Sendepause - Eine fiktive Geschichte
Man hat so lange gesucht und endlich die/den Traumfrau/Traummann in irgendeiner Community gefunden. Die erste Zeit war die schönste des Lebens, man schwebt auf Wolke 7, endlich jemand, der die Neigungen mit einem teilt, mit dem man sich austauschen kann und mit dem die Erotik wieder Spaß macht, ausgefüllte Freizeit, Zusammenleben, alles Rosarot.Dann aus heitrem Himmel im trivialen Bereich eine Tat, die das Zusammenleben entscheidend beeinflusst ohne vorher miteinander zu reden, Möglichkeiten zu diskutieren, ohne Rücksichtsnahme... z. B. kündigt plötzlich der/die Partner/In ohne Vorwarnung seinen/ihren Job ohne etwas Neues in Aussicht zu haben.
Zerbricht etwas in dir, wenn du so etwas mit deinem/r Partner/In erleben würdest? Bist du sauer? Kannst du ihm/ihr noch voll vertrauen?
Setzen wir noch eins drauf. Du hilfst deinem/r Partner/In etwas neues zu finden, natürlich öffnen sich nicht alle Tore wenn man schon etwas in die Jahre gekommen ist, doch endlich klappt eine Tür auf, der/die Partner/In hat wieder Arbeit, zwar kein Job, der sie/ihn geistig ausfüllt, aber immerhin, sie/er verdient mehr und man hat sich auch in der Beziehung wieder berappelt.
Dank der ersten Krise merkt man Honeymoon ist vorbei, der Alltag bricht durch. Der Job wird zur Qual, nörgeln ist an der Tagesordnung, Futterneid auf die, die mehr verdienen, der übliche Kreislauf, es macht auch nicht vor der Beziehung halt. Man ist nicht mehr so unbeschwert, in der Erotik war auch schon mal mehr los. Der/die Partner/In spricht von Kündigung, auch diesmal nichts Neues in Sicht. Es wird wieder genörgelt, andere verdienen mehr etc. pp. Dein Mensch ist einfach nicht zufrieden mit dem, was sie/er hat.
Harte Zeiten für die Beziehung. In der Erotik ist Sendepause, gemeinsame Hobbys brechen weg, man diskutiert aneinander vorbei, man gibt latent dem/der Partner/In Schuld an die Missstände in seiner/ihren Welt.
Schlechte Eigenschaften brechen ihre Bahn, so wird der/die Partner/in runter gemacht, klein geredet, mit Vergleichen aus dem Tierreich diskreditiert, bei Ungeschicklichkeiten oder durch Krankheit bedingte Ausfälle wird der/die Partner/In ausgelacht. Zur Rede gestellt, werden diese Vorfälle klein geredet, abgestritten oder noch einen drauf gesetzt. Die teuren Möbel werden nicht geschont, die Hilfe im Alltag unterbleibt, Rücksichtnahme wird zum Fremdwort, Unterstellungen folgen und er/sie wird der Lüge, der Übertreibung bezichtigt.
Der/die Partner/In fühlt sich wie im falschen Film, begehrt mit Worten auf, zieht sich aber aus der Partnerschaft innerlich zurück. der Gedanke an eine gemeinsame Zukunft mit Wohnortwechsel und Aufgeben der eigenen Freunde machen Angst. Es fällt auf, dass man selbst Freunde/Innen hat, aber der/die Partner/In nicht. Das Besuche von ihm/ihr ausgehen, aber nie auf Einladung bzw. dass ein Rückbesuch erfolgt. Die Absicht eines gemeinsamen Urlaubs rücken in weite Ferne, wird auch von ihr/ihm nicht mehr angesprochen, weil der genauso Angst macht wie ein gemeinsames Nest - irgendwann.
Es beginnt eine Zeit des Mißtrauens. Hat er/sie eine/n Neue/n? Mails werden durchgeschaut, auch vor dem Handy wird nicht halt gemacht. Warum hält er/sie sein/ihr Notebook unter Verschluss? Was soll man nicht wissen? Man hat sich nichts mehr zu sagen und hat doch Angst vor einer Trennung, vor dem alleine sein, dabei ist man schon einsam in der Zweisamkeit.
Das Wochenende zieht sich endlos hin. Man freut sich, wenn es vorbei ist. Worauf soll man sich auch noch freuen, auf Sendepause?
26.05.2017/strongSecretary