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Geschichtenspiel Teil 45

*********2016 Mann
2.250 Beiträge
Vielleicht gibt es ja noch einen Teil zwei, lach, mal schauen was es demnächst an Worten gibt *blumenschenk*
**********hylen Mann
1.142 Beiträge
noblesse oblige...
Nun,Kamasutra- man darf dann den erlauchten Fortsetzungen des Weinheim´schen sujets mit Spannung entgegensehen. Sicher eine zunehmende Herausforderung...


red
*******tee Frau
7.203 Beiträge
@ Anchises65 *traenenlach* *haumichwech* *traenenlach* *haumichwech* *traenenlach* *haumichwech*

Aua, Bauchweh von kaputtlachen *umfall*
Einmal wider-Versen gellt!
Zwar nicht hohl in der Birne
obwohl
bin ich doch die Dirne
meiner Zeit

Gefangen
in kunstvollen Mustern
ästhetisch scheinend Clustern
es stets gut meinend

Bangen und bellen
zum Ausbruch bereit
Herz und
Hirnzellen

Drängen
gen Hand und Mund
fahrn gegen jede Wand
verlieren und hängen

Tun und halten
nie Maulaffen feilhalten
rebellieren
gegen alle Urgewalten

So
doch seltenst ganz froh
sticht der Dekadenzfloh
und kratzt sich der Hund

Beißt und reißt
weit auf das Maul
mit Schaum vorm Mund
den Sattel statt den Gaul

Es darbt
vernarbt und leidet
die künstlerische Seele
bar jeglich wahrer Heilung

Nur selten
erbarmen sich mir die Welten
entgelten reich das Vergolden
von Dung und Ungewolltem
@
@ Katzendiva
Das Bild säh ich gerne! *spitze*

@****te
Welch geiler Weiler - bleibt das wirklich nurnen Einteiler? *bravo*

@******tra
Los - wirf weiter deine Steine! *ja*

@*******see
Nu musste abba auf inglisch wroten, gell! *fiesgrins*
****en Frau
18.644 Beiträge
Meine Lieben,

heute darf ich euch die acht neuen Wörter präsentieren:

  • Walnuß
  • Flohmarkt
  • meucheln
  • froschfarben
  • Statue
  • einsam
  • Kalligraphie
  • Aubergine


Viel Spaß damit! Ich bin gespannt.
*********nd_69 Frau
7.515 Beiträge
Die froschfarbene Walnusshülle ist jedes Jahr ein Grund zur Freude für mich, sobald ich sie am Baum erkennen kann.

Heuer jedoch sind es so viele, die er schon freigegeben hat, dass der Boden unter dem Baum nicht mehr sichtbar ist. Als ich nach oben schaue, trifft mich eine herabfallende Nuss ins Auge, das sofort die Farbe reifer Auberginen annimmt. Der Baum, einer einsamen Statue im Garten gleich, scheint mich auszulachen.

