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Geschichtenspiel Teil 45

Klasse, @***ve *bravo*

Vor allem die Beschreibung der "Batak"... und die "Flußkinder" ... das gefällt mir total gut *g*
Gebückt, doch nicht gebeugt
*********Joe62 Mann
184 Beiträge
Es ist eine witzige Idee, auf diese Art aus der Geschichte heraus zu springen und mitten im Hier und Jetzt und bei Aldi zu landen...
*hutab*
****59 Frau
3.203 Beiträge
@***ve
Deine Geschichte macht nachdenklich, und sie ist sehr eindrucksvoll geschrieben.
Chapeau *hutab*
*******blau Mann
3.631 Beiträge
*hutab* Monsieur Olove! Toll geschrieben und der Switch zu Dir und damit auch implizit zu mir oder jedermann, beeindruckt enorm und zerstört die Distanz. Das geht nahe.

Du hast den Wein *wein* für 6 Euro genommen und Freda ist geblieben, bleibt mir zu hoffen. Wenigstens zwei, drei Happy Ends, hoffe ich. Ich bin ja Romantiker. Die Welt geht morgen immer noch vor die Hunde.

(PS. Ich kann nicht liken)
*******blau Mann
3.631 Beiträge
Herrlichkeit in Ewigkeit
.
. Es ist schwer nach @***ve zu posten. Es ist schwer sogar in der gleichen Spielrunde mit seinem Text zu posten.


Gott hat unsre Schöpfung vor rund vierzehn Mrd Jahren, im Rahmen seiner Tätigkeit für ein renommiertes, multiversales Schöpfungsstudio entworfen und konstruiert. Aufgrund der offensichtlichen Mängel aber hat das Studio Gott, noch vor Ende der Probezeit, an die Luft gesetzt, die Schöpfung verworfen, auf einen Stick abgespeichert und diesen dann verlegt. Irgendwo. Dort sind wir. Irgendwo im Irgendwo.

Gott lebt jetzt emeretiert auf einem ihm heiligen Berg als Eremit und fängt Fische mit Netzen. Er hat eine Schwäche für diese schweigsamen Tiere.

Dabei hatte alles so gut begonnen beim Schöpfungsstudio. Frisch von der Uni als Jahrgangsbester fing er an. Gutaussehend, witzig. Er war hip gewesen und auch ein bißchen hop. Er war ausgesprochen kreativ unterwegs und voll im Fluß. Voller Ideen war sein Kopf. Er wollte eine Schöpfung bauen, die perfekt war, durchdacht, visionär, super-convenient und effizient. Praktisch sollte sie sein und auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten. Keiner sollte frieren in dem Bums. Keiner sich unwohl oder ängstlich fühlen. Eine durchgestylte, High-End Schöpfung wollte er schaffen.

Die Chefs würden ihn loben und preisen und die Kollegen würden Lieder über ihn singen. Und das war ihm sehr, sehr wichtig. Er liebte das, er brauchte das, gelobt und gepriesen zu werden; Gott hatte keine leichte Kindheit, muss man wissen. Die Chefs würden ihn lieben müssen, wegen seiner hervorragenden Leistungen und sie würden ihn mit Handkuss einstellen und sofort befördern.

Alles hätte so gut werden können, hätte er nicht diesen einen Fehler gemacht. Diesen einen groben Schnitzer. Diesen nackten Affen, der autonom denken können sollte. Dieser anfangs vielversprechende, aber dann doch makabre Geniestreich. Sapiens. Sapiens Sapiens.
*******tia Mann
5.192 Beiträge
@*********Joe62

Respekt. Ich bin sprachlos.
****59 Frau
3.203 Beiträge
@*******blau
Abgefahrene Geschichte und die 8 Wörter gut "verbaut" *top*
Me 2
*********ld63 Frau
8.621 Beiträge
@*********Joe62: Ich musste deine Geschichte mehrfach lesen... das ist harter Stoff und trifft mich tief. Mir fehlen die Worte...

Sehr sehr einfühlsam und bewegend geschrieben!! *hutab*

Aber auch @***ve,@*******lau und @*********Stein: *wow*

Encore, encore!! *zugabe*
**st
@****ht gefärbten Schöpferschöpfer

Jetzt mach aber deinen Himmel mal nicht grau! *spitze*
*******blau Mann
3.631 Beiträge
Neinneinnein. Ich hatte eine gute Idee und habe sie gefällig aufgeschrieben. Du hattest mehrere sehr gute Ideen und hast einen anspruchsvollen Text mit überraschendem Plotswitch geschrieben, der auch richtig nahe geht und eine Bedeutung hat.
**st
Nachtrag
Falls sich jemand mitfreuen will mit den Batak :


Zitat von ****59:
Dämliche neue deutsche Rechtschreibung. Mit der steh ich auf Kriegsfuß, weil ich sie einfach nicht akzeptieren will *schmoll*

Nun ja, neu? *nachdenk*
Menschen, die sich mit einem zärtlichen "Kuss" (wenn sie sich vorher nur geküßt haben) das Jawort gaben, feiern im nächsten Jahr Silberhochzeit ...
****59 Frau
3.203 Beiträge
Sie wurde aber "neue deutsche Rechtschreibung" genannt, eben weil sie NEU war *klugscheisser*
Was sind schon 25 Jahre wenn man bedenkt, wie lange die Menschen schon schreiben? Ein Lercherlschas. Eine Sprache sollte sich von selber entwickeln dürfen, ohne daß man deppert nachhilft und alles nur noch schlimmer macht. Gewalt gegen Buchstaben! Trenne nie 'st' denn es tut ihm weh. Ja und jetzt? Tut es ihm auf einmal nicht mehr weh? Schon, oder?
Oder im Büro: Jede, die 'im Voraus' groß geschrieben hat wurde verlacht. Und jetzt? Soll ich das auch so machen? Auf einmal? Einfach so? Nö.
****59 Frau
3.203 Beiträge
@*********rlan *bravo*
****59 Frau
3.203 Beiträge
Eremit
Lachen
Fluß
Kuß
frieren
ängstlich
makaber
bauen



Lieber Herbert,
hier finde ich endlich die Zeit, dir einen Brief zu schreiben.
Ich will dir sagen, warum ich damals fortging, ohne mich von dir zu verabschieden.
Wie du weißt, war mein Leben völlig aus dem Ruder gelaufen.
Ich ertrug die Menschen einfach nicht mehr.
Ihr selbstgefälliges Verhalten und ihre Doppelmoral hatte mich irgendwann ängstlich werden lassen. So ängstlich, dass ich mich komplett zurück zog und eine Art Schutzwall um mich herum baute. Ihre Ignoranz ließ mich regelrecht frieren, ihr Geschwätz erschauern.

Weißt du noch, wie wir als Kinder am Fluß saßen und gewettet haben, wer den Stein am flachsten werfen konnte? Und wie wir die Ringe gezählt haben, welche die Steine im Wasser hinterließen?
Wie oft haben wir uns verzählt! Unser Lachen war wohl bis in unser Dorf zu hören.
Das waren schöne und unbeschwerte Zeiten.
Du warst mein bester Freund. Bist es immer noch.
Doch als wir älter wurden, und wir mit den Mädchen unsere ersten Küsse austauschten, entfernten wir uns voneinander.
Jeder in eine andere Richtung.
Du konntest von den Menschen nie genug bekommen, suchtest ihre Gesellschaft wann immer es möglich war.
Mit der Zeit wurdest du genauso wie diese Menschen.
Hast ihre üblen Charaktereigenschaften angenommen.
Ihre Scheinheiligkeit.
Hast Ja gesagt, obwohl du Nein meintest.
Hast deinen Mund gehalten, obwohl du hättest schreien müssen.
So makaber es klingen mag, aber damals hätte ich dich am liebsten weg gesperrt. Zu mir gesperrt.

Ich wollte dich nicht los lassen. Wollte an unserer Freundschaft festhalten.
Im Laufe der Zeit aber wurde ich gewahr, dass unsere Verbundenheit nur bestehen bleibt, wenn ich dich gehen lasse.
Wohin auch immer es dich verschlägt.

Ich habe mein Leben als Eremit gewählt. Und ich bin glücklich.
Nimm es mir nicht übel, dass ich dir nicht Adieu gesagt habe.
Du hättest es nicht verstanden.

Leb' wohl mein Freund!

Dein Wilhelm




© Devi59, 4.12. 20
**st
So isset leider allzuoft! *spitze*
*******tia Mann
5.192 Beiträge
Schöne Geschichte @***ve, interessant gemacht.
Ich habe den Wein für fast 10 Euro genommen.
Dekadenz ...
*******tia Mann
5.192 Beiträge
@****59

Ich glaube, so einen ähnlichen Brief können viele schreiben.
Wenn sie denn schreiben könnten.
Gebückt, doch nicht gebeugt
*********Joe62 Mann
184 Beiträge
...das ist ein Stück Lebenserfahrung...
Toll formuliert! Ebenso die Idee der Briefform.
*hutab*
****59 Frau
3.203 Beiträge
Dankeschööön für eure Rückmeldung. Darüber freue ich mich.
****mas Frau
3.500 Beiträge
Gestörte Einsamkeit
Der Auwald, unten am Fluss, war schon vor langer Zeit zur Heimat des Eremiten geworden. In diesen uralten Bäumen fühlte er sich wohl und dort konnte er sich seine Höhle bauen. Er liebte diese Ruhe und Abgeschiedenheit. Nichts zog ihn hinaus, weg von seiner Höhle. An manchen Tagen saß er am Eingang und ließ sich von der Sonne wärmen.

Eines Tages wurde diese himmlische Ruhe jäh gestört. Lautes Lachen und Gekreische schallte vom Flussufer herauf. Eine Gruppe junger Leute hatte es sich dort bequem gemacht. Sie hatten Decken ausgebreitet und Picknickkörbe standen parat. Im Moment allerdings alberten sie umeinander, spritzten sich gegenseitig nass und spielten Fangerles. Der Eremit war entsetzt. Würden da etwa noch mehr Menschen kommen? Was, wenn es sich herumsprach, dass es hier so ein schönes Fleckchen Natur gab? Ihn fror bei dieser Vorstellung.
Inzwischen wurden am Fluss, unter lautem Gejohle die Picknickkörbe geplündert. Neben allerhand Essbarem kamen auch einige Flaschen zum Vorschein. So dauerte es auch nicht lange, bis die Stimmung noch weiter angeheizt wurde. Eine gewisse Spannung breitete sich aus. Da wurde gegrapscht, gefingert und Anzüglichkeiten ausgetauscht. Bis – ja, bis sich eines der Mädchen gegen einen aufgezwungenen Kuss, mit einer schallenden Ohrfeige, wehrte. Schlagartig war die gute Stimmung dahin. Sie beschlossen zusammenzupacken und zu gehen. Ihre Abfälle ließen sie geflissentlich liegen.

Weit kamen sie allerdings nicht, mit ihren geleerten Picknickkörben. Wie aus dem Nichts tauchten plötzlich zwei Polizisten auf. Dies sei ein Naturschutzgebiet und kein Strandbad. „Abfälle einsammeln, aber fein säuberlich bittschön, und dann mitkommen. Wir müssen Ihre Personalien aufnehmen.“ Das klang sehr ungehalten und bestimmt.

Während die Mädchen sich fast ängstlich an die Arbeit machten, waren die Jungs eher sauer und maulten vor sich hin. „Scheiß Naturschutzgebiet. Wegen einem Biber, Pirol oder sogar wegen so einem blöden Juchtenkäfer haben wir jetzt diesen riesigen Ärger an der Backe. Man sollte die Alle einzeln aufspießen und grillen, diese Mistviecher.“

Der Eremit empfand diese Sätze als äußerst makaber. Mit Schaudern zog er sich in seine Höhle zurück.
Dort vergrub er sich in seinem Mulm. Dort fühlte er sich am wohlsten, der Osmoderma eremita.
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Das ist ja bezaubernd, der Schluss mit dem Käfer! 🪳

Chapeau, liebe @****mas!
*les*
****mas Frau
3.500 Beiträge
Dankeschön

Ich hatte einen alternativen Eremiten gesucht *g*
*****002 Paar
1.330 Beiträge
Ein Käfer! Schon wieder was gelernt!
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