Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Elektroauto & E-Mobilität
269 Mitglieder
zum Thema
Versprochen ist versprochen! - Lustige Versprecher im AllTag351
Ich habe ja da diese Freundin Ein herzensguter Mensch.
zum Thema
Was macht hr mit den Briefen & "Geschenke der/dem E78
Ich bin gerade am ausmisten meiner Wohnung und da ist mir ein Karton…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Aus dem Lektorat eines Verlages

*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Aus dem Lektorat eines Verlages
Wie vor geraumer Zeit versprochen, starte ich hier mal einen Thread, in dem es hauptsächlich um grammatikalische und stilistische Fehler, Ungereimtheiten, Stolpersteine oder Ungeschicklichkeiten von begeisterten Autorinnen und Autoren geht, die nur allzu gerne veröffentlichen würden und sich deshalb an einen Verlag gewandt haben.

Schon bei den Briefen fängt es leider an: Ich habe manchmal Anschreiben auf dem Tisch, da verschlägt es mir die Sprache: In einem Brief von einer halben DIN-A-4-Seite z. B. zwanzig Rechtschreibfehler zu finden, geht ja noch (das ist heutzutage fast schon üblich, leider), doch das könnten ja auch alles Tippfehler sein, die in der Aufregung schon mal passieren können. Doch wenn einem da schon vor falscher Grammatik und üblen stilistischen Schnitzer die Haare zu Berge stehen, fällt es schwer, das Manuskript mit einem gewissen Wohlwollen zu lesen. (Nachher folgt mal ein reales Beispiel aus einem Brief.)

Aber der Lektor (also z. B. ich) ist ja kein Unmensch. Er sitzt also im Verlag, runzelt zwar leicht irritiert die Stirn, schlägt aber dennoch gespannt die erste Seite des Manuskripts auf, rückt die Lesebrille zurecht ... Und denkt: Ich lese wohl nicht richtig.

Bereits auf den ersten zwei, drei Seiten entdeckt er solche "Klöpse", dass er das womöglich mit Inbrunst und Herzblut geschriebene Werk eines vermeintlichen Genies sofort wieder zuklappt - und es unverrichteter Dinge von der Sekretärin mit ein paar netten, vorformulierten Zeilen zurück schicken lässt und nicht mal im Traum daran denkt, noch mehr Zeit für dieses Manuskript zu verschwenden.

Enttäuscht stellt die junge, hoffnungsvolle Autorin oder der von sich selbst so sehr überzeugte Autor dann womöglich fest, dass das Werk nicht mal richtig gelesen wurde (oder nur bis Seite 3), und sie fragen sich, warum Lektoren in Verlagen bloß immer solche Ignoranten sind.

Und der Lektor fragt sich, warum den Autoren ihr eigenes Werk nicht mal so viel wert ist, dass sie es mit einer gewissen Liebe und Sorgfalt verfassen und immer wieder so lange überarbeiten, bis alles einigermaßen sitzt und passt - und es mit gutem Gewissen aus den Händen gegeben und zu einem Verlag geschickt werden kann.

Auch das Schreiben bedarf eines gewissen Handwerks, hat mit Arbeit und Selbstkritik zu tun, mit Selbstzweifeln und immer wieder aufs Neue zu verbessern. Und das wird leider nur allzu oft vergessen. Viele halten sich, nur weil sie eine geile Idee hatten, für Schreiber von Gottes Ganden, die nicht mehr an sich arbeiten und schon gar nicht an ihrem Werk feilen müssen. Für manche der angebotenen Werke tut es mir dann richtig leid, denn sie hätten bessere, arbeitswilligere und selbstkritischere Autoren verdient gehabt - die Idee war nämlich wirklich richtig gut.