Na warte, Baum, meucheln lasse ich mich nicht von dir! Ich verkaufe deine Früchte auf dem Flohmarkt, sobald ich die Kalligrafie für das Schild "gartenfrische Walnüsse" erstellt habe.
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
"Winterfeld zum Vierten"
Lars "Wolle" Winterfeld, sagenumwobener und verschrobener Ermittler der Dänischen Kriminalpolizei, quält sich langsam und behäbig aus dem Fahrersitz seines alten, zerbeult aussehenden Volvos. Sein froschfarbener Pullover, ein markantes Kennzeichen von ihm und Namensgeber des Spitznamens, steht im Einklang zur abgegriffener braunen Aktentasche, dem speckigen Loden Hut und der skurrilen Sonnenbrille. Wahrhaft eine wunderliche Gestalt die sich der staunenden Menge Mensch auf dem Parkplatz Enghaven, der dänischen Stadt Holstebro, als federführender Ermittler präsentiert. Ein Flohmarkt sorgt für buntes Treiben und zieht die Menschen an. Bunte Verkaufsstände locken mit vielseitigen Angeboten und einige tausend der ca. 36000 Einwohner nutzen die Gelegenheit zu günstigen Schnäppchen. Aber nicht überall herrscht eitel Freude. Am Ufer des Flüsschens Stora, welches Holstebro elegant durchfließt ist ein toter Schauspieler gefunden worden. Mitglied des hiesigen Theater Ensembles Odin Teadret und Grund für "Wolles" Anwesenheit. Ein, allem Anschein nach, hinterlistiges meucheln , eine spitze Klinge die gnadenlos einen talentierten Darsteller zum Tode beförderte. Die bunten und modernen Plastiken, Skulpturen und Statuen welche das Stadtbild so ansprechend und fröhlich mit gestalten, können die düstere Stimmung am Tatort nicht vertreiben. Betroffenheit zeichnet sich in den Gesichtern der ermittelnden Beamten ab. Morde geschehen hier in der Provinz Midtjylland eher selten. Unweit der Leiche findet Inspektor Lars "Wolle" Winterfeld eine leere Schnapsflasche, in der Brieftasche des Toten, neben seinen Papieren, ein von zarter weiblicher Hand geschriebener Liebesbrief. Ein Meisterwerk der handgeschriebenen Schönschrift, eine leidenschaftliche Kaligraphie von Lust und Liebe. Haselnussbraune Augen saugen den Text förmlich auf, beschattet und unnahbar gehalten von der wohl schrägsten Sonnenbrille die man hier je sah. Einsam steht "Wolle" Winterfeld am Flussufer, mustert die Umgebung und sein geschulter Verstand findet die ersten Puzzleteilchen. Die Unterzeichnerin des Briefes ist eine Dame namens Smilla und einem der anwesenden Politi flüchtig bekannt. Die Ehefrau eines hier ansässigen Schlachters und Winterfeld schaltet blitzschnell. Eine Eifersuchtstragödie zeichnet sich ab und der Verdacht wird zur Gewissheit als Kollegen des ermordeten Schauspielers über eine heiße Affäre zwischen dem Toten und der Dame Smilla berichten. Weitere Befragungen am nächsten Tag, vorgenommen in der Nachbarschaft der Schlachterei bestätigen selbiges und schildern den Schlachter Wladimir Petrenko, ein zugewanderter Weißrusse, als jähzornig und sehr eifersüchtig. Lars Winterfeld ordnet die Arretierung und Einbringung zum Verhör des Verdächtigen an und zaubert gelassen ein, mit gebratenen Auberginen , belegtes Brötchen aus seiner Aktentasche. Dann machen sie sich auf den Weg den mutmaßlichen Täter abzuholen. In der Schlachterei findet sich dann auch, die gut versteckte Tatwaffe, ein teures Schlachtermesser, welches der Russe wohl aus Kostengründen nicht wegwerfen wollte. "Wolle" Winterfeld knackt also auch diese kriminalistische Walnuss und löst den Mordfall in gewohnter Bravour!


Kamasutra 03.10.2018
*******iva Frau
1.028 Beiträge
Kamasutra
*zugabe*
Inspektor "Wolle" eine weitere skurile Figur aus Deiner Feder mit literarischer Bravour geschrieben! Bitte mehr davon! *love4*

Dein grösster Fan *love*
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
Katzendiva
Dankeschön meine Liebste *herz* *knuddel2* *bussi* werde mich bemühen
Galle-Kalle
Armer Tropf!

Da sitzt er am Tresen wie die Statue von Rodin. Durch das schummrige Licht hier wirkt er leicht grünstichig, fast froschfarben könnte man sagen.

Man möchte ihm zurufen: "Mensch Kalle - wenn Du auch deutlich einen in der Krone hast - so küsst dich keine Prinzessin!"
Man lässt es, denn wenn Kalle dann den Kopf hebt und einen sein einsamer Blick trifft, ist es, also ob der Blick meucheln könne und man selbst augenblicklich begänne, sich grün zu verfärben und schlaff und leblos zu werden. Wie ein Untoter mit dem Fleisch einer überreifen Aubergine.
Das fehlte noch!

