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Geschichtenspiel Teil 45

*******iva Frau
1.028 Beiträge
Also ich muss mich leider meinem @*********Stein anschließen und ich finde es echt traurig, wie in letzter Zeit ein "Hype" dahingehend ausgebrochen ist, möglichst "obskure" Wörter zu finden ... also diese Woche seid ihr definitiv vor meinen Geschichten bewahrt ...
*******blau Mann
3.625 Beiträge
Zitat von *********Stein:
Zitat von *******blau:
Ja, sorry. Sollte Falottin heißen.

Auch das kennt nur Google. So ein Wort benutzt niemand in meine Umfeld, ergo könnte ich nur eine gekünstelte Geschichte schreiben. Und auf gekünstelt hab ich keinen Bock ;-)

Wenn es drum ginge, Wörter zu benutzen, die mein Umfeld benutzt, würde ich gar nichts schreiben, denn die meisten in meinem Umfeld sprechen gar kein Deutsch. Ich habe zwei Muttersprachen, drei, wenn du Ausländerdeutsch mitzählst.

Aber mach was du willst, was soll ich dir sagen, wenn du keinen Bock hast, hast du keinen Bock.
*******iva Frau
1.028 Beiträge
Seltsames Statement @*******blau ... *gruebel*
**********Engel Frau
25.945 Beiträge
Gruppen-Mod 
Dann seht es doch einfach als Herausforderung, auch aus diesen Wörtern eine Geschichte zu bilden. Ist doch egal - es soll einfach nur Spaß machen. Das war eigentlich die Grundidee dieses Spiels.

Z.B.: "Der Kerl da drüben an der Bar erzählt Geschichten über ein Falottin, was auch immer das ist" - oder ähnlich. *zwinker* Das geht doch immer!

Danke @*******blau für die Erklärung und natürlich kann ein Buchstabendreher immer passieren!

Und nun beruhigen wir uns bitte wieder. Ich muss ins Bett und kann hier nicht weiter aufpassen. *ggg*
Ich erwarte ein freundliches Miteinander.
*******blau Mann
3.625 Beiträge
Zitat von *******iva:
Also ich muss mich leider meinem @*********Stein anschließen und ich finde es echt traurig, wie in letzter Zeit ein "Hype" dahingehend ausgebrochen ist, möglichst "obskure" Wörter zu finden ... also diese Woche seid ihr definitiv vor meinen Geschichten bewahrt ...

Von einen Hype, der ausgebrochen sein soll, hab ich noch nichts mitbekommen, kann ja sein, dass es das gibt. Ich finde es traurig, was hier gerade stattfindet. Ich wurde gebeten 8 Wörter zu stellen und das habe ich gemacht. Heute zum letzten Mal. Ihr könnt eure 8 Wörter behalten!
Zitat von *******blau:
denn die meisten in meinem Umfeld sprechen gar kein Deutsch. Ich habe zwei Muttersprachen, drei, wenn du Ausländerdeutsch mitzählst.

Na, ich dachte ja, dass die Kurzgeschichtengruppe vornehmlich in Deutsch schreibt, deshalb kam ich hierher. Wenn sich das nun ändert, nehme ich das zur Kenntnis und reagiere. Das hat nichts mit Bock zu tun, sondern mit Sprache. Ich kann leider nur in Deutsch schreiben. Ich hab's in Englisch probiert, dazu reichen meine Fähigkeiten nicht. Also ist es nur logisch, sich Anderem zuzuwenden, wenn sich hier alles ändert.
*******blau Mann
3.625 Beiträge
Wie sollte sich das ändern? Dürfen wir jetzt keine Fremdwörter benutzen? Müssen die Wörter einen Ariernachweis haben?
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Also jetzt mal halblang, liebe Leute! Ich kann mich erinnern, dass früher hier noch viel abwegigere Wörter angeboten wurden und wir mindestens die Hälfte googeln mussten. Das hat damals keinen gestört, im Gegenteil. Es war Anreiz und Ansporn.
Mit Allerweltswörtern kann schließlich jeder einen Text zusammenpfriemeln, das ist keine Kunst.
Zitat von **********Engel:
es soll einfach nur Spaß machen

Genau. Es soll Spaß machen. Sollen alle Fremdsprachler ihren Spaß haben, ich nicht.

