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Geschichtenspiel Teil 45

*********ynter Frau
9.812 Beiträge
Natürlich rein fiktiv! Was sonst liebe @******s23 *top*

Und @**********henke *freu2*, wie schön, mal wieder was von Grange zu lesen *top2*

@**********kus69: Kurz, knapp und präzise *top*
*********ynter Frau
9.812 Beiträge
'Das'
Eigentlich hätte er schon lieber eine alternative Behandlungsmethode als das. Dachte er bei sich als er den Beipackzettel des Medikaments las. Du lieber Himmel, was für Risiken und Nebenwirkungen! Zwei Seiten lang war der Text, überaus abschreckend. Schon nach dem dritten Satz hatte er zum Weiterlesen keine Lust mehr.
Was dachte sich die Pharmaindustrie nur bei solchen Produkten? Glaubten die ernsthaft, dass das noch einer schluckte, der bei klarem Verstand war? Und das zu diesem hohen Preis, ohne Garantie, dass es auch wirklich half?
Nein. Nicht mit ihm!
Überhaupt – wer war denn an der ganzen Misere schuld? Völlig klar! Seine Frau, wer sonst? Ihre Sturheit gepaart mit nicht vorhandener Sensibilität zu diesem Thema, sowie ihre absolut endgültige Festlegung auf den Standpunkt, dass das alles nicht mehr nötig war. Monolog beendet, Basta, Ende. Groß zu Wort gekommen, war er nie, jedenfalls nicht was 'Das' betraf.

Er verfluchte sie – und sich. Weil er nicht entschieden genug seine Position verteidigt hatte. Wie sollte er das nur überleben? Oder anders gefragt: Lohnte sich Überleben für die zu erwartenden Jahre überhaupt noch, wenn das keine Option mehr war?
Das war doch eine der Essenzen des Lebens. Wie konnte und wollte jemand darauf verzichten?
Im Grunde genommen könnte er sich auch gleich in die Kiste legen und die Radieschen von unten angucken. Da gäbe es sicher mehr zu sehen. Auch den Medien gab er eine Mitschuld. Alle Nase lang wurden nicht nur im TV solche Fälle bekannt, sondern war auch Thema in diesen Käseblättchen, die seine Holde immer beim Friseur las. Nämlich Artikel über geplante Obsoleszenz, so als wäre das Ganze auch in seinem speziellen Fall vom Schöpfer - aus mehr oder weniger guten Gründen – eben genauso angedacht. Nach dem Motto: Kinder gezeugt und aufgezogen, Aufgabe erledigt, also wozu die Zugbrücke im Alter noch mal hochziehen und die Kanone abfeuern?

Sollte sie doch ruhig mehr Zeit beim Friseur, der Kosmetikerin, der Fußpflegerin oder mit ihren runzligen Freundinnen im Café verbringen, am besten wöchentlich das volle Programm, während er im besten Rentneralter nun - mehr oder weniger hart - an der Lösung seines Problems arbeitete und zwar nackt auf seinen Knien, mit einem Ballknebel zwischen seinen Zähnen und schmerzendem hinteren Ende.

Seine Erektionsstörungen waren jedenfalls wie weggeblasen. Behandlungsfehler waren seiner phänomenalen Therapeutin bislang nicht unterlaufen und sie verfügte sowohl über die geeigneten Mittel als auch die nötige Strenge, ihn zu Höchstleistungen zu motivieren. Nun ja, es handelte sich um keine im üblichen Sinne und sie war viel teurer als die blauen Pillen.
Doch das 'Das' wieder einwandfrei funktionierte war ihm jeden Euro wert, zudem mit diesen doch sehr angenehmen Nebenwirkungen und dem recht überschaubaren Risiko ertappt zu werden, was getrennte Bäder und Schlafzimmer eben so mit sich brachten. Er fühlte sich nach jedem Besuch bei ihr um Jahre jünger und blühte richtiggehend auf. Nicht einmal in seinem besten Mannesalter war Sex so geil und so wohltuend schmutzig gewesen. Das meinte die Rentnerbravo also mit dem dritten Frühling. Warum hatte er 'das' nicht schon viel früher entdeckt?

Vermutlich würde er seine aus Überzeugung seit gefühlten Äonen enthaltsam lebende Gattin um viele Jahre überleben, schließlich war und ist guter Sex ziemlich gesund. Ein schöner Nebeneffekt, wie er fand. Ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt.
eyes002
******ace Mann
15.987 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ficktief sagte Cherie auch zu mir. Habbich was falsch verstanden?????? *haumichwech*


Tom
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Ich habe sehr viel um die Ohren (Korrekturen sag ich nur...) und deswegen sage ich euch mal hier *danke* für die *danke* *rotwerd* *stolzbin*
Das Vertriebsmeeting

„Und dann hat genau dieses nicht überlebensfähige Unternehmen Obsoleszenz anmelden müssen!“

Die erhobene Hand von Heribert Anton Bremmelbart schwebte über den Zuhörern wie eine unheilvolle Erinnerung an längst Vergessenes und seine Stimme donnerte durch die kleine Halle. Mehr als einer der Zuhörer – allesamt verdiente Vertriebskoryphäen der Pharmaindustrie – zuckte zusammen und duckte sich unter der allseits bekannten, sprachlichen Urgewalt des betagten Vorstandsvorsitzenden.