So lässt man den Unglücks-Kalligrafen mit seiner Krone weiter am Elend der Welt verzweifeln und überlegt sich trotzdem noch eine ganze Weile, welche Walnuss er heute wieder zu knacken hat. Denn ein Wal muss es mindestens sein, so schwer wie das Problem ihn heute wieder niederdrückt. Sobald man irgendwo anders ankommt und einen helle aufmerksame Augen fragend mustern, schüttelt man sich kurz und lässt sich freudig in hellere Gedankengefilde entführen.

Manchmal tauchen die tieftraurigen Augen von Kalli immer noch auf, doch nun ist es wie auf einem Flohmarkt. Man bemerkt es, aber hat in dem Moment schon wieder etwas Schöneres endeckt.
Wüsste man nicht, dass Kalle diese Stimmung einmal im Monat in die Welt trägt und ganz ohne Zutun anderer einen Tag später schon wieder strahlend und voller phantastischer Pläne auftaucht, hätte man vielleicht ein schlechtes Gewissen.

Doch so langt die Erinnerung an die Existenz solch unauslotbarer Tiefen.

Es ist, als ob Kalle dafür zuständig sei, dass man deren Existenz nicht vergisst und darum in Folge den Wert des Lebens umso mehr schätzen kann. Manchmal wird es auch bewusst und dann ist man Kalle sogar dafür dankbar, dass er es ist, der stellvertretend für uns Andere die Tiefen auslotet.
Man nimmt man sich vor, ihm beim nächsten Zusammentreffen ein Bier zu spendieren und hat es bis dato aber doch schon wieder vergessen.

Jaja, unser Kalle!
@
@ rückenwind
Sagittös köstlich herbstlich böse! *schock*

@******tra
Erfindungsreiche Insasssen, bauernschlaue Bürgermeister, bedrohliche Schwiegermütter und wollig schnelle Kommisare - was da so Alles in dir steckt ... *hutab*
Me 2
*********ld63 Frau
8.545 Beiträge
@olove
Es ist, als ob Kalle dafür zuständig sei, dass man deren Existenz nicht vergisst und darum in Folge den Wert des Lebens umso mehr schätzen kann. Manchmal wird es auch bewusst und dann ist man Kalle sogar dafür dankbar, dass er es ist, der stellvertretend für uns Andere die Tiefen auslotet.

Mich fasziniert, wie du es immer wieder schaffst, aus grauen Alltagsgewässern solche Perlen zu fischen.

*bravo* *roseschenk*
*********nd_69 Frau
7.515 Beiträge
Tadaaaaaa
20 Uhr und acht neue Wörter, die hoffentlich zu vielen Worten führen.

Und hier sind sie:

Zwetschge
herumlavieren
Rettungsmannschaft
Erlkönig
Einlagen
selbstbewusst
senken
skurril

Die Spiele sind eröffnet! Und verzeiht mir, wenn ich mich mit Dankesbekundungen zurück halte. Ich habe gerade viel zu tun...
Erlkönig
Mein Zwetschgenkuchen hatte ihm nicht geschmeckt. Er konnte noch so geschickt herumlavieren: Die Tatsache, dass Er nur ein halbes Stück gegessen hatte sprach für sich. Er mochte kein Marzipan. Konnte ich das wissen? Nicht beim ersten Date.
Wir waren am Main zum Piknik verabredet und ich hatte das Catering übernommen. Ja - Essig! Ich wollte nicht zulassen, dass dieser Misserfolg meine Stimmung senken könnte.
Zu skurril war unser Treffen zustande gekommen.
Wir hatten uns über Kriegserlebnisse ausgetauscht und ich erzählte, dass meine Schwiegermutter, als Verschüttete im zerbombten Schweinfurt unter einem Stahlträger, der Ihren Arm zerquetschte liegend, den Erlkönig aufsagte. Immer und immer wieder, um nicht bewusstlos zu werden und nach der Rettungsmannschaft rufen zu können Nach neun Stunden haben sie Sie ausgebuddelt!
Ihr Vater Allen voran ohne Rücksicht auf Verluste, das eigene Leben nicht schonend. Damals war Sie sechzehn gewesen Der verkrüppelte Arm erinnerte stets an diese Geschichte.
Er hatte mich gefragt, ob ich das auch gekonnt hätte, den Erlkönig aufsagen in der Not. Selbstbewusst hatte ich geantwortet: Nicht nur Den!". Am Telefon senkte sich seine Stimme zum vibrierenden Bariton: Will ich hören!....