Ich schreibe in Deutsch. Gerne auch woanders.
Zitat von *******blau:
Ariernachweis

Das kann nur von einem Österreicher kommen - Totschlagrhetorik *lach*

Ich bin raus.
*******blau Mann
3.625 Beiträge
Du weißt doch, dass ich Grieche bin!?
**********Engel Frau
25.945 Beiträge
Gruppen-Mod 
Hallo? Worum habe ich gerade gebeten? Schluss jetzt, verdammt nochmal!!

PS: Falottin = weibliche Form zu Falott - Bandit, Banditin, Ganove
Meine Güte, das dauert keine 5 Minuten, kurz danach zu googeln.
Meine Triskele
*********_Arte Frau
14.082 Beiträge
Wer nicht schreiben will oder kann - der lässt es bleiben. Ob mein oder wer auch immer davon betroffen ist.
Wer woanders schreiben möchte, soll sich nicht abhalten lassen.
Wer die letzten Wortauswahlen als obskur bezeichnet, der/die kennt Vielfaltigkeit der deutschen Sprache nicht.
Wo ein Wille ist, ist ein Weg.
(Übrigens eine Lehnübersetzung aus dem Englischen)
Meine Triskele
*********_Arte Frau
14.082 Beiträge
Die inzwischen bayuwarische, bourgeoise Falottini lachte lauthals und triumphalisch über den Großkotz, der seine Niederlage als Anstoß nahm, um einem Windhund gleich, den Platz der Schande mit eingezogenem Schwanz rennend zu verlassen.
*****e_M Frau
8.551 Beiträge
Acht neue Wörter und IM VORALPENLAND ZUR MITTAGSZEIT
Fallotin, Fallotöööö? Ich lasse den ö-Laut in meinem Mund wandern und drücke ihn dann mit der Zunge an den Gaumen, so dass er sich den Weg über die Nasennebenhöhlen nach außen sucht. Wie, was soll das denn sein?
Es ist Sonntagabend und ich sitze vor dem Tatort, kann aber der Versuchung nicht widerstehen zunächst die acht neuen Wörter für die wöchentliche Kurzgeschichte zu checken.

Und was lese ich? Eine Mischung aus Oktoberfest, Champions league, Louis Buñuel und Hunderennen geht mir durch den Kopf. Und dann diese Fallotööö(hhh). Kopfschüttelnd nehme ich die Kommentare einiger Gruppenmitglieder zur Kenntnis und beschließe aber nun das Beste draus zu machen. Die weibliche Form von Betrüger/Halunke/Lump lässt sich bestimmt unterbringen. Ist ja auch viel besser als Halunkin oder Lumpin.

Doch dann schreibe ich drauflos. Keine Ahnung was das jetzt geben wird.

Wir befinden uns im bajuwarischen Voralpenland. Dort wo die Flachlandgroßkotze gerne ihre Villen haben. Mit Seeanstoß versteht sich. Dort wo aber auch in Zeiten von stetig steigender Arbeitslosigkeit durch Virenbewegungen die Menschen immer aggressiver werden. Wo die Arbeitsagenturmitarbeiter mit kugelsicherer Weste hinter den Plexiglasschutzschildern sitzen und vor der Tür immer eine Polizeiwache steht.

