Der Tanz der Elfen
Es war einer dieser klaren kalten Herbsttage, an denen sich die Berge deutlich gegen den Himmel abheben. Jeder einzelne Baum war genau zu erkennen, starr und halb verfroren reckten sie ihre kahlen Äste empor. Spaziergänger waren kaum unterwegs an diesem Vormittag. Ein paar vereinzelte Hundebesitzer folgten gemeinsam mit ihren Vierbeinern den altgewohnten Pfaden, weit voneinander entfernt, bemüht um Distanz. Sarah war froh, daß man sich hier aus dem Weg ging. Sie liebte dieses Wetter, diese Stimmung im Wald und ihre Einsamkeit. Es hätte ihr Mühe bereitet, diese Menschen zu grüßen, womöglich noch Worte über das Wetter zu wechseln. Sie wählte ein matschigen schnurgeraden Feldweg, der den Hundebesitzern verhaßt war. "Zuviel Dreck an ihren kleinen Lieblingen", dachte sie flüchtig. Sie ging rasch, fast hastig, starr geradeaus blickend und mit dem unangenehmen Gefühl, jemand starre ihr in den Rücken. Aufatmend ließ sie sich schließlich vom Wald verschlucken.
Fröstelnd zog sie sich die Jacke enger um die Schultern und stapfte drauflos. Nach einer Weile hörte sie Stimmen, die die dazu verleiteten, einen kleinen Nebenweg einzuschlagen. Gedankenverloren marschierte sie weiter. Dann erneut Stimmen, eine Abzweigung. Es passierte immer wieder und stets bog sie ab, ängstlich darauf bedacht, keinem Menschen zu begegnen. Sie hing trüben Gedanken nach und achtete kaum auf den Weg. Ihre Schritte wurden immer langsamer und flacher. Sie schlurfte über den Boden mit halbgeschlossenen Augen und verdunkelter Seele.
Sie sah die Wurzel nicht, stolperte und stürzte. Jäh aus dem Meer ihrer schwarzen Tagträume gerissen, blickte sie sich verwundert um. Dieser Teil des Waldes war ihr völlig fremd. Plötzlich verspürte sie einen unbändigen Hunger. Sie sah auf die Uhr und erschrak. Es war fast vier Uhr, sechs Stunden war sie durch die Gegend geirrt. Sie raffte sich auf und humpelte den Weg zurück, den sie gekommen war. Bereits nach wenigen Metern kam sie an eine Abzweigung. Sie wußte nicht mehr, woher sie gekommen war. Eine Panikwelle überrollte sie. Sie drehte sich langsam im Kreis, versuchte einen Anhaltspunkt zu finden. Eine frühe Dämmerung brach herein, weder Sonne noch Mond hatten Kraft, zu ihr durchzudringen.
Ratlos wandte sie sich schließlich in eine beliebige Richtung und beschloß, diesem Weg zu folgen, wo immer er sie auch hinführen würde. Es war nicht eigentlich ein Weg, für den sie sich da entschieden hatte, es war mehr eine Schneise, die sich immer weiter verengte, bis sie schließlich irgendwo im unendlichen Nichts der Bäume endete. Es war jetzt völlig finster. Erschöpft ließ sie sich nieder und lehnte sich mit dem Rücken an einer der kahlen Gesellen. Ihr Fuß schmerzte entsetzlich. Tränen der Erschöpfung rannen ihr über die Wangen.
Als sie nach langer, langer Zeit einmal aufblickte, bemerkte sie zwischen den Bäumen einen lichten Glanz. Rasch schloß sie die Augen, öffnete sie erneut. Das Licht blieb. Sie zog sich langsam hoch und trat zwischen die Bäume. Es war nicht ganz einfach, die Richtung zu halten. Viele tote Riesen lagen hier umgestürzt, vermodernd zu Humus, um als Nahrung zu dienen für ihre Nachkommenschaft.
Das Licht zog sie magisch an. Schließlich stand sie am Rande einer kleiner Lichtung, auf der sich ein seltsamen Schauspiel abspielte. Sie hatte freudig hinaustreten wollen, die Menschen begrüßend und hoffend, diese könnten ihr den Weg weisen. Jetzt aber stand sie gebannt und wagte kaum zu atmen.
Sie schmiegte sich an den Baum, hinter dem sie stand und umfaßte den Stamm mit ihren Armen. Da war eine Astgabel, gerade passend als Stütze für ihren Kopf. So stand sie und bestaunte den Tanz der Elfen.
