zum Auto zurück und Brice lässt Aurélia ans Steuer, nachdem er mich gefragt hat – ich bin seit fünf Jahren nicht gefahren und mein letztes Auto war ein Trabant. Wir fahren, weil Brice immer blasser wird, zu einem Schulfreund von Aurélia, der mit seiner Frau eine Landarztpraxis in Vattetot betreibt. Pierre schaut sich Brice’ Finger an, desinfiziert und verbindet ihn und dann sitzen wir plötzlich am Kaffeetisch mit dem Landarzt, seiner Frau Andrea, fünf Kindern, Hundewelpen und drei Katzen.

Nach zwei Stunden sind wir dann endlich am Ziel der Wünsche von Brice. Wir stehen vor dem „Palais Bénédictine“ in Fécamp. Die letzte Führung durch die Destillerie ist vor einer halben Stunde losgegangen, nur noch der kleine Laden am Tor hat offen. Brice kauft eine Flasche des edlen Gesöffs – er erklärt die Zusammensetzung, aber ich kann zu dem Zeitpunkt noch nicht das gesamte französische Gewürzregal. Ich verstehe nur „miel“ und schon ist „Bénédictine“ für mich gestorben – ich mag keinen Honig, auch dann nicht, wenn er sich in einem edlen französischen Likör verbirgt.

Der Tag ist noch lang, und Brice, dem es jetzt wieder besser geht, schlägt vor der Rückfahrt einen Abstecher an die Alabasterküste vor. Als wir ankommen, sehen wir von Westen die Nacht aus dem Meer steigen. Die Alabasterküste birgt ein paar natürliche und künstliche Höhlen, die für den Atlantikwall in den Kalkstein gehauen wurden. Auf der Landseite sind die Höhlen licht, zum Wasser hin werden sie niedriger, ich ziehe den Kopf ein und sehe besteimmt aus wie eine Schildkröte, als ich an der Meerseite hinter dem wackligen Geländer versuche, nach England zuschauen. Ich sehe nichts, und abgesehen von der Höhe über dem Wasser ist es hier wie an der Ostsee, also kehre ich um.

Die Höhle ist eng, und ich verdecke mit meinem Körper das spärliche Abendlicht, das von der Meerseite scheint. Ich höre noch, wie meine Freundin ruft: „Pass auf, die Decke ist niedrig!“ als ich plötzlich kleine weiße Sterne sehe. Ich taumle ins Frei, als ich die Hand von der schmerzenden Stelle nehme, platscht eine Pfütze hellroten Blutes auf die Steine. Ich suche mein Stofftaschentuch und drücke es mir auf den Kopf. Meine Freundin und Aurélia führen mich zur Seite und fragen, die eine auf deutsch, die andere auf französisch: „Ist alles okay?“

Das Blut läuft nicht mehr, aber mein Schädel brummt.

„Da oben sind ganz viele Kapillargefäße, das blutet immer so stark.“ erklärt meine Freundin. Sie tuschelt etwas mit Aurélia und dann verfrachten sie mich in den Wagen. Minuten später sind wir wieder bei Pierre und Andrea. Ich werde auf einen Hocker gesetzt, und meine Freundin erklärt mir freudestrahlend, dass sie jetzt an meiner Kopfplatzwunde nähen üben wird.

Ich frage: „Bekomme ich eine Lokalanästhesie?“

Sie schaut ein bisschen gemein: „Nein, denn durch das Anästhetikum würde die Stelle schwellen und dann wächst das schief zusammen und Du bekommst eine große Narbe. Außerdem sind die Schmerzen von den Stichen verglichen mit Deinem Brummschädel nichts!“

Gut, ich bin also ein Indianer, und wirklich, es ist sogar ein klein bisschen ein süßer Schmerz, der mich durchfährt, als M., nicht ungeschickt für ein erstes Mal, mir die Haut auf dem Kopf zusammennäht. Die Naht hielt 14 Jahre.
****ka Frau
96 Beiträge
Ausflug mit Kopfplatzwunde
Deine Geschichten, Deine Buchprojekte gefallen mir meistens - aber diese Geschichte erschließt sich mir nicht. Ich hab es versucht, mehrfach. Der Text gefällt mir trotzdem - deswegen schreib ich was dazu.

Zu den Fragen:
Habe ich "Show, don't tell" durchgehalten?

Die Vermeidung von Beschreibungen in Form von Adjektiven ist gelungen. Es bleiben aber gerade bei der Zeichnung der Figuren Lücken. Die Landschaft kann ich mir vorstellen - auch wenn ich die Normandie nicht kenne.