Vielleicht gibt es eine Fortstzung
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
"Triumph für B.O.C"
Bertram Otto Clasen, kurz von allen B.O.C gerufen wühlt in seiner Vergangenheit, die edle Zeit seiner höchstpersönlichen Triumphe. Als junger Mann rezitierte B.O.C fließend Goethes Erlkönig , heute reicht es gerade noch für die Schlagzeile der Bild. Sein altersschwaches Radio dröhnt hingebungsvoll und mit voller Lautstärke "Born To Be Wild", auch eine Reminiszenz an längst vergangene Tage. Genau wie die Erinnerung an die "Easy Rider" Filme und die längst verblichene Tatsache das auch Bertram Otto in jungen Jahren die Straßen unsicher gemacht hatte. Oft genug brummte B.O.C unter Einfluss von Zwetschgen Wasser und ähnlichen Antriebsstoffen, mit seinem geliebten Zündapp Krad, durch die Stadt und das benachbarte Umland, sorgsames herumlavieren um etwaige Polizeikontrollen und sonstige Störeinflüsse war zwingende Notwendigkeit. Aber das ist goldene Vergangenheit und selbstbewusst wendet sich B.O.C seinem, für uns , skurril anmutenden Alltag zu.

Ein prüfender Blick seitens des Rentners über das notwendige Handwerkzeug. Kladde, Bleistift, Anspitzer, Bunderwehr Feldstecher und natürlich die aktuelle Tagesflasche Grand Marnier, samt frisch gespültem Schwenker. Alles da und somit kann die tägliche Beobachtung des Straßengeschehens starten. Die Insektenkolonien in den Bäumen, rechts und links seines Wohnzimmerfensters nehmen keinerlei Notiz von den Eskapaden des Ruheständlers. Gelassen krabbeln, wuseln und krauchen sie ihres Weges, knabbern an den in bunten Herbstfarben schillernden Blättern und achten höchstens auf gefährlich wirkende Spinnen, welche ihre Netze tückisch zwischen den Zweigen verteilen.
B.O.C stützt seine Ellbogen auf das weiche Kissen und setzt den Feldstecher ans Auge. Heben und senken , schwenken nach rechts und nach links, nichts entgeht den wachsamen Blicken des Bertram Otto Clasen. Auch nicht das Menschen Gewusel an der naheliegenden Kreuzung wo ein dämlicher Fahrradfahrer es doch tatsächlich geschafft hat, den Papierkorb, welcher die wartenden Fahrgäste an der Bushaltestelle der Linie 132 zur Sauberkeit ermuntert, platt zumachen. Und wie könnte es anders sein, der Dumm Batz ist niemand anders als B.O.Cs Lieblings Mitmieter und Hassfreund Rickmann. Rickmanns blaues Auge ist deutlich im Fokus des Feldstechers zu bewundern und B.O.C gönnt sich, aufgrund des amüsanten Ereignisses, gleich einen dreifachen Marnier. Eine Rettungsmannschaft , bestehend aus drei ehrenamtlichen Hilfssanitätern, bemüht sich bereits um den angeschlagen wirkenden Rickmann. Der Zusammenstoß mit dem Papierkorb findet genauso Beachtung und Niederschrift in B.O.Cs denkwürdiger Kladde, wie die lautstark geführte Diskussion des Ehepaars Wichmann, die auf dem täglichen Gang zum Aldi Markt, ihre Einkaufsstrategie lebhaft erörtern. Allerdings sind die Wichmanns heute etwas später unterwegs als gestern. Und dann ist da noch die dralle Blondine, von schräg gegenüber, die auch an kalten Herbsttagen noch Frühlingsgefühle erwachen lässt und geschickt ihr Wäschereck auf Balkonien aufstellt. Auch dies wird gewichtig vermerkt und der Bleistift kratzt unermüdlich über weißes Papier. Der Anblick der blonden Schönheit ermutigt B.O.C zu drei, vier weiteren Likörchen, womit der fallende Pegel der Marnier Flasche ins Gleichgewicht mit dem steigenden Blutalkoholpegel des passionierten Ruheständlers kommt. Und dann wird B.O.C eine derbe Unterlassung bewusst, eine dringende Notiz in eigener Sache. Ali, der türkische Kiosker, muss ihm unbedingt warme Einlagen für seine Pantoffel besorgen, nichts ist unangenehmer als kalte Füße. Eine weitere bemerkenswerte Notiz in B.Ö.Cs hochwichtiger, im edlen Mahagonidesign, glänzender Kladde. Noch einige weitere höchst interessante Unwichtigkeiten finden Eintrag in Bertrams Schriften, wie z.B. die Witwe Schumacher, die ihren viel zu dicken Dackel Waldi, im Bollerwagen spazieren fährt. Oder der arbeitslose Toni, der als Straßenmaler unsinnige, wohl magische Symbole, aufs Pflaster malt. Triumphierend stellt unser fideler Rentner und Sensationsjäger, anhand Strichlistenchecks, den Verzehr des zwölften Marnier fest, als ihn eine unwiderstehliche Müdigkeit überfällt und er sang und klanglos zum Mittagsschläfchen einnickt.


