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Geschichtenspiel Teil 45

**********hylen Mann
1.142 Beiträge
@*********trone
..wie zauberhaft *blumenschenk*
*******ush Frau
1.264 Beiträge
Schisser
Ein Trippeln, ein Schleifen, dann klingt es, als würde jemand vom Stuhl springen, ein dumpfes Rummsen. Letzteres kenne ich, das höre ich schon seit dem Herbst 2019 immer wieder von oben. Als würde jemand in der Wohnung über mir auf einen Stuhl klettern und runterspringen, das ist zumindest der Film, der dann in meinem Kopf abläuft. Rrrrumms! Kurze Pause, dann wieder: Rrrrumms! Immer mehrmals hintereinander, und in unregelmäßigen Abständen. Und ausschließlich abends. Da hat wohl jemand zuviel Energie... Ich habe mich aber noch nie drüber beschwert.

Ich bin auch gar nicht ganz sicher, wer jetzt über mir eingezogen ist. Früher wohnte da so ein Traumpaar: Er 1,70 m, braungebrannt, Goldkettchen im Brusthaartoupet, sie 1,80 m - 1,90 m mit Heels - Wallemähne, Fußkettchen. Die sind vorletztes Jahr ausgezogen, aus heiterem Himmel, zack, waren sie fort. Und wer eingezogen ist, habe ich nicht mitbekommen. Nur, dass plötzlich immer mal wieder jemand vom Stuhl sprang.

Und jetzt diese beiden neuen Geräusche! Was machen die da? Vielleicht sollte ich mal hoch schleichen? Schauen, ob da vielleicht ein Lichtschein unter der Tür durchdringt... Dann wüsste ich wenigstens, dass es nicht spukt!

Rrrrumms! Ich lausche. Springt er nochmal? Oder sie? Weiß man ja nicht. Nein, jetzt wieder das Schleifen. Getrippelt wird nicht mehr. Vielleicht versucht jemand, einen Felsen von einem Ende der Wohnung zum anderen zu bewegen - er wirft, zerrt, schiebt, wirft wieder... Warum zerrt oder schiebt er jetzt, wenn er bislang doch immer nur geworfen hat?

Rrrrumms! Nein, ich glaube, ein großer Stein klänge noch ganz anders, erschütternder, und Putz würde von der Decke rieseln. Das Bild von einem gesichtslosen Menschen, der in der Mitte eines wenig beleuchteten Raumes einen Stuhl erklimmt und wieder herunterspringt, hält sich hartnäckig vor meinem geistigen Auge.

Wieder höre ich genau hin, den Blick zur Decke erhoben. Na komm, spring nochmal! Nichts. Stille. Was auch immer sie da oben bewegt haben, jetzt ist es wohl an seinem Bestimmungsort angekommen.

Und ich? Soll ich doch mal gucken gehen? Oder lieber ins Bett? Ich warte noch einen Moment, aber es bleibt still. Also Bett. Aber morgen! Wenn morgen wieder jemand vom Stuhl springt, dann gehe ich nachsehen. Ganz bestimmt!
*********trone Frau
901 Beiträge
Ganz ehrlich - ich würde mal nachsehen. Bin gespannt auf die Fortsetzung 👀
erhebende 11 Zentimeter...
*****a99 Frau
3.576 Beiträge
@*******ush
Ich glaube, Du wohnst da, wo ich früher gewohnt habe! *traenenlach*

Der Kerl über mir hatte ein halbes Sportstudio in der Wohnung, und zeitweise eine penetrant quiekende Freundin. Erst hörte es sich an, als ob er vom Stuhl ins Bett springt, dann fing sie an zu quieken... *roll*
**********hylen Mann
1.142 Beiträge
...veni,vidi, quiecki (oder quickie)? *sternchen*
*******ush Frau
1.264 Beiträge
@*********trone Nachschauen wird schwierig - das war meine Wohnung in Würzburg, wo ich während des Studiums gewohnt habe. Das ist fast 25 Jahre her. Es wird wohl doch ein Mysterium bleiben... *holmes*