Es ist kurz vor 12 Uhr mittags, als ein hörbar aufgemotzter Sportwagen mit der angesagten Mattlackierung schnittig den Kundenparkplatz genau dieser Arbeitsagentur befährt. Ein typischer Bourgeois steigt aus und lässt die Wagentür krachend zufallen.
Kurze Zeit später geht ein Windhund vorbei, er hat eine bedirndelte Frau an der Leine. Da dies den Hund überhaupt nicht kümmert, zieht er nach rechts, in Richtung des Wagens und hebt genau am rechten Hinterreifen sein Bein.

Die Frau an der Leine hebt hüstelnd eine Hand vor den Mund und schaut sich schuldbewusst um, in der Hoffnung, das Missgeschick könne vielleicht keiner gesehen haben. Doch sie hat keine Chance, der Autobesitzer, eben noch im Eingang des Bürohauses, macht auf dem Absatz kehrt, baut sich vor der Frau auf und lässt eine Schimpftirade über sie niederprasseln. Von „du damische Kuh“, bis zum genäselten „du Fallotin“ schreit er alles heraus was ihm einfällt.

Doch da ist er an der richtigen Adresse. Die Hundehalterin lässt einen Moment die Leine los und schon springt ihn der Windhund an. So schlank er auch aussieht, sein Kraft ist nicht zu unterschätzen. Mit beiden Vorderpfoten auf den Schultern des Mannes drückt er ihn zu Boden, gleichzeitig holt die Frau mit ihrer Handtasche im weiten Bogen aus und schlägt zu.
So liegt der vormals schnittige Autofahrer direkt neben dem rechten Hinterreifen. An seinem linken Ohr spürt er den noch warmen Hundeurin vorbeilaufen und er schreit was das Zeug hält.

Die wachhabenden Polizisten vor dem Haus bemerken erst in diesem Moment, dass sich etwas Außergewöhnliches ereignet hat und eilen hinzu.
„Ja kruzisakra, was ist denn hier los“, ist der erste Satz, den der etwas untersetzte Uniformträger loslässt.
Die Dirndlfrau schlägt effektvoll die Augen nach oben. „Herr Wachtmeister, was sagen sie dazu? Parkt doch dieser Großkotz mit seiner Benzinschleuder direkt auf dem Parkplatz der Arbeitsagentur, ja gibt’s denn sowas? Da soll man doch meinen dies sei für Hilfeempfänger reserviert, oder? Sind wir schon soweit in unserem Sozialstaat, dass die Bonzen ihre eigenen Gesetze machen? Immer zu Lasten der kleinen Leute! Was sagen sie denn dazu?“

Der Wachtmeister streift den sich langsam aufrichtenden Mann mit einem kurzen Blick. Dieser wischt sich den Urin vom Jacket so gut es geht und man sieht ihm die Niederlage an. „Papiere, Führerschein!“

Und während die Überprüfung läuft, haucht die Frau ein „Vergelt´s Gott, Herr Wachtmeister“, nimmt die Hundeleine fest in die Hand und geht mit einem triumphalischen Gefühl davon.
*******ing Frau
452 Beiträge
Das Rosa Kaninchen
Wieder einmal war es das rosa Kaninchen.

Den wenigsten Menschen war es bewusst und damit war die Niederlage all jener vorprogrammiert, die das rosa Kaninchen verharmlosten.

Denn gefangen zwischen Ablehnung der bourgeoisen Attitüden einer Gesellschaft, die nur Herrn Großkotz folgte und den eigenen Ansprüchen, sich genau davon zu distanzieren, merkten die wenigsten, dass sie sich im Prinzip nur wie ein Windhund verhielten.

Diese Hunde, die geboren wurden, um zu rennen.
Und es gab genügend Rennen, die gewonnen werden wollten!

Windhunde, die nach dem Startschuß aus ihrer Box befreit, einen fulminanten Sprint hinlegten und liefen, als wenn es kein Morgen gäbe.

Sie liefen, weil das rosa Kaninchen lockte.
Also rannten die Hunde dieser kleinen Falottin hinterher, die mit ihrem rosa Plüschärschchen nur allzu verlockend den Sieg versprach.