Kamasutra 08.10.2018
Zwetschge
Zwetschge Zwerchfell zwitschert zwanglos zwölf Zwischentöne. Ohne Herumlavieren. Irgendwie muss er die Zeit ja überbrücken, bis die Rettungsmannschaft ihn findet. Er hat Verständnis dafür, dass es so lange dauert, bis ihn jemand aus seiner misslichen Lage befreit. Schließlich hat er sich dem freundlichen Herrn am Telefon mit Erlkönig vorgestellt und hat genau gemerkt, dass dieser erst zögerte, bevor er ihn nach dem Unfallort gefragt hat. Kann ja jeder behaupten, der Erlkönig zu sein, oder?

Na ja, dass er Hilfe braucht und es ein Notfall ist, da er bar jeder Bedeckung seines Allerwertesten hilflos in der Fußgängerzone steht, stimmt ja wirklich. Er muss dem neugierigen jungen Mann ja nicht auf die Nase binden, dass lediglich seine Einlagen verrutscht sind und drohen durch die Hosenbeine zu rutschen.

Wenn man Hilfe bräuchte und erfolgreich sein wolle, müsse man selbstbewusst auftreten, hatte der Psychater beim letzten Besuch gesagt, als er sich beschwert hatte, dass die Schwestern nie kämen, wenn er auf den roten Knopf drücke. Und dass man etwas ändern müsse und nicht immer wieder das gleiche erfolglose Rezept wiederholen.

Jawohl! Genau deshalb steht er in der Fußgägerzone und hat die 110 angerufen, statt sinnloserweise auf die völlig überlasteten Schwestern im Heim zu warten.

Zweifel, die in der Stimme hörbar wären, senkten die Erfolgschancen auch massiv, meinte der Doktor. Der Mann scheint ein ziemlich schlaues Kerlchen zu sein. Und extrem hilfreich! Denn er hört das Horn und das Blaulicht ist auch schon zu sehen. Gleich wird ihm geholfen!
Ein bisschen skurril und umständlich findet Zwetschge die Strategie eigentlich auch.