@**********hylen Müsste die Reihenfolge dann nicht heißen "vidi, quickie, veni"? *liebguck*
*********trone Frau
901 Beiträge
Ahoi ! *wink*

Mit Freude verkünde ich heute die neuen acht Wörter 😘

Piratenschenke
amüsiert
stolpern
Selbstmedikation
Netz
sensibel
vertraulich
Granit

Viel Spaß und einen guten Start in die neue Woche ❤️
*********trone Frau
901 Beiträge
Nur ein kleines Bier
Im fahlen Lichtschein eines altmodischen Kupferlampenschirmes sitze ich vor meinem Bier. Der verkratzte Holztresen klebt, aber das wohlige Gefühl des Alkohols in meiner Blutbahn stimmt mich gleichgültig und zufrieden mit der Welt. Ich resümiere über den gelungenen Spätnachmittag, der sich dann bis zum Spätabend hinzog. Ich schüttle meinen Kopf und raffe den Rock meines Dirndl´s hoch. Mein Knie schmerzt und blutet immer noch. Das rote Kreuz hatte alle Hände voll zu tun. Ich griff zur Selbstmedikation und übergoss die Wunde mit einem doppelten Captain Morgen von der „Piratenschenke“. Dort gönnte ich mir noch einen B52 zu meiner Lachssemmel, erinnere ich mich und betrachte die Schürfwunde.

Hauptsache desinfiziert, denke ich und nehme ein Schluck von meinem kühlen Bier. Was ist nochmal passiert? Ach ja, vor dem Bierzelt lag ein Betrunkener und um ihn auszuweichen, musste ich stolpern, und bin dann scheinbar blöd hingefallen.

Autsch.

Um meinen Hals baumelt ein Lebkuchenherz. Der Schriftzug aus Zucker lautet „Mein Mauserl“ und Pierre, ein netter, aber stark betrunkener Arzt aus dem Kinshasa, hat es mir umgehängt, als wolle er mich noch einfangen, bevor ich gehe.

Ich küsste ihn zum Abschied. Mit Zunge oder ohne? Ich weiß es nicht mehr, aber ich riss mich irgendwann aus seinen Armen und erhob mich von meinem hartumkämpften Sitzplatz im Bierzelt „Schottenhammel“.

Ein Vollrausch am Dienstag.

Bevor ich endgültig zur Landbergerstraße wankte, fand ein „Spritz“ im „Kaiserschmarrn“ seinen Weg zu mir. Einfach so. Sabine war noch immer da und ihre gelbe Papierkrone hing auf halbmast. Warum ich da noch hinmusste?

Ach ja. Ich habe ihren Mann, den Peter, knutschend mit ihrer besten Freundin gesehen. Das wollte ich ihr noch sagen, aber stattdessen sangen wir amüsiert „Skandal um Rosi“ mit der Band die mächtig einheizte. Sie hat ja ein großes Netz bestehend aus mindesten dreißig besten Freundinnen. Irgendeine wird ihr in den nächsten Tagen das schon sagen. Ich muss mich ja nicht überall einmischen und die Angelegenheit ist viel zu sensibel als sie im Rausch zu besprechen. Außerdem lässt sie sich gerade von einer Frau, die Anette heißt, am Busen befummeln.

Sabine ging zum Rauchen und Anette wandte sich vertraulich an mich. Sie brüllte mir ins linke Ohr und wollte von mir wissen, ob meine Freundin auch auf Frauen stehe. Ich schüttelte den Kopf und küsste sie auf den Mund. Dann trank ich mein Glas in einem Zug aus, ließ die rheinische Schönheit völlig verdattert stehen und machte mich dann doch endgültig auf dem Heimweg. Ich kann mich schließlich nicht um alles kümmern.