„Meint der Insolvenz?“ Einer der ganz Begriffsstutzigen wagte es tatsächlich, seinem Sitznachbarn diese Frage zu stellen, aber dieser winkte souverän ab und konzentrierte sich weiter auf die Ausführungen des als Ansprachen-Guru angekündigten Herrn Bremmelbart. Momentan war er zwar etwas verwirrt, da er wegen der Ablenkung durch seinen Nebenmann ein wenig den Faden verloren hatte, doch er wollte den Ausführungen des genialen Redners auf jeden Fall weiter folgen.

„Derzeit, meine Damen und Herren, stürzen sich die Medien wie Schmeißmücken auf so genannte Behandlungsfehler, da liegt nämlich der Hase begraben! Und glauben sie mir: Mir wird regelmäßig katzenelend, wenn ich die windmühlenartig wiederholten Phasen ertragen muss – die alternative Faktenpresse lügt doch, dass sich die Balken brechen!“

Heribert A. Bremmelbart genoss den Zwischenapplaus und gönnte sich neben einer Atempause auch einen Schluck stilles Mineralwasser. Die Hälfte der Zuhörer stand inzwischen auf den Stühlen. Ganz Medienmann, der er war, wartete er, bis Ruhe im Saal eingekehrt war und senkte dann seine Stimme.

„Meiner Festlegung nach handelt sich das alles um eine gezielte Desorganisation! Da müsste man dem Arsch auf den Grund gehen und nicht in der Eile des Gefechtes bellende Hunde wecken! Das alles ist harter Tobak, meine Harren, äh, Demen, der ihnen da ins Gesicht schlägt!“

Wieder steigerte er sich, wurde lauter und eindringlicher.

„Denen sitzt doch der Schelm im Nacken, da schmecke ich doch Lunte! Und ich will jetzt gar nicht die alte Laute anschlagen, aber das passt wie die Faust auf den Eimer! Die scheren sich einen Staub im Wind um den guten Ruf der gesamten Brache und dagegen anzugehen ist wie der berühmte Kampf gegen die Gebetsmühlen! Aber um es mit den Worten eines großen deutschen Transformators zu sagen: Ich stehe hier und kann noch anders!“

Er hob die rechte Hand fast zu hoch und der Jubel im Saal schwoll zu einem irren Kreischen an. Minutenlange Standing-Ovations, rhythmisches Händeklatschen, Pfiffe, Geschrei – Heribert Anton Bremmelbart hatte es wieder einmal geschafft: Die Menge tobte und war sich einig. Und er hatte sein nicht unerhebliches Redner-Honorar redlich verdient.

Später, am runden Bistro-Tisch, trank Gertrude Schickenbrink – in 2017 die Beste in der Rubrik ‚Salben und Verbände‘ – einen Schluck vom billigen Sekt und eröffnete die Nachbereitung. „Ich finde, der kann einen echt toll demontieren“. Roland Wucher, aktuell Viertplatzierter in ‚Pillen & Kapseln – rein & chemisch‘, setzte nach. „Ja, der schiebt einen echt in seinen Bann.“ Lieselotte Hambüchen-Pfarrgang, von den Kollegen kurz ‚Lilo‘ genannt, ihres Zeichens die seit vier Jahren unangefochtene Spitzenreiterin bei ‚Giveaways & Incentives – Sektion Fachärzte‘, leistete ebenfalls ihren gewohnt trockenen Beitrag. „Bremmelbart hat der Lügenpresse wieder mal die Leviten gezählt!“

Atze Brunkhorst, Newbie und immerhin auf Platz achtzehn in der Rubrik ‚Pseudo-Homöopathie & Herbal-Placebos' wollte nicht hinter seinen altgedienten Kollegen zurückstehen. Er räusperte sich und wagte einen Beitrag. „Er hat so eine präzise Art, mitten ins Schwarze zu treffen.“

Die anderen Drei sahen ihn stirnrunzelnd an, schüttelten den Kopf und beschlossen, diesen seltsamen Ausspruch nicht gehört zu haben. Und wie so oft hatte der eher introvertierte Atze Brunkhorst das Gefühl, nicht dieselbe Sprache wie seine Mitmenschen zu sprechen.
Me 2
*********ld63 Frau
8.555 Beiträge
Therapie ist eben nicht gleich Therapie, liebe @*********ynter! *lol* *bravo*
Herrlich, wie schnell und einfach so eine "Funktionsstörung" behoben werden kann! *peitsche*

Und @*********Stein: Toller Wortwitz! *haumichwech* Ich lache immer noch! *top*
Me 2
*********ld63 Frau
8.555 Beiträge
Ah, und Kommissar Grange ist wieder da! *juhu* Freue mich sehr darüber, lieber @**********henke! *love*
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
“Böser Streitfall”
Lautes Geschrei dringt aus den alt und verschlissen aussehenden, wegen der Hitze weit geöffneten, Fenstern. Passanten, auf ihren Alltagswegen verharren erstaunt. Das sonst so übliche ehrwürdige Schweigen der in die Jahre gekommenen Universität scheint heute gründlich durcheinander gekommen zu sein. Selbst die Stuckbüsten auf dem Dachsims wirken verwirrt und irgendwie distinguiert.

