Heute koche ich mit Alfons
in echt
Also der Alfons ist doch aus
und die haben die Franken zwangseingemeindet. Da ist doch frrrängggische Küche genau das Richtige
Wir erinnern uns (oder auch nicht), dass ich gelegentlich eigentümliche Dinge von der Kundschaft geschenkt bekomme. Den ominösen Heidehonig hatte ich letzte Woche endlich niedergekämpft und dachte erleichtert "schlimmer geht nimmer". Wie frau sich doch täuschen kann
Ich stand also nach getaner Arbeit auf dem Fußweg, da raunte der Busfahrer mir zu: "Lauf nicht weg, ich habe noch was für dich!" Dann zerrte er mich um die Ecke, klappte eine Klappe an seinem Bus auf und zerrte eine Plastiktransportkiste vor.
"Ich habe etwas ganz Besonderes für dich", tuschelte er. "Echte frrängggische Leberknödelsuppe vom Fleischerimbiss daheim".
Möglicherweise guckte ich ein wenig skeptisch, denn er beeilte sich zu sagen, "der Rost macht nichts, innen ist sie noch gut. Das ist nur äußerlich."
Ich bemühte mich um Contenance und murmelte ein halbherziges "aha". Daraufhin meinte er, "wir machen das Etikett immer ab, weil wir sie immer im Wasserbad heißmachen."
"Aaaaachso".
Dann drehte er die Dose kopfüber, zeigte auf den Boden und sagte, "schaust, Leberknödelsuppe, da steht es".
Ich flüsterte ein, "dann ist das Abendessen ja gerettet, danke schön" und eilte von dannen. Auf dem Heimweg dämmerte mir das mit dem Rost. Die Dose war wohl schon mehrfach ins Wasserbad gewandert und ungeöffnet wieder hinter die Klappe gewandert.
Heute nun, nach dem desolaten aushäusigen Mahl, war mir eh schon schwummerig, also dachte ich mir, ich versuche mein Glück, bevor ich monatelang um diese Dose herumschleiche und mich frage, was wohl drin ist. Beherzt zog ich am Pullverschluss und schob zunächst einmal die Nase über die Öffnung. Es roch aweng nach Hundefutter, aber da musste ich nun auch noch durch, also kippte ich den Kram in den Topf.
Angesichts der optischen Katastrophe beschloss ich, eine Handvoll TK-Erbsen und -Petersilie würden wenigstens einen gewissen Farbtupfer abgeben. Chili extra hot musste als rote Komponente reichen. Also rauf auf die Herdplatte. Die Brühe war... fade, aber offensichtlich chemiefrei. Also arbeitete ich mich einmal durch die Gewürzabteilung, ergänzte das Ganze um etwas kleingeschnippelten Käse und eskamotierte den Kram auf den Teller.
Tja, was soll ich sagen? Es schmeckte erstens nach Leber und zweitens besser als der Kram heute Mittag. Nur mit zugehaltener Nase löffeln, fand ich aweng schwierig, denn es roch noch immer nach Hundefutter. Satt bin ich auch geworden. Nur ob die Leberknödel durchgegart waren, weil der Fleischerimbiss wusste, was er tat oder weil der Kram ein Dutzend Mal voraufgewärmt war, das werden wir in diesem Leben nicht mehr herausfinden. Darauf einen
Sylvie