Nun sitz ich hier noch auf ein Bier in „Susis Plauderecke“. Aus dem Fenster sehe ich wie die Tram an mir vorbeirattert. Mist. Nochmal zwanzig Minuten warten.

Am nächsten Morgen um Punkt Neun schiebe ich jammernd mit meiner Kollegin Tami, den Peter und Christa mit dem Rollstuhl zur Turnhalle. Mein Kopf schmerzt und ist gefühlt so schwer wie Granit.
Die kleine Marita, huscht rüber zu mir. Ich mag diese kleine ältere Dame mit Nickelbrille besonders gern. Mit dem Gemüt einer fleißigen Grundschülerin aus den Sechzigern, und dem Schalk im Nacken trägt ihr Bärchen stets in ihrer pinken Handtasche. Sie stupst mich von der Seite an. Ich blicke in die wunderschönen mandelförmigen Augen.

„Du, darf ich Dir einen Tipp geben?“, fragt sie mit leichtem Stottern.
„Ja?“
„Wenn´d wieder auf´d Wies´n gehst,“ nun erhebt sie den Zeigefinger, „dann trink nur ein kleines Bier. Des reicht scho.“
Me 2
*********ld63 Frau
8.552 Beiträge
Uff, was für ein Ritt! *sternchen* Herrlich, @*********trone! *haumichwech* *bravo*
*********trone Frau
901 Beiträge
@*********ld63 das war in etwa so vor 10 Jahren. Heute undenkbar - ich werde nie wieder so viel durcheinander trinken 😂
*******ush Frau
1.264 Beiträge
Zitat von *********trone:
ich werde nie wieder so viel durcheinander trinken 😂

Haben wir das nicht alle schon mal beschlossen? *lach*
"mal" ist gut.
*haumichwech*
Tom (the Sun)
******eld Mann
2.191 Beiträge
Auf dem Weg zum kleinen Glück
Langsam und unsicher geht er die Straße entlang. Es ist mehr ein Stolpern denn ein Gehen.
An der Sielwallkreuzung, die hier im Viertel jeder nur „Das Eck“ nennt, biegt er nach links ab.
Vor dem Steintor heißt die Straße und hier beginnt das Steintor-Viertel. Der etwas abgerocktere Teil des Bremer Viertels.
Die Pizzeria di Quatro, hat schon zugemacht. Aus dem Späti „Que pasa Amigos“ nebenan, kommen drei junge Frauen. Sie halten grüne Bierflaschen in den Händen und lachen viel zu laut.
'Ja, amüsiert euch ruhig. Scheiß Yuppi Weiber.'
Der Geruch der Hamburger, der aus dem Loch in der Wand neben ihm auf die Straße wabert,
lässt ihn kurz innehalten. Vielleicht sollte er mal wieder etwas essen.
Da fällt sein Blick auf einen Riesenfleck frischer Kotze.
Er ist zwar nicht sonderlich sensibel – aber hey. Frische Kotze!
Nur ein paar Schritte weiter, säuselt eine tiefe Baritonstimme vertraulich: „Hey Maan, erverything okay?“
Er weiß, dass die Übersetzung lautet: „Hi, willste Drogen kaufen?“
Nein, will er nicht.
Seine Selbstmedikation ist der Bruder Alkohol. Rum, um genau zu sein.
Früher war er mal zur See gefahren. Damals, als die Schiffe noch für einige Tage in den Häfen lagen. Als die Ladung noch mit dem Netz aus dem schwarzen Bauch der Frachter gehievt wurde.
Rau ging es zu in den Kaschemmen und Bordellen der Hafenviertel. Wo war er nicht überall gewesen? In Südamerika hatte es ihm immer am besten gefallen.
Maracaibo, Fortaleza, Suape, Rio, Montevideo, Valparadiso, Buenaventura.
Das waren noch Zeiten gewesen. Da war er noch jung und seine Muskeln waren hart wie Granit.
Er schleppte sich weiter seinem Ziel entgegen.
Von der anderen Straßenseite hörte er, wie jemand seinen Namen rief. Er schaute hinüber. Vor einer Kneipe mit Namen „Zum Haltepunkt“, stand Klausi. Der Arsch brauchte gar nicht so freundlich zu winken. Sollte mal lieber bald mit der Kohle rüberkommen, die er ihm noch schuldete. Das Motto über der Tür versprach „Betreutes Trinken für Jedermann“.
Genau. Frauen gab es da auch keine.
Ein paar Meter nur noch und er wäre endlich da, wo er hin wollte.
Er konnte schon die Totenschädel an der Hauswand ausmachen.
Die Schänke war zwar keine richtige Piratenschänke, kam den Kneipen seiner Jugend aber doch recht nahe.
Obwohl es schon fast drei Uhr war, dröhnte die laute Rockmusik durch die offenen Fenster auf die Straße.
Zu den letzten Akkorden von Stairways to heaven trat er in das schummrige Dunkel der Bar. Der Geruch von Marihuana, Zigaretten und Bier legte sich wie ein wärmender Mantel um ihn.
Am Tresen war sogar ein Platz frei.
Heute war echt sein Glückstag.
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Ich habe die Ehre, die neuen 8 Wörter der Inspiration zu spendieren. *engel2*