Obsoleszenz,“ schreien die Einen, während andere lautstark „Behandlungsfehler“ skandieren. Es scheinen sich zumindest zwei Fraktionen in einer erbitterten Diskussion zu befinden. Die ansonsten recht lernwillige Stille im medizinischen Hörsaal der Universitätsklinik scheint schlagartig dahin, ausgelöscht wie eine kleine, schwindsüchtige Kerze. Eine genaue Festlegung der Geschehnisse ist wohl definitiv nicht möglich, zumindest im Augenblick nicht. Eine fehlgeschlagene Operation mutet als Grund der lautstarken verbalen Auseinandersetzung an. Erhebliche Differenzen und Meinungsunterschiede treten offen zutage.

Auch die anwesenden Medien Vertreter der lokalen Presse wirken rat- und hilflos. Beobachten verwirrt bis sensationslüstern die fast aufeinander losgehenden Studentengruppen. Beschwichtigungen seitens der Professoren verlaufen quasi im Sande. Die hochdotierten Weißkittel gehen in der aufgebrachten Menge unter. Mit dem Schlagwort alternative Medizin mischt sich nun auch noch eine dritte Gruppe der Studierenden ein. Die Situation droht zu eskalieren. Das ehrwürdige Universitätsgebäude erbebt unter dem Anprall der laut gebrüllten Argumente und Nichtargumente.

Ein bisher, still in der Ecke stehender Schelm, seines Zeichens erfolgreicher Verkäufer der Pharmaindustrie, und als Top Seller des letzten Jahres ausgezeichnet sieht seine Stunde gekommen. Doch seine eingeübten Verkaufsslogans, seine Lockangebote finden schon nach wenigen Minuten kein Gehör mehr. Seine Strategie geht hier und heute nicht auf. Die mittlerweile wirklich außer Rand und Band geratene Studentenschaft wendet sich urplötzlich geschlossen gegen ihn. Ein Bauernopfer wird lautstark von den Wortführern gefordert, die Stimmung eskaliert endgültig. Die Schuld landet auf einmal bei den Herstellern. Dem schmächtigen Mann im grauen Anzug bleibt nur noch die schnelle Flucht, schließlich bedeutet überleben alles. Ein Oberarzt verständigt entnervt den Sicherheitsdienst.

Kamasutra 29.01.2020
red
*******tee Frau
7.203 Beiträge
Mit den letzten 16 Worten: Ästhetik, besenrein, Brustpelz, jucken, (L)locken, Kult, triebhaft, Zeitgeist
und
Obsoleszenz, Behandlungsfehler, überleben, alternativ, Festlegung, Pharmaindustrie, Medien, Schelm


Lautloser Adel
„Es ist ein Irrtum zu glauben, die entscheidenden Momente eines Lebens, in denen sich seine gewohnte Richtung für immer ändert, müssten von lauter und greller Dramatik sein, unterspült von heftigen inneren Aufwallungen. ...
In Wahrheit ist die Dramatik einer lebensbestimmenden Erfahrung oft von unglaublich leiser Art.
Wenn sie ihre revolutionäre Wirkung entfaltet und dafür sorgt, dass ein Leben in ein ganz neues Licht getaucht wird und eine vollkommen neue Melodie bekommt, so tut sie das lautlos, und in dieser wundervollen Lautlosigkeit liegt ihr besonderer Adel.“

aus :“Nachtzug nach Lissabon“ /von Pascal Mercier, Carl Hanser Verlag,2004

Alma Mater oder: Was bleibt?

Seit drei Monaten liegt meine Freundin Alma im Koma. Bis zum letzten Tag hat sie ihr Leben genossen. Wir führten noch ein Telefonat, bevor sie Tage später durch eine Gehirnblutung ins Koma fiel.
Ihre Stimme am Telefon war so überschwänglich : „Das Leben ist so schön! Ich mache gerade Urlaub bei meinen Freunden in Italien, in den Bergen mit Blick aufs Meer. Es ist so herrlich hier! Helena, genieße das Leben, tue das, was dir guttut!“ Mir fiel schon damals auf, wie sie das „DIR“ betonte.
Über WhatsApp, einer der neuen Medien, schickte sie mir ein Video, Alma eingerahmt von einer Abendgesellschaft in mediterranem Ambiente. Ich sehe eine sichtlich befreit wirkende Freundin, die mit ihren Freunden fröhlich und ausgelassen singt. Scherzend und lachend scheint sie das Leben in seiner ganzen Fülle zu atmen.
Ihre letzte Botschaft geht mir seitdem nicht mehr aus dem Sinn. Gerade vor dem Hintergrund, was ihr kurz danach widerfahren ist, wirken ihre Worte für mich umso eindringlicher. Und gleichzeitig erfasst mich ein befremdliches Gefühl einhergehend mit der Frage, ob das Bekenntnis zum Leben immer dann besonders intensiv aufzuflackern scheint in der Gewissheit des Endlichen.
Wie ist das wohl für sie? Fühlt sie sich gefangen im eigenen Körper? Oder ist es nur ein langer Schlaf?
Ich las in einem Bericht, dass man im Koma durchaus seine Umwelt wahrnimmt. Dennoch wissen wir so wenig darüber, wie man sich fühlt, wenn man nur da liegt, an Maschinen angeschlossen und ohne Bewusstsein.
Ich bewundere ihre innere Kraft. Sie zeigt uns in ihrer scheinbaren Weltabgewandtheit ihre Kämpfernatur, in dem sie sogar einen Schlaganfall im Koma überlebte. Ihre Seele hatte seitdem jederzeit die Möglichkeit, die Last des irdischen Daseins zu verlassen. Jedoch ist da etwas, was fortwährend in ihr kämpft. In Gedanken höre ich immer wieder diese ruhige Stimme wie sie sagte:
„Das Leben ist so schön!“