Sind Charakterzüge einzelner Figuren erkennbar?
Es fällt mir schwer, aus dem Text heraus, die Figuren zu charakterisieren. Ich versuche es mal, um aufzuzeigen, was bei mir als Leser ankommt:

Brice, der Franzose, vielfältig interessiert, großzügig, der gerne spontan unterwegs ist, dem Geld in gewisser Weise egal ist lebt ein bisschen in den Tag hinein und ist hier der Anführer.

Aurelia - unkompliziert, zuverlässig, die sich zu helfen weiß, Freunde hat, übernimmt problemlos in Krisensituationen die Leitung.

Der Ich-Erzähler als Student, aus der DDR-stammend, ist - obwohl er dauerhaft bei den beiden wohnt - eher deren zahlender Gast. Von sich aus wäre er vielleicht nicht so spontan. Er macht gerne mit und passt sich ein bisschen an. Dazu passt, dass er beim Wunde nähen, die Zähne zusammenbeißt.

Seine Freundin M. - bleibt grau und unsichtbar.

Ist die Aufteilung gelungen, oder ist der Schluss ein bisschen abrupt.

Mir sind es zu viele aneinandergereihte Szenen ohne Höhepunkt. Die Kopfverletzung wird zwar durch den Titel als Ende des Textes gekennzeichnet, wirkt aber wie als Schluss nach dem Schluss an den Text angefügt.


Was ist Euch sonst noch aufgefallen?


Es bleibt unklar, wieviele Personen nun wirklich aufbrechen. Der Ich-Erzähler, Brice, Aurelia (Freundin von Brice?) und die im letzten Absatz auftauchende Freundin des Ich-Erzählers, deren Name mit M. abgekürzt wird. Diese Freundin, die plötzlich in der Höhle da ist, fehlt fast im restlichen Text. Im dritten Absatz in dem wir ist sie wohl mit gemeint.

Du verwendest die Zeitformen wohlüberlegt. Der Wechsel mitten im Absatz ins Präsens ist also gewollt, stellt für mich aber ein Stolpern im Lesefluss dar. Der Text spielt in der Vergangenheit - wird im letzten Absatz sogar 14 Jahre in die Vergangeheit datiert, also sollte er auch in der Vergangenheit geschrieben sein. Präsentisches Erzählen kann die Spannung steigern. Mir als Leser gefällt es nur unmittelbar an einem Höhepunkt.
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Themenersteller 
Danke...
... für die Hinweise.

Zu den Figuren: Brice hast Du sehr gut erkannt @****ika - er ist studierter Bühnenbildner, arbeitet jetzt als Bildhauer, ist Absolvent der "Beaux-Arts" und Sohn eines Konteradmirals - Geld bedeutete ihm nichts, aber meist hatte er keines. Er war mit Aurélia verheiratet, sie war auch aus "gutem Hause" und meine damalige Freundin M. hatte sie bei der gemeinsamen Arbeit im Krankenhaus kennengelernt. Wir wohnten mit ihnen in einer WG in einer Wohnung in einem Haus in bester Lage in Paris, das Brice' Großvater gehörte. Das Ganze spielt übrigens 1995.

Aber: sind das notwendige Voraussetzungen zum Verständnis des Textes?
****ka Frau
96 Beiträge
Über die Personen:
Du stellst die Frage

sind das notwendige Voraussetzungen zum Verständnis des Textes?

Die Personen Aurelia und Brice werden ja deutlich. Und nur zu den beiden hast Du Ergänzungen geschrieben. Die Lebensumstände von damals sind nicht nötig, um Deinen Text zu verstehen.

Aber blass und fast ungenannt ist die Freundin des Ich-Erzählers. Egal, was damals wirklich real passiert ist, um eine funktionierende Geschichte daraus zu machen, muss entweder diese Freundin Gestalt annehmen oder weggelassen werden. (Das Zusammennähen der Kopfwunde könnte Aurelia übernehmen.)

Lanika
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Themenersteller 
Jetzt...
... verstehe ich - ich mach mir mal ein paar Gedanken, wie ich M. in den Text wirklich reinhaben will *zwinker* .
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Themenersteller 
Nach intensiven ...
... Diskussionen im Hintergrund hier der Text mit einigen winzigen, allerdings inhaltlich nicht unbedeutsamen Änderungen.

Beim Frühstück – wieder einmal hatte ich anstatt des ewigen Baguette ein paar Croissants gekauft – fragte Brice mit Verschwörermiene, ob wir Lust auf einen Ausflug haben. Der letzte Ausflug ging nach Giverny, Brice zeigte uns das Sommerhaus von Claude Monet mit dem berühmten Seerosenteich und wir picknickten am Wegesrand neben einer Rinderherde Buletten und Kartoffelsalat. Heute hatte ich keine Zeit gehabt, etwas vorzubereiten, also packten wir Tarama und Rillettes und zwei Messer und eine Flasche Rosé von vorgestern in den Henkelkorb und stiegen in Aurélias Käfer. Ihre „Cocchinelle“ war ein Schatz – zwar schaute hinter jedem Chrom Rost hervor, aber er fuhr und fuhr und fuhr.