Sie sahen das Ziel vor Augen, wähnten den Sieg so nah.
Den Sieg über das verhasste Bürgertum und die bajuwarisch geprägten Konventionen.

Galoppierten im triumphalisch anmutenden Sinnesrausch dem rosa Kaninchen hinterher, das geschmeidig eine Kurve nach der anderen nahm.

Sie sahen nicht, wie sich der Kreis schloß und sie wieder dahin zurückführte, woher sie gekommen waren.

Wieder einmal war es das rosa Kaninchen.
**st
Blöd und schnell weggelaufen!
Karle betritt den Schankraum.

"Wenn ich das Mal so sagen darf, ist dein Eintreffen hier nicht etwa triumphalisch, mein Freund und Kupferstecher, eher jämmerlich! Triumphallisch tät es besser treffen, so eng wie deine Buchs heut sitzt."


Karle grinst.


"Und wenn wir gerade dabei sind: Ein Windhund bist Du ja schon immer, doch dass du das ehrwürdige Fräulein Gailtaler erst verführst und dann nach dem kurzen Gschbas mitten in der Nacht auf des Watzmann Gipfel alleine lässt, macht dich angeberischen Großkotz eher zu einem ehrlosen Halunken. Wie sagte Urgroßvater immer so treffend? Ob Falottin , ob Falott - Ganz geduldig wartet das Schafott!"


Karle grinnst noch immer.


"Ja, grins du nur! Nach dem Hochmuth kummt der Fall! Ist zwar kein hasenrein bajuwarisches Sprichwort, doch das Grinsen wird dir gleich vergehen!"


Karle grinst zwar noch, doch nun beginnen seine Mundwinkel zu zucken, während er sich hektisch in der Wirtsstube umschaut.


"Tja, der Zufall willˋs, dass der Huober Basti am Kirchweihfest auch ein Aug auf sie gworfn hat und euch gefolgt ist. Und der hat das Gailtaler Liserl zum Glück noch vor dem plötzlichen Wetterumschwung gweckt und getröstet und heil ins Tal zu ihrem Vater zurückbracht."


Karle grinst nun nicht mehr.


"Und wie Du weißt, ist mit dem nicht gut Kirschen essen, wenns um seine Maderln geht. Und wieˋs der Zufall will, ist er just zur gleichen Zeit, wie Du Sauigel mit seiner Tochter auf den Berg verschwunden bist, mit seinem Vorderlader Schützenkönig geworden."


Karle beginnt von einem Bein aufs andere zu treten und zu zittern.


"Und vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass Du den Schuss wirklich nicht gehört hast: Er hat nur vier von fünf Patronen gebraucht, um mit seinem Vorderlader den Huober Anton, den Vater vom Sepp, zu besiegen. Der war nach seiner Niederlage nicht gerade bester Laune. Dazu kommt dann noch, dass das Liserl nämlich dem Sepp zur Braut versprochen ist. Ganz traditionell. Nicht bourgeois wie in der Stadt, wo jeder, der sichs leisten kann, eine Mätresse hat."


Karles Augen weiten sich. Er schwitzt.


"Und nun sind Beide auf der Suche nach Dir!"

Karle flüchtet (Er ward wohl im Gau nie wieder gsehn)!
Und die Moral von der Geschicht: Popp Schützenkönigs Tochter nicht. Oder so ähnlich jedenfalls.
*******blau Mann
3.625 Beiträge
Es lebe der Windhund mit der Frau an der Leine und all die anderen, die tagtäglich dem rosa Kaninchen nachjagen. Und es lebe Karle, der unerschrockene Schürzenjäger, der dem Schützenkönig sei Tochter das Vöglein abgeschossen hat. Ich liebe ihn und feier ihn, genau wie die Windhunde.

*bravo* @*****e_M , @*******ing und @***ve ,ihr habt alle drei schöne und außergewöhnliche Texte in der kurzen Zeit gezaubert. Chapeau.