Nun noch ein reales Beispiel aus einem Anschreiben an einen Verlag (alle Rechtschreib-, Grammatik- und Stilfehler sind exakt so geschrieben gewesen), und das ist nicht mal ein besonders krasses Beispiel:

"... hiermit biete ich ihnen mein Erstlingsroman an, den sie sicher gern bringen werden, denn das Buch ist spannend. Weil meine Freunde alle meinen, es sei der Hammer, man kann es nicht mehr von der hand geben, ohne es gelesen zu haben.
Ich wünsche ihnen viel Spas beim lesen (* Anm. v. mir. es handelt sich um die traurige Geschichte eines langsamen und qualvollen Todes!) und gehe davon mal aus, das sie dieses Buch schnell veröffentlichen wollen. Die Unterlagen und den Vertrag schicken sie dann bald möglich an meine Anschriftsadresse oder meine Email ..."

Herrlich, nicht wahr? Das macht so richtig Laune!
Und nun stellt Euch mal vor, Ihr sollt jetzt das Werk dieses erwartungsvollen Autoren lesen und bewerten.

*

So, das war die Eröffnung des Threads. Ich werde jetzt in loser Form immer wieder Beispiele oder kleine Geschichten, vielleicht auch mal Teile aus Gedichten bringen, und Ihr dürft Euch Gedanken darüber machen, was daran falsch oder ungeschickt oder auch nur schlicht unfähig sein mag, wo genau das Sprachgefühl fehlt, wo es an Kenntnisse der deutschen Grammatik mangelt und vor allem auch an stilistischem Fingerspitzengefühl - und ich werde es dann immer nach einer Weile zu erläutern versuchen.

Und ich versichere noch einmal extra, dass es alles ausschließlich real vorgekommene Sätze und Formulierungen aus Manuskripten sein werden. Und dass Tippfehler u. dgl. dabei nicht berücksichtigt sind, was wohl auch ein wenig unfair wäre).

Der Antaghar
Also erstmal Glückwunsch zu der guten Idee *g*
Wird sicher interessant werden...

Ich denke die Meisten schreiben hier nur aus Spaß an der Freude und um anderen hier eine Freude zu machen *g*

Aber ein Blick hinter die Kulissen werde ich mir ab und an gönnen und hier vorbeischauen...
LG. Mario
********enta Frau
17.719 Beiträge
Ab und zu werde ich auch einen Blick riskieren...
Schließlich habe ich jahrelang für mehrere Verlage Korrektur gelesen.
*genau*
******nWE Mann
516 Beiträge
Mal ein Gedanke
Lieber Antaghar,

vom Inhalt gebe Ich Dir vollständig recht, wenn auch nicht vom Standpunkt des Autoren für den meines ehrachtens nach ohnehin nicht genug Förderung in DE existiert.

Ich denke aber das solch ein Kapitel eher ein frage und Antwort Feld seien sollte den eine Klasse geführt Durch einen Oberlehrer der von Zeit zu Zeit mal gnädig Postet, so liest sich leider dein Posting.

Vielleicht Diskutieren wir einfach einmal wie beginne ich meine Still zu verbessern, nehme Ich mir einen Klappentext und versuche das Buch freihändig nachzuschreiben ? Oder Frage ich meine Besten Freunde die mich sowieso bewundern.
Oder was ist ein Aufgalopp solcherlei Dinge Denke ich mal vom Standpunkt des Autors aus gesehen würden Einsteigern mehr Bringen.

Carsten
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@ raptor67
Genau darum soll es gehen.

Wir wollen uns hier die Freude nicht verderben. Aber auch da kann es sein, dass die Freude zunimmt, wenn etwas besonders gut gelingt. Und dafür kann ein Blick hinter die Kulissen (und ein selbstkritischer Blick auf das eigene Geschriebene) gewiss nichts schaden.

Der Antaghar
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@ Lady_Magenta
Toll! Das freut mich und macht dann sicher besonders Spaß ...
********enta Frau
17.719 Beiträge
Tja, nicht immer, aber oft... *ja*
Ja Sicher *g*

Denke aber das ich meine Geschichten auch ab und an Korrektur lese...
Das kann ich aber nicht am nächsten Tag machen da ich auch etwas Abstand zum Geschriebenen bekommen muß. Vorausgesetzt, ich hab mal was zum Thema Allgemeinheit geschrieben...