-> Yodameister
-> lumeszierend
-> Mosaik
-> Filmvorschau
-> Workaholic
-> Arbeiterklasse
-> bleischwer
-> implodieren

Habe die Ehre.

Wünsche eine geruhsame Woche.

*einhorn*
**********Engel Frau
25.871 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ist mit "lumeszierend" vielleicht "lumineszierend" gemeint?
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
huch, ja natürlich.
**********Engel Frau
25.871 Beiträge
Gruppen-Mod 
Okay *g*
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Vom Snatz in der Hand
Vipraneska, die Schlange, lag im Schoß des Yodameisters und schlief, während er ihren lumineszierenden Körper betrachtete. Er beobachtete, wie sich ihr fahlblaues Licht in seinen Brillengläsern verfing und sich mit den Lichtkränzen der Laternen, draußen vor dem Haus, vereinte.

Er war müde.
Zu seinen Füßen hatte sich ein Mosaik ausgebreitet, das er in seinem Geist Fugental für Steinberg für Fugenstraße, -gasse und -weg durchquerte.
Bis hin zu den Hochplateaus der Mondsüchtigen bewegte er seine bleischweren Glieder, nur um seinen Snatz in der Hand wiederzufinden, der lieber ein Tauber-Ich auf dem Dach gewesen wäre, wenn er denn …

Tja wenn.
Das ist immer so eine Sache mit diesem Wort, wenn, dachte sich der Yodameister, als er im Geiste vor den Staubkörnern und -flusen seiner Arbeiterklasse zum Stehen gekommen war und eine spontane Ansprache hatten halten wollen, die ihm jedoch plötzlich entfallen war.
Er dachte noch, wie es wohl wäre, wenn Vipraneska zu ihm sprechen würde, als seine Gedankenwelt des Mosaiks zu implodieren begann, und seine gesamte staubige Arbeiterklasse mit in den Tod riss.
Dabei tat sich in dieser Nebelwüste aus Dreck eine Filmvorschau nach der anderen über eine klinische Welt der Leere im Sinn und auch im Unsinn, in Zeit sowie im Raum auf.

Da hörte der Yodameister endlich die gespaltene Stimme der Schlange in seinem Kopf. Wie sie zu ihm sprach, dass er bitte den Raum seiner Welt öffnen möge, um die verlorenen Seelen des Staubes freizugeben und in die Allgegenwärtigkeit der Erde zurückzulassen.
Sie sprach weiter, dass er ihnen doch bitte bedingungslos vergeben möge, denn sie könnten ja nichts für ihr Dasein. Sie existierten einfach ohne irgendeine Wertung ihrerseits.