*hutab* Leo
*****e_M Frau
8.551 Beiträge
@***ve

Toller Spruch des Urgrossvaters!
Und der Rest: KOMPLIMENT!
*********ynter Frau
9.825 Beiträge
Was war eigentlich der Stein des Anstoßes gewesen?

Selbst den Ältesten fiel die Erinnerung daran schwer, solange dauerte der Konflikt bereits. Danach gefragt, meinten einige, es hätte alles mit einem Typ begonnen, den man seinerzeit - durchaus lobend - als Windhund bezeichnete. In der Interpretation von Draufgänger und Mann, der scheinbar wusste, was er wollte. Ein dominanter Mann, der vor „lauter Eiern in der Hose“ kaum noch richtig laufen konnte. Ein „echter Kerl“ eben. Einer, der sagte, was „Sache ist“ und es „denen da oben (wer auch immer das sein mochte)“ mal so richtig zeigte. Viele hielten ihn für anbetungswürdig, weil er gegen die bourgeoise Gesellschaft pöbelte und nach eigenen Regeln lebte, denn nur seine Regeln waren richtig und gut.
Er fand Mitstreiter, die nach seiner Führung gierten, ihm nach dem Mund redeten, andere für ihn verrieten und diejenigen ächteten, die etwas gegen ihn sagten. Zweifel an seiner Person waren unerwünscht, Widerworte nicht erlaubt und entsprechend geahndet. Man konnte seinen Aufstieg zum Star durchaus als triumphalisch bezeichnen. Anfangs huldigten sie ihm aus Überzeugung, später vermutlich eher aus Angst um eigene Pfründe. Oder weil sie schon zu tief in der Geschichte drinsteckten, um einigermaßen „sauber“ aus ihr herauszukommen. Oder doch aus Überzeugung. Wie auch immer. Wer ihn zum Feind hatte, sollte sich besser warm anziehen. Der Winter hatte Einzug gehalten.

Für den anderen Teil der Gruppe war er lediglich ein Großkotz. Hohle Worte und nichts dahinter. Einer von denen, die Wasser predigten und selbst Wein tranken. Ein Blender, der nicht nur das zweifelhafte Talent hatte, Menschen in Bann zu ziehen, sondern eben auch zu polarisieren. Ein typisches Beispiel wie aus dem Lehrbuch der Psychologie – so drückte es einmal eine gewisse Frau Fallobst, Fallera, nein, Fallotin - oder so - vor laufenden Kameras aus, welche nach dieser Aussage nicht nur in die tiefste Provinz entsorgt, sondern gleich komplett aus dem kollektiven Gedächtnis der Menschheit getilgt wurde.

Doch der kritisch/intellektuelle Teil der Gruppe agierte lieber still, anstatt laut herumzuschreien, sich künstlich aufzuspielen oder Gemeinheiten in die Welt zu setzen. Hanseatische Tugenden contra bajuwarisches Platt? Nein, da würde man ja alle Bajuwaren über einen Kamm scheren. Schlechtes Beispiel, also wirklich!
Einigen wir uns doch auf unterirdisch primitiv. Hoffentlich sind jetzt die Unterirdischen nicht beleidigt. Sorry Satan und Konsorten. Jedenfalls ein großer Fehler.
Nicht die Tugenden an sich, sondern die Tatsache, dass erlernte und verinnerlichte gute Manieren einem nicht weiterhelfen, wenn einem einer mit solider Straßenerziehung „die Fresse poliert“.
Zurück zum Thema. Die ihrer Meinung nach schrägen Ansichten dieses Menschen und seiner gehorsamen Mitläufer wurden eher belächelt, denn als Gefahr wahr- oder gar ernstgenommen. So einer und … - aber niemals nicht im Leben!