Aber da ich z.Z. eh ein bestimmtes Genre bediene, was mir persönlich sehr viel Spaß macht, denke ich das es eh keinen Sinn macht da länger drüber nachzudenken *g*
Es ist was es ist, einfach nur Trash....

LG. Mario
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@ Lady_Magenta
Dafür dann hoffentlich hier im Thread ... *zwinker*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@ CarstenWE
Über die Form, lieber Carsten, lässt sich sicher streiten, ich hab mich einfach mal für eine entschieden, die Dir so vorkommen mag, wie Du es kritisch angemerkt hast. Letztlich soll es aber Freude machen und allen ein wenig Hilfe, Unterstützung und Anregung bieten.

Es geht nicht darum, mich hier als großer Lehrer aufzuspielen (ich mach selbst, wenn ich an meinen eigenen Büchern schreibe, ausreichend viele Fehler - und brauche ein Lektorat), sondern darum, dass einer diesen Thread einfach mal macht. Und es muss, ohne allzu sehr "auszuufern", praktikabel sein. Und es einfach mal so zu versuchen, um zu sehen, wie es funktioniert.

Wie Du es vorschlägst, halte ich in diesem Rahmen hier für nicht sonderlich praktikabel. Aber Du darfst es natürlich gerne versuchen. Und wenn Du Tipps suchst, wie man seinen Stil allgemein verbessern kann - dafür gibt es massenhaft hervorragend Literatur.

Hier geht es nicht um einen Kurs wie in der VHS, sondern um einen Austausch, der für alle bereichernd und förderlich sein soll - und trotzdem Freude macht. Vielleicht geht es ja auch schief und es war keine gute Idee. Auch gut.
******nWE Mann
516 Beiträge
Mal ein Gedanke
Immer wieder hoch erfreut wie alle Intensiv das Thema Diskutieren
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@ raptor67
Man mag es kaum glauben - aber es gibt guten Trash - und weniger guten. Und manchmal sogar verdammt trashigen Trash ...

Und wer wirklich einfach nur so zum Spaß schreibt, für den macht das hier nur wenig Sinn. Klar. Aber mal abwarten ...

*g*
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Carsten, ich hoffe doch mal, das war jetzt eine 'Satire' - oder etwa doch nicht!?
Orange Session
*********katze Frau
8.077 Beiträge
BRAVO!
Ich bin zwar auch "nur" ein Hobbyschreiberling, aber dennoch betrachte ich meine Geschichten und Texte nach dem Fertigstellen so, als sollten sie gedruckt werden. (Meine Mutter hätte niemals eine selbstgehäkelte Decke mit Fehlern auf den Tisch gelegt! Blödes Beispiel, aber irgendwie doch auch wieder nicht!)

Auf Tipps, Hinweise und Beispiele aus der Praxis freue ich mich und möchte mich schonmal bei Dir, Antaghar, bedanken für Deine Mühe!

Ich habe gemerkt, dass Kritik hier in unserer Gruppe "am lebenden Objekt" - sprich, an eingestellten Geschichten - zwar vom Autor selbst meist gerne angenommen, aber von einigen immer ein wenig kritisiert wird. (Sei doch nicht so! Wir sind alle nicht perfekt. Wir schreiben wegen der Freude daran undundund...)
An echten Fällen, die aber nichts mit der Gruppe zu tun haben, wird es bestimmt entspannter ablaufen, zu kritisieren bzw. die kritikwürdigen Punkte wahrzunehmen.

Tolle Idee, Antaghar!

Liebe Grüße
Christine
Genau *g*
Einfach mal abwarten...




Boom boom boom is the sound of a gun - boom boom boom, but where is my fun?!

Vor vielen Jahren hatte ich noch einige Angestellte in meiner Graphicdesign-Agentur.

Wenn mir derartige grammatikalische Wunderwerke als Bewerbungsschreiben auf meinen Schreibtisch geflattert sind, erfolgte mit Sicherheit keine Einladung zu einem Gespräch vor Ort.

Denn: Wer sich als Person oder ein Werk von sich dort anbietet, wo es hauptsächlich um Sprache geht, sollte diese Sprache auch beherrschen.