Bald hatten wir die Pariser Ringautobahn hinter uns gelassen und Brice erklärte – dabei die Hände immer mal wieder vom Lenkrad nehmend, wo es heute hingehen sollte. Immer wieder redete er von einer „Abbaye“, und da ich kurz vorher die „Musketiere“ auf Französisch gelesen hatte, war ich im Bilde – wir fuhren zu einem Kloster.

Aber zuerst weitete sich die Autobahn zu einer rollfeldbreiten Fläche, in deren Mitte Schranken und kleine Wächterhäuschen waren. Maut! Brice hielt an einem Häuschen – ich reichte meine Kreditkarte durch, bekam das Unterschriftszettelchen und nachdem ich unterschrieben hatte, ging alles retour. Das war unser Deal: wir – also meine Freundin Mathilde und ich - durften bei Aurélia und Brice wohnen, aber wenn es was zu bezahlen gab, dann war ich ja der mit dem Stipendium.

Eigentlich liegt die Normandie in Paris vor der Tür, nach zwei Stunden waren wir in Rouen und kauften nur zwei Baguette in einer Supermarktbäckerei, denn Brice wollte schnell weiter.
Die Normandie erinnerte mich an meine Heimat Mecklenburg – hinter Rouen ging es hügelauf, hügelab, an Koppeln und kleinen Wäldchen vorbei ans Meer. In Fécamp parkt Brice das Auto an der Seepromenade und wir laufen zum Meer. Es ist noch maikalt und wir setzen uns an den Strand zwischen große Feuersteinknollen und essen unser Mitgebrachtes.

Brice versucht, von einem Feuerstein mit einem anderen Feuerstein etwas abzuschlagen. Es funkt und riecht brenzlig, aber kein Splitter lässt sich abspalten. Brice schlägt stärker zu und trifft seinen Daumen. Er sagt nichts, aber sein Gesicht ist weiß.

Stumm gehen wir zum Auto zurück und Brice lässt Aurélia ans Steuer, nachdem er mich gefragt hat – ich bin seit fünf Jahren nicht gefahren und mein letztes Auto war ein Trabant. Wir fahren, weil Brice immer blasser wird, zu einem Schulfreund von Aurélia, der mit seiner Frau eine Landarztpraxis in Vattetot betreibt. Pierre schaut sich Brice’ Finger an, desinfiziert und verbindet ihn und dann sitzen wir plötzlich am Kaffeetisch mit dem Landarzt, seiner Frau Andrea, fünf Kindern, Hundewelpen und drei Katzen.

Nach zwei Stunden sind wir dann endlich am Ziel der Wünsche von Brice. Wir stehen vor dem „Palais Bénédictine“ in Fécamp. Die letzte Führung durch die Destillerie ist vor einer halben Stunde losgegangen, nur noch der kleine Laden am Tor hat offen. Brice kauft eine Flasche des edlen Gesöffs – er erklärt die Zusammensetzung, aber ich kann zu dem Zeitpunkt noch nicht das gesamte französische Gewürzregal. Ich verstehe nur „miel“ und schon ist „Bénédictine“ für mich gestorben – ich mag keinen Honig, auch dann nicht, wenn er sich in einem edlen französischen Likör verbirgt.

Der Tag ist noch lang, und Brice, dem es jetzt wieder besser geht, schlägt vor der Rückfahrt einen Abstecher an die Alabasterküste vor. Als wir ankommen, sehen wir von Westen die Nacht aus dem Meer steigen. Die Alabasterküste birgt ein paar natürliche und künstliche Höhlen, die für den Atlantikwall in den Kalkstein gehauen wurden. Auf der Landseite sind die Höhlen licht, zum Wasser hin werden sie niedriger, ich ziehe den Kopf ein und sehe bestimmt aus wie eine Schildkröte, als ich an der Meerseite hinter dem wackligen Geländer versuche, nach England zuschauen. Ich sehe nichts, und abgesehen von der Höhe über dem Wasser ist es hier wie an der Ostsee, also kehre ich um.

Die Höhle ist eng, und ich verdecke mit meinem Körper das spärliche Abendlicht, das von der Meerseite scheint. Ich höre noch, wie Mathilde ruft: „Pass auf, die Decke ist niedrig!“ als ich plötzlich kleine weiße Sterne sehe. Ich taumle ins Freie, als ich die Hand von der schmerzenden Stelle nehme, platscht eine Pfütze hellroten Blutes auf die Steine. Ich suche mein Stofftaschentuch und drücke es mir auf den Kopf. Meine Freundin und Aurélia führen mich zur Seite und fragen, die eine auf deutsch, die andere auf französisch: „Ist alles okay?“

Das Blut läuft nicht mehr, aber mein Schädel brummt.

