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Geschichtenspiel Teil 45

@*****e_M
Wortschöpfung im Sinne von Fliesen, also fliesend oder fließend im Sinne von Flüssigkeiten oder Sprachstil?
*****e_M Frau
8.565 Beiträge
Oh *sorry* natürlich fließend.... vielleicht kann es noch jemand ändern... *danke*

Sonst gäbe es ja Geschichten zum Fliesenlegen *lol*

Danke @********erin
@*****e_M
Och ich hätte fliesend, z. B fliesend erblickte er sie in der Dusche, auch ganz nett gefunden.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ist in "fließend" geändert.

(Der Antaghar)
*****e_M Frau
8.565 Beiträge
Danke sehr!
*****e_M Frau
8.565 Beiträge
SEHNSUCHT/ENTWICKLUNG II
Es waren einige Tage vergangen. Der wunderschöne Mann hatte ausgedehnte Spaziergänge rund um das Dorf unternommen. Versonnen sah er der Dorfjugend zu wie sie auf einem Feld mit einem alten Ball kickte. Hin und wieder sprach er mit Passanten vor den Häusern und in der Schänke. Seine Gedanken kreisten immer noch um Gefühle in ihm, die sich durch Erlebnisse der letzten Jahre tief eingegraben hatten. Dabei blitzte auch zeitweise wieder eine Spur von Angst auf. Angst vor weiteren Verletzungen, vor Öffnung gegenüber anderen Menschen. In einem alten Buch hatte er gelesen, dass er dies nur überwinden könne, wenn er sich selbst stärke und in völliger Klarheit die Differenz zwischen ihm und seiner Umgebung annahm.

So kam er an einem Nachmittag an einer Scheune vorbei aus der er Stimmen und Geräusche hörte. Neugierig schaute er durch das große offene Tor und was er sah traf ihn bis ins Mark.
Auf einem Heuballen kniete eine Frau, dies sich hingebungsvoll mit einem Mann vergnügte. Er sah wie sie seinen Stab mit der rechten Hand umfing und dabei mit ihrer Zunge seine prächtige bläuliche Knospe kunstvoll leckte. Er stand wie gebannt und konnte seinen Blick nicht abwenden. Die Szene strahlte auf ihn eine so große Intimität aus, dass er sich ohne es selbst zu bemerken sanft über seinen Unterleib strich und hörbar einatmete. Fließend und harmonisch waren die Bewegungen des Paares und in eben solcher Weise begann er sich an einen Holzbalken gelehnt nun auch zu bewegen.
Seiner Intention weiter in den Raum zu gehen, widerstand er. Die Wahrnehmung der Geschehnisse wollte er sich nicht durch fremde Blicke zerstören lassen. Der Gedanke, dass es sich auch nur um eine Halluzination handeln könne, die er durch seine erlebte Schwere heraufbeschwor, kam ihm nicht.

Währenddessen hatte das muntere Treiben auf dem Heu eine andere Stufe erreicht und er sah, wie sich der Mann von hinten den prallen Rundungen der Frau näherte. Da diese von ihm aus seitlich stand konnte er unschwer beobachten wie das ihm wohl bekannte Raus und Rein vonstatten ging. Mit einer unwahrscheinlichen Wucht wurde da gepresst und gestoßen, gestöhnt und geatmet. Er konnte dem Drang sich selbst zu berühren nun nicht mehr widerstehen, griff sich unter sein weites Gewand und zuckte zusammen als er seine Härte umfasste. Langsam, ganz langsam griff er mit einer Hand zu, währenddessen die andere sich schmeichelnd über seinen Lippen bewegte und er begann an seinen eigenen Fingern zu saugen. Rhythmisch bewegte er sich nun im Takt der eigenen Stöße, die in seiner festen Faust landeten. Dabei stellte er sich vor, diese Frau dahinten im Heu würde ihn in den Mund nehmen und dabei käme auch der andere Mann ihm immer näher. Und plötzlich konnte er es spüren. Die Lippen der Frau, den Duft des Mannes und Berührungen, immer mehr Berührungen. Da ließ er sich völlig fallen in den Zauber des Augenblickes. Sämtliche Ängste waren vergessen. Stolz und die Gier nach Erlösung ließen es zu, dass er sich seiner Lust hingab und diese bis zum letzten Moment auskostete. Er hatte die Augen geschlossen, spürte und fühlte ein Rauschen und dieses Unbeschreibliche als alles sich um ihn herum auflöste.