Doch wat mutt, dat mutt!
@
@*******rin
Will ich auch hörn! Die Fortsetzung! *ja*

@******tra
Schlaffes Bruder B.O.C.? Köstlich! *spitze*
Fortsetzung Erlkönig
Also den Erlkönig hatte sie ihm in zwei Fassungen vor gesungen. Das war keine Option mehr .Alle Gedichte, die sie aus der Schule kannte, kamen nicht in Frage. Günter Bruno, das würde Ihre Rettung sein, die Meisengeige von Gunter Bruno Fuchs. Der Astak der Kakadus!
Plötzlich fühlte sie sich wieder sicher ,als sie ihren Pflaumenkuchen einpackte und die dazu gehörende Flasche Zwetschgenbrand. Wasser des Lebens hieß das auf französisch.Wie schön. Sie hätte immer gerne französisch gesprochen, aber Ihre Legasthenie ließ das nicht zu. Akcent graf, kannste drin schlaf....
Ihre Liebe zur Sprache hatte sich immer sekundär ausdrücken müssen, vor allem als Leserin. Musste es ja auch geben. Und die Aufsager. Das konnte sie schon in der Schule gut. Gedichte aufsagen. Tat man damals noch.
Nie hätte Sie gedacht, dass diese Fähigkeit Ihr ein Date mit dem Mann einbringen würde, den sie seit Wochen nicht aus den Augen lassen konnte, obwohl er merkwürdig genug aussah.
Er trug nie Schuhe, immer einen Schottenrock, und war mit einem orange aufflammenden Irokesen auf der sonst spiegelnden Glatze geziert.
Wer hätte in hIm den klügsten und bestbezahlten Mann des Kernforschungsinstituts von Jülich vermutet? Sie nicht., Als er sie in der Kantine angerempelte, war sie kurz davor, grob zurück zu knuffen. Nur die Stimme, dieses Abrutschen in tiefere Tonlagen, wenn er mit Ihr sprach, hatte sie abgehalten grob zu werden.

Und nun saß Sie hier, weit von Jülich mit Ihm am Main um über Kriegserlebnisse und Gedichte zu sprechen.
Dabei war er nicht älter als Sie und hatte den Krieg nicht miterlebt Es schien eine Verbindung zu geben, die sie nicht einschätzen konnte......
Nachricht:
An alle verlässlichen Finder von vielen Fehlern folgende frohe Verkündigung: In the Wilde 63 verbessert fortan!
Verbleibt vom Verfasser verehrt!
****Ffm Frau
4.878 Beiträge
Das Wort zum Sonntag
Nun wurde es mir wieder zuteil, euch einige - genauer gesagt 8 an der Zahl - Häppchen für eine neue Kurzgeschichte aufzutischen. Et voilà, hier sind sie:

  • Ratten
  • Einbaum
  • Indigen
  • Sozial
  • Entwässerung
  • Lehm
  • Umgebung
  • Stampfen