„Da oben sind ganz viele Kapillargefäße, das blutet immer so stark.“ erklärt Mathilde. Sie tuschelt etwas mit Aurélia und dann verfrachten sie mich in den Wagen. Minuten später sind wir wieder bei Pierre und Andrea. Ich werde auf einen Hocker gesetzt, und meine Freundin erklärt mir freudestrahlend, dass sie jetzt an meiner Kopfplatzwunde nähen üben wird.

Ich frage: „Bekomme ich eine Lokalanästhesie?“

Sie schaut ein bisschen gemein: „Nein, denn durch das Anästhetikum würde die Stelle schwellen und dann wächst das schief zusammen und Du bekommst eine große Narbe. Außerdem sind die Schmerzen von den Stichen verglichen mit Deinem Brummschädel nichts!“

Gut, ich bin also ein Indianer, und wirklich, es ist sogar ein klein bisschen ein süßer Schmerz, der mich durchfährt, als Mathilde, nicht ungeschickt für ein erstes Mal, mir die Haut auf dem Kopf zusammennäht. Die Naht hielt 14 Jahre.
"Kopfplatzwunde"
Werter TE,

mir ist nicht ganz klar, wovon Du eigentlich erzählen willst!
Von "Baguettes" (immerhin kommen sie zweimal vor!), Von Claude Monet, von einem alten Käfer, von einem Kloster, von der Spondabilität des PROTA, vom "Feuersteinschlagen", vom "Atlantikwall", vom Nähen einer Kopfverletzung???

Es tut mir leid.
ich finde es alles überhaupt nicht schlecht erzählt, aber ich komme mit dieser "Themenflucht" ale Leser leider nicht mit...

"nix für ungut":

"longtune"

*g*
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Themenersteller 
@longtune
Das Thema kommt m.E. durch die Überschrift zum Ausdruck.

Zum Rest: Ich war der Auffassung, gängige Redewendungen verwendet zu haben, so ist zum Beispiel mit "ewigem Baguette" gemeint, dass es jeden Morgen Baguette gab. Baguette dürfte inzwischen auch in Deutschland als ein stabförmiges Weißbrot bekannt sein. Mich wundert, dass Du Baguette nicht kennst, Rillettes aber schon.

Ansonsten geht es in dem Text um einen Ausflug von vier jungen Leuten und dabei kommt die Sprache auf einen vorherigen Ausflug.

Zum Begriff der "Themenflucht" hätte ich gern nähere Erläuterungen.
eyes002
******ace Mann
15.981 Beiträge
Gruppen-Mod 
Okay,
Gehen wir es an.

1. Habe ich "Show, don't tell" durchgehalten?
2. Sind Charakterzüge einzelner Figuren erkennbar?
3. Ist die Aufteilung gelungen, oder ist der Schluss ein bisschen abrupt.
4. Was ist Euch sonst noch aufgefallen? *g*

Lieber Kamelienschenke, wir kennen uns lange genug. Du weißt, dass ich immer ehrlich bin. Gerade zu dir. Und jetzt geht es los.

Zu Frage 1: Nein. Ich für meinen Teil habe nicht erst ins Bild gefunden. Und ich habe den Punkt gefunden, wo es geschah:
Eigentlich liegt die Normandie in Paris vor der Tür, nach zwei Stunden waren wir in Rouen und kauften nur zwei Baguette in einer Supermarktbäckerei, denn Brice wollte schnell weiter.

Zu Frage 2: Leider ist im ersten Absatz, dort, wo ich als Leser mir ein Bild der beiden Verschwörerbemienten zeichnen möchte, nichts dergleichen geschehen. Ich habe kein sauberes Bild von Aurélia, Brice oder dem Erzähler. Mir als Leser ist das aber wichtig. Aber du weisst ja, ich bin Detailokrat.

