Märchenstunde
Es gibt Geschichten hier,Geschichten, die soviel erzählen, wie Märchen…
Von Leid und von Freud (bitte ohne Psychoanalyse).
Es ist ein Märchen im JC.
Es war einmal im Internet-Zeitalter, als das Wünschen manchmal half.
Es war eine Prinzessin, die war nur für ihren Prinzen schön.
Aber ihren Prinzen mochte sie nicht.
So blieb sie allein.
Sie probierte diesen,
sie probierte jenen.
Aber es klappte nicht,
so sehr sie sich auch mühte.
Sie glaubte an Verrat.
Sie bespitzelte ihre Umgebung, ihre Diener, aber bei keinem konnte sie Verrat entdecken.
Sie war unglücklich, sie war unbefriedigt.
Es gab scheinbar keinen, der sie erlösen konnte, oder von dem sie erlöst werden wollte.
Nur er, den sie nicht wollte war präsent. Welch ein Unglück.
Eines Tages machte er wieder seine Aufwartung.
Er war der einzige, der ihr eine Aufwartung machte, seine Wertschätzung zeigte.
Nach all dieser Zeit, erfolglosen Zeit, ließ sie sich herab, ihn zu empfangen.
Sie war gelangweilt, da sie ihn zu kennen glaubte.
Sie ließ ihn also eintreten.
Aber er kam nicht sofort:
Erst kam ein Esel, der schrie immer nur: „Iaaah, iaaah, iaaah!“
Dies konnte sie gar nicht deuten.
Leicht irritiert winkte sie dem Diener mit der Hand, der das Tier dann entfernte.
Dann gab sie das Zeichen zum Eintreten.
Aber es wieder nicht der Prinz, sondern ein Hund und zudem noch ohne Zähne.
„Wau-wau“ machte dieser, vor Eloquenz strotzend.
Prinzesschen’s Begeisterung hingegen hielt sich in Grenzen.
Wau-Wau wurde hinausgeprügelt, was dieser mit einem Jaulen quittierte.
Mit einem Janu-aber-jetzt gibt unsere Prinzessin Zeichen.
Aber es ist immer noch nicht der Prinz, sondern ein fast blinder Kater.
Sein immerwährendes jämmerliches Miauen treibt Prinzesschen in den Wahnsinn.
Der Stock des Dieners verschafft ihr Ruhe.
Sie bestellt sich Tee, entscheidet sich aber, ob dieser außergewöhnlichen Situation doch für einen Rotwein und lässt nach einiger Zeit doch noch einmal bitten:
Aber es ist nur der Gockel, der sich ihr zeigt. Zudem ist er recht anmaßend: Er setzt sich mitten auf den Tisch und lässt ein donnerndes „Kikerikiii“ hören. Und das immerzu.
Prinzesschen wird leicht hysterisch, aber nur leicht…
Sämtliche Diener werden auf das Tier gehetzt, doch sie können es nicht erhaschen.
Prinzesschen ist inzwischen hysterisch und entnervt…
Da geht plötzlich die Tür auf.
Der Prinz erscheint und überblickt die Lage.
„Kann ich helfen, edle Prinzessin?“
„Bitte, bitte schafft mir dieses Viech vom Hals“
„Was ist, wenn ich es schaffe?“
„Ihr könnt haben, was ihr wollt.“
„Versprochen?“
„Versprochen!“
„Okay.“
„Komm her Caesar. Guter Job.“ Der Hahn flattert auf seinen Arm, holt sich sein Leckerli und verschwindet. Genauso nach tun es ihm Katze, Hund und Esel.
Als beide dann allein sind, geht unser Prinz auf die Prinzessin zu, öffnet seine Hose und sagt:
„Und jetzt zu uns mein Schätzchen…“