Viel Vergnügen!
*knicks*
Meine Triskele
*********_Arte Frau
14.048 Beiträge
Erst stampfte die Ratte des indigenen Volkes der Schreiwüstlinge , bekannt für ihr soziales Verhalten und der Fähigkeit auf lehmigen Einbäumen die Entwässerungsgräben geschmeidig zu durchqueren, mit ihrem Fuß auf, bevor sie ihre Umgebung ins Visier nahm um ...
Ratten
An die Ratten hatte er sich nie gewöhnen können.
Er ertrug die feuchte Hitze, das Sirren der Moskitos und die eintönigen Mahlzeiten aus immer dem selben Maniok. Den Ekel aber, den das Huschen der Ratten unter seiner Liege auslöste, konnte er nicht überwinden. Er verachtete sich deswegen.
Er setzte ihn fast gleich mit dem Scheitern seiner Mission. Zusammen mit den indigenen Einwohnern hatte er das Entwässerungsprojekt stoppen wollen, um das Sumpfland in seiner natürlichen Ökologie zu erhalten und die Ernte der tropischen Hölzer zu verhindern.
In seiner heimatlichen Umgebung zwischen Greenpeace Aktivisten und Pressevertretern war ihm das realistisch vorgekommen. Er glaubte, eine Chance gegen multinationale Holzkonzerne zu haben.
Hier im Lehm seiner Hütte, gequält vom Ekel und den stampfenden Kopfschmerzen in seiner Schläfe, war es viel schwerer, seinen sozialen Traum aufrecht zu erhalten. Er zog den bereit liegenden Einbaum zu sich heran, um das Meeting mit dem Häuptling nicht zu verpassen.
*****ree Frau
22.056 Beiträge
Reiselust
Seit kurzem waren wir in einem neuen sozialen Netzwerk. Es hieß Reiselust und bot einige interessante Reisen an. Unter Anderem wurde eine Art survival Expirience angeboten. Da wir schon lange mal etwas anderes ausprobieren wollten, entschieden wir uns dort zu buchen.
Den Flug mussten wir selbst regeln und da begann schon das große Abenteuer. Der Linienflug nach Mexiko war das geringste Problem. Aber wir mussten in einen weit abgelegen Teil des Landes. Zuerst gab es noch eine kleine Maschine, die uns zum Treffpunkt brachte, aber dann stiegen wir ihn einen alten klapprigen, wenig vertrauen erregenden Bus, der uns durch das Landesinnere brachte.
Von da an war die Reise geführt und alle im Bus sahen irgendwie aus wie Hippies, wir mittlerweile auch. Die Umgebung war allerdings phantastisch und wir hatten bisher noch nichts vergleichbares gesehen. Sie bestand aus wilden Wäldern mit kleinen Flüssen die sich durch die Landschaft schlängelten. An einem dieser Flüsse verließen wir den Bus und am Ufer lag ein Einbaum für uns und die anderen Teilnehmer, in dem immer nur zwei Leute Platz fanden. Also stiegen wir mutig ein und hofften, dass wir nicht direkt kenterten, aber sie lagen gut und stabil im Wasser. Von jetzt an ging es tief in den Urwald. Nach ca. 2 Stunden paddeln kamen wir in einem Lager an. Dort bauten wir Zelte auf und machten ein schönes Lagerfeuer.
Der Boden war sehr lehmig . Und wir alle stampften ihn mit den Füßen fest und entwässerten ihn somit auch gleichzeitig.
Der Wald war voller geheimnissvoller Geräusche und als wir uns schlafen legten bekam unser Lager nächtlichen Besuch. Mir erschien es, als würden hunderte von Ratten über uns herfallen und ich konnte kein Auge zumachen, mein Freund schlief allerdings seelenruhig.
Die indigenen Führer hatten ihren Spaß und sagten am nächsten Morgen, dass sie ein leckeres Frühstück für uns hätten, da sie in der Nacht auf der Jagd gewesen seien und reiche Beute gemacht hätten. Über dem Feuer, am Spieß drehten sich einige der unliebsamen Gäste der Nacht und meine Lust auf Frühstück sank gegen null. Zum Glück gab es auch noch frischen Kaffee und Haferbrei und ich überlegte ernsthaft ob ich nicht Vegetarierin werden sollte.

Trotz all der Anfangsschwierigkeiten wurde es eine tolle Reise mit besonderen Erlebnissen und Eindrücken.
Aber die nächste Reise werden wir dann wohl doch wieder auf einem Segelschiff machen und die beginnt in einer Woche, garantiert ohne Ratten!

Ich hoffe, ich habe alle Fehler gefunden und entfernt. Sollte doch jemand noch welche finden, darf er/sie die gerne behalten!

Shi
eyes002
******ace Mann
15.981 Beiträge
Gruppen-Mod 
Der Sündenphall
Man sagt, der Mensch sei aus einer Rippe. Ach nein, das sollten die Weibchen sein. Geformt aus einem geklauten Körperteil. Der „Spender“ sollte eine indigene Lebensform des Planeten Terra sein, allerdings geformt aus Lehm. Aus Lehm! Pfui Spinne, Männer sind aus Dreck? Ist doch wohl ein Scherz! Die Spitzen-Lebensform hier? Top- Predator, Gestalter des Himmels und der Erde, Erforscher der Tiefsee, Militarist im Weltenraum?
Nach Orwell sollte man diese blöde Geschichte umschreiben. Nix Lehm und Hauch, also Dreck und Alkoholfahne. Wir erinnern uns:

Es war zu der Zeit, da Gott der Herr Erde und Himmel machte. Und alle die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen. Denn Gott der Herr hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute; aber ein Strom stieg aus der Erde empor und tränkte das ganze Land.