Aus ihrem Koma heraus zeigt sie uns auf, dass es sich lohnt, für das Leben zu kämpfen. Leben bedeutet allemal mehr, als dass das Menschsein in dem Moment obsolet wird, wenn die äußere Hülle scheinbar nicht mehr funktioniert.
Sie lehnte damals die herkömmliche chemotherapeutische Tumorbehandlung vehement ab und stellte sich gegen die ärztlichen Empfehlungen und die Pharmaindustrie. Positionierte sich in ihrer Festlegung in der Hoffnung, dadurch auch möglichen Behandlungsfehlern auszuweichen. Die Ärzte gaben ihr seinerzeit vor gut Zwölf Jahren allenfalls noch ein bis zwei Jahre Lebenszeit.
Mit Meditation fand sie ihren eigenen Weg für eine alternative Selbstbehandlung und lebte damit ein glückliches Leben.

Ich frage mich, was bleibt, wenn wir alles hinter uns lassen. Was erfüllt uns im Leben?
Was ist es, was uns inneren Reichtum schenkt?

Meine Gedanken wandern zu dem Tag, als ich vor Enttäuschung niedergedrückt am Fluss unter dem Feigenbaum saß und weinte. Eine traumhaft anmutende Landschaft entfaltete sich vor mir: Kleine Fischerboote tändelten auf dem Fluss, welcher sich an den sanften Hügeln entlang schlängelte, bis er sich mit dem nur wenige Meter entfernten Meer vereinte.
Das sanfte Plätschern der Wellen am Ufer und der Wind, der durch mein Haar wehte, spielten eine gleichmäßige Melodie.
Schritte näherten sich und ein Mann sprach mich an, ob er mir behilflich sein könne. Er hatte mich weinen hören. Ich weiß nicht was es war, was mir an ihm so gefiel. Eine ästhetische Erscheinung war er allemal mit seinem dunklen Nadelstreifen Anzug, auf der Promenade jedoch etwas ungewohnt. Engelslocken hatte er keine, sein dünnes Haar war schon grau an den Schläfen. Aber da war dieses schelmische Lachen und diese sanfte Stimme. Dieser Hauch von Mitgefühl ließ mich gleichzeitig frösteln und wärmte doch so meine Seele. Ich wischte mir die Tränen vom Gesicht und war dankbar für diese Aufmerksamkeit, die mir zuteilwurde. Ich erzählte ihm von mir und meiner Enttäuschung, wir gingen am Ufer spazieren und verbrachten den ganzen restlichen Tag miteinander.

Als wir uns ein paar Tage später trafen, besuchte ich ihn in seinem Büro. Er öffnete mir die Tür und unsere Augen begegneten einander. Einer langen Umarmung folgte ein sinnlicher Kuss, er küsste meine Seele und unsere Leidenschaft ergoss sich über seinen Schreibtisch.
Wir lebten unsere Lust triebhaft aus. Besuchten kultige Fetischpartys, ganz im Zeitgeist. Tanzten, bis uns das Personal hinauswarf, um den Partyraum besenrein für die nächste Veranstaltung herzurichten.
Die wenigen Stunden, die wir miteinander verbrachten, waren intensiv, schön und aufwühlend.
Nach einer durchtanzten und wilden Nacht lag ich neben ihm und kraulte seinen spärlichen Brustpelz. Es war der letzte gemeinsame Morgen. Die Morgensonne flutete den Raum in goldenes Licht. Mein Zug fuhr ein paar Stunden später. Ein Abschied ohne Worte, ein letzter Kuss, dann ein geflüstertes Adieu.

Was bleibt, wenn wir alles hinter uns lassen, was erfüllt uns im Leben? Was ist es, was uns inneren Reichtum schenkt?
Für mich sind es meine starken Gefühle, meine Leidenschaft die ich lebe und meine Liebe, die ich schenke. Wenn es mich juckt, etwas Verrücktes zu tun, wieso nicht? Wenn es mich und vielleicht auch andere glücklich macht. "Dann tu es doch einfach!"
Und ich stelle mir die Frage, was ich tun würde, wenn ich wüsste, dass ich nur noch einen Tag zu leben hätte. Was würde ich im Sinne meiner Freundin tun?
Ich entscheide mich, ans Meer zu fahren!

Danke Alma!

© Aphroditee, 29.01.2020
red
*******tee Frau
7.203 Beiträge
@**l Ich bin erstaunt und begeistert über die vielen Geschichten die seit Weihnachten nur so herabprasseln. *wow* Ihr seid so fleißig. Leider habe ich es noch nicht geschaft alle zu lesen, es sind einfach zuviele. Ich versuche auf jedenfall noch nachzulesen, was mir noch fehlt.

@*********2016 zu deiner letzten Geschichte: eine, für dich ungewöhnlich kurze, jedoch sehr mitreisende Szene *top*
Geheimnisvoll schließen sich vertraute Türen, während sich uns auf wundersame Weise neue Wege eröffnen. Vielleicht ist es die Blickrichtung, die uns das Leben lehrt?