An der Holzwand entlang glitt sein Körper zu Boden, völlige Entspannung und das Gefühl von Gesundung und tiefer Zufriedenheit fluteten alle Zellen. Sein Gesicht aber war geschmückt mit einem zufriedenen Lächeln.
*********trone Frau
901 Beiträge
Da ließ er sich völlig fallen in den Zauber des Augenblickes.

@*****e_M *blume* wie schön 😍
*****e_M Frau
8.565 Beiträge
@*********trone

Ich danke Dir, der Zauber war spürbar beim Schreiben *ja*
*******blau Mann
3.631 Beiträge
Intimität
Differenz
geschmückt
Intention
Wahrnehmung
fließend
Angst
bläulich


die tapfere stubenfliege 2


Was ist eine Fliege zu einer Fliegenklatsche?
Was ist eine Klatsche zu einem Menschen?

Was ist ein Mensch zu einem Herrscher?
Was ist ein Herrscher zu einem Gott?

Was ist ein Gott zu einer Fliege, die auf alles scheißt und an rein gar nichts glaubt?

Mein Himmel ist blau, eurer nur bläulich. Ich habe viertausend Augen, ihr nur zwei, also wer weiß es besser? Ihr taumelt wie wabernde Zombies und seht nix von dem, was euch umgibt. Meine Wahrnehmung ist allseits hellwach, in alle Richtungen ohne wenn und laber und ohne stand-by. Und es sind der Mörder viele um mich. Jeden Moment. An jedem Ort.

Ich bin die tapfere Stubenfliege, die tapfere, die wackere, die tollkühne, die, die spektakuläre Stunts fliegt auf der kleinen Bühne. Die, die im Kreis herumsurrt, die kaskadiert, und die sich einfach nicht verpissen will. Ich bin die, die immer wieder kommt, die sich nicht erschrecken lässt von was auch immer da draußen sich noch entdecken lässt.

Ihr wollt mich töten mit euren Händen, euren Zeitungen und euren Mützen. Ihr wollt mir das Leben nehmen, wollt mich nicht am Leben sehen. Ich kenn meine Pappenheimer. Ihr wollt mich an euren Wänden kleben sehen, als Mahnmal für meine Schwestern da draußen, die noch am Leben sind.

Ihr meint wirklich, ihr vertreibt mich mit euren Monsterpranken, die in Zeitlupe nach mir schlagen? Denkfehler.
Ich habe keine Angst. Niemals. Genfehler. Furcht ist kein Bestandteil meiner DNA. Meine DNA hat einen Schaden. Meine DNA hat nen bug oder schlimmer. Meine DNA muss zum Arzt und der Arzt zum Psychiater. Meine DNA hat das, worüber Ärzte schweigen und Priester lügen. 409, 420, 500, 508

Ihr mit euren Mützen und Fliegenklatschen! Was für ein Wort? Habt ihr wirklich keinen Schimmer? Ich flieg nie wirklich weg, wusstet ihr das nicht? Eine kleine Flugeinlage, ein Looping und ich lande sogar auf eurem Handrücken und piss darauf. Wie gefällt euch das? Schlagt doch jetzt zu, ihr Mongos!

Geschmeiß ist euch ein Schimpfwort, ich weiß. Mir eine Zier. Ich nehme das Wort, bastel mir eine Krone daraus und fliege, so geschmückt, auf eure Nasen zum Tanzen. Nur, weil ich Bock habe!