Blablabla. Nein, Ich stelle mir das so vor:
Gott war es langweilig. Er gähnte herzhaft und schaute sich verduzt um. Wie öde es hier war. Frauentausch war noch nicht erfunden, Harry Wijnvoort noch nicht geboren und der gute alte Satan Claus schwirrte als Engel verkleidet in der Gegend herum und stellte nur Blödsinn an. Kurzum: LANGWEILIG! Aber er war Gott. So schuf er die Erde aus Schutt und Stein, drückte sie fest zusammen und spendete das Wasser. Wie er das machte, bleibt geheim. Nur als Tipp: Das wollt ihr nicht wissen! Und wie er die Berge machte, erst recht nicht.

Dann nieste er heftig und Umgebung und Atmosphäre war geboren. Natürlich musste er die Nase säubern, aber Tempo gab es auch noch nicht. Aber er hatte seine Finger. Dort, wohin er die Popel schnippte, wuchsen kurz darauf Bäume und Sträucher und Gott freute sich über das schlanke Grün, das kurz zuvor in seiner Nase war. Dann zog er von tief unten einen echten Kracher hoch, stieß ihn aus und kurz darauf war die Tierwelt da, von der Bakterie über die Ratten bis zum Walross. Allerdings war das wenig erbaulich. Die Starken fraßen die Schwachen und dafür rammelten die Schwachen, damit die Großen nicht ausstarben. Immer noch langweilig! Also nahm er eine Handvoll Dreck, flatulierte ordentlich darauf und schwupps war da Adam. Er setzte den staunenden Primaten in seinen Garten, mitten zwischen Pischon, Gihon, Euphrat und Tigris und Adamski freute sich.

Aber Gott wusste, dass es eines Tages den Joyclub geben würde und dass da das Rammelvolk ein Stelldichein haben würde. Und ihm wurde klar, dass Adamski verdammt allein war, nix rammeln. Also musste ein Weibchen her. Da ließ Gott den guten Adamski in einen tiefen Schlaf fallen (die Geburtsstunde der Anästhesie) und der schlief prompt ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloss die Stelle mit Fleisch. Und Gott baute eine Frau aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. Das war allzu leicht, denn Gott wusste, dass die besten Bauer aller Zeiten viel später mit Lego spielen würden. Aus Gottes Sicht war das fast das Gleiche. Da sprach der Mensch: "Die ist nun Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist." Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und schämten sich nicht. Das ging auch nicht, denn weder Scham noch DDR waren schon erfunden.
Adamski freute sich mächtig über die Männin und scharwenkelte sein Einhörnchen in ihre Richtung, wohl wissend, dass sie keines hatte. Dafür aber wahrscheinlich einen kompletten Satz Rippchen und einen klaffenden Spalt im Schoß, der Adamski irgendwie magisch anzog. Sein Hörnchen wuchs unter den Blicken der Männin in einen ausgewachsenen Einbaum und allein aus sozialer Verantwortung sah sich die Männin geradezu gezwungen, eine tiefe Verneigung in Richtung Gottes zu vollziehen. Ihr üppiges Heck war nun auf Adamski gerichtet und legte ihren Entwässerungsschacht samt Umgebung frei. Stampfenden Schrittes und mit schwerem Atem trotz fehlender Rippe näherte sich Adamski und beging den eigentlichen Sündenphall. Das mit der Schlange ist nur dummes Gerede. Nachdem Adamski also den Segen des vorzeitigen Ergusses (also vor ihr, der Männin) kennen lernte, rief er, den Mund noch eingespeichelt und voller Sabber und kurz vorm Verschlucken: "Du Sau!" Das klang dann wie: "Du Frau", und so bekam die Männin ihren Namen, der voller Bewunderung und Liebe bis heute erhalten ward.
So kam es, dass Gott schließlich Wohlgefallen an den Menschen hatte. Zellteilung kann so schön sein!
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