Dabei will ich doch niemanden auf die Folter spannen, sondern nur noch anderen Gelegenheit geben, sich auch noch zu äußern. Und im Grunde wurde bereits alles gepostet, was richtig ist.
Hier ein paar Erläuterungen dazu: Man könnte auf den ersten Blick z. B. darauf verweisen, dass es im Grunde nicht "täglich", sondern "tägliches" lauten müsse. Doch das ist der altertümlichen Sprache geschuldet und zwar nicht mehr zeitgemäß, aber dennoch korrekt. Und noch manches andere, das zutrifft, wurde erwähnt.
Korrekt müsste dieser seit Jahrhunderten nachgebetete Satz eigentlich so lauten: "Unser tägliches Brot gib uns auch heute", wobei natürlich sofort die Frage auftaucht, wieso das Brot denn ausgerechnet heute nicht gegeben werden sollte. Und so kommen wir zu der Geschichte, wie dieses Gebet entstanden sein soll: Der Begriff "täglich Brot" bezieht sich gar nicht auf Brot, wie wir es kennen, sondern auf das, was damals "Manna" genannt wurde und angeblich von Gott Tag für Tag dem 'Volk Israel' auf seiner Wanderung nach Palästina geschenkt worden sein soll (es gibt sogar die Theorie, dass die seinerzeit von den Leuten mitgeschleppte Bundeslade eine Art Manna-Maschine gewesen sein könnte, die jeden Tag frisches Manna produzierte).
Manna wurde dann zum besseren Verständnis (?) beim Übersetzen einfach als "täglich Brot" bezeichnet, wodurch es zu dieser unlogischen Aussage kam, an welcher sich die meisten bislang niemals gestört haben, dass nämlich um etwas gebeten wird, es auch heute zu bekommen, das ohnehin täglich kommt.
Die Idee, dass sich "unser" und "gib uns" beißt, ist zwar interessant, aber nicht zu 100% schlüssig, lieber Tom. Denn man könnte sich auch vorstellen, dass z. B. ein Kind seine Eltern darum bittet, ihm sein (!) Spielzeug zu geben, weil es sich das nicht allein nehmen kann (z. B wenn es in einem verschlossenen Schrank liegt).
Euch allen vielen Dank! Und es geht gegen später gleich weiter ...
(Der Antaghar)