Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Fotomodelle 45+
521 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Geschichtenspiel Teil 45

*********ynter Frau
9.812 Beiträge
Lieber Glück-im-Unglück-Rabe- @*******Wild,
Was für ein herrlich schräger Tag mit mehr Glücks-als Unglücksmomenten (wenn ich richtig mitgezählt habe).
Tolle Story und ich hoffe, dem Finger geht es inzwischen wieder besser. *vielglueck* *schwester*!

Es hätte alles so schön sein können - hätte sich nicht dieses holländische Paar neben mir ausgebreitet.
Du hast mein vollstes Verständnis! Mit den Holländern hab ich dies Jahr auch einiges mitgemacht. Vielleicht waren es dieselben *gruebel*, Beschreibung passt. *zwinker*


Und by the way: Es stört mich persönlich rein gar nicht, dass das die Wörter von letzter Woche waren. Im Urlaub tickt die Zeit eben anders.

Danke für diese herrlich positive Geschichte, meistens. *floet*

*top2*
Me 2
*********ld63 Frau
8.555 Beiträge
Danke dir, liebste @*********ynter, dem Finger geht's schon wieder besser! 🤗😘

Hab ich tatsächlich die falschen Worte benutzt...? *sternchen* Sorry, liebe @*****a99, ich hatte fest vor, deine zu benutzen.... 😬😱
*********ynter Frau
9.812 Beiträge
Liebe @*********ld63, du hast ja noch bis Sonntag Zeit. Vielleicht fällt dir ja noch was Schönes ein?
*knuddel*
*****ree Frau
22.066 Beiträge
Der Satz ist wohl dem Paar vom Strand geschuldet *g*
Von „Sultans of String“ der Dire Straits über Santana bis zu Toto´s „Hold the line“: Die gitarrenlastige Musik bringt uns zurück in die späten 70er und 80er Jahre
Feine Geschichte von dir und mit Teechen *g*
@*********ld63

Dankeschön für diesen rauschenden Tag am Meer zusammen mit dir und Teechen. Alles so echt und lebendig vom "oha" bis zum "aua"! Schlicht und einfach begnadet!

*koenigin*

Ob allerdings Mr. "IA", der gute Mark Knopfler also, in jenem Lied die Sultane in "Strings" tanzen ließ, wage ich zu bezweifeln.

*haumichwech*

Tom (the Su"b"n)
******eld Mann
2.191 Beiträge
Das Schicksal
Natürlich sollte ich schreiben – mein Schicksal.

Manchmal stelle ich es mir als eine lebende Person vor.
Oder besser eine Entität – als etwas Seiendes.
Und ich glaube wirklich, dass da etwas über mich wacht und mein Tun beobachtet.
Ich empfinde das keineswegs als etwas Befremdliches oder gar als eine Anomalie.

In meiner Jugend habe ich mir über derartige Dinge keine Gedanken gemacht.
Das Leben, das ich führen konnte, empfand ich als ebenso selbstverständlich,
wie die Umstände in die ich hineingeboren wurde.

Meine Familie war bekannt in der Stadt und wir waren durchaus wohlhabend.
Ich war recht vorzeigbar, hatte viele Freunde und wusste die Herzen der Mädchen zu gewinnen. Sommerferien, die erste Mofa, Tage am Strand und fallende Bikinioberteile.
So dachte ich, ich hielte den Freifahrtschein ins Glück in Händen.

Der frühe Tod meines Vaters brachte mein Weltbild dann aber recht plötzlich ins Wanken und ich musste mich zwingen, dem Ernst des Lebens ins Gesicht zu sehen. Und das tat ich auch.
Wahrscheinlich gerade noch rechtzeitig, um zu erkennen, dass das Leben keine ewig andauernde Party ist und nach Sonnenschein, auch der Regen folgt.


Jahrzehnte später, ich war eigentlich auf dem Weg nach Neuseeland, um dahin auszuwandern, hatte aber noch drei Monate Zeit, bis ich meinen neuen Job antreten sollte.
Diese drei Monate wollte ich mit einer Rundreise durch Indien verbringen.
Und so betrat ich, am 6. Oktober 1998, nach einer fünfzehnstündigen Fahrt mit einem klapprigen Bus, den Marktplatz von McLeod Ganj.
Dieses Fleckchen Erde, am Fuße des Himalaya, war einer der Sommersitze der britischen Kolonialherren gewesen. Bis zu einem verheerenden Erdbeben am 4, April 1905, bei dem viele tausend Menschen ihr Leben verloren und das den Ort fast vollständig zerstörte. Die Briten zogen weiter ins Tal hinunter und überließen die verbliebenen Gebäude dem Verfall.