Wenn es Abend wird und die stille Stunde kommt, ist es das Meer, das sie vereint.

Tom (the Sun)
red
*******tee Frau
7.203 Beiträge
prüfend
*********tMut Frau
2.123 Beiträge
Erzählen Sie uns Ihre Geschichte
„Gestatten, Obsoleszens Schelm!“

„Wie? Wollen Sie uns verarschen?“

„Nein, mein Name ist Obsoleszens Schelm!“

„Das kann in einem zivilisierten Europa nicht angehen.“

„Aber in Übersee, in Übersee ist alles möglich.“

„Nun ja, mag sein, dass in irgendeinem kleinen Kaff in Übersee diese Wörter zu Namen werden können. Wie sind Sie dazu gekommen? Erzählen Sie uns und den Zuschauern Ihre Geschichte!“

„Meine Eltern, Friederike und Onno Schelm, haben sich kurz nach ihrer Heirat ganz der Wissenschaft verschrieben. Immer wenn ein Experiment, eine neue Studie, ein neues Medikament am lebenden Objekt namens Mensch getestet werden sollte, haben sie sich der zur Verfügung gestellt. Als Berufsbezeichnung wählten sie ‚experimentelle Reisende der Wissenschaft’.

Sie waren gern gesehene Probanden, weil sie ohne zu zögern jede Festlegung eines Experimentes zustimmten und nicht hinterfragten. Sie lebten gut davon, insbesondere wenn diese Experimente nicht nur im Institut oder in einem Krankenhaus stattfanden sondern ein mehrwöchiger oder mehrmonatiger Aufenthalt eine andere Unterbringung verlangte. Die Pharmaindustrie war nicht kleinlich und ermöglichte ihnen ein Leben in Luxushotels mit all inklusive und wenn wir an inklusive denken, war wirklich alles inklusiv, einschließlich Kleidung, hochwertige Freizeitbeschäftigungen usw. Wenn sie nicht unter anderen Menschen weilen durften, weil das Experiment dies nicht zuließ, wurden sie alternativ in Luxusvillen oder Yachten untergebracht, stets begleitet von Security-Personal, denn auch wenn meine Eltern einer lebenslangen Verschwiegenheitsklausel in ihren Verträgen zustimmten, wollte man sicher gehen, dass die Medien niemals Kontakt zu ihnen aufnehmen konnten. Natürlich weckte ihr Lebensstil, ihr Auftreten in der Öffentlichkeit mit einem Tross Security die Neugier der Medien. Es umgab sie ein Hauch von Exklusivität. Wer war dieses Paar, dass sich alles gönnen konnte, die edelste Kleidung, Schmuck, Pelze, Rolls mit Chauffeur? Die aber völlig zurückgezogen im Luxus lebten? Russische Oligarchen? Paten eines Mafiakartells? Reiche Erben aus Europa? Keiner kam dem Geheimnis auf die Spur.

Dieses Leben war natürlich nicht umsonst. Sie überließen ihre lebenden Körper oft recht zweifelhaften Versuchen, die nicht immer glimpflich verliefen. Manches Mal hing ihr Leben auch am buchstäblich seidenen Faden. Sie kämpften mit Nebenwirkungen, die ein normaler Mensch niemals über sich ergehen lassen würde, selbst Probanden aus den hiesigen Gefängnissen, deren Leben abgeschlossen waren, als sie verurteilt wurden, lehnten diese Experimente rigoros ab. Auch die Aussicht auf eine bevorzugte Behandlung im Knast mit besserem Essen und mehr Bewegungsfreiheit konnten sie nicht überzeugen, sich diesen Vorhaben der Pharmaindustrie und anderen Instituten zu verschreiben.

Nach jedem Experiment, jeder Studie, jedem Auftrag mussten meine Eltern einen Fragenkatalog beantworten. Es war für sie jedes Mal Routine, die Fragen glichen sich wie ein Ei dem anderen. Bis vor 31 Jahren, da fanden sich auf den letzten Seiten Fragen, die vorher noch nie gestellt wurden. Es irritierte sie. Wollte man sich ihrer entledigen? War das ein weiterer Test für die abgeschlossene Studie? Kamen sie für ein noch nie dagewesenes Experiment in Frage und will man sich ihrer bedingungslosen Loyalität vergewissern? Sie kamen mit ihren Gedanken, was als nächstes geplant war, näher als gedacht und so überraschte es sie nur leicht, als man ihnen eine neue Studie nach der Auswertung des letzten Kataloges unterbreitete. Es sollte ein lebenslanges Experiment für sie werden. Sie würden nur noch für diese Studie arbeiten müssen. Man versprach ihnen jegliche Hilfen und ein Leben weiterhin in Saus und Braus, aber mit Eigentum. Die Luxussuiten in den Hotels werden auf ihren Namen eingetragen, sie erhalten zwei Wohnsitze jeweils in zweistelliger Millionenhöhe, alles wird weiterhin bezahlt, der Jet, die Autos, Motoryachten etc. pp. Sie müssten nur noch zustimmen, dann könnte das Experiment ihres Lebens sofort beginnen.

Wie Sie sich sicherlich vorstellen konnten, unterschrieben meine Eltern ohne zögern den Vertrag ihres Lebens. Bislang ging immer alles gut aus. Warum nicht auch jetzt? Sie hatten sich auch an den Luxus dermaßen gewöhnt, dass sie jedwede Moral und Anstand verloren hatten.