In einem geschriebenen Werk werden sich natürlich immer Fehler befinden, deswegen liest es der Lektor, um diese Fehler ausfindig zu machen und zu verbessern.

Doch wenn der Begleitbrief so lieblos, voller Fehler und fernab jeder Selbstkritik geschrieben wurde, erübrigt sich das weitere Interesse.

Interessanter und wichtiger Thread.
Danke.

Liebe Grüße
Moritz
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Danke!
Liebe Christine,

ich hoffe dabei natürlich auf Deine Hilfe ebenso wie auf die von Moritz (und von allen anderen Interessierten). Es geht mir nämlich wirklich nicht darum, mich hier groß aufzuspielen - das hab ich nicht nötig -, sondern um eine gemeinsames Erarbeiten.

Auch Dir, lieber Moritz, vielen Dank!
******nWE Mann
516 Beiträge
@Promisc
ehrlich??

*fiesgrins*

Carsten
Nur so am Rande:

Dieser Thread ist keine Plauderecke.
Also nur ernstmeinende Beiträge posten.

Sonst müssten wir Moderatoren hier als "Lektoren" in Erscheinung treten.

Liebe Grüße
Moritz
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Genug des Geplänkels
Ich fange einfach mal an - und wir werden ja sehen, was daraus wird. (Für Ideen zur Verbesserung und Vorschläge dazu, es noch effektiver zu gestalten, bin ich stets dankbar.)

Folgenden Anfang einer kleinen Geschichte hatte ich kürzlich auf dem Tisch, und ich schicke voraus, dass es zu beginn ein heftiges Beispiel ist:

„Ich möchte euch von einem Königreich, in dem alles wunderbar war und es bis heute keine Strassen gab, erzählen. Alle waren immer glücklich, niemand ging es schlecht. Und ich freue mich zu berichten, dass sogar die kleinen Zwerge, die goldenen Feen und die Kinder glücklich waren. Nur die Erwachsenen hatten noch nie etwas davon gehört gehabt, dass man auch lachen konnte.“

Meiner Meinung nach sind hier in wenigen Zeilen sechs gravierende Fehler enthalten. Darin mehrere Passagen, die von schlechtem Stil und keinem guten Zeit- und Sprachgefühl zeugen.

Was meint Ihr? Und wie könnte man es besser schreiben?
******nWE Mann
516 Beiträge
Mal ein Gedanke
Lieber Antaghar,

vielleicht hast Du recht das der erste Gedanke über Stillblüten im Lektorat und der Hilfe für schüchterne nicht in Diesem Kapitel zusammen zu führen ist. Weil es eigentlich Zwei Themen sind. Nur liegt mir letzteres eher am Herzen.


Still Bücher Mensch die liegen doch hier noch Irgendwo Rum oder Schnaps.


Carsten
******nWE Mann
516 Beiträge
@antaghar
hatten gehört gehabt

Ich Stimme Dir vorbehaltlos zu.

Das macht mich Sprachlos

Carsten
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Ich versuch es mal...
...ohne inhaltliche Eingriffe:

„Ich möchte euch von einem Königreich, in welchem bisher alles wunderbar war und es bis heute keine Strassen gibt, erzählen. Alle waren immer glücklich, niemandem ging es schlecht. Und ich freue mich davon berichten zu können, dass selbst die kleinen Zwerge, die goldenen Feen und die Kinder glücklich waren. Nur die Erwachsenen hatten noch nie etwas davon gehört, dass man auch lachen kann.“
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@ Promisc
Schon mal ein guter Anfang. Du hast ein paar Kleinigkeiten übersehen (Ich werde es später noch aufzeigen), aber auch einiges sehr Wichtige erkannt und korrigiert. Klasse!

(Übrigens gehört es zu einem guten Lektorat, einfühlsam und ohne inhaltliche Änderungen zu korrigieren. Das siehst Du völlig richtig!)
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Danke,und jetzt bin ich ngespannt -smile- Ach ja, das etwas im letzten Satz hätte ich noch herausgenommen...
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.