Im March 1959, kam, auf Einladung der indischen Regierung, Tenzin Gyatso, der 14. Dalai Lama, nach seiner spektakulären Flucht aus dem, von der chinesischen Volksarmee besetzten, Tibet, nach McLeod Ganj und ließ sich zusammen mit seiner Exilregierung hier nieder.

Drei Tage nach meiner Ankunft hatte ich mich an die über 2000 Höhenmeter gewöhnt und unternahm eine erste Tour in die umliegenden Berge und Täler.
Als ich am Abend zurückkehrte, herrschte im Ort große Betriebsamkeit und eine auffällig ausgelassene Stimmung. Auf Nachfrage, erfuhr ich, dass der Dalai Lama am späteren Abend von einer seiner vielen Reisen zurückerwartet werde und bei diesen Gelegenheiten oftmals vor den Tempel tritt, um die Gläubigen zu segnen. Ausländer und Nicht-Buddhisten wäre auch willkommen.

Also stand ich etwas später, zusammen mit etwas hundertfünfzig anderen aufgeregten Menschen, vor dem Tempeleingang Spalier. Als der heilige Mann durch den Torbogen schritt, erhob sich ein vielstimmiges Gemurmel aus tibetischen Mantren und Lobpreisungen.
Langsam schritt er die beiden Reihen ab. Wandte sich abwechselnd nach rechts und links, verteilte Segnungen, in dem er seine rechte Hand zur Stirn führte und nahm Khatas entgegen, den traditionellen weißen Begrüßungsschal der Tibeter. Der Khata symbolisiert Reinheit, Glück und Mitgefühl.
Besondere Aufmerksamkeit widmete er Säuglingen und Kindern, aber auch Neuankömmlingen aus seiner alten Heimat – Tibet.

Ich befand mich am Ende der wartenden und mir gegenüber stand ebenfalls eine kleine Gruppe von Geflüchteten, die an ihren sonnenverbrannten und ausgezehrten Gesichtern deutlich zu erkennen waren.
Doch die Freude und Ergriffenheit, die sich nun in diesen Gesichtern zeigte, überstrahlte all die Entbehrungen und Trauer ihrer Flucht aus der geliebten Heimat.
Nachdem er leise und lange mit ihnen gesprochen hatte, wandte er sich um, um den Weg zurück in den Tempel zugehen.

Da passierte es.
In Gedanken sagte ich zu mir: 'Ach schade, jetzt guckt er nicht mehr her.'
Es war, als hätte ihn mein Gedanke am Ärmel gezupft.
Er hielt inne, wandte den Kopf zu mir und sah mir mit einem Augenaufschlag direkt ins Gesicht. Für den Bruchteil einer Sekunde sahen wir uns in die Augen. Dann lächelte er mich an, hob seine Hand um mir seinen Segen zu geben, nickte kurz und ging weiter.

Ich war wie vom Blitz getroffen. Und auch wenn ich mich heute noch genau an meine Gefühle erinnere, kann ich sie noch immer nicht in Worte fassen. Noch Tage später ging ich wie auf Wolken.
Statt, wie geplant eine Woche, bleib ich neun. Dann zwang mich der einsetzende Winter zum Aufbruch und ich nahm einen der letzten Busse, der mich zurück nach Neu-Delhi brachte.
Neuseeland besuchte ich erst im Jahr 2000 wieder. Inzwischen hatte ich eineinhalb Jahre in Indien verbracht. Über ein Jahr davon in unmittelbarer Nähe zum Tempel des Dalai Lama.
Ich, der ich nie gläubig war, der sogar den Namen des „Ungläubigen Thomas“ trug, besuchte buddhistische Vorlesungen, begann zu meditieren und nahm an buddhistischen Zeremonien teil – ich begab mich sogar in ein freiwilliges Zölibat. Es fehlte nicht viel, und ich wäre dort ins Kloster gegangen.