Und was soll ich sagen…die zurückhaltenden Tugenden erlebten eine Niederlage gigantischen Ausmaßes. Der Rest ist Geschichte.
*****e_M Frau
8.551 Beiträge
@*********ynter

Kompliment! Sehr nachdenkenswert!
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Deutsch
„Muss ich denn, muss ich denn wirklich zum Hintertupfinger hinaus, Hinterschlüpferinger hinaus, und du mein Arschgeweih von Großkotz bleibst alldieweil hier?“, grölte die angetrunkene Falottin, als sie durch die hohle Gasse wankte, die sie eben nicht zum heiligen Gral hinan führte, sondern geradewegs zum nachbarschaftlichen Abort, um sich dorten zu überheben und sich sämtlichen sprachgewaltigen Mülles zu entledigen.
Es sollte eben, laut ihres Hallodri-Bosses, alles hübsch deutsch in seiner Eckkneipe zugehen. „Nur was war denn heutzutage noch wirklich Deutsch?“, das fragte sie sich allen Ernstes und ihr Schädel brummte und summte dabei, dass ihr ganz schwindelig wurde. Sie selbst hatte ja schon mindestens ein Fünftel bajuwarische, ein Fünftel sächsische und drei Mal ein Fünftel pommersche Wurzeln im Blute.
„Ja, ja, sie war eindeutig ein hochgradiger Migrant eines Deutschtums, dass es im Prinzip nie gegeben hatte“, meldete sich ihr Gewissen zu Wort, als sie die die defekte Toilettenspülung betätigte, und der Spülkasten nur ein klägliches Röcheln von sich gab.
Dazumal sie regelmäßig ihrem Lieblingsthailänder ums Eck einen Besuch abstattete, weil sie seine vegetarischen Gemüsesuppen sehr liebte. Und auch der türkische Gemüsehändler drei Straßen weiter genoss regelmäßig ihre finanzielle Freizügigkeit oder ab und an auch mal der Inder in seinem Buchantiquariat.
Oder aber sie zog mit ihrem ägyptischen Windhund, dem sie, in einem gar fürchterlichen Anflug ihrer Arachnophobie, den Namen Telema gegeben hatte, um die Häuser, um scheue blonde Stadtrehe und rote Stadthasen zu jagen, nur damit ihr Boss und Liebhaber etwas Abwechslung innerhalb des Tellerrandes seiner Begierde bekam.
Uihhhh, wie quiekte er jedes Mal theatralisch lüstern, wenn sie ihm ihre Beute zum Abendmahl nackt und von der Sonnen gut krossgebratenes kredenzte, damit er sich daran laben konnte. Sie wusste, dass er ein Schwein gewesen war, dass nur auf den Anstoß ihrer Blöße wartete, um sie triumphalisch in die Niederlage zu zwingen und sich als angeblicher bourgeoiser Sieger über ihrer Weiblichkeit zu fühlen.
„War das Deutsch genug, um wirklich Deutsch zu sein?“, fragte sie sich, als sie fahrig die Tür zu ihrer Behausung im elften Stock des baufälligen Wohnsilos am anderen Ende der Stadt aufschloss und sich erschöpft auf ihr Bett fallen ließ und beschämt in einen traumlosen Schlaf verfiel.

© CRK, Le, 08/2020

Reizworte:

- Anstoß
- bajuwarisch
- bourgeois
- Falottin
- Großkotz
- Niederlage
- Triumphalisch
- Windhund
*****e_M Frau
8.551 Beiträge
@*********ose_K
Grossartig *bravo*
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Ja. Also ich hatte jetzt echt mal Pfeffer im Arsch und Wut im Bauch *schweig* Aber in der Phantasie darf ich mich ja austoben. *lol*

Aber da ist ein gut zuviel drin, hat sich beim Überarbeiten mit eingeschlichen. Sorry. *rotwerd*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Aber da ist ein gut zuviel drin ...

Jetzt nicht mehr. *g*
Ansonsten: *top*

(Der Antaghar)
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