Ihre neuen Auftraggeber bestanden aus ihnen bekannten, aber auch unbekannten Pharmaindustrien, biogenetischen Großlaboren, Scheinfirmen, Politiker und Geheimdienste der wirtschaftlich stärksten Länder der Erde, die sich zu einem gigantischen Forschungsunternehmen zusammengetan hatten, einem Geheimbund der Superlative, wie man sie nur aus fantasiereichen Actionfilmen her kannte, Menschen ohne Gewissen und Moral, die Gott spielen wollten. Auch das schreckte meine Eltern nicht. Im Gegenteil, sie fühlten sich ihnen sogar überlegen, denn ohne sie würde es das neue Experiment nicht geben. Sie waren geeignet für ihre neue Aufgabe, gesund. Alle vorherigen Aufgaben hatten keine Schäden im Erbgut und in ihren Körpern hinterlassen. Sie waren gespannt, was das für eine Aufgabe sein würde, die ihnen ein lebenlanges Auskommen zusicherte. Einige Monate nach der Vertragsunterzeichnung und erfolgreichen Untersuchungen wurden sie in die Hauptzentrale, „dem Auge“, eingeladen. Vor Ihnen saßen die skrupellosesten Wissenschaftler, die die Erde je gebar und erklärten Friederike und Onno Schelm ihre neue Aufgabe. Sie übergaben ihnen das Dossier, um sich gut auf die neue Aufgabe vorbereiten zu können und vier Stunden später saßen sie in ihrer neuen Villa am Meer mit Blick auf den eigenen Bootssteg und ihrer Yacht und studierten bei einem Glas Champagner die Abhandlung.

Meine Damen und Herren dieses TV-Senders, liebe Zuschauer hier und vor Ihren Geräten. Ich sehe, wie interessiert Sie bisher meine, diese Geschichte verfolgen. Trotzdem möchte ich Sie nicht überstrapazieren mit meiner Biographie. Ich mache es nun kurz. Das Dossier enthielt ein unglaubliches Experiment. Meine Eltern sollten ein Kind zeugen, dass für immer und ewig ein Baby blieb. Die DNA wurde so verändert, dass das Baby nach der Geburt mit acht Monaten ausgereift wäre. Dafür wurden meinem Vater durch im Labor gezüchteten Spermien, den sie ihm vorher abzapften und sofort in Kryobehältnissen auf Eis legten, das Genmaterial nach und nach so verändert, dass es zu einem einzigen großen Spermium wuchs. Diesen Superspermium pflanzten sie ihm direkt zurück in den Hoden. Die Eizellen meiner Mutter wurden mit neu entwickelten Medikamenten ebenso verändert, dass sich aus vielen kleinen eine einzige große Eizelle entwickelte, die nur darauf zu warten schien den Superspermium meines Vaters zu empfangen. Der Termin für diese Empfängnis wurde exakt auf den 1. Aprll 1990 festgelegt.

Der Akt als solches fand in einem Raum eines chinesischen Institutes statt, dass sich von dem eines First Class Hotel mit King Size Bett nur durch die Kuppeldecke mit hunderten kleinen Kameras, die jede Regung und Bewegung meiner Eltern aufnahmen, unterschied. Das einzige Natürliche an dieser Fortpflanzung war quasi der Deckakt meiner Eltern.

Wie trotz akribischer Forschung und Vorbereitung ein Behandlungsfehler später nicht ausgeschlossen werden konnte, wie ich dadurch zu meinem Vornamen kam und wie ich ums Überleben kämpfen musste, können Sie ab dem 1. April 2020 in meiner dann frisch verlegten Autobiografie lesen. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!“ -


©strongSecretary, 29/01/2020
Zitat von **********etary:
Wie trotz akribischer Forschung und Vorbereitung ein Behandlungsfehler später nicht ausgeschlossen werden konnte, wie ich dadurch zu meinem Vornamen kam und wie ich ums Überleben kämpfen musste, können Sie ab dem 1. April 2020 in meiner dann frisch verlegten Autobiografie lesen. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!“

Ja, was für ein fieser Cliffhanger... genau auf diese Erklärung hatte ich mich schon gefreut *teufel* *top*
prüfend
*********tMut Frau
2.123 Beiträge
Ja, was für ein fieser Cliffhanger...

Tjaaa, wie im richtigen Leben, gelle?! *lol*
*top2*
Vielleicht kommt die Fortsetzung mit den nächsten 8 Wörtern ...
prüfend
*********tMut Frau
2.123 Beiträge
*zwinker*
**********hylen Mann
1.142 Beiträge
Spätschicht (9. Abteilung)
Ästhetik-besenrein-Brustpelz-jucken-L)locken- Kult-triebhaft-Zeitgeist-Obsoleszenz-Behandlungsfehler- überleben- alternativ- Festlegung- Pharmaindustrie- Medien-Schelm

Gründel fieberte nach einem unbrauchbaren Tag dem Feierabend entgegen.
Irgendein Spaßvogel hatte in der vorigen Nacht Sakrileguane im Vorgarten der Glaubenskongregation ausgesetzt und damit Panik unter der Stadtbevölkerung ausgelöst. Der Tag war insofern beherrscht von der üblichen Verfahrensweise. Entsprechend der Festlegungen der Registratur für verschwendete Erinnerungen erfolgten Massenverhaftungen der üblichen Verdächtigen.