Zu Frage 3: Zur Aufteilung habe ich nichts zu kritteln, der Erzählfluss ist stet, aber irgendwie nicht "griffig" genug, dass er mich aus meiner Welt in Deine reisst. Und ja, der Schluss scheint mir abrupt. Aber das fällt eigentlich nicht weiter auf, weil der Text in Gänze wie eine Art Tagebucheintrag scheint. Oder wie eine sehr, sehr viel längere Geschichte. Der Autor, in diesem Falle du, lieber Kamelienschenke, hatte beim schreiben superpräzise Bilder im Kopf. Und vielleicht sollte die Geschichte simplifiziert, gestrafft, gekürzt oder einfacher gehalten werden. Im Rahmen der Straffung ist dann alles draufgegangen, was die Bilder im Kopf hervorruft. Bilder, von denen der Autor, der sie ja im Kopf hat, ausgeht, dass er sie hinlänglich beschrieben hat. Über die Protagonisten weiß man so gut wie nichts, außer ihren Handlungen. Groß, klein, blond, schiach, muskulös, blaue Augen, kräftige Hände, Ticks und Macken.... all die kleinen menschlichen Eigenschaften, die Charaktere so unverwechselbar und gut oder böse machen, sind hier.... weg. Auch Landschaftsbeschreibungen, und ich war schon in der Normandie und in Rouen, fallen eher verhalten aus. "Die Normandie erinnert mich an MeckPom". Wer weder in MeckPom noch in der Normandie war, steht vor einer leeren Leinwand und hat Null Vorstellung. Das ist schade. Als Detailverliebter würde ich mich da über eine große Portion "mehr" freuen.
Was mir sonst noch aufgefallen ist:
1. kauften nur zwei Baguette in einer
2. Brice versucht, von einem Feuerstein

Vielleicht wäre es gut, die Geschichte zuerst im Hinblick auf die Zeiten zu prüfen? Am Ende fehlt mir der... naja wie nennt man das ... Knaller? EIn Höhepunkt? Ein Versatz, der die Geschichte lebhaft oder humoristisch, tragisch oder komisch beendet. Viel Potenzial bei einer Reise zum Picknick *g*


Tom
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Themenersteller 
Dann mache ...
... ich jetzt mal aus der Kurzgeschichte eine Langgeschichte :-), das dauert ein bisschen, allerdings fällt mir beim Thronbau sicher etwas ein.

Danke an alle für die Kritik.
eyes002
******ace Mann
15.981 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich bin
sehr gespannt, was daraus wird. Leg los *g*


Tom
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich bin auch gespannt ...

(Der Antaghar)
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Themenersteller 
So, ...
... ich habe die Geschichte jetzt ins historische Präsenz gesetzt, ein bisschen verschönert ;-), aber ich finde, dass der letzte Satz: "Die Naht hält 14 Jahre." eine Menge Potential beinhaltet. An der Stelle kann ein wunderbarer Liebesroman losgehen - oder?

Ich bin gespannt auf Eure Reaktionen, ich selbst bin nicht 100%ig zufrieden, kann aber im Moment nicht sagen, wo der Hase im Pfeffer liegt...


Beim Frühstück – wieder einmal habe ich anstatt des ewigen Baguette ein paar Croissants gekauft – fragt Brice mit Verschwörermiene, ob wir Lust auf einen Ausflug haben. Der letzte Ausflug ging nach Giverny, Brice zeigte uns das Sommerhaus von Claude Monet mit dem berühmten Seerosenteich und wir picknickten am Wegesrand neben einer Rinderherde Buletten und Kartoffelsalat. Heute habe ich keine Zeit gehabt, etwas vorzubereiten, also packen wir Tarama und Rillettes und zwei Messer und eine Flasche Rosé von vorgestern in den Henkelkorb und steigen in Aurélias Käfer. Ihre „Cocchinelle“ ist ein Schatz – zwar schaut hinter jedem Chrom Rost hervor, aber er fährt und fährt und fährt.

Bald haben wir die Pariser Ringautobahn hinter uns gelassen und Brice erklärt – dabei die Hände immer mal wieder vom Lenkrad nehmend, wo es heute hingehen soll. Immer wieder redet er von einer „Abbaye“, und da ich kurz vorher die „Musketiere“ auf Französisch gelesen hatte, bin ich im Bilde – wir fahren zu einem Kloster.

Brice, dass muss ich an dieser Stelle wohl einfügen, ist ein Unikum - studierter Bühnenbildner, jetzt arbeitet er als Bildhauer und macht aus Schrott Installationen. Große blaue Augen, ein Seemannsbart, Absolvent der „Beaux-Arts“ und Sohn eines Konteradmirals. Sein Geld verdient er zur Zeit damit, dass er für ein Tiefkühlunternehmen aus Styropor Eisbären und Pinguine schneidet.

Mit von der Party ist Aurélia, seine Frau, eine stille brünette Schönheit mit Mandelaugen und ... wenn ich da zu sehr draufstarre, dann wird Mathilde, meine Freundin eifersüchtig – sie hat eine schöne B, aber ist damit sehr unzufrieden. Mathilde und Aurélia haben sich bei der gemeinsamen Arbeit im Krankenhaus kennengelernt, wir wohnen mit ihnen jetzt in einer WG in einer Wohnung in einem Haus in bester Lage in Paris, das Brice' Großvater gehört.

Na klar, und schließlich ist Mathilde mit dabei, die schönste Frau des Universums, meine Freundin. Mathilde ist groß, blond, ihr Blick erlegt Männer und sie hat mich zu ihrem Mann genommen, einen schlaksigen Studenten der Afrikanistik, der vor ihr nie eine Frau hatte – jeder Tag, den ich neben ihr beginne ist ein Geschenk des Himmels, wenn ich gläubig wäre.

