Domoda aus Gambia: Huhn in Erdnusssauce
Unsere afrikanische Woche war nicht nur in kulinarischer Hinsicht eine Entdeckungsreise für mich. Am Anfang ging es mir noch um so banale Fragen wie: Wo kommen eigentlich die Erdnüsse her, die in so vielen (west-) afrikanischen Gerichten großzügig Verwendung finden? Die Antwort darauf ist einfach: Ursprünglich aus Südamerika, fand die Erdnuss den Weg über Portugiesische Einwanderer nach Afrika. Erst im 19. Jahrhundert wiederum fand die Erdnuss über Sklaven aus Afrika den Weg in die Vereinigten Staaten.
Die Suche nach möglichst authentischen Rezepten und Zubereitungsarten der Speisen auf dem schwarzen Kontinent ließ mich noch viele weitere Fragen stellen. Beim Stöbern stieß ich auf Dokumentationsfilme über den Alltag von Erdnussbauern in Senegal und erfuhr, dass die Bauern nicht mehr vom Ertrag der Ernten leben können, was den ausgelaugten Böden geschuldet ist durch jahrzehntelange Monokultur sowie den Folgen des Klimawandels: Die Regenzeiten haben sich verkürzt. Der Ertrag ernährt die Familien schon längst nicht mehr.
Vieles, von dem was ich las und sah, war deprimierend, doch mein Bild von Afrika hat sich um viele Facetten erweitert. Jedenfalls wurde mir nach den Recherchen klar, dass mein Versuch, afrikanische Gerichte nach zu kochen, immer nur eine Annäherung sein kann, eine europäisch geprägte Melange aus Westeuropa und Afrika. Pili-Pili also.
Deshalb auch zum (vorläufigen) Abschied von Afrika noch einmal Pili-Pili und Jasper Van´t Hof mit "Hoomba, Hoomba", bei einem Live-Auftritt von 1986.
Kommen wir nun von der Theorie zur Praxis.
Es gibt so viele Varianten der westafrikanischen Erdnusseintöpfe, dass es richtig schwer war, mich für eine zu entscheiden: Domoda aus Gambia. Dabei werden ganze Teile vom Huhn in einer scharfen Tomaten-Erdnuss-Sauce gekocht, zusammen mit Gemüse der Saison, das von Okraschoten über Weißkohl bis zu Auberginen reicht.
Meine Einkaufsliste bestand aus: Erdnussbutter, ganzen Erdnüssen, Hähnchenbrust, zwei roten Zwiebeln, einer kleinen Aubergine, 2-3 Möhren, 2 kleine rote Paprika, 3 Knoblauchzehen, frischen Cocktailtomaten und gestückten Tomaten aus der Dose. Die Erdnusskerne werden grob zerkleinert und ohne Fett angeröstet.
Die Hähnchenbrust werden einige Stunden vor der Zubereitung in einer Marinade aus Olivenöl, Erdnussbutter, süßem Paprika, Chili, Curcuma, Koriander, Safran, Knoblauch und einem Esslöffel Erdnusskerne eingelegt. Nach dem Ruhen kommen sie in die Pfanne und werden kurz und scharf angebraten und zur Seite gestellt.
Das Gemüse wandert jetzt zum Bräunen ins heiße Öl, und wird mit frischen und gestückten Tomaten abgelöscht. Das Ganze wird nochmals mit einem ein Esslöffel Erdnussbutter und der Gewürzmischung verfeinert und mit Wasser oder Brühe aufgefüllt, bis das Gemüse bedeckt ist. Die Hähnchenbrüste werden einfach am Ende oben auf gelegt und köcheln mit, ca. 30-40 Minuten.
Dazu gibt es Reis, mit Curcuma und Sesamöl verfeinert. Die Schärfe der Gewürze kombiniert mit Erdnussaromen:
Wirklich schade, dass die afrikanische Woche schon wieder vorbei ist... Es gibt da noch so vieles zu entdecken! Ich bin mir sicher, dass mein afrikanisches Experiment noch nicht längst nicht vorbei ist.