Wenn ihr esst fliege ich Aufklärung über euren Tellern. Das macht euch kirre und ich weiß das. Und euer Ärger ist mir eine Wohltat und Genuss, wie euer Bratensaft am Tellerrand mir ein Festmahl und ein Gelage sind. Von allem, was ihr Riesenzombies auf die Reihe bekommt, ist Bratensaft das beste und das zweitbeste. Ich bade in dem Saft und suhle mich darin, betrinke mich damit fürchterlich und singe, mit dem Schwanz draußen, meine eigenen Lieder, so laut ich kann. Ihr hört es eh nicht.

Wenn ihr schlaft fliege ich Kaskaden über euren Ohren und frisiere den Auspuff für mehr Output. Um zu rasten rase ich auf eure Wangen, die lieb ich, die sind so schön weich. Verwechselt aber nicht Intimität mit Intention. Irgendwo muss ich auch.

Und irgendwann muss ich auch gehen. Leben ist ein Zufall und der Tod ebenso. Ereignisse. Würfel. Pasch. Luschen. Zumindest für mich. Das ist die Sache. Das ist die Differenz . Es kann vorbei sein, während ich einen Schluck Milch von eurem Frühstückstisch nehme oder nicht. Es kann vorbei sein, während ich mich auf eurer Tapete verlaufe oder nicht. Es kann vorbei sein, ehe dieser Tag endet oder der nächste oder der übernächste.

Genau genommen gibt es für mich keinen richtigen Unterschied zwischen dem Leben und dem Tod. Die Grenze zerfließend. Genau genommen bin
Wow ... *oh2*
Me 2
*********ld63 Frau
8.610 Beiträge
Ja, wooooooow, @*******blau!! *bravo* Ein Hoch auf die tapferen, tollkühnen *superman* - *fliege2*!! *lol*
@*******blau
ich finde sie auch sehr schön!
*****e_M Frau
8.565 Beiträge
@*******blau

Nach einem Morgenkampf mit einer Stubenfliege musste ich Deine Geschichte nochmal schmunzelnd lesen *lach*

STIMMT!

Mein Kompliment!
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
„B.O.C – Panikmache in Moabit“
Bertram Otto Clasen, unser alter Freund und Ehemaliger Baggerführer in Frühverrentung sieht sein trautes Umfeld aufs Höchste gefährdet. Der frisch angebrochene Tag riecht nach Ärgernissen, eventuell sogar mehr als üblich. Seine ihm so ans Herz gewachsene Mietskaserne Moabit befindet sich im Strudel geradezu epochaler Ereignisse. Die große Weltpolitik drängt sich seit Monaten immer mehr in die Tagesabläufe, hält unaufhaltsam Einzug, verbreitet Angst und Schrecken. Die Dauerbrenner Schlagworte Pandemie, Mundschutz, Abstandsregel und Kontaktverbot, wasserfallartig verbreitet durch die öffentlich-rechtlichen Medien verlangen höchste Konzentration und ein gut Maß an sogenannten Trosttropfen. Also beginnt Bertrams Tag mit der Einverleibung von vier Doppelten. Derart beschwingt betritt Bertram die Bühne. Sein weicher Beobachtungssessel ruckelt in die optimale Position, das übliche Arbeitsmaterial liegt wohl sortiert bereit. B.O.C sieht seine ureigene Intimität welches aus seiner hochwichtigen Beobachtungstätigkeit und einer den Umständen angepassten und tröstenden Tagesdosis Grand Marnier besteht nachhaltig in Frage gestellt. Zwar gibt es noch keinen Lieferengpass, andererseits ist Bertram Otto jedoch auch dem Argument des hochprozentigen Hamsterkaufs erlegen. Entsprechende Instruktionen hat Ali, sein türkischer Freund und Kiosker nachhaltig umgesetzt. Der in Ehren ergraute BW – Feldstecher kreist wachsam die Straße ab. Während zwei weitere Muntermacher das zweite Frühstück ersetzen taucht das erste Objekt im Zielbereich auf.