Neben der Autobahn huscht die Eintönigkeit des Pariser Beckens vorbei, aber plötzlich weitet sich die Autobahn zu einer rollfeldbreiten Fläche, in deren Mitte Schranken und kleine Wächterhäuschen stehen. Maut! Brice hält an einem Häuschen – ich reiche meine Kreditkarte durch, bekomme das Unterschriftszettelchen und nachdem ich unterschrieben habe, geht alles retour. Das ist unser Deal: wir – also meine Freundin Mathilde und ich - durften bei Aurélia und Brice wohnen, aber wenn es was zu bezahlen gab, dann war ich ja der mit dem Stipendium.

Eigentlich liegt die Normandie in Paris vor der Tür, nach zwei Stunden sind wir in Rouen, dem Sitz der normannischen Herzöge. Wir halten uns nicht auf und kaufen nur zwei Baguette in einer Supermarktbäckerei, denn Brice will schnell weiter.

Die Normandie erinnerte mich an meine Heimat Mecklenburg – hinter Rouen geht es hügelauf, hügelab, an Koppeln und kleinen Wäldchen vorbei ans Meer. Wobei, hier fehlen die Kurven, und die Hügel sind hügliger. Oder ist es eher wie das Bergische Land? Ich kenne zuwenig von Deutschland, um einen guten Vergleich ziehen zu können, vielleicht ist die Normandie auch einzigartig.

In Fécamp parkt Brice das Auto an der Seepromenade und wir laufen zum Meer. Es ist noch maikalt und wir setzen uns an den Strand zwischen große Feuersteinknollen und essen unser Mitgebrachtes. Brice versucht, von einem Feuerstein mit einem anderen Feuerstein etwas abzuschlagen. Da ist es wieder, sein archaisches Verhalten, was mich an ihm so fasziniert. Ich will so sein wie er, so spontan, so kräftig, so viril. Die Geräusche der aufeinanderschlagenden Steine, das funken und der brenzlige Geruch... Kein Splitter lässt sich abspalten. Brice schlägt stärker zu und trifft seinen Daumen. Er leidet stumm, sein Gesicht ist weiß.

Wortlos gehen wir zum Auto zurück und Brice lässt Aurélia ans Steuer, nachdem er mich gefragt hat, ob ich fahren möchte – ich bin seit fünf Jahren nicht gefahren und mein letztes Auto war ein Trabant. Wir fahren, weil Brice immer blasser wird, zu einem Schulfreund von Aurélia, der mit seiner Frau eine Landarztpraxis in Vattetot betreibt. Pierre schaut sich Brice’ Finger an, desinfiziert und verbindet ihn und dann sitzen wir plötzlich am Kaffeetisch mit dem Landarzt, seiner Frau Andrea, fünf Kindern, Hundewelpen und drei Katzen. Nebenbei erzählt Pierre noch eine Geschichte von seinem letzen Notfall, als sich ein Bauer ins Bein gesenst hat – Brice schient das ein wenig zu beruhigen, was ist ein Bildhauer mit einem zerschmetterten linke Daumen?

Nach zwei Stunden brechen wir auf, fahren zurück nach Fécamp und sind dann endlich am Ziel der Wünsche von Brice. Wir stehen vor dem „Palais Bénédictine. Die letzte Führung durch die Destillerie ist vor einer halben Stunde losgegangen, nur noch der kleine Laden am Tor hat offen. Brice kauft eine Flasche des edlen Gesöffs – er erklärt die Zusammensetzung, aber ich kann zu dem Zeitpunkt noch nicht das gesamte französische Gewürzregal. Ich verstehe nur „miel“ und schon ist „Bénédictine“ für mich gestorben – ich mag keinen Honig, auch dann nicht, wenn er sich in einem edlen französischen Likör verbirgt

Der Tag ist noch lang, und Brice, dem es jetzt wieder besser geht, schlägt vor der Rückfahrt einen Abstecher an die Alabasterküste vor. Als wir ankommen, sehen wir von Westen die Nacht aus dem Meer steigen. Die Alabasterküste birgt ein paar natürliche und künstliche Höhlen, die für den Atlantikwall in den Kalkstein gehauen wurden. Auf der Landseite sind die Höhlen licht, zum Wasser hin werden sie niedriger, ich ziehe den Kopf ein und sehe bestimmt aus wie eine Schildkröte mit meiner Glatze und in meinem geliebten Ledermantel. Als ich an der Meerseite hinter dem wackligen Geländer versuche, nach England zuschauen, sehe ich nichts, und abgesehen von der Höhe über dem Wasser ist es hier wie an der Ostsee, also kehre ich um.