Zwölf Mädchen wiegten sich im Rhythmus einer unhörbaren Melodie. Trotz der Kälte tanzten sie barfuß, bekleidet nur mit einem dünnen Kleidchen aus Tüll. Elf von ihnen waren weiß gewandet und pechschwarzes Haar floß bis auf die Hüften hinab. Die zwölfte überragte ihre Gefährtinnen um Haupteslänge. Anders als diese trug sie ein bodenlanges grünes Gewand und einen Schleier. Sie wiegte sich leise im Takt der lautlosen Musik. Jetzt begannen die elf, die eine zu entkleiden. Sie nahmen ihr den Schleier vom Haupt, lösten die Spangen im Haar und öffneten das Kleid, so daß es raschelnd zu Boden glitt.
Dann stand sie nackt in der Mitte der Lichtung, umfangen von diesem seltsamen Glanz, der nicht etwa vom Mond stammte oder von einer Kerze. Es schien vielmehr so, als trüge sie den Glanz in sich, als strahlte sie aus eigener Kraft. Ganz still stand sie jetzt, die Augen geschlossen, das Gesicht gen Himmel gereckt. Sarah spürte plötzlich eine Erregung, die ihr den Atem nahm und in hier hoch kroch. Sie umklammerte den Stamm, starrte auf die Lichtgestalt und sah zu, was weiter geschah.
Aus dem Dunkel des Waldes, gerade auf der gegenüberliegenden Seite löste sich eine Gestalt und trat auf die Lichtung. Ein Mann war es, der ohne zu zögern auf die Leuchtende zuging, sie umfaßte und koste. Die anderen Mädchen wichen zur Seite und verschwanden wie verwehte Schneeflocken im Dunkel.
Sarah schluckte schwer. Ihre Brustwarzen richteten sich auf und rieben sich an dem harten Holz, an das sie sich schmiegte. Der Mann hatte die Elfe auf den Arm genommen und sanft ins Moos gebettet. Stumm lag sie da, mit wachen offenen Augen. Er küßte sie auf die Stirn, auf Wangen und Mund und dann begannen seine Finger einen atemberaubenden Tanz auf dem weißen Körper, der alsbald bebte vor Wohlbefinden. Sarah schaute zu und bemerkte nicht, daß sie ihren Schoß brünftig an dem Baum scheuerte.
Jetzt begann die Elfe, die Liebkosungen zu erwidern, umfaßte sanft mit der Hand, was alsbald zu wachsen begann. Sarah kochte. Mit einem unwilligen Stöhnen riß sie sich die Jacke vom Leib. Sie zerrte an ihrer Bluse, daß die Knöpfe abplatzten. Dann drängten ihre Brüste ins Freie. Mit einer Hand umfing sie erneut den Baumstamm, die andere tastete sich scheu in tiefere Regionen.
Die Elfe nahm in den Mund, was vorher in ihrer Hand gewachsen war und bot zugleich dem Mann ihren Schoß zum Kuß. Die bisherige Zurückhaltung fiel von Sarah ab. Sie strampelte sich aus den Kleidern und stand dann nackt im Schatten des Baumes, den sie erneut umfing. Sie war so sehr mit dem Zuschauen beschäftigt, daß sie Welt vergaß.
Die Elfe verbarg, was sie liebkost hatte, in ihrem Schoß und im Takt der unhörbaren Melodie ritt sie dem großen Beben entgegen. Sarah wühlte in ihrem Schoß und stöhnte laut auf. Plötzlich wurde sie schwer gegen den Baum geworfen. Sie schrie leise auf und umklammerte ihn erneut. Etwas Hartes drang in sie ein und machte sie schwindeln. Die Rinde scheuerte ihre Haut auf. Sie biß sich auf die Lippe, bis sie blutete.
Die auf der Lichtung steigerten ihre lautlose Lust bis zum Höhepunkt. Etwas in Sarah schrie auf. Sarah schrie auf. Sie stöhnte und wand sich. Tränen der Erleicherung fanden ihren Weg zu den blutenden Lippen als sie kam. Nasse Fluten liefen an ihren Schenkeln herunter als das Harte sie verließ.
Erschöpft schloß sie die Augen. Als Sarah sie wieder öffnete, war sie allein im Wald. Nur das Kleid der Elfe lag vergessen im Rauhreif. Wie unter Zwang zog Sarah es an und legte sich dann auf der Stelle nieder, die vorher von der Leuchtenden eingenommen worden war. Sie schloß die Augen und sank tiefer und tiefer ins Moos. So entschlief sie, wurde ein Teil dieses Waldes und sie hörte die Musik, wenn die Elfen sich versammelten zum Tanz.