Bertrams geliebter Hassmieter und Busenfeind Rickmann turnt grazil wie ein von der Beutelpest befallenes Känguru durch die umliegenden Häuser und verbreitet wiedermal gefährliche Ideologien. Sein altes Thema Klimaschutz ist wohl wieder fließend aktuell geworden und grüne Werbeflyer landen in unschuldigen Briefkästen. Dabei findet Bertram Otto das Klima in seiner bescheiden eingerichteten Wohnung durchaus in Ordnung, also Zero Toleranz. Die etwas trockene Luft bekämpft B.O.C mit den entsprechenden Dosierungen seines Lieblingslikörs. Auch heute sinkt der Flaschenpegel wieder in erstaunlicher Konsequenz welches einerseits die Luftfeuchtigkeit angenehm reguliert, andererseits eine erfreuliche Blutverdünnung zur Folge hat. Munter wie ein junger Fisch im Wasser schenkt Bertram fleißig nach.

„Einer geht noch, einer geht noch rein,“ dieser wunderbare Oldie läuft geradezu in Dauerschleife im altersschwachen Kassetten - Recorder und Bertram nimmt den Text mehr als wörtlich. Bei bereits leicht getrübter Wahrnehmung fallen seine Kommentare zur Lage der Nation entsprechend krakelig aus.

Rickmann der blöde Spinner. Maskenteufel in einsamer Klimamission im grün-roten Trockenbiotop,

Zu seinem respektablen Zwirbelschnauzbart wird Bertrams faltiges Altmännergesicht mittlerweile von einem stacheligen Achttage Bart weltmännisch geschmückt. Jede Wüstenkaktee würde vor Neid erblassen. Anscheinend fördert Grand Marnier auch den Prozess des Bartwuchses. Ein triftiger Grund für die nächste alkoholische Stärkung.

Dann taucht urplötzlich Objekt Nummer zwei im Radar auf und der Tanztee der Eintagsfliegen geht in die nächste Runde. Mit gelindem Entsetzen votiert Bertram die herannahende Urkatastrophe.

Irene Steltzmann, als lotterhafte Endsiebzigerin die mal wieder den wallenden Hormonschüben ihrer 34ten sexuellen Revolution hoffnungslos frönt. Die gnadenlose Jagd auf frisches Männerfleisch ist eröffnet, ein Umstand, der sämtliche männlichen Wesen bis hin zum herrenlosen Straßenköter schleunigst das Weite suchen lässt... alle... einer hat es wohl verpennt.

Rickmann ist vollkommen in seiner aufklärerischen Mission versunken, bar allen Unheils.

Im knallengen, saharafarbenen Samtkleid, Ausschnitt bis zum gepiercten Bauchnabel stolziert sie lüstern über verwaiste Gehwege. Unter dem Kleid leuchten auffordernd bläuliche Netzstrümpfe, welche die knorrigen Stelzen verführerisch präsentieren sollen. Kein BH wirkt dem deutlich erkennbaren Gesetz der Schwerkraft entgegen, bremst sozusagen den freien Fall. Weißes Gammelfleisch springt aufdringlich in die entsetzten Augen rein zufälliger, unglücklicher Betrachter. Darüber glänzt frivol lächelnd ein erregtes Gesichtlein, irgendwie an einen ungebügelten Faltenrock erinnernd. Selbst fünf konzentrierte Doppelte verfehlen jedwede lindernde Wirkung.
B.O.C erstarrt in kaltem Grausen.

Alle männlichen Bewohner von Leberecht Kraftschild bis hin zu Ali, dem türkischen Kiosker, begeben sich unverzüglich in strenge Quarantäne. Schutzvorschriften haben halt doch manchmal etwas. Einziges männliches Opfer für altbackenes, lüsternes Verlangen ist die arme, verlorene Seele, die vor lauter Pflichtbewusstsein mal wieder den Knall nicht gehört hat. Der arglose Politkomiker Rickmann. Zielbewusst richtet sich Steltzmannische Intention auf ihr ahnungsloses Opfer. Erste Handgreiflichkeiten finden statt. Nur in allerhöchster Not unter dem bedauernswerten Verlust allen politischen Anschauungsmaterials gelingt Rickmann die panische Flucht aus dem sich abzeichnenden lüsternen Nahkampf. Ein riskanter Sprung durch Nachbar Johannsons Brombeerhecke rettet seine Unschuld.