Die Höhle ist eng, und ich verdecke mit meinem Körper das spärliche Abendlicht, das von der Meerseite scheint. Ich höre noch, wie Mathilde ruft: „Pass auf, die Decke ist niedrig!“ als ich plötzlich kleine weiße Sterne sehe. Instinktiv greife ich nach meinem Kopf, taumle ins Freie. Als ich die Hand von der schmerzenden Stelle nehme, platscht eine Pfütze hellroten Blutes auf die Steine. Ich suche mein Stofftaschentuch und drücke es auf die Wunde. Ein Mann soll immer eine sauberes Stofftaschentuch dabei haben – jetzt weiß ich warum. Meine Freundin und Aurélia führen mich zur Seite und fragen, die eine auf deutsch, die andere auf französisch: „Ist alles okay?“

Das Blut läuft nicht mehr, aber mein Schädel brummt.

„Da oben sind ganz viele Kapillargefäße, das blutet immer so stark.“ erklärt Mathilde. Sie tuschelt etwas mit Aurélia und dann verfrachten sie mich in den Wagen. Minuten später sind wir wieder bei Pierre und Andrea. Ich werde auf einen Hocker gesetzt, und meine Freundin erklärt mir freudestrahlend, dass sie jetzt an meiner Kopfplatzwunde nähen üben wird. Sie hat übermorgen ihren ersten Nachtdienst in der Notaufnahme, die Chance zu üben, lässt sie sich sicher nicht entgehen.

Ich frage: „Bekomme ich eine Lokalanästhesie?“

Sie schaut ein bisschen gemein: „Nein, denn durch das Anästhetikum würde die Stelle schwellen und dann wächst das schief zusammen und Du bekommst eine große Narbe. Außerdem sind die Schmerzen von den Stichen verglichen mit Deinem Brummschädel nichts!“

Gut, ich bin also ein Indianer, und wirklich, es ist sogar ein klein bisschen ein süßer Schmerz, der mich durchfährt, als Mathilde, nicht ungeschickt für ein erstes Mal, mir die Haut auf dem Kopf zusammennäht. Die Naht hält 14 Jahre.
Werter "TE",
es tut mir Leid, aber davon wird sie auch nicht besser...
Meine Triskele
*********_Arte Frau
14.045 Beiträge
Was bedeutet "davon wird sie nicht besser"?
Eine solch allgemeingültige Aussage ist ja definitiv kein konstruktives Feedback.
Es gibt dem Autor keinerlei Möglichkeit am Text anzusetzen.
Werter "TE",
es tut mir Leid, aber davon wird sie auch nicht besser...

Ich denke, es geht hier nun nicht mehr um Sachlichkeit!

Was auch immer longtune damit zum Ausdruck bringen möchte, es ist weder inhaltlich nachvollziehbar, noch in irgendeiner Form konstruktiv.

Schade!

Tom (the Sun)
Meine Triskele
*********_Arte Frau
14.045 Beiträge
@longtune
Kurzgeschichten: Eine weitere "Kürzestgeschichte"
Folgend zitiere ich aus Deinem Beitrag aus einem anderen Thread. Der Link hierzu ist beigefügt.
" .......Ich freue mich über jedwede konstruktive Kritik......."

Unter diesem Aspekt ist Dein letzter Beitrag für mich erst recht nicht nachvollziehbar.

Oder steht er (ebenfalls aus dem anderen Thread zitiert) im Zusammenhang mit: " Das war es für mich."?
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Lieber Kamelienschenke, ich habe jetzt mehrfach gelesen ...und es fehlt irgendwie etwas ...
Du schriebst selber du bist noch nicht zufrieden, weißt aber nicht was fehlt.
Wenn ich ein Bild malen würde davon, würde ich sagen - ein ruhig plätschernder Bach - und es fehlen ein paar Stromschnellen oder große Steine / Hindernisse, um den Fluss etwas aufregender zu gestalten *g*
Vielleicht baust du noch einen kleinen Höhepunkt ein ? *g*
Me 2
*********ld63 Frau
8.544 Beiträge
Mein Eindruck ist auch, dass die Geschichte wie eine Erzählung ist - eine Episode, die ich meinen Freunden erzählen würde von einem Ausflug ans Meer.

Mir gefällt dein Erzählstil und der Inhalt interessiert mich, aber es bleibt unklar, auf was du hinaus willst.

Und ja, da gebe ich Damaris Recht: Es fehlt an Spannung, auch wenn die Geschichte interessant ist.
**********Engel Frau
25.851 Beiträge
Gruppen-Mod 
@longtune
Werter "TE",
es tut mir Leid, aber davon wird sie auch nicht besser...

