Irgendwas mit Gefühlen.
Wir reden wieder miteinander. Schön.
Naja, eigentlich… Schon so lang her. Verdammt lang her.
Und dennoch ist‘s für mich so, als hätten wir niemals auch nur einen Moment ohne einander verbracht. Ein Wort, ein Lachen – und schon ist sie wieder da, diese Vertrautheit.
Wenn mir Dein Name durch den Kopf fährt, stiehlt sich ganz heimlich und unaufdringlich ein Lächeln auf mein Gesicht. Ein versonnenes, zufriedenes Lächeln, das mir andeutet, dass ich wieder daheim bin.
Eines, das ich schon lange vermisst habe. Eines das mich erfüllt, welches mir meine Sehnsucht zeigt.
Jene Sehnsucht, die ich vor lauter Vernunft schon seit Jahren verdrängt habe.
Es ist diese einzigartige Sehnsucht nach Dir, die durch nichts ersetzbar ist. Unser Lachen, unsere Gemeinsamkeiten, die sich ergänzenden Neigungen, die heißen Diskussionen – und immer dieses leise Kribbeln, das uns begleitet, egal ob wir uns nun vornahmen, nur freundschaftlich miteinander zu verkehren oder dem Kribbeln nachzugeben…
Wir haben es eh nie geschafft.
Tief in unserem Inneren wussten und wissen wir noch immer, dass das, was andere „die Chemie“ nennen, bei uns derart aufeinander abgestimmt ist, dass uns nur eines voneinander abhält: Unser Drang nach Autarkie, unsere Angst, uns gänzlich hinzugeben.
Nun, ich habe eingesehen: Ich habe das schon längst getan. Mich hingegeben. So sehr, dass eigentlich niemand sonst wirklich eine Chance hat. Es ist so unfair, all diesen anderen Männern gegenüber, die mich anflirten, antesten, was möglich ist – und bei denen ich mich selbst ausprobiere: Geht da was? Schaffe ich es diesmal, Deinen mich wärmenden, Kühle spendenden, allgegenwärtigen Schatten hinter mir zu lassen? Will ich das überhaupt?
Und ich spüre ganz genau, dass ich es nicht schaffen werde.
Nicht schaffen will.
Denn mein Bauch, mein Gefühl, sagt mir immer wieder, dass es nur einen „Dom of Shame“ gibt – und nur ein nichtsnutziges Ding .
Dich. Und mich.
Gott, ich vermisse Dich so. In jeder Sekunde, in der wir nicht miteinander reden, nicht miteinander sind.
Aber das werde ich Dir nie verraten.
Denn ich weiß, dass nichts Dich weiter von jemandem forttreibt als die Gewissheit, dass Dich jemand liebt… Da kannst Du selbst noch so viele Empfindungen hegen. Da kannst Du selbst noch so sehr vermissen. In dem Moment, in dem Dir klar wird, dass irgendjemand so für Dich empfindet, nimmst Du die Beine in die Hand.
Warum also sollte ich das forcieren?
Du weißt, dass ich Dich liebe. Und ich weiß, dass ich Dir mehr bedeute als alle anderen dieser Frauen, die Dich umgaben, umgeben, umgeben werden.
Mir reicht das.
Und Dir ist es genug.
Was eigentlich will Liebe mehr, als sich einander so nah zu fühlen?