In B.O.C.s Kladde steht dazu zu lesen.

Der klassische Wettlauf Hase gegen Igel in erotischer Neuauflage

Allerdings ist das Geschreibsel kaum noch lesbar und ähnelt mehr einer ellenlangen Doktorunterschrift als einer sachlich fundierten Dokumentation. Verzweifelt greift Bertram Otto seine Reserveflasche an, der Likör möchte am Wickel genommen werden.
Die Differenz zu Bertrams Standard Weltbild könnte nicht größer sein und so beschließt B.O.C aus Selbstschutz seinen kritischen Geist im Nebeldunst des Alkohols für heute einzuschließen. Schon bald kündigt heftiges Schnarchen vom vorzeitigen Dienstschluss der zentralen Beobachtungsstelle Moabit.

Der Kopf des Schläfers wiegt versonnen im Traume, während der gewohnte Wahnsinn seinen Lauf nimmt.

Kamasutra 25.06.2020
*bravo*, lieber @*******blau.

Schwirrt gestern Abend doch so eine "Kampfsau" nahezu unaufhörlich um meinen Kopf, nachdem sie mich freundlich zum Zählen ihrer Flugplatzrunden und zum Analysieren ihrer DNA eingeladen hat.

Schäfchenzählen, Rundenzählen ... egal. Nach der 420-igsten Umkreisung habe ich dann sanft das Bewusstsein verloren. Bleibt nur zu hoffen, dass das nicht ihr letzter Besuch war.

Tom (the Sun)
*******blau Mann
3.631 Beiträge
Sie kommt wieder und es ist immer die selbe. *huhu*
**st
Der Verdacht Sodo 31
Kurzzusammenfassung der bisher hier entstandenen Sodo-Geschichten-Reihe
Im Jahr 2394nCh besteht die Welt aus drei Machtblöcken. Die Geschichte spielt im ehemaligen Finnland an der eurokanadischen und chinorussischen Grenze. Dort ist ein Mutantencorps stationiert, das dort unauffällig Aufklärungsarbeit leistet. Die Mutanten auf finnischer Seite sind Überbleibsel der Zeit vor dem Krieg, als Genmanipulationen noch erlaubt waren. Auf der russischen Seite ist die Hauptfigur ein kirgisischstämmiger Soldat, der ein geheimnisvolles und wohl extrem gefährliches Artefakt bewacht.
Die Charaktere und ihre Fähigkeiten sind am Anfang folgender Seite zu finden:

Kurzgeschichten: Sodo - das Mutantencorps

Der Verdacht Sodo 31


Im Büro sitzen Mila, Loup und Oberst Karhupatja. Sie rätseln über die Bedeutung des Artefakts auf dem alten LKW, warum er ausgerechnet direkt an der Grenze und in ihrer Nähe steht, weshalb die Chinorussen von dort fast alles Personal abgezogen haben und sie fragen sich, warum verdammt noch Mal, ihnen dies so suspekt erscheint.

Mila krächzt. "Machmal denke ich, wir sollten das Gerät finden. Dass ein wichtiges Teil daran fehlt, hat Ulubek schon erwähnt. Vielleicht ist das auf unserer Seite zu finden und wir sind diejenigen, mit deren Hilfe sie es finden wollen?"