Der Yodameister schluckte und streichelte der Schlange Vipraneska über den Leib, als er, mit dem Kopf auf dem Schreibtisch liegend, erwachte und vor ihm seine alte Mosaikarbeit erblickte, ein Tablett, dass er vor Jahren „Landscape“ getauft hatte. Mit der linken Hand fuhr er sanft über die unfertige Arbeit, die frisch gelegten Glassteine und die unverfugten Fugen.
Ihm fiel wieder ein, dass er ja eigentlich noch zu Freund Nestor hätte wollen wollen, wenn es nicht schon so spät gewesen wäre, während er den Snatz in seiner Hand bei seinem Spatzendasein beließ und sich das Innenglück darüber in ihm ausbreitete. Denn auch ein Snatz hatte seine Visionen und konnte danach leben und handeln.

Der Yodameister lächelte sein Lächeln und ging schließlich doch ins Bett. Denn sein Wecker würde ihn um 3 Uhr morgens aus dem Schlaf holen.

© CRK, Le, 10/2020


****59 Frau
3.156 Beiträge
@*********ose_K

Abgefahren, wie immer.
Mit 1x lesen komme ich bei dir meist nicht klar.
Tiefgründig und regt zum Nachdenken an.
Klasse gemacht *top2*
red
*******tee Frau
7.203 Beiträge
Yodameister
lumineszierend
Mosaik
Filmvorschau
Workaholic
Arbeiterklasse
bleischwer
implodieren


Schlüsselmoment

Ein schweinchenfarbenes T-Shirt umspannte seine Körpermitte, als der glatzköpfige Riese sich schwitzend vor Larissa zur vollen Größe erhob und ihr den Schlüssel überreichte, den sie auf dem Weg zum Parkplatz verloren hatte.
Seine dunkle, fast ebenholzfarbene Haut bildete einen drastischen Kontrast zu der Farbe seines rosa leuchtenden Shirts. Er kam ihr wie ein Yediritter vor. Ein stattlicher Yodameister mit einer muskulösen, hochgewachsenen Figur und dennoch mit feinen Gesichtszügen.
Seine Hände waren zart und gepflegt und bildeten fast einen unnatürlichen Gegensatz zu seiner wuchtigen Gestalt. Zudem wies seine klassische Nickelbrille eher auf einen intellektuellen Typ hin, als denn auf einen Vertreter der Arbeiterklasse.
Einziger Wermutstropfen in seiner Erscheinung waren seine leichten Schatten um die Augen, als ob er wie ein Workaholic die Tage durcharbeiten und die anschließenden Nächte durchzechen würde. Dieser Anflug von Schwäche machte ihn noch attraktiver. Dadurch, dachte sie, verflüchtigte sich die Aura der Unnahbarkeit.
Der Umstand, dass er ihren Tag gerettet hatte, war nur einer der Gründe, wieso sie sich nun so überbordend bedankte.
Minuten vorher stand sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Schon seid einer guten Stunde suchte sie diesen verdammten Autoschlüssel. Völlig aufgelöst hatte sie den gesamten Weg und die Wiese nahe dem Parkplatz durchsucht. Sie war aufgeschmissen ohne ihren Autoschlüssel. Wie in einer Filmvorschau durchzogen düstere Bilder ihren Kopf: Wie sie ihre bleischweren Beine einen Schritt vor den anderen nach sich zog, um die fünfzig Kilometer nach Hause zu laufen. Mit dem Auftreten ihres rosafarbenen Paladins implodierte ihr Kopfkino zu kleinen pinken Mosaiksteinchen. Er war ihr Retter in der Not.