Gegen Einbruch der Dunkelheit ein letztes Verhör. Gründel verschränkte gedankenversunken die Hände vor seiner Stirn. Es schien nichts zu bringen. Sein Gegenüber schienen die seit nunmehr acht Stunden andauernden Verhöre nicht sonderlich zu jucken.

Lazarus Braun war schon ein schlimmer Finger. Begann seine kriminelle Karriere doch recht früh. Sein Stiefvater Jörg versuchte jahrelang vergeblich, Lazarus´ Auswüchse im Ins-Planschbecken-Schubsen durch viel Verständnis auszugleichen. Von Lazarus Mutter war nicht viel bekannt. Nur vage Überlieferungen eines Mammakultes, der sich oftmals nur in Legenden von Alpenromantik erschöpfte und im Nebel der Geschichte zu verlieren schien.
Lazarus Auswüchse in Badeanstalten eskalierten in der Zeit, als er sich wiederholt zur Führerscheinprüfung anzumelden versuchte. Die Frustration mehrerer vergeblicher Führerscheinprüfungen gipfelte schließlich in eine abgöttische Verehrung der dämonischen Krawatte des Gelegenheitsrappers Alex G., deren Energien von den Gründerzeiten der kollektiven Erregung noch bis in die Jetztzeit ausstrahlten. Lazarus radikalisierte sich und verlor die Scheu unter dem Einfluss Gleichgesinnter. Und fing an, einem längst vergessen geglaubtem Kult folgend triebhaft Körper und Seele mit postvirtuellen Drogen zu verstümmeln. Er kleidete sich nunmehr mit Ohrringen aus Warndreiecken als Ausdruck eines alternativen Daseinsentwurfs.
Was angesichts unzähliger Behandlungsfehler in dunklen Hinterzimmern verboten wurde, da das Tunneling mit Warndreiecken die Gehörknochen in erschreckend schneller Zeit nachhaltig schädigte. Und in der Regel binnen weniger Monate zur vollständigen Taubheit führte. Ganz abgesehen von einer schwachen Gesellschaftsblase.

Lazarus war ein schwieriger Fall. Konnte eine Vielzahl von Warndreieckträgern in der Regel durch die regelmäßige Verabreichung konsumaler Placebo der hiesigen Pharmaindustrie zumindest ruhig gestellt werden, schlug bei Lazarus diese Therapieform nicht an. Und so war es nur eine Frage der Zeit, dass er unweigerlich in den Fokus des Geheimdienstes geriet.
Überleben gestaltete sich für Lazarus unter diesen Voraussetzungen als sehr schwierig. Eine Zeitlang ging es für Lazarus aufwärts, als er eine scheinbar legale Geschäftsidee umsetzte, indem er alte Brotreste mit stimmungsvollen Aphorismen beschriftete und als Toastpflaster vermarktete. Die neue Erwerbsquelle verödete indes recht schnell, nachdem das Ministerium für vegane Angelegenheiten rigoros intervenierte und Speisewarnungen herausgab.
Danach hielt er sich eine Zeitlang mehr schlecht als recht mit einer Aushilfstätigkeit in einer alpinen Straußwirtschaft über Wasser, indem er allabendlich den Besen reinstellte. Nachfolgende Resozialisierungsversuche schlugen mehrfach fehl. Und gipfelten während der anschließenden Berufsberatung in der Empfehlung, sich überregional als Türstopper zu bewerben.

Gründels hervorgehobene Stellung im Innendienst brachte es mit sich, dass Schlussverhöre mit anschließendem Obsoleszenzmanagement grundsätzlich seinem Aufgabenbereich überantwortet waren.
Da saß der Kandidat mal wieder. Mit einem schelmischen Grinsen versuchte Lazarus die Blessuren der vorangegangenen Verhöre sowie einer verunglückten Brusthaartransplantation zu verbergen. Lazarus war auch selbst Opfer. Ging er doch im derzeit ausufernden Körperhaartrend einer eher unseriösen Werbebotschaft in den Medien auf den Leim, die eine körpergerechte Transplantation eines angeblich „originalen David-Hasselhoff-Brusthaartoupets“ versprach.

Gründel verlor allmählich die Geduld, sich weiter in die digitale Fallakte seines Gegenübers zu vertiefen. Er war urlaubsreif. Stand er laut Aussage seines synergetischen Therapeuten doch kurz vor einem allegorischen Insult.
Seit dem morgendlichen Aufbruch aus Annes Wohnung verlor sich dieser Tag in einer grotesken Abstinenz von Ästhetik. Dankbar sog Gründel den Duft in seinen Händen ein und versank sekündlich in einer Blumenwiese von Pheromonen. Seitdem Anne ganz im Stile des Zeitgeistes entschied, sich nicht mehr zu rasieren, hielt sich der sinnliche Duft ihrer verborgenen Locken immerhin über Stunden in seinen Händen.
Gründel schloss die digitale Fallakte und klappte das Display mit einem lauten Krachen zu. Fast unmerklich zuckte Lazarus zusammen. Ein kurzes Mustern seines Gegenübers überzeugte Gründel davon: Dieser Kandidat musste zunächst weichgekocht werden.
„Sie bleiben erstmal über Nacht hier!“
Lazarus zuckte ein zweites Mal zusammen. Ahnte er doch, dass ihn am kommenden Morgen die ungestümen Fäuste von Praktikanten der Ausbildungseinheit erwarten würden.