"Dass das Ganze geschickt eingefädelt sein könnte, habe ich mir auch schon überlegt!"
Der Oberst kratzt sich nachdenklich an der Schläfe. "Dann müssten wir fast einen Spitzel in unseren Reihen haben. Ulubek und BibaNell vertraue ich. Unseren Leuten natürlich auch. Nur Mysh ist ein Schwachpunkt. Sie kommt ja von drüben und könnte auf irgend eine uns unbekannte Mutantenart verwanzt sein. Dass sie selbst davon weiß, mit der gezielten Intention bei uns eingedrungen ist, um uns bewusst auf eine Fährte zu locken, halte ich für unwahrscheinlich. Schließlich konnte sie bei ihrem Abenteuer mit dem Weinglas nicht wissen, ob sie jemand früh genug findet und rettet."

"Das sehe ich genauso!" nickt Mila, "Außerdem kam LetuchMysh erst zu uns, als Loup und Ponton schon den verlassenen Stützpunkt gefunden hatten. Sie kann es also nicht gewesen sein, die uns dorthin gelockt hat."
"Das stimmt, doch es wäre möglich, dass sie genau deshalb dann erst kam, um uns auszuspionieren. Ihre ehrlichen Absichten und ihre Loyalität zu uns zweifele ich nicht an, doch wer weiß schon, ob sie nicht einem Mutanten als lebendes Mikro dient. Schließlich halten wir ja auch auf ähnliche Weise Kontakt zu Ulubek."

Oberlt Karhupatja nickt.
"Das ist durchaus möglich. Dann wäre die ursprünglich unfreiwillig entstandene Intimität zu uns sogar ein durchaus zu begrüßender zusätzlicher Vorteil für den Feind. Vielleicht sollten wir ohne Mysh davon zu informieren Ulubek fragen, ob er eine wie auch immer von Mysh ausgehende Kommunikation entdecken kann. Ich denke, dass auch BibaNell dazu eine reelle Chance hätte. Sie ist ja sozusagen eine Relaisstation für unterbewusste Übertragungen."

"Die quälendste Frage für mich ist, was wir tun, wenn sich unser Verdacht erhärtet. Können wir eindeutig klären, wie der Kontakt funktioniert und auf welche Weise Informationen übertragen werden, würde ich Mysh aufklären. Oder auch wieder nicht ...?"

Loup schüttelt den Kopf. "Das ist eine echt beschissene Situation! Mysh ist so feinfühlig in ihrer Wahrnehmung, dass sie unser Mißtrauen bestimmt bemerkt, sobald sie mit uns in Kontakt kommt. Spätestens, wenn sie mit uns in einem Raum ist. Dann wird sie uns natürlich fragen, was los ist. Solange wir einen möglichen Übertragungsweg nicht kennen, dürfen wir sie aber nicht einweihen. Was wiederum ihr Gefühl, dass wir ihr etwas vorenthalten verstärken wird. Und so weiter und so fort."

"Ich denke, wir sollten sie mit Miez auf eine spontane Aufklärungsmission schicken. Ohne auch diese einzuweihen. Oder mit Tetra auf einen Weineinkauf." schlägt Mila vor.

"Die Idee mit der Aufklärungsmission ist gut. Die anderen wissen ja noch nichts von unserem Verdacht und können deshalb auch nichts verraten. Nur würde ich sie den Ausflug direkt in die Höhle des Löwen machen lassen. Das erhöht die Chance, dass Ulubek oder BibaNell eine wie auch immer geartete Übertragung entdecken natürlich immens!", antwortet der Oberst.

Loup rollt sich auf dem Sofa zusammen. Das tut er immer, wenn er sich mental konzentrieren will. "Am Besten wäre es, wenn Ulubek gerade nicht vor Ort wäre. Mit Bibanell auf Streifgang um den See. Weil ihnen irgend etwas am anderen Ufer seltsam vorkommt. Dann brauchen wir wirklich keine Angst zu haben, dass Mysh ode ein potenzieller Mithörer Verdacht schöpfen!"

" Gut, so machen wir es. Am besten schicken ich Jade zu Ulukbek, dessen Reise ist am unauffälligsten und lassen ihn unseren Verdacht und Plan unterbreiten. Er ist am schnellsten wieder hier. Falls Jade gerade nicht kann, könnten wir Alb beauftragen. Der ist mit seinem Chamäleon-Verschwinde-und- Auftauchtrick fast genauso schnell."