Nun, ich bin es nicht.
Geblieben ist bis heute, ein starker Glaube daran, dass Dinge aus gutem Grund geschehen.
Und rückblickend betrachtet, hat alles, was mir in meinem bisherigen Leben widerfuhr, mich dahin geführt, wo ich heute bin.
Und das ist gut so.
red
*******tee Frau
7.203 Beiträge
Liebe @*********ld63 eine schön geschriebene und, das kann ich bestätigen, 100% authentische Geschichte. Beim lesen heute, hatte ich den Eindruck alles nochmal zu erleben, danke dafür *g* *knuddel*
Nur der eingequetschte Finger der war garnicht toll, ich hatte einen ordentlichen Schock, obwohl es nicht mein Finger war. Umso schöner war es dann zusammen an dem Abend zu feiern.
*dance*
*******blau Mann
3.625 Beiträge
.
WARNUNG


Das ist eine Warnung. Ein Augenaufschlag kann genug sein.
Ein Augenaufschlag kann reichen, um dir den Verstand zu stehlen, ihn zu nehmen, zu verstauen und damit abzuhauen.

Ein Augenaufschlag kann sein wie ein Aufschlag von Sampras, den du nicht mal kommen siehst. Du stehst dann auf der Linie und zupfst an deinem Schläger herum, willst den Break erzwingen, fängst an zu schwingen, willst das fucking Spiel gewinnen und bist bereit für einen überlegten, aber präzise durchgezogenen Return in die andere Ecke. Doch der Ball saust an dir vorbei und schlägt hinten wuchtig in den Zaun ein, ohne dass du dich überhaupt bewegt hast.

Ein Augenaufschlag kann genug sein. Ein Augenaufschlag kann das Universum aus seinem Spin bringen und a weng verrücken. Wenige kleine μ nur, doch die genügen schon, um alles so dermaßen durcheinander zu würfeln, dass du denkst, du bist in einer Bizarrowelt gelandet, in der es nichts gibt, das irgendeinen Sinn ergibt, als der Ausdruck ihrer szintilierenden Augen. Der Aufschlag ihres einen, soeben von dir in einem unverteidigten Moment beobachteten, verstörend leuchtenden, Auges verursacht eine Anomalie im Raum. Die Gravitation, die von ihm ausgeht, krümmt die Raumzeit, als wäre sie ein lommeliges Brot. Die Gravitation des Augenaufschlags ist so groß, dass sie eine tiefe Delle in die Raumzeit reißt, dem sich kein Blick entziehen kann, der in seine Sphäre gelangt.

Ein Augenaufschlag ist eine Ouvertüre und nicht eine offene Türe. Es ist kein Freifahrtschein. Es ist kein zugeworfenes Bikinioberteil, das du in der Hand hältst, während deine Augen von ihren, mehr als nur vorzeigbaren, Brüsten verprügelt werden. Es ist ein Ereignis, vielleicht eine Werbung, vor allem aber ist es eine Warnung.

Denn ein Augenaufschlag kann genug sein. Ein Augenaufschlag kann reichen, um dir den Verstand zu stehlen, ihn zu nehmen, zu verstauen und damit abzuhauen.

.
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.576 Beiträge
Amanda
Freifahrtschein
gewinnen
zupfen
vorzeigbar
Anomalie
Augenaufschlag
zwingen
Bikinioberteil

-----------------------

Mike’s Diner lag am Interstate Highway 40 zwischen Clinton, Oklahoma und Amarillo. Die alte Route 66 verlief parallel dazu, doch von Aufbruchstimmung oder gar Nostalgie war hier nichts zu spüren. Mürrische Trucker gingen im Diner ein und aus, schaufelten bergeweise Essen in sich hinein und hinterließen meist ein lausiges Trinkgeld.

Amanda war vor zwei Jahren hier hängengeblieben. Jimmy, der Tellerwäscher hatte es ihr angetan. Er war süß gewesen und auf eine besondere Art charmant, so ganz anders als die Männer, die sie sonst kannte. Eigentlich war er Tätowierer, doch aus seinem letzten Job hatte man ihn rausgeworfen, weil er eine der Tattoomaschinen hatte mitgehen lassen.

Doch das war Amanda egal. Ihre gemeinsamen Träumereien hatten ihr immer Kraft gegeben, um den eintönigen Alltag im Diner zu überstehen. Sie hatten heiraten wollen, mit Erspartem weg aus dieser Einöde und zusammen im sonnigen Kalifornien ein Tattoo-Studio eröffnen.
Doch nach sechs Monaten war Jimmy einfach verschwunden. Und mit ihm alle Ersparnisse.


Es war gerade nicht viel los, und Amanda gönnte sich an einem der hinteren Tische eine Zigarettenpause. Von hier hatte sie einen guten Überblick über die Gäste, und eine leichte Brise, die durch die offene Hintertür hereinwehte, kühlte ihre geschwollenen Füße.