Sie war diesem prächtigen Mannsbild enorm dankbar. Und das brachte sie nun zum Ausdruck!
Ein Freudenschrei brach aus ihr heraus. Danach breitete sich ein lumineszierendes Strahlen in ihrem Gesicht aus. Und ehe er sich versah, umarmte sie ihn stürmisch.
Sie mochte sich gar nicht vorstellen, wie das aussieht: Eine kleine adrette Frau von 1,60 Meter, die versucht an einem Riesen von zwei Meter Größe hochzuspringen. Zum Schießen dürfte das aussehen, aber das war ihr egal. Ihre Freude war dermaßen groß, dass sie irgendwie auf Höhe seiner Brust ankam und ihre Arme um ihn schlang. Der Riese war etwas überrascht von soviel Herzlichkeit und Freude. Er ließ es geschehen. Und ihr kam es so vor, als wenn er sich ihr bereitwillig ein wenig entgegenstreckte.

"Na na na, liebe Frau. Mir blieb ja nicht verborgen, wie Sie ganz aufgelöst nach etwas suchten. Und da ist es doch selbstverständlich, dass ich Ihnen den Schlüssel sofort übergebe.“

-Das ist ja der pure Wahnsinn- dachte Larissa. Es haute sie förmlich von den Socken. Zu dieser stattlichen Figur kam jetzt auch noch seine wohltönende, tiefe Stimme dazu. Das nannte man doch Glück im Unglück.

"Ich bin Ihnen so unendlich dankbar! Sie sind mein Lebensretter. Ich war schon kurz vor einer Nervenkrise.“

Larissa stockte für ein Moment. Ihre Gedanken schlugen Kapriolen, wie sie ihm ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringen könnte.

„Verzeihen Sie: Haben Sie überhaupt Zeit? Ich würde Sie gerne jetzt gleich zu einem Drink einladen. "

"Einverstanden, mein Name ist Joel. Ich helfe gerne."

Larissa hakte sich bei ihm ein und sie unterdrückte auf dem Weg zum Café ein verschmitztes Lächeln. Sie beglückwünschte sich insgeheim dabei, dass sie unbeobachtet blieb, als sie ihren Wagenschlüssel eine Stunde zuvor eher beiläufig neben seinem Auto fallen ließ.

„Huch“ rief sie, als sie den Wagenschlüssel erneut fallen ließ und sich in ihrem knappen Minirock vorbeugte, um ihn aufzuheben.

©Aphroditee Oktober 2021
*********ynter Frau
9.811 Beiträge
Huch“ rief sie, als sie den Wagenschlüssel erneut fallen ließ und sich in ihrem knappen Minirock vorbeugte
So ein Früchtchen aber auch - diese Larissa.

*top2*
Me 2
*********ld63 Frau
8.552 Beiträge
Eine kleine adrette Frau von 1,60 Meter, die versucht an einem Riesen von zwei Meter Größe hochzuspringen.

Haha, @*******tee, ich lache immernoch! *lol*
Sehr süße Geschichte! *roseschenk*
****59 Frau
3.156 Beiträge
Gewusst, wie... *g* .
Sehr raffiniert *smile* .
*top* @*******tee
*******blau Mann
3.625 Beiträge
.
Post Corona Baroque IV



"Was, zum Schwanz, ist ein Yodameister?", fragte Ozzy die Dame im blauen Kleid, die sich gerade angeregt unterhielt in einer Unterhaltung, die nichts, aber mal so richtig gar nichts, mit Ozzy zu tun hatte. Bis dahin.
Ich meine, wir reden von einer Unterhaltung an der Ozzy nicht beteiligt war, auch nicht als zufälliger Anreiner, sondern an der er, einem Ball in einem Flipper gleich, eher zufällig vorbeikam. Aber Ball ist das Stichwort.