Tags drauf, als Jade zurück ist und berichtet, dass Ulukbek den Plan gutheißt, werden Miez und Mysh vom bisher uneingeweihten Tetra instruiert und machen sich sogleich auf den Weg. Vorteilhaft ist, dass Ulukbek seit zwei Tagen eine seltsame bläuliche, unaufhörlich fließende Lichterscheinung um das Artefakt herum beobachtet.

"Sollte die kleine Fledermaus wirklich noch Auge oder Ohren für die Chinorussen sein, wird sie diese Differenz sicher sofort übertragen. Oder eben irgend ein Gegenpol diese Information versuchen abzugreifen. Wenn dann der Schamane oder das Biberweibchen davon etwas mitbekommen, müssen wir uns überlegen, wie wir das Wissen darum nutzen, ohne Mysh misstrauisch werden zu lassen."

" Wie das dann gehen soll, ist mir schleierhaft!", knurrt Loup.

"Stimmt!" wirft Mila ein, "Die emotionale Diskrepanz, in die uns das ihr gegenüber brächte, würde die Kleine sofort bemerken. Dann wäre Schluss mit jeglichem Vorteil. Nicht zu sprechen vom Verlust des Vertrauens und der Freundschaft. Schließlich ist sie ein wertvoller Teil unserer Gruppe und wir mögen sie alle. Hoffen wir, dass sie nicht das ist, was wir vermuten!"

Karhupatja nickt. "Mir wäre es auch lieber! Obwohl wir dann immer noch nicht sicher sein können, dass wir dem Feind nicht in die Karten spielen. Auf welcher Seite dieser Feind auch zu finden ist. Ich traue unserer militärischen Führung und dem Geheimdienst genauso wenig über den Weg! Auf alle Fälle bekommt Mysh bei erwiesener Unschuld von mir eigenhändig ein mit in Alkohol ertränkten Fliegen geschmücktes Glas Wein! Und den Rausch darf sie an meinem Deckenbalken ausschlafen! Schließlich ist sie auch mir ans Herz gewachsen."
**st
Kopfkino
@****te @*******blau @******tra

Ob auf Odettes lustgeschwellten Spitzen oder B.O.Cs Gläserrand, überall sitzt diese freche Fliege. Selbst mir beim Schreiben im Nacken. Sie wollte einfach nicht in des Himmels Blau entweichen. So hat sie nun einen Platz zuerst am Rande, danach am Grund eines Weinglases und schlussendlich zwischen den Kiefern einer kleinen Fledermaus gefunden. In Memori Ham, kleine Heldin!

Großes Kino hier! *bravo*
*****e_M Frau
8.565 Beiträge
@***ve

Du hast meine Bewunderung für Konstruktion und Schreibfluss! Und ich frage jetzt nicht schon wieder was Du so rauchst *lach*
**********hylen Mann
1.142 Beiträge
Nun-eher wäre wohl die Frage zu klären, weshalb er nicht bereit ist, zu teilen *haumichwech*
*******blau Mann
3.631 Beiträge
@***ve
*bravo* *blumenschenk* *bravo*
für die neue Episode. Schön erzählt. Alles gut...außer den in Alkohol ertränkten Fliegen. Du Unmensch!! *zwinker*
**st
Ich bin im oder am Rande eines Hanffelds gezeugt. Ein echter Bankert!
Deshalb istś bei mir wie bei Obelix. Ich darf nix mehr An- nichmal mehr Ab- und Zuregendes konsumieren. Sonst .... *guru* *hackfresse* *cheerleading* *angel* oder *teufel*
**********hylen Mann
1.142 Beiträge
Tja- wie titelte bereits der große Volksgelehrte Jan Delay:
"Ich bring ihm wieder Tanzen bei
und rauch da auch noch Pflanzen bei." (Türlich,Türlich)
Im Fluß