Wenn Du nicht zu freundlicher und konstruktiver Kritik fähig bist, dann lass es bitte einfach bleiben und erspare uns diese unfreundlichen und absolut unnötigen Kommentare.
Danke.

LG GefallenerEngel
GruppenMod
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Themenersteller 
Theoretisch ist ...
... es schon eine Kurzgeschichte, wenn ich das hier lese: https://de.wikipedia.org/wiki/Kurzgeschichte

Ich grüble schon die ganze Nacht, wie ich "Stromschnellen" in den plätschernden Fluss einbauen kann, und ich dachte es mit dem zerschlagenen Daumen getan zu haben...

Vielleicht sollte ich reinschreiben, dass ich mir mittlerweile jedes Jahr die Schädelhaut lädiere?
****ka Frau
96 Beiträge
Ziel: Eine spannende Kurzgeschichte
Mir hat die ueberarbeitete erste Fassung - nicht die lange Variante - am besten gefallen.

Der Text bietet auch in dieser ersten bearbeiteten Fassung genuegend Information. Also nicht noch mehr hinzufuegen.

Nach wie vor finde ich das Praesens fuer den Text unpassend, da es eine gut lesbare Aneinanderreihung von Einzelepisoden ohne Hoehepunkt ist.

Wenn es eine spannende Kurzgeschichte sein soll, muesste eine Episode an Tempo gewinnen und ausgebaut werden und die anderen Szenen gekuerzt werden. Damit wird der restliche Ausflug zur Hinführung fuer die Kopfverletzung.

Diese Konzentration auf das zentrale Ereignis muesste sich auch in der Textlaenge der einzelnen Pasaagen niederschlagen.

Mir ist bewusst, dass an dem Text rumzukritisieren viel leichter ist, als selber zu schreiben ...

Gruß Lanika
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Themenersteller 
Ihr stellt mir eine ...
... schöne schwere Aufgabe *g* - der eine würde die Geschichte länger besser finden, anderen wäre sie kürzer an manchen Stellen lieber...
****ka Frau
96 Beiträge
Und nun?
Lieber Kamelienschenke,

Du wolltest Kritik und Anregungen - nun hast Du sie bekommen. Dein Text ist gut lesbar. Die Frage ist nur, was Du willst - eine spannende Kurzgeschichte oder eben einen lesbaren Text über einen Ausflug.

Die Geschichte - egal ob Du den Text verlängerst oder kürzt - funktioniert nur, wenn Du ein Ereignis rausgreifst und zum Höhepunkt machst.

Mit dem Nachdenken über Deinen Text und den Schreibprozess, stellst sich mir eine Frage - was von all dem willst Du erzählen, was ist der Punkt an der Geschichte, auf den es zulaufen muss. Wodurch entsteht Spannung?

Die vielen verschiedenen Kritikpunkte widersprechen sich nicht - es ist nur die gemeinsame Feststellung, dass der Text noch Arbeit braucht - nur wie und in welcher Richtung - Deine Sache.

Viel Erfolg

Lanika
eyes002
******ace Mann
15.981 Beiträge
Gruppen-Mod 
Auf zur zweiten Lesung.
Rillettes und zwei Messer und eine Flasche Rosé von vorgestern in den Henkelkorb und steigen
Drei Mal "und" in einem Satz ist drüber *zwinker*

zwar schaut hinter jedem Chrom Rost hervor, aber er fährt und fährt und fährt.
Der Bezug Chrom und fährt und fährt ist mE nicht stimmig. Wie wäre das:
Zwar gibt es keinen Quadratzentimeter Chrom, der nicht von Rost belästigt wird, aber das interessiert den Motor nicht die Bohne. Ihr Cocchinelle fährt und fährt und fährt.
Brice bekommt gerade Konturen (blaue Augen, Seemannsbart), ist aber fürm ein scharf gezeichnetes Bild noch zu wenig. Ebenso Aurélia. Brünett mit Mandelaugen? Das haben 3 Milliarden Menschen auf der Welt.
sie hat eine schöne B, aber ist damit sehr unzufrieden.
Ich vermute einmal, mit "B" ist die Körbchengröße gemeint? Was ist mit Mathilde? Groß, blond, Killerblick und schlaksig.
Eigentlich liegt die Normandie in Paris vor der Tür,
Nee. Die Normandie liegt nicht IN Paris vor der Tür *zwinker* und "eigentlich" hatten wir schon irgendwo besprochen *zwinker*
Brice versucht, von einem Feuerstein mit einem anderen Feuerstein etwas abzuschlagen.
Die zwei Feuersteine in einem Satz stören mich. Das passt garnicht. Aber im Moment fällt mir auch nichts Besseres ein....

Lustig ist, dass wir schon in den Details sind. Das bedeutet, du bist auf einem guten Weg. Aber noch nicht fertig *zwinker*


Tom
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