Die Dame, die, im Gegensatz zu Ozzy, der für alle offenkundig das "Prol" in "Proletariat" darstellte, entsprechend des Anlasses eines Opernballs gekleidet war, sah sich unterbrochen in ihren Ausführungen über die Filmvorschau des letzten Kulturpharisäerstreifens und blieb stecken inmitten einer sexy, aber maniierten, Bewegung ihrer Hände, als ob jemand auf ihrer Fernbedienung "Pause" gedrückt hatte, um nochmal was im Menü nachzuschauen. In ihrem Kopf schwirrte, geschäftig wie eine kirre Stubenfliege, die Frage umher: "Hat der wirklich gerade Schwanz gesagt?"

Hatte er. In voller Absicht. Er wollte seinen Schwanz in ihren Kopf bekommen, schon wegen ihrer aufwendigen Hochsteckfrisur, welche filigran ihren Nacken freilegte und ihm darbot wie das Land Kanaan. Das Wort ist jetzt da drin und penetriert ihr den Verstand. Das ist schon der ganze perfide, und immer wieder aufs Neue, wirksame Plan. Jetzt noch das Wort 'nackt' unterbringen und die Sache ist geritzt. Sie atmet jetzt schneller und ihre Wangen werden roter, als es die schon großzügig aufgetragene Maquillage allein vermochte. Die Gedankenkonstrukte über Cineastik und Zeitgeist implodierten in ihrem preziös umfassen Kopf. Hat er das wirklich gesagt? Vor ihrem Mann? Schwanz? Was für einen der wohl hat? Schlecht sieht er ja nicht aus, aber diese Kleidung? Wer ist des?

Es ist Ozzy! Wer auch sonst? Ozzzzzzy! Der Big Bang Banger. Der Grand Slam Slammer. Der Workaholic des Tonguejobs. Wen habt ihr erwartet? Jemand normales? Und vor allem! Wen zum Schwanz hat Marion, so der Name der Dame, wen hat Marion erwartet? Auf wen oder was wartet sie seit Jahren ihr Leben auszuschmücken? Den König von Ithaka? Nein Mann, es ist Ozzy, der Held der Arbeiterklasse. Der Volkstribun mit dem dicken Bunsenbrenner. Ozzy! Der happy Hengst mit dem ernsten Gehänge. Der Bugatti unter den Begattern. Was geht?

Ozzy drängte sich in die Unterhaltung wie die fucking Grande Armée in Russland. Kanonen geladen und kein Weg zurück. Was sollen die schon machen? Die zurückgebliebene Bourgeoisie mit ihrer bleischweren Denke des letzten Jahrhunderts und ridikülen Manieren wird rumstehen wie das ancien régime, meditieren über die eigene Hybris, den Zeitgeist verfluchen oder die eigene Zurückgebliebenheit, was dasselbe ist, und infolge dessen Ozzy mit offenem Mund anstarren, und sich fragen 'Wos ist des?' Und mit offenem Mund wollte Ozzy die Bourgeoisie sehen, zumindest die Dame im blauen Kleid, deren Bild von sich und der Welt in nicht weniger als zwei Stunden zerbrechen sollte zu einem Mosaik, dessen einzig interessanter Stein hart, fleischig und lumeniszierend ist.

"Also, was ist denn nun ein Yodameister?", fragte Ozzy mit großen Augen und einem buchstäblich charmantem Lächeln. "Die nackte Wahrheit: Ich kenne Jägermeister. Sehr gut sogar. Vielleicht zu gut. Na ja. Sei's drum... Ich kenne flexible, aber ausdauernde, Yogameister, oh là là... *grins, bin selbst so einer. Und ich kenne Meister Yoda den einzigartigen Jedimeister. Aber, was, zum Schwanz, ist ein Yodameister?"

Oh, mein Gott. Er hat schon wieder Schwanz gesagt! Und ausdauernd...

.
*****e_M Frau
8.538 Beiträge
@*******tee

danke für Deine tolle Geschichte, die Schlussszene begleitet mich irgendwie…

*bravo*
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