Letzte Nacht hatte sie einen Entschluss gefasst. Dreckiges Geschirr, der Dunst von gebratenem Speck und Truckerschweiß war nicht die Welt, in der sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte. Ihr Traum von Kalifornien und einem besseren Leben war präsenter denn je; es war an der Zeit, an die Umsetzung zu denken.

Es sollte nicht allzu schwer sein, einen Trucker zu finden, der sie bis Santa Monica mitnahm. Sie war immer noch vorzeigbar, und mit körperlichen „Gefälligkeiten“ sollte ihr ein Freifahrtschein in den Westen sicher sein. Diese war sie gerne bereit zu geben, einen ‚richtigen Kerl’ hatte es nämlich schon lange nicht mehr in ihrem Leben gegeben.

Verstohlen musterte sie den Kerl, der vor einer Viertelstunde ein Thunfischsandwich bei ihr bestellt hatte. Er sah gepflegt aus und machte keinen so bärbeißigen Eindruck wie die anderen. Eines seiner Augen war blau, das andere braun – eine interessante Anomalie, wie sie fand, aber vor allem: Er fuhr in die richtige Richtung, wie sie beim Smalltalk erfahren hatte.

Amanda drückte ihre Kippe aus und schlenderte zu ihm hinüber. Mit ihrem kokettesten Augenaufschlag spendierte sie ihm einen Kaffee und fragte nach einer Mitfahrgelegenheit.

„Na klar, gib mir noch ’ne halbe Stunde, dann geht’s los. Ich bin übrigens Blake, und mein Truck ist der rote da draußen mit dem silbernen Dach.“ Nicht ohne Stolz deutete er zum Fenster hinaus.

Wow, das ging ja schnell! Rasch schlüpfte sie in das Kämmerchen, das der Chef ihr überlassen hatte und packte das Wichtigste in eine Reisetasche. Viel brauchte sie nicht, und was fehlte, würde sie sich schon irgendwie besorgen. Endlich, endlich ging es los!

Die Nachmittagssonne brannte immer noch erbarmungslos, als sie aus dem Diner trat. Sonne gab es natürlich auch in Kalifornien, doch war es sicher angenehmer, sie an einem Strand genießen zu können, als in dieser Hütte tagein, tagaus im eigenen Saft zu schmoren.
Blake hatte die Beifahrertür schon geöffnet und winkte ihr vom Steuer aus zu.

Im Truck war es angenehm, die Klimaanlage lief auf Hochtouren. Blake nahm ihr die Tasche ab und ließ sie hinter den Vorhang gleiten, der die Fahrerkabine vom hinteren Teil des Trucks abtrennte. Amanda machte es sich auf dem breiten, gut gepolsterten Sitz gemütlich und schaute sich um. Ein kleiner Stoffbison baumelte vom Spiegel und ein Fahrtenbuch lag auf dem Armaturenbrett, ansonsten gab es – nichts. Keine Bilder von nackten Frauen, wie sie es erwartet hatte. Eine positive Überraschung, Blake wurde ihr immer sympathischer.

Er startete den Motor, und nach einigem Rangieren auf dem kleinen Parkplatz des Diners rollten sie die Interstate entlang. Links und rechts zog die überwiegend sandige Landschaft an ihnen vorbei, und mit jeder gewonnenen Meile fühlte Amanda sich leichter.

„So, nach Santa Monica willst du also. Ist eine ganz nette Stadt, meine Schwester wohnt dort. Hast du vor, dort zu bleiben, oder soll es noch weiter gehen?“

Amanda musste sich zwingen, ihn nicht anzustarren, diese verschiedenfarbigen Augen waren wirklich ein Blickfang. Überhaupt fand sie ihn sehr einnehmend, er war durchaus ein Typ, mit dem sie sich mehr vorstellen konnte.

„Mal sehen, ich denke, ich entscheide das spontan“, antwortete sie vage. Insgeheim hoffte sie auf eine Einladung, noch weiter bei ihm mitfahren zu können, doch Blake lächelte nur und nickte verständnisvoll. Sehr gesprächig schien er nicht zu sein, doch das war Amanda lieber, als die üblichen Belanglosigkeiten auszutauschen. Ein bisschen mehr Interesse an ihr könnte er allerdings schon zeigen…

Schweigend fuhren sie eine Weile, bis Blake das Radio anmachte. John Lee Hookers ‚Boom Boom’ füllte die Fahrerkabine, und Blakes kräftige Finger tippten auf dem Lenkrad den Takt dazu.