Gründel nahm es mit gespielter Gleichmut zur Kenntnis und deaktivierte die Silbenabsaugung des Dezibelabsorbers im Verhörraum, um heute einmal zeitig das Geheimmdienstgebäude zu verlassen. Es galt, der Spur der Pheromone zu folgen…
(…)
©Einar_VonPhylen 300120
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Ein Sakrileguan mit Ohrringen aus Warndreiecken und dämonischer Krawatte stellt allabendlich den Besen rein!
Ach Einar, du bist ein echtes Toastpflaster! *witz*
red
*******tee Frau
7.203 Beiträge
@**********hylen *bravo* *zugabe* *blumenschenk*
Habe mal wieder *herz* herzlich gelacht *lol* *haumichwech*
du bist ein wunderbarer Wortakrobat *love*

PS: ich warte gespannt auf die nächste Folge, Gründel wollte doch in den "Tantrapalast" oder so ähnlich *gruebel*
**********hylen Mann
1.142 Beiträge
Nun, Du Schaumgeborene -soweit meine Erkundigungen reichen, war ein gemeinsamer Besuch Gründels und Annes in einem tantrischen Erlebnisrestaurant angesetzt. Scheint vielleicht angeraten, einmal Toms oder Damaris Küchenkunst zu bemühen, um etwas mehr Klarheit über die Speisenkarte zu erhalten *nachdenk* ...
red
*******tee Frau
7.203 Beiträge
Naja, ok, es war ein Tantra Erlebnisrestaurant, nun, da passt doch der Name "Tantrapalast" frei nach dem hießigen, sehr beliebten "Asiapalast" ganz gut *zwinker*
**********hylen Mann
1.142 Beiträge
Naja-ich weiß ja nicht: "Asiapalast" klingt dann doch arg nach vorgewärmten Tellern (und ggf. vorgewärmten Servicepersonal) und lauwarmen Pflaumenschnaps...; Und ich scheue mich ein wenig, den bisherigen Titel des Gründelthemas zu ändern in: "Liebe in den Zeiten der Vogelgrippe" *grimasse*
Hiobsolet
Bischof Hiobsoles Zenzi ist unehelich. Was sich ja dem Leser auch schon deutlich aus der Berufsbezeichnung ihres Vaters erschließt.

Man könnte sie bösartigerweise auch als seelsorgerischen Behandlungsfehler bezeichnen. Aus väterlicher Sicht ein temporär überaus angenehmer Behandlungsfehler. Allerdings einer, täte er ihn wiederholen, schnell dazu führte, dass seine Berufsbezeichnung dies wohl nicht lange überleben dürfte.
Heutzutage zumindest. Zu früheren Zeiten hätte er alternativ zur Abdankung für Zinzis Familie ein paar kostenlose Messen gelesen, sich des Abends lustvoll selbst mit etwas Dornenreisig kasteit und die kleine Zenzi ins nächste Zisterzensierkloster verbannt, damit sie dort einer züchtigen Erziehung anheim gestellt wäre. Schließlich kreist ja das Blut eines Lüstlings in ihren Adern und Gott bewahre, dass sie einst in die Fußstapfen ihres Erzeugers trete und einen wieteren Mann Gottes zur Unzucht verführe.

Aus mütterlicher Sicht wären seelsorgerischer Übergriff oder Machtmißbrauch die angebrachteren Begriffe. Zenzi`s Mutter war zum Glück nicht Willens die Frucht ihres Leibes der Willkür der Kirche zu überlassen. Sie suchte sich weit weg eine neue Anstellung und bat aus nun sicherer Entfernung freundlichst um etwas bischöfliche Unterstützung für den weiteren Lebensweg ihrer Tochter. Was der geilheilige Mann jedoch vehement von sich wies und sich jedwede weitere Belästigung verbat.

Nun. Festlegungen dieser Art schreckten Zenzi`s Mutter auch nicht mehr. Sie nährten mit dem Zorn nur ihre Entschlossenheit, den richtigen Moment zu erwischen, ihrer Tochter ein angenehmeres Leben als das ihrer Mutter zu ermöglichen. Die Zeit würde für sie arbeiten. Da war sie sich sicher.

Schließlich war eines Tages dank der Forschungen von Wissenschaftler und der Pharmaindustrie der erste zuverlässige Vaterschaftstest entwickelt. Die vielen Opfer kirchlicher Amtsträger fluteten irgendwann die Medien und nur ein Schelm würde vermuten, dass Zenzi`s Mutter diese Chance ungenutzt verstreichen ließ.

Heute ist Bischof Hiobsole Archivar im Vatikan und Zenzi studiert. Sie hat allerdings zum Schrecken ihrer Mutter ein seltsames Faible für Talare. Doch sie hat sich glücklicherweise für einen Träger auf der evangelischen Seite entschieden. Einen überaus netten Träger! So können später ihre Kinder mit einem liebevollen Vater aufwachsen.
Wenn das erste Enkelchen auf ihrem Schoß sitzt, wird ihre Mutter hoffentlich bereit sein, den Vater kennenzulernen. Sie muss ja nicht gleich mit in die Kirche.

Die Personen und Namen in diesem Bericht sind frei austauschbar und leider Gottes frei erfunden!
*********ynter Frau
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*ungeduldig* mit den Hufen scharrend
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