„Intimität oder Intention, was macht das für ne Differenz in der Wahrnehmung geschmückt mit bläulicher Angst, hä? In oder In , Hauptsache drin, fließende Verhältnisse, wenn du verstehst was ich meine!“
Gerd fischte sich noch ein Weißbier aus dem Kasten, hebelte den Kronkorken mit seinem Feuerzeug auf, das Bier schäumte und troff, als er die Flasche ansetzte, auf sein Hemd.
Emmi verstand nicht so ganz was Gerd meinte, außer dem Wort „drin“. Das wollte Gerd immer. Emmi hatte auch im Grunde nichts dagegen. Nur nicht jetzt in dem Zustand mit einem halben Kasten Weißbier intus. Aber die Gefahr war nicht groß, ab dem zweiten Bier bekam er nichts mehr hoch, außer der nächsten Flasche.

Da sich zwischen der Intention zur Intimität und der real existierenden Intimität in letzter Zeit eine immer größere Differenz, meist in Form eines Kasten Erdinger, einstellte, begann Emmi ihre Wahrnehmung von Gerd als intelligentem, charmanten und tageslichttauglichem Lover, wie es in seinem Joyclubprofil hieß, zu überdenken. Sein Zustand war nicht mehr fließend, sondern zerflossen. Von Tageslicht und dem Rest ganz zu schweigen.

Während Emmi sich diese Gedanken machte, sah sie ihn an. Wie er zur nächsten Flasche griff, noch irgendetwas lallte, auch seine Zunge erschlaffte nun.

Emmi begründete ihre wesentlichen Entscheidungen immer mit einer Wette. Wobei sie die Wettfrage jedes Mal so stellte, dass die volle Punktzahl bei der von ihr intendierten Antwort lag. So konnte sie die Entscheidung, ohne Angst zu verlieren, immer von sich wegschieben und auf ein ihr günstig gesonnenes Schicksal verlagern. Und sie bekam alles was sie wollte, ohne schlechtes Gewissen.
Sie beschloss zu wetten, dass sie geht, wenn Gerd das nächste Bier mindestens zur Hälfte verschüttet. Andernfalls würde sie bei ihm bleiben.

Da Gerd gerade mit in den Nacken gelegtem Kopf und geschlossenen Augen wie eine Baby an der Nuckelflasche trank, griff sie in den Bierkasten, schnappte sich die nächste Flasche, die er nehmen würde, schüttelte sie kurz aber heftig und stellte sie zurück.

Gerd steckt die leere Flasche in den Kasten und griff sich die präparierte. Er ließ den Korken wegspringen und das Bier schoss in einer Fontäne aus der Flasche, übergoß Gerd, der ließ vor Schreck die Flasche fallen, die zersprang auf dem Fliesenboden der Küche.
Gerd und Emmi starrten auf den Boden, Gerd weil er nicht ganz begriff was geschehen war, Emmi, weil dieses auf Fliesen fließende Ergebnis in ihrem Wettkalkül so nicht vorgesehen war. Aber sie stimmte sich selbst zu, in der Überlegung, dass ein Ergebnis in seiner Negation durch Zerstörung der Versuchsanordnung auch positiv zu werten ist. Denn Gerd hatte ja nicht einmal einen einzigen Schluck aus der Flasche geschafft, das war Fakt. Und auf Fakten baute Emmi.
Also stand sie auf.
„Ich hole was zum Aufwischen“

Emmi ging hinaus in den Flur, aber anstatt weiter ins Bad um den Putzeimer zu holen, drehte sie sich aus der Wohnungstür und lief die Treppen hinunter. Vor dem Haus noch ein kurzer Blick nach oben und dann verschwand sie in dem Fluß der Menschen, die sich durch die Straßen schoben.
*******blau Mann
3.631 Beiträge
Schöne kleine und dichte Geschichte und gut geschrieben vor allem. Mir gefällt dein Stil. Und du hast sogar die Fliesen untergebracht!
Hat mir sehr gefallen @******e_9 ! Danke dafür!
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