Eine gute Gelegenheit für Amanda, ihn ein wenig aus der Reserve zu locken. Sie legte die Füße aufs Armaturenbrett und zupfte ihren Rock etwas in die Höhe. Sollte er ruhig einen ersten Eindruck davon gewinnen, was sie als Gegenleistung zu bieten hatte. Sein Seitenblick und sein Gesichtsausdruck verrieten ihr, dass sie auf dem richtigen Weg war. Sie war gerade dabei, zwei Knöpfe ihrer Bluse zu öffnen, als sie aus dem Augenwinkel wahrnahm, wie zwei braungebrannte Arme hinter dem Vorhang zum Vorschein kamen und sich auf Blakes Schultern legten. Was zum …? Den Armen folgte der Oberkörper einer schlanken Frau, nur mit einem Bikinioberteil bekleidet, das angesichts der Füllung eindeutig überfordert war. Sie musterte Amanda interessiert und mit einem anzüglichen Grinsen.

„Oh, wie ich sehe, hast du jemand gefunden, der mir die lange Fahrzeit versüßen wird. Komm, Schätzchen, ich zeig dir unsere Spielwiese! Blake kommt später sicher auch noch dazu, nicht wahr?“


*******ush Frau
1.264 Beiträge
Boom, Boom, @*****a99 ! *bravo*
Macht viel Spaß, diese Geschichte zu lesen und zu überlegen, wie es weitergehen könnte.
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.576 Beiträge
Zitat von *******ush:
wie es weitergehen könnte
Das kann ich hier leider nicht schreiben... *smile*
*********ynter Frau
9.812 Beiträge
@*******blau
Ein Augenaufschlag ist eine Ouvertüre und nicht eine offene Türe. Es ist kein Freifahrtschein
Richtig erkannt, doch leider verstehen das nicht alle. .
Stark! *top*

@*****a99
Überraschende Wende - gut oder schlecht für Amanda?
*top2*
Me 2
*********ld63 Frau
8.555 Beiträge
Ein Roadtrip mit ungewissem Ende... *anmach*

Atmosphärisch dichte Geschichte, liebe @*****a99 und das Ende ist ebenso köstlich wie vielsprechend! *lol* *bravo*
Me 2
*********ld63 Frau
8.555 Beiträge
Und wieder!
Es war Annes letzter Tag am Meer, bevor sie wieder nachhause fliegen würde. Sie hatte den Nachmittag an einem der schönen, wilden Strände an der Westküste verbracht und war nun auf dem Rückweg in ihr Feriendomizil. An einem der Fischrestaurants am Strand hielt sie an und suchte sich einen Platz auf der Terrasse, die direkt am Meer lag. Die Haut in ihrem Nacken brannte und Anne zupfte an den enganliegenden Trägern ihres Bikinioberteils, das sie noch unter ihrem Shirt trug. Offensichtlich war sie heute wieder zu lange in der Sonne geblieben. Die Bedienung kam und Anne bestellte Café und ein Wasser und lehnte sich zurück. Die Sonne näherte sich bereits dem Horizont und warf ihr goldenes Licht auf die blassen Wellen. Ein paar Möwen zogen ihre Kreise über zarte Wolken, die aussahen wie riesige Raubvögel, die ihre Schwingen ausbreiteten. Wie so oft war das Betrachten von Wolkenformationen für Anne wie ein Freifahrtschein für ihre Fantasie, ein nie versiegender Quell der Inspiration.

In den Anblick der Wolken versunken, erinnerte sich Anne wieder an den Traum der letzten Nacht. In der letzten Sequenz war ihr eine Frau auf der Straße begegnet, die ganz in Dunkelblau gekleidet war. Ihr Gesicht war nicht zu erkennen, weil ihr Kopf ebenso in dunkles Tuch gehüllt war wie die ganze Gestalt. Eine gespenstische Anomalie. Sie wollte Anne etwas sagen und wiederholte zwei Worte mit Nachdruck: „Wieder und wieder!“ Anne zwang sich, bei diesem Bild zu bleiben, das sie im Traum sehr erschreckt hatte. Sie zog Notizbuch und Stift aus ihrer Tasche und versuchte, aus den Traumsplittern irgendeine Erkenntnis zu gewinnen.

Das Restaurant war gut besucht. Einheimische und kleinere Grüppchen von Individualtouristen saßen an den Tischen bei Vinho Verde und gegrilltem Fisch. Anne fiel ein ganz in schwarz gekleideter Mann auf, der allein an einem Tisch saß. Sie sah nur sein Profil, die dunkle Sonnenbrille und der Dreitagesbart verdeckten den größten Teil seines tief gebräunten Gesichts. Die gelockten Haare reichten ihm bis zum Kragen der ausgeblichenen Jeansjacke. Anscheinend war auch er direkt vom Strand gekommen, seine Schuhe standen neben ihm auf dem Boden und seine nackten Füße waren voller Sand. Als die Bedienung ihm ein Bier und batatas fritas brachte, wandte er den Kopf und wechselte ein paar Worte auf Portugiesisch mit ihr. Selbst auf die Entfernung konnte Anne deutlich seinen deutschen Akzent heraushören. Dann lehnte er sich zurück, nahm sich ein paar Fritten und kaute genüsslich, während er versonnen aufs Meer hinausblickte.

Von ihm ging eine Ruhe und Zufriedenheit aus, die Anne beeindruckte. Sie sah immer wieder auf und zu ihm hin, blickte abwechselnd zum Meer und beobachtete den Fremden durch ihre Sonnenbrille. Er war auf den ersten Blick nicht wirklich attraktiv, aber auf stille Art durchaus vorzeigbar, vor allem, wenn er lächelte. Da war etwas in seiner Mimik, das ihr vage vertraut schien. Seine Mundpartie vielleicht, die sie an jemanden erinnerte, den sie einst flüchtig gekannt hatte. Jener Mann hatte dasselbe feine Lächeln gehabt, in dem eine gewisse Schüchternheit lag, aber ebenso viel Charme. Sie hatte ihn auf einer Milonga, einem Tangoabend, getroffen. Das musste nun drei oder vier Jahre her sein und Anne versuchte, sich an seinen Namen zu erinnern: Hans? Nein, er hieß Hannes!

Sie waren an der Bar miteinander ins Gespräch gekommen und Anne hatte ihn gefragt, ob er einen Tango mit ihr tanzen wolle. Er hatte bedauernd abgelehnt: „Ich kann nicht tanzen. Tatsächlich bin ich nur wegen der Atmosphäre hier.“ Sie hatten beide gelacht und sich eine ganze Weile angeregt unterhalten. Anne hatte sich dann verabschiedet, um noch einen Tango zu tanzen. Danach hatten sie sich nie wieder gesehen.

Die rötliche Abendsonne verschwand hinter ein paar dunklen Wolken. Der Himmel leuchtete in Blau- und Rottönen. Anne nahm ihre Sonnenbrille ab und sah auf die azurblauen Wellen, auf denen goldene Lichtreflexe tanzten. Nur einen Augenaufschlagspäter nahm auch der dunkelhaarige Mann seine Sonnenbrille ab und wischte sich über die Augen.

Anne starrte ihn an. War dies nun ein Dejá Vù?
„Wieder und wieder!“ Die Stimme aus ihrem Traum hallte in ihr nach. Die Ähnlichkeit des Mannes mit Hannes, dem Nichttänzer, war verblüffend. Das musste er doch sein – oder etwa nicht?

Der dunkelhaarige Mann bemerkte ihren Blick und sah in ihre Richtung, zunächst irritiert und verwundert. Doch dann begann er, zu lächeln und es war ein breites, warmes Lächeln des Wiedererkennens. Er hob seine Hand und winkte ihr zu. Anne erwiderte sein Lächeln und sofort stand er auf und kam quer über die Terrasse zu ihr an den Tisch.
„Anne, nicht wahr? Was für ein Zufall! Darf ich mich zu dir setzen?“

(C) 2021 IntoTheWild63
**********gosto Frau
16.056 Beiträge
Wie schön! Fortsetzung folgt? *liebguck*
*****ree Frau
22.066 Beiträge
Die neuen acht Wörter um 20 Uhr *g*

Herbst
Felsen
heiter
Lichtschein
Traumpaar
trippeln
Schleifen
Energie

Viel Spaß beim Schreiben und viele Musenküsse *g*
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.576 Beiträge
@*********ld63 Auch bei Dir ein offener Ausgang mit genug Futter fürs Kopfkino! Solche Zufälle sind genauso magisch wie der Sonnenuntergang *love*
*********ynter Frau
9.812 Beiträge
@*********ld63
*wolke7* Sooooo schön *wolke7*
*********trone Frau
901 Beiträge
Schön ist alles, was man mit Liebe betrachtet
Wie viele Schleifen Hannah inzwischen verpackt hat, kann sie nicht mehr sagen. Sie sehe nur noch Schleifen, sagt sie kopfschüttelnd zu mir und ich finde, dass sie langsam ermüdet. Im kalten Lichtschein der Neonröhren über uns, sitzt sie nun schon seit heute Morgen an ihrem Arbeitsplatz, umgeben von ihren Stofftiermäusen.

Ich atme den Geruch von Bodenpflege, Maschinenöl und Papierstaub ein und öffne das Fenster. Das mechanische Geräusch aus der Nachbargruppe wird langsam leiser und ich kann endlich wieder die Musik anmachen und Theo kann seine Ohrschützer abnehmen. Die Geräusche machen mich wahnsinnig und für einen Autisten ist es kaum zu ertragen. Ich wundere mich schon immer, warum er bei dem Lärm hier arbeitet, all die Jahre, aber ich kenne niemand der mit so viel Hingabe Transportsicherungen abzählt und so ordentlich in die Kartons legt.

Ich bitte Hannah doch mal eine Pause zu machen, aber sie sortiert weiter pinke, grüne, blaue und goldene Zierschleifen. Ach Hannah! Einerseits jammert sie und dann will sie doch weiterarbeiten. Sie ist noch nicht lange hier und ich muss mit ihr einüben, ein gesundes Maß für ihre Belastbarkeit zu entwickeln.

Aus der Kaffeemaschine duftet der frisch aufgebrühte Kaffee und Vera tippelt an mir vorbei. Sie ist immer heiter und freut sich eigentlich auf alles, was man ihr anbietet. Alles – außer Brokkoli. Sie wirft dann das Gemüse samt Teller auf den Boden. Auch dann, wenn nur winzige Stückchen in einer Soße schwimmen. Ich habe ihr eine Symbolkarte mit einem durch gestrichenen Brokkoli ausgedruckt und einlaminiert. Wie ein Drohschild hält sie diese zur Verdeutlichung täglich aufs Neue bei der Essensausgabe dem Personal unter die Nase. Seitdem werden aber auch keine Teller mehr zerdeppert.

Sie hatte keine gute Kindheit und ihre Eltern wollten dieses behinderte Kind nicht haben. Seit zwanzig Jahren lebt sie in der Wohngruppe „Felsenkraxler“ und hat dort endlich ein schönes Leben gefunden.
Ich vermute bei ihr eine Genmutation auf dem fünfzehnten Chromosom, die verantwortlich für ihr fröhliches Wesen und auch der expressiven Sprachstörung ist, aber so richtig ausgetestet wurde es damals nicht. Sie ist zufrieden, das ist die Hauptsache und mit mir hat sie eine verbündete Kaffeetrinkerin gefunden. Sie hat nur eine kurze Konzentrationsspanne, um Dinge zu sortieren. Dafür kann ich mit ihr aber immer wieder verschiedene Kleinstaufträge abwickeln und ich würde sagen sie lebt ein Leben ganz nach ihrem Geschmack.

Seit letzter Woche probiert der Logopäde mit ihr das Kommunizieren über ein Tablet aus. Als sie zum ersten Mal das Symbol für Kaffee auf dem Bildschirm antippte und gleichzeitig das gesprochene Wort herauskam, lief ihr eine dicke Glücksträne über die Wange. Mit achtundfünfzig ist es noch lange nicht zu spät etwas Neues zu lernen und es erstaunt uns alle mit wie viel Energie sie dieses Wundergerät in Angriff nimmt.

Hannah will immer noch Schleifen sortieren, obwohl nun endlich alle verpackt sind. Leider kann ich ihr nichts mehr anbieten außer Kaffee und mit verschränkten Armen starrt sie nun auf den leeren Arbeitsplatz. Das Extra auf dem einundzwanzigsten Chromosom ist unverkennbar. Sie ist blitzgescheit und ihre liebevollen Eltern haben sie gut gefördert und trotzdem wollte sie unbedingt in der Abteilung für Verpackung in genau dieser Werkstatt arbeiten. Gegen die Sturheit eines Menschen mit Down-Syndrom ist kaum ein Kraut gewachsen. Aber gleich müsste die Ablenkung kommen und ich bin mir sicher, dass ihre Laune wieder durch die Decke geht.

Kaum daran gedacht, wird auch schon die Tür aufgerissen und Rashid stolpert herein. Wie ein Wasserfall quasselt er uns alle voll, ehe er Hannah einen dicken Kuss aufdrückt. Er war mit der Ergotherapeutin unterwegs, Kastanien sammeln, aber wie ich ihn kenne, blieb es nicht bei Kastanien.
„Es ist Herbst, schaut mal!“ Aus einer Plastiktüte holt er eine große Portion voll Herbstblätter und wirft sie in die Luft. Typisch für meine Gruppe. Wir sind einfach der Knaller.

Hannah lacht und fällt Rashid in die Arme. Die Beiden sind ein Traumpaar.
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.576 Beiträge
*love*
*******blau Mann
3.625 Beiträge
*bravo* wow, @*********trone *bravo*
Unaufgeregt und nah, leicht und dennoch sehr eindringlich. Ein wunderschöner Einblick!
*********trone Frau
901 Beiträge
Danke ich sollte öfters aus dieser schönen kleinen Welt berichten *blume2*
*****ree Frau
22.066 Beiträge
Auf jeden Fall *hutab*
******eld Mann
2.191 Beiträge
Es ist wiedermal Herbst.
Und wiedermal, sind wir uns begegnet.
Wir kennen uns nun schon so lange.
Jahrzehnte sind vergangen, seit ich dich das erste Mal sah.
So jung, so heiter – so schön.
Doch du gingst am Arm meines Freundes.
Ein wahres Traumpaar – so schien es.
Der Traum zerbrach in einer unerfüllten Ehe.
Ich lebte meinen Traum in weit entfernten Ländern.

Als uns das Schicksal eines Abends, im Herbst wieder zusammenführte,
war da die gleiche Energie zwischen uns.
Im Lichtschein der Barbeleuchtung sah ich eine gereifte Version des jungen Mädchens,
dass mich schon über 20 Jahren angezogen hatte.
Wir trafen uns einige Male, aber dein Herz hattest du bereits erneut an einen anderen gehängt.
Und als du dich zurückzogst, blieb ich zurück, wie ein Felsen am Meeressaum bei Ebbe.
Von der Flut verlassen, verschwanden meine neu erblühten Gefühle für dich, wie das Wasser auf einen trocknenden Felsen, der seine feuchte Gespielin verloren hat.

Wie wird es diesmal sein?
Jetzt, wo du frei. Zum allerersten Mal in deinem Leben.
Und ich meine nicht frei für mich.
Nein, ich meine frei für dich.

Wenn wir uns sehen, ist es unkompliziert und vertraut.
Gleich bei unserem ersten Treffen, war es als wären nicht wieder sechs Jahre vergangen.
Da ist eine Nähe, die uns eine große Offenheit ermöglicht.
Und doch trippeln wir um das herum, was uns an wahrer Vertrautheit noch fehlt.
Vielleicht bilde ich es mir ja auch nur ein, wenn ich denke, dass du es auch so empfindest.
Es möchtest, aber den letzten Schritt nicht gehen magst.

Auch ich habe ein paar Zweifel.
Frage mich aber auch – Wie viele Schleifen wollen wir noch drehen?
*******Dom Mann
4.851 Beiträge
Du bist ein Geschenk für mich und hoffentlich für alle die das Leben in vollen Zügen genießen. Ein ganz besonderes sogar, denn Dich kann ich nicht auspacken und somit die Schleifen und das Geschenkpapier entfernen. Dafür bist Du zu einmalig und das würde auch nicht passen.

Oft durchdringt Dich ein ein Lichtschein der das Wasser bricht, die Augen blendet und auch auf Felsen trifft, um dort einen wundervollen Augenblick zu erleben und mein Herz zum Leuchten zu bringen. Ich verweile dann und schwelge in Erinnerungen, um Bilder abzurufen, die mein Leben geprägt haben. Wunderschöne Bilder die mich berühren und in eine andere Zeit versetzen.

Ich kenne Dich schon so lange und habe Dich immer sehr geschätzt, auch wenn Du zwischen den beiden Begehrtesten liegst und doch nicht unscheinbar bleibst, weil Du manchmal trist und grau bist. Diese Energie welche Du in Dir trägst, um all die schönen Farben zu nutzen und uns ein Bild zu zaubern, was kein anderer möglich machen kann.

Ich trippele durch den Wald, Zeit und Raum sind meine treuen Begleiter, wir sind noch immer dieses Traumpaar das sich für dieses eine Leben zusammen gefunden hat, um gemeinsam Momente zu gestalten und zu erleben, die einfach erfüllend sind. Mit einem heiteren Lächeln auf den Lippen gehe ich den Weg weiter, schmunzele hin und wieder und verfalle dann erneut in eine Lethargie, die mich fesselt und festhält, denn unsere bisherige Zeit war einmalig.

Ich möchte Dich niemals missen und gerade bist Du mir, bin ich Dir sehr nahe und es fühlt sich einmal mehr so an, als gebe es nichts anderes neben Dir. Nein jetzt gerade nicht, denn Du bist